||» Rezension «|| „Paper Palace – Die Verführung“ von Erin Watt
Erin Watt
Verlag: Piper
Reihe/Serie: #3 von #6 [?]
Erscheinungsdatum: 02.Mai.2017
Seitenanzahl: 416
ISBN: 978-3-492-06073-8
Genre: New Adult
Übersetzer: Lena Kubis
Format: Paperback (Broschiert)
Unverbindliche Preisempfehlung: 12,99€
Kaufen? *Amazon* »♥« *Verlag*
Leseprobe: *hier* [via .pdf-Datei]
Wenn ein Vorgänger-Band derart mies endet und es so einen Cliffhanger gibt, fällt es einem selbst nach einer gewissen Zeit überhaupt nicht schwer, wieder den Anschluss zu finden – so war es zumindest hier bei Paper Palace der Fall. Ich hatte schon nach wenigen Seiten die Geschehnisse aus Band 1 + 2 klar vor Augen und fühlte mich direkt wieder unheimlich gefesselt. Von Anfang an sind Ella und Reed wieder mit von der Partie und so entsteht nicht nur Spannung durch den rasanten Schluss von Paper Prince, sondern auch durch die taffen und selbstbewussten Hauptprotagonisten, die einfach Spaß machen. Was ich da aber noch nicht wusste ist, dass sich vor allem Ella anders benehmen wird, als ich es kenne und demnach auch erwartet habe. Für mich dennoch ein rund herum gelungener Einstieg, der direkt wieder aufzeigt, was mir in den vorherigen Paper-Teilen so gut gefallen hat.
[Reed Royal – „Paper Palace“ von Erin Watt]
Erin Watt’s Schreibstil war mal wieder ein regelrechter Genuss. Da wurde schnell klar, was ich in den Vorgängern so an dem Autorenduo geschätzt habe: ein unglaublich flüssiger, gut verständlicher und mitreißender Lesefluss, bildhafte Beschreibungen ohne Überladen zu wirken und eine sehr authentische, passende Sprache. Ich bin immer wieder aufs Neue begeistert, wie extrem schnell man durch dieses Buch rutscht und wie schnell die Seiten dahin fliegen. Ich fand es auch wieder toll, dass Erin Watt kein Blatt für den Mund nimmt, sondern Dinge und Aussagen so zu Papier bringt, wie es Jugendliche in der heutigen Zeit auch ausdrücken würden. Wie gewohnt wechseln wie immer wieder zwischen Ella’s und Reed’s Sicht, was nicht nur einen tieferen Einblick in die jeweiligen Gedankengänge gewährt, sondern zusätzlich Spannung erzeugt. Großes Kino – mal wieder.
Da mit „Paper Palace“ die Geschichte rund um Ella und Reed dann zu Ende geht, habe ich auf ein spannendes, emotionales Finale gehofft und hatte demnach auch relativ hohe Erwartungen; besonders nach dem fiesen Cliffhanger aus Band 2. Ich kann euch direkt verraten, dass ich nicht enttäuscht wurde; und doch hab ich so meine Kritikpunkte, die ich mit euch teilen möchte. Alles beginnt äußerst spannend, setzt genau dort an, wo Paper Prince endet und ermöglichte mir, sofort wieder voll und ganz in die Welt rund um Ella und die Royals einzutauchen. Dass sich die Protagonistin dann aber doch nicht so benimmt, wie man es von ihr kennt und ein weiterer Charakter ins Spiel kommt, den man einfach nicht ausstehen kann, lässt die erste Freude aber recht schnell abflauen. Gerade im Mittelteil war ich unfassbar genervt von dem Buch und musste mich immer wieder zwingen, mich nicht „runterziehen“ zu lassen. Und trotzdem konnte ich es nur schwer aus der Hand legen. Versteht ihr was ich sagen will? Ich war trotz der ganzen Wut auf jemanden bestimmtes, total an die Seiten gefesselt, weil es eben noch andere Szenen gibt, in denen besagte Figur eben nicht vorkommt und in denen es einfach spannend, emotional, gefühlvoll, witzig und prickelnd war. Dass eine recht große Portion Krimi/Thrill im Spiel war, tat dem Buch natürlich auch gut, auch wenn hier direkt mein nächster Kritikpunkt ins Spiel kommt: ich fand es doch etwas vorhersehbar, was bzw wer dahintersteckte und auch wenn das Ende richtig toll beschrieben wurde und ein regelrechtes Feuerwerk darstellte, konnte ich diese gewisse Enttäuschung nicht verbergen. Zum Glück gab es dafür eine andere Überraschung, die mich wieder milde stimmte.
So. Nach dieser Rezension hat auch der letzte gemerkt, wie zwiegespalten ich in Bezug auf meine Meinung bin. Und wenn ihr nun gleich meine Bewertung steht, versteht mich eh keiner mehr. Wenn ein Buch alle Emotionen in mir weckt, die es zu fühlen gibt, spricht es doch enorm für das Buch; Vorhersehbarkeit ist widerum etwas, das ich nicht so gerne mag. Es gab doch einiges an Kritik, und dennoch sagt mir mein Bauchgefühl (ich bewerte ja schließlich immer rein aus dem Bauch heraus), dass Paper Palace nur knapp am Highlight vorbei geschrammt ist und nur minimal schwächer war als Band 1 + 2. Ella und Reed machen eine schwere Phase durch, weswegen ich die teilweise nicht nachvollziehbare Handlungen und Gedankengänge doch verstehen kann. Der Stil war wieder absolut grandios und so passend zur Storyline. Die Spannung und die Emotionen war wieder regelrecht greifbar und auch wenn schon früh deutlich wird, wie es endet, ist der Schluss, von der Inszinierung her, tatsächlich das Feuerwerk, das ich mir so sehr gewünscht habe.
Erin Watt ist das Pseudonym zweier amerikanischer Bestsellerautorinnen (Jen Frederick & Elle Kennedy) die ihre Begeisterung für großartige Bücher und ihre Schreibsucht
verbindet. Beide sind sehr erfolgreiche Autorinnen in den Bereichen
Young und New Adult. Die »Paper«-Serie um die Protagonistin Ella war ihr
erstes gemeinsames Projekt, das die SPIEGEL-Bestsellerlisten im Sturm
eroberte.