||» Rezension «|| A Place to grow [von Lilly Lucas]

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20. September 2022 0 Von Patchis Books
A PLACE TO GROW
Lilly Lucas
New Adult
Band 2 von 3
Cherry Hill – Reihe
352 Seiten
01. September 2022
Knaur Verlag
Paperback
12,99€
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Band 3: “ A Place to Belong“ erscheint am 01. März 2023
#werbung #rezensionsexemplar

From Enemies to Lovers
In »A Place to Grow«, dem 2. New-Adult-Roman der Reihe »Cherry Hill« von Bestseller-Autorin Lilly Lucas, gerät Lilac McCarthy mit ihrem attraktiven Erzrivalen aneinander.

Für Lilac McCarthy (24) ist Cherry Hill, die Obstfarm ihrer Familie, der schönste Platz auf Erden. Sie liebt ihren kleinen Farmladen, in dem sie Selbstgemachtes verkauft, und natürlich das jährliche Peach Festival, das sie als Vorsitzende des Veranstaltungskomitees hingebungsvoll organisiert.

Doch dieses Jahr droht alles anders zu werden: Bo Radisson, der Erbe der größten Obstfarm vor Ort, ist nach seinem Auslandsstudium zurück in der Stadt. Bo hat Lilacs Leben schon einmal auf den Kopf gestellt. Nun verfolgt er große Änderungspläne für ihr geliebtes Peach Festival. Es dauert nicht lange, bis Bo und Lilac darüber kräftig aneinandergeraten, und Lilac feststellen muss, dass ihr Herz in Bos Nähe verräterisch schnell klopft …

(c) by Knaur Verlag

Also eins ist spätestens nach der Green Valley Reihe und dem Auftakt der Cherry Hill-Reihe klar gewesen: Lilly Lucas‘ Geschichten stellen für mich ausnahmslos immer absolute Highlights dar. Was habe ich diese sieben Bücher geliebt. » Hier « könnt ihr gern nochmal die Rezension zu „A Place to Love“ nachlesen, falls ihr da genaueres wissen möchtet. Aber konnte „A Place to grow“ da mithalten? Oder hat mich die Story doch nicht so umgehauen, wie all die anderen zuvor aus der Feder der Autorin? Das und noch vieles mehr verrate ich euch jetzt, in aller Ausführlichkeit. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension.

