||» Hörbuch – Rezension «|| Sturmtochter: Für immer verboten [von Bianca Iosivoni]

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5. März 2019 0 Von Patchis Books

STURMTOCHTER – FÜR IMMER VERBOTEN
Bianca Iosivoni
Sprecher: Madiha Kelling Bergner
Jugendbuch || Fantasy
Band 1 von 3
11 Stunden 53 Minuten || 480 Seiten
ungekürzte Fassung
31. Januar 2019
JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH
22,30€
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Fünf mächtige Clans herrschen über Schottland und seine Inseln. Dass sie die Elemente beeinflussen können, ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Die 17-jährige Ava ahnt davon nichts, während sie nachts Jagd auf Elementare macht, gefährliche unkontrollierte Kreaturen, die für den Tod ihrer Mutter verantwortlich sind. Doch als sie eines Tages mit dem mysteriösen Lance auf die Jagd geht und sie sich näher kommen, werden sie gleich von mehreren Elementaren angegriffen. Plötzlich entwickelt Ava selbst die Fähigkeit, das Wasser zu beherrschen und findet sich in einer Welt voller Naturgewalten, uralten Fehden und gefährlichen Geheimnissen wieder.

© by Jumbo Verlag

Lange stand dieses Buch auf meiner Wunschliste. Als es dann bei Bookbeat verfügbar war, habe ich zusätzlich nochmal ein wenig Zeit gebraucht um zu entscheiden, och es nicht lieber lesen anstatt hören würde. Nun, wie ihr seht, ich hab auf das Hörbuch zurückgegriffen und kann euch nun meine Meinung dazu liefern. Viel Spaß dabei 🙂

Im ersten Band dieser Trilogie erhalten wir nicht nur einen Einblick in Ava’s ereignisreichen Alltag sondern auch in die altehrwürdige Geschichte Schottlands. Die Autorin hat hier eine geschickt eingefädelte Storyline rund um fünf mächtige Herrscher-Clans erschaffen und dazu noch einige vielversprechende Fantasy-Elemente eingewoben. Die 17-jährige Protagonistin muss sich nicht nur mit gruseligen Elementaren herumschlagen, die ihr nach dem Leben trachten und die kleine Stadt an der Küste in Angst und Schrecken versetzen, sondern auch mit ihren langsam aufkeimenden Fähigkeiten, die sie ebenfalls immer wieder in Gefahr bringen. Gemeinsam mit Lance und ihren Freunden macht sie sich auf die Suche nach Antworten und der Wahrheit über ihren längst ausgestorbenen Clan; und muss um jeden Preis lernen, ihre Fähigkeiten zu nutzen.
Die Grundstory ist vielversprechend, die Plots überraschend und voller unerwarteter Wendungen, die Handlung spannungsgeladen und die Atmosphäre einnehmend und streckenweise sogar recht düster. Diese ganzen Komponenten harmonierten dabei sehr gut miteinander. Es kam weder das Gefühl auf, in einem historischen Roman gelandet zu sein, noch in einem High Fantasy Buch, noch in einem Teenie-Drama – es war einfach von allem ein bisschen und so besonders abwechslungsreich und das überzeugte mich letztlich. Ich mag es, wenn gerade in Jugendbücher auch mal historisch angehauchte Kulissen auftauchen und vor allen Dingen mag ich, wenn Schlösser, Burgen und Familiengeheimnisse eine Rolle spielen. Nicht ganz nachvollziehbar war für mich die angedeutete Dreiecksbeziehung. Das hätte weder die Story noch die Spannung gebraucht und so fühlte ich mich davon mehr genervt, als wirklich begeistert. Nichts desto trotz gelang es mir problemlos, mich von der Geschichte mitreißen zu lassen; mich einnehmen und überraschen zu lassen. Es passierte immer irgendwas; es gab keine Sekunde Leerlauf und besonders das Ende überzeugt durch Action, Rasanz, Spannung und Einfallsreichtum! Beinah erinnerte die finale Szene an eine epische Schlacht, in der es um das Schicksal der gesamten Insel geht. Ich hätte nie – wirklich nie – damit gerechnet, dass die Autorin so weit geht und diesen Schluss so insziniert, wie sie es getan. Umso erfreulicher für mich; denn nach dem Ende war mir dann vollends klar, dass ich unbedingt weiterhören – oder weiterlesen muss.

