||» Rezension «|| „Be my Girl“ von Nina Sadowsky

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2. Juli 2017 0 Von Patchis Books

Titel: Be my Girl

Autor: Nina Sadowsky
Verlag: Penguin
Reihe/Serie: Einzelband
Übersetzer: Andrea Brandl
Genre: Psychothriller
Seitenanzahl: 336
ISBN: 978-3328100041
Erscheinungsdatum: 13.Februar.2017
Format: broschiert
Empfohlen für Erwachsene
Unverbindliche Preisempfehlung: 13,00€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
Amazon  ►♥◄  Verlag
Besonderheit: ———–
Leseprobe: » hier « (via .pdf-Datei)
 
 

Ellie und Rob sind das perfekte Paar. Gut aussehend, erfolgreich, bis
über beide Ohren verliebt. Aber nur Augenblicke nach dem Jawort scheint
alles in Scherben zu liegen. Rob verbirgt eine entsetzliche
Vergangenheit. Je mehr Ellie erfährt, desto tiefer wird sie in einen
Strudel aus Lügen und Verrat gezogen, der ihrer beider Leben bedroht.
Wer ist der Mann, den sie geheiratet hat? Und wie weit will sie gehen,
um ihre Liebe zu retten? Denn Rob ahnt nicht, dass auch sie nicht
ehrlich zu ihm war …

Dieses Buch ist schon relativ früh in mein Blickfeld geraten; war ich mir aber doch permanent unsicher, ob ich tatsächlich einen Psycho-Thriller lesen und fair bewerten kann. Nach reiflicher Überlegung hab ich beschlossen, es anzufragen und hab dann auch direkt den Zuschlag bekommen und ich konnte es mir sogleich downloaden und anfangen zu lesen. Zugegeben, im Sommer tu ich mir mit dunklen Geschichten schwer, und trotzdem war ich so neugierig und so gespannt, was mich wohl erwarten wird. Wie es mir letztlich gefallen hat oder ob ich meine Entscheidung, es unbedingt lesen zu wollen, bereue, erfahrt ihr wie gewohnt jetzt:

Der Einstieg ist schon mal mit reichlisch Spannung gespickt und lässt bereits das Potential des Buches erahnen. Ich werde den Abschnitt hier aber bewusst kurz halten, da ich unter keinen Umständen zu viel verraten möchte. Jedenfalls kam ich relativ gut in die Geschichte rein, wurde gleich von der herrlichen Kulisse in Beschlag genommen und verspürte große Lust, das Buch nie wieder aus den Händen zu legen – ob das über die restlichen 300 Seiten so blieb, verrate ich euch erst später.
 
Nun zu unseren Charakteren. Anders als gewohnt möchte ich dieses Mal nicht auf jeden einzeln eingehen, sondern eher übergreifend alle zusammen fassen. Ich habe in dieser Geschichte wirklich keinen einzigen angetroffen, den ich auch nur annähernd lieb gewinnen konnte. Selbst die Sympathie stimmte bei so gut wie allen überhaupt nicht. Zu Elli und Rob, unsere Protagonisten, konnte ich beispielsweise nicht den Hauch eines Drahts aufbauen und ich hab, rückblickend, keine Ahnung, woran das wirklich lag. Einerseits wirkten beide sehr oberflächlich und rein gar nicht menschlich – eher ausgedacht und unrealistisch. Mir würden noch nicht einmal richtige Charakterzüge zu den beiden einfallen, geschweige denn irgendwelche positiven wie auch negativen Eigenschaften. Durch das Schauspiel, das sowohl sie wie auch er betrieben und all die Lügen, wusste ich nie woran ich wirklich war und selbst wenn ich dann mal kurz dachte, es könnte besser werden, wurde ich schnell wieder eines besseren belehrt. Elli wirkte dabei noch mechanischer als Rob, doch auch er hatte für mich nichts liebenswertes an sich, noch nicht einmal ein Herz aus Fleisch und Blut. Wenn ich jetzt mehr ins Detail gehen würde, würde ich vermutlich schon spoilern, weswegen ich es hierbei belasse und auch die Nebenfiguren (alle gleich unrealistisch) nicht weiter erwähne.