Lilly Lucas entführt uns in „A Place to grow“ wieder nach Cherry Hill – auf die Obstfarm der Familie McCarthy. Doch während in „A Place to love“ noch Juniper im Fokus stand, geht es in diesem Roman um die zweitälteste Schwester, Lilac. Schon im Auftakt der Reihe war sie mir mit ihrem sympathischen Auftreten und ihrem großen Herzen positiv aufgefallen und deshalb war ich umso neugieriger darauf, ihre Geschichte zu erfahren. Und ich kann vermelden: mein erster Eindruck hat mich definitiv nicht getäuscht. Lilac ist eine wunderbar herzliche Persönlichkeit, die man umgehend ins Herz schließen, und mit der man die Handlung intensiv und nachvollziehbar erleben kann. Es fiel mir wunderbar leicht, mich mit ihr zu identifizieren und dementsprechend mit ihr mitzufiebern und mitzufühlen. Mit ihrer Liebe für ihre Heimat und ihren Farmladen punktete sie schon auf den ersten Seiten, und begeisterte auch im weiteren Verlauf zunhemend mehr. Immer wieder tauchten neue Facetten an ihr auf und verliehen ihr Tiefgang und Glaubwürdigkeit. Einerseits ist sie unheimlich loyal gegenüber denen, die sie liebt und steht einem jeden mit Rat und Tat zur Seite, auf der anderen Seite lässt sie diejenigen, die ihr nicht nahestehen, durchaus fühlen, wenn ihr was gegen den Strich geht. Sie besitzt einiges an Rückgrat, und steht für das ein, was sie sich wünscht und was sie will. Und dabei wirkt sich doch irgendwo auch sehr sanft und verletzlich, einfühlsam und weiblich. Ich fand die Mischung einfach rund herum gelungen, denn neben ihrer Stärke, ihrem Eifer und ihrem Ehrgeiz ist und bleibt sie noch immer eine unsichere junge Frau, die manchmal überfordert ist, manchmal zweifelt und manchmal auch verzweifelt. Und erst durch all diese Eigenschaften wurde sie so richtig lebendig und mauserte sich vom fiktiven Charakter zur Freundin, die man so gern auch mal in die Arme schließen und drücken möchte. Und die einem an der ein oder anderen Stelle auch noch was beibringen kann. Wenn ich etwas suchen müsste, was nicht gänzlich für Lilac sprach, dann wäre es wohl ihr Klammern. Besonders gen Ende kommen 2-3 Szenen, in denen ich sie gern mal zum Nachdenken gezwungen hätte. Zum Hinsitzen und tief Durchatmen. Aber ansonsten hab ich sie wirklich, wirklich, wirklich gerne gemocht.
Bo hatte da anfangs einen etwas schwereren Stand, was aber natürlich dem Trope geschuldet ist. Er ist zu Beginn eben der grummelige Erzrivale, der immer wieder für Ärger – und für Kummer sorgt. Doch lernt man ihn erstmal näher kennen, merkt man doch schnell, dass sich hinter der Fassade so einiges an Schmerz verbirgt, und dass eben diese Fassade nichts weiter ist, als ein Schutzmechanismus, um nicht ein weiteres Mal verletzt zu werden. Bo hat eine nicht unerhebliche Last auf seinen Schultern zu tragen und das hat ihn eben auch gezeichnet. Ich mochte Bo immer mehr und bemerkte auch, dass er eigentlich ein ebenso großes Herz besitzt, wie Lilac. Er ist sympathisch, und von der Autorin wirklich sehr glaubhaft eingefangen worden, sodass man auch sein grummeliges Verhalten nachvollziehen kann. Er ist echt, in jeder Form und Farbe und ließ mein Puls immer wieder höherschlagen. Er konnte mich also nicht nur einmal, sondern gleich unzählige Male überraschen und am Ende war ich mindestens genau so verliebt in ihn, wie Lilac. Und die beiden in Kombination sind ein herrliches Team, bei dem anfangs nur so die Fetzen fliegen und permanent andere Probleme auftreten, aber auch eine ganze Menge Funken fliegen.
Ansonsten gibt’s natürlich noch zahlreiche andere Charaktere, die wichtig sind. So treffen wir zum Beispiel auch Juniper und Henry wieder, obwohl sich das Pärchen erstaunlich stark im Hintergrund gehalten hat. Oder Mama McCarthy, die mit ihrer Herzlichkeit der Inbegriff einer Mutter ist. Oder Poppy, die jüngste der Schwestern, die mit ihrem jugendlichen Leichtsinn immer wieder für Schmunzler sorgen nkann und mich einfach jetzt schon restlos begeistert. Kein Wunder also, dass ich mich unbeschreiblich auf Band 3 freue, denn da geht’s um sie und das kann nur ein Highlight werden!

Wie all die anderen Bücher von Lilly Lucas, so ist es auch bei „A Place to grow“ so, dass gar nicht viel Drama stattfindet muss, damit die Geschichten funktionieren. Viel mehr lebt auch der zweite Band der Cherry Hill Reihe wieder durch eine einzigarig schöne Atmosphäre, ein traumhaftes Setting, 100% nachvollziehbare und lebendige Charaktere und einer interessanten, herzerwärmenden Handlung, die einen mit verhältnismäßig wenig Katastrophen trotzdem fesselt. Aber fangen wir vorn an:
Der Einstieg in den zweiten Band gelingt, wie bereits vermutet, wunderbar leicht. Ich fühlte mich beinah, als würde ich nach Hause kommen und während ich meine ersten Schritte nach meiner Heimkehr auf Cherry Hill machte, fügte sich Lilac da als Protagonistin perfekt ein. Es war fast, als wäre ich nie weggewesen. Und kaum dass ich die ersten Zeilen gelesen habe, meinte ich schon wieder, den Duft von Pfirsichen zu riechen. Genau das ist, was die Bücher der Autorin so ausmacht: sie zieht einen mit Haut und Haaren – und sämtlichen Emotionen, mitten hinein und lässt den Leser glauben, er wäre Teil des Geschehens. Und das schon während der ersten paar Kapitel. Für mich absolut einmalig, mit welchen Intenzität ich in diese Geschichten abtauchen kann. Doch auch in Sachen Handlung geht’s von Anfang an straight voran. Wir halten uns nicht lange mit dem Kennenlernen von Lilac oder Bo auf – wie erleben schon früh das erste Aufeinandertreffen und der Grundstein für eine gefühlvolle Enemies to Lovers – Geschichte war gesetzt.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich ganz behutsam. Anfangs tatsächlich so zaghaft, dass man sie gar nicht wahrnimmt. Was stattdessen im Vordergrund steht, ist die tiefe Abneigung, die zwischen Lilac und Bo herrscht. Und das beruht nicht nur auf Antipathie, sondern vor allem auf der Vergangenheit der beiden. Dank kurzen Rückblenden erleben wir also neben der Hauptstory auch noch die Jugend-Geschichte von Lilac und Bo und dadurch entstand nochmal ein völlig neues Bild von den beiden und ihrem Verhalten, das sie gegenüber dem jeweils anderen an den Tag legen. Und dadurch konnte ich nochmal auf einer völlig neuen Ebene mitfiebern und mitfühlen. Lilly Lucas lässt die Liebe langsam aufkeimen, zündet aber schon frühzeitig den Funke, sodass stets eine gewisse Spannung herrschte und es trotz wenig Drama, nie langweilig wurde.
Das Setting sowie die Atmosphäre tut ihr übriges, um den Leser restlos zu fesseln. Allein das süße Städtchen Pallisade, mit all den typischen Kleinstadt-Bewohnern, dem Chaos, das manchmal herrscht und dem Zusammenhalt, der so stark ist, dass man kaum glauben kann, dass es sowas wirklich gibt. Streitereien gehören allerdings genau so dazu, wie das gegenseitige Unterstützen, und das wieder ist sehr zuträglich für die Abwechslung. Ich hab mich erneut mit allem, was ich habe, in diese Farm verliebt; in die McCarthys und in die anderen Dorfbewohner. Und auch in das Peach Festival, das neben der Lovestory den wohl größten Raum innerhalb des Buches einnimmt.
Gen Ende spitzt sich die Lage aber dann doch nochmal zu und das Happy End, das man als Leser bereits klar vor Augen hatte, wird plötzlich ungewiss. Es verbirgt sich so viel mehr hinter der Liebe zwischen Lilac und Bo, und manchmal ist das Schicksal eben nicht auf der Seite von Liebenden. Ich hab so gehofft und gebangt um die beiden, hab gelitten wie verrückt und war ehrlich überrascht, von dieser heftigen Wendung, die die Handlung zum Ende hin nimmt. Was für ein furioses Finale; und das in einer Geschichte, die eigentlich so wundervoll leicht, und trotzdem nicht seicht ist. Ein rundherum stimmiger Schlusspart, der das Niveau des Buches nochmal auf eine ganz neue Stufe hebt, und echt passend ist für Lilac und Bo.

