||» Rezension «|| „Book of Lies“ von Teri Terry

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11. November 2016 4 Von Patchis Books

Titel: Book of Lies

Autor: Teri Terry
Verlag: Coppenrath-Verlag
Reihe/Serie: Einzelband
Übersetzer: Petra Knese
Genre: Jugendbuch / Jugendthriller
Seitenanzahl: 400
ISBN: 978-3649667520
Erscheinungsdatum: 05.Juli.2016
Format: Hardcover
Empfohlen für 14-17 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 17.95€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
Amazon  ►♥◄  Verlag
Besonderheiten: —————-
Leseprobe: leider keine gefunden.
 
 

Quinn und Piper sind Zwillinge, doch sie sind sich noch nie begegnet.
Erst als ihre Mutter bei einem tragischen Unfall stirbt, treffen sich
die Schwestern auf der Beerdigung. Piper ist begeistert und fasziniert.
Für sie ist Quinn der Schlüssel zu einem uralten Familiengeheimnis. Doch
Quinn ist voller Misstrauen. Warum wurde sie ihr Leben lang von ihrer
Schwester ferngehalten? Schlummert in ihr tatsächlich eine dunkle Seite,
vor der sie ihre Mutter und Großmutter immer gewarnt haben? Ist sie
eine Gefahr für Piper? Während Quinn ihre Vergangenheit hinter sich
lassen will, vergräbt sich Piper immer tiefer in die Mythen und
Prophezeiungen, die sich um ihre Familie ranken – und tritt damit ein
Inferno los.

Dieses Werk stand auf meiner Wunschliste enorm weit oben und dank des lieben Coppenrath-Verlags darf ich es nun mein Eigen nennen. Ich habe nach Empfang auch gar nicht lange gezögert und mich sofort in die Geschichte gestürzt. Ob ich meine Vorfreude und meine Eile