Die Charaktere waren an und für sich nichts, was man nicht schon mal irgendwo getroffen hätte. Grundsätzlich schafften es alle, egal ob Protagonist oder Randfigur, einen Platz in meinem Herzen zu ergattern. Ich fieberte mit einem jedem mit; bangte um sie und machte mir Gedanken darum, wie alles wohl für sie enden würde. Im Allgemeinen fehlte es mir hin und wieder an Undurchsichtigkeit. Alle, die auftraten, wurden sofort in die Kategorie „gut“ oder „böse“ eingeordnet und da blieben sie auch. In der Hinsicht überraschte mich also keiner so richtig; doch dafür war die Geschichte an und für sich spannend genug. Ava ist eine starke Persönlichkeit, mutig und schlagfertig, aber stellenweise auch unsicher und zögernd. Beides hielt sich die Waage, wodurch es ihr nicht an Glaubwürdigkeit mangelte. Wir beschäftigen uns als Leser nicht nur mit Ava’s Handlungen, sondern auch mit ihren Gedankengängen, was für Tiefgang sorgt und sie uns näher bringen konnte. Ihr Engagement und ihr Verantwortungsbewusstsein kann beeindrucken und ihre natürliche Neugier bringt Pepp ins Geschehen. Darüber hinaus habe ich oben ja schon die spitzigen und hitzigen Dialoge erwähnt, in die Ava auch oft genug verstrickt war. So gewann sie im Laufe der Zeit immer mehr Sympathie-Punkte und jetzt rückblickend war sie eine wunderbar passende Protagonistin für dieses Buch.
Die beiden männlichen Hauptakteure schenkten sich nicht viel. Sowohl Lance als auch Reed war gut ausgearbeitet und sympathisch. Ich kann mich aber beim besten Willen nicht entscheiden, welchen der beiden ich lieber mochte. Beide hatten ihre jeweiligen Ecken und Kanten, aber auch ihre Vorzüge. Während Lance sofort in die Friendzone abrutsche bei mir, war Reed geheimnisvoll genug, um mein Interesse zu wecken. Beide waren Krieger, doch sie unterschieden sich meines Erachtens nach trotzdem wie Feuer und Wasser.

Da es mein erstes Buch von Bianca Iosivoni war, war ich besonders gespannt auf ihre Art zu schreiben. Und obwohl ich die Geschichte als Hörbuch gehört habe, fiel mir der lockerleichte, aber trotzdem atmosphärische Stil sofort auf. Trotzdem war das Verständnis stets gegeben und ich kam nicht nur schnell, sondern auch leicht durch die Seiten. Ich fühlte mich nicht als Leser, sondern als Teil des Geschehens, als würde ich direkt neben den Figuren stehen; als würde ich selbst in Gefahr schweben. Dafür sorgte natürlich auch die natürliche, mitreißende Stimmfarbe der Sprecherin, die mir ebenfalls enorm gut gefiel. Sie allein haucht der Geschichte schon Leben ein, indem sie die einzelnen Szenen mal langsamer, mal schneller, mal lauter, mal leiser – einfach abwechslungsreich und vielfältig vorliest.

„Sturmtochter: Für immer verboten“ von Bianca Iosivoni besticht in erster Linie durch Vielfältigkeit und einem sehr einnehmenden Schreibstil. Einfallsreiche Plots, sehr viele Überraschungen und Wendungen machen die Geschichte zu einem Pageturner und die lebensnahen Figuren runden dieses Hörbuch ab. Eine passende Sprecherin und ein fulminantes Finale sprechen ebenfalls für sich. Für das entgültige Highlight fehlte mir, wie so oft, noch eine Brise Wow-Effekt, doch ich fühlte mir enorm gut unterhalten, war gefesselt und kanns kaum erwarten, zu erfahren, wie es weitergehen wird mit Ava und Co. Außerdem brauchen wir doch noch ein wenig Luft nach oben, falls Band 2 dann alle Grenzen sprengt und mich restlos umhaut.

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Bianca Iosivoni, geboren 1986, studierte Sozialwissenschaften in Hannover und arbeitete in einer Online-Redaktion. Schon als Teenager begann sie mit dem Schreiben von Geschichten. Inzwischen ist sie freiberufliche Autorin, tippt am heimischen Schreibtisch, schreibt gerne in Cafés und reist durch die Welt, vor allem nach Schottland.

© by Jumbo Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Jumbo Verlag bedanken, dafür, alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Das Urheberrecht liegt natürlich weiterhin beim Verlag.