Und weil ich einfach jedes einzelne Mal über den Schreibstil von Lilly Lucas schwärme, halte ich mich dieses Mal kurz. Genau so wie all die anderen Bücher aus ihrer Feder war auch der zweite Band der Cherry Hill Reihe wieder wunderbar leicht zu lesen und absolut verständlich erzählt. Ich konnte mich gänzlich fallenlassen und das, was geschah, einfach genießen, sodass mich die Gefühle nur noch intensiver erreichen konnten. Die Autorin schreibt sehr atmosphärisch und bildhaft und lässt nicht nur die Figuren zum Leben erwachen, sondern auch die Kulisse. Cherry Hill und Pallisade sind fiktive Orte, die aber mit Sicherheit die größten Touristen-Magnete in der ganzen USA wären, würde es sie wirklich geben.  Ich hab mich zwischen Pfirsichbäumen und Weinen verloren – und ich bin mir sicher, es geht jedem Leser so.
Mit „A Place to grow“ hat Lilly Lucas eine zauberhaft schöne Liebesgeschichte geschaffen, die sich inmitten grüner Wiesen, Pfirsichbäumen und Farmen abspielt. Dank den authentischen Figuren übertragen sich die Gefühle mit aller Kraft auf den Leser und es fällt einem überhaupt nicht schwer, mit Lilac und Bo mitzufühlen und mitzufiebern. Obwohl wieder recht wenig Drama herrscht, ist die Story doch durchgehend spannend und das ganze so verpackt, dass es am Ende nicht nur eine süße Unterhaltung ergibt, sondern ein echtes Wohlfühl- und Herzensbuch. Ein absolutes Highlight und die perfekte Lektüre für alle, die es unaufgeregt, aber nicht langweilig mögen. Und außerdem ist es der perfekte Begleiter für einen verregneten Herbsttag, um die Sonne ins Herz zurückzubringen.

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Lilly Lucas wurde 1987 in Ansbach geboren und studierte Germanistik in Bamberg. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihrem Sohn und endlos vielen Büchern in Würzburg. Ihre Liebesromane New PromisesNew DreamsNew Horizons, New Chances, Find me in Green Valley und A Place to Love wurden zu Spiegel-Bestsellern. Wenn sie nicht Romane über die Liebe und das Leben schreibt, sieht sie sich am liebsten die Welt an, steckt ihre Nase in Bücher oder lebt ihre Film- und Seriensucht auf der heimischen Couch aus.

(c) by Knaur Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Knaur Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.