 
Der Stil war dagegen wieder ganz gut. Ich kam, trotz eBook sehr schnell voran, hatte keinerlei Probleme was Verständnis oder Lesefluss anbelangt und kann auch sonst nichts negatives benennen. Die Beschreibungen waren ausreichend, die Sprache passend zur Thematik und ich hatte stets ein klares Bild vor meinem inneren Auge. Und wenn eine Geschichte dann auch noch Einblicke in die Vergangenheit bietet, scheint es nahezu perfekt zu sein; wäre nicht genau da mein größter Kritikpunkt..:

Die Idee an sich war sehr ausgeklügelt und zeugt von einer Menge Talent von Seiten der Autorin. Der Leser wurde richtig schön in die Irre geführt und das ist es auch, was mich an Thillern auch immer so begeistert – das war bei Be my Girl genau so. Was ich aber noch viel wichtiger finde, als dieses Miträtseln, ist ein gut sichtbarer, roter Faden. In den Kapiteln, die „Heute“ spielten, war der auch klar zu erkennen, doch diese Zeitsprünge zu damals waren meiner Meinung nach einfach eine Katastrophe – so willkürlich, ohne jeglichen Sinn und selbst wenn es gerade mal zu dem „Heute-Teil“ passte, so verlor sich das alles wieder im Nichts. Die Geschichte, die immer mit „Heute“ gekennzeichnet war, war eine schöne, verständliche und vor allem fortlaufende Story, während „Damals“ völlig zusammenhanglos Rückblicke darstellten. Mag sein, dass da durchaus eine Verbindung bestand, ich jedoch hab sie bei aller Mühe nicht entdecken können.  

Die Umsetzung fand ich dabei aber, wie oben schon angedeutet, nicht mal wahnsinnig schlecht. Trotz des fehlenden, roten Fadens war eine gewisse Grundspannung deutlich zu spüren und auch die Überraschungsmomente waren nicht vorherzusehen oder zu erahnen. Die traumhafte Kulisse hat natürlich auch nochmal dazu beigetragen, dass ich mich an das Buch gefesselt fühlte. Ebenso wie der Schluss, denn der war eine absolute Überraschung, gepaart mit einer gut durchdachten Auflösung und einem Tempo, das ich während der restlichen Geschichte schmerzlich vermisst habe.

 

„Be my Girl“ von Nina Sadowsky hat mich leider nicht umgehauen; es gab viele Schwächen wie beispielsweise die Charaktere und das Wirrwarr an Zeitsprüngen; dafür gab es dann aber wiederum auch große Überraschungen und einen gut eingefädelten Schluss bzw eine gut inszinierte Auflösung.

Ich vergebe 2.5 von 5 möglichen Sternen und gestehe, dass mir die Bewertung wirklich schwer gefallen ist. Letztlich komme ich auf diese Anzahl an Sternen, weil es mich nur abschnittsweise gepackt hat, mir einiges sauer aufgestoßen ist und ich mehr negatives als positives berichten kann. Schade drum; aber zum Glück trotzdem kein totaler Flop.

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Nina Sadowsky, geboren in New York, war einige Jahre Vorsitzende einer
Produktionsfirma und unterrichtet heute in Los Angeles Skriptentwicklung
und Filmproduktion. Sie hat bereits zahlreiche Drehbücher geschrieben
und Filme produziert und legt nun mit „Be My Girl“ ihr packendes
Thrillerdebüt vor. Sie ist verheiratet und hat vier Kinder.


An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim Penguin-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. Desweiteren „Danke“ sagen möchte ich für die Bereitstellung dieses Rezensions-Exemplars.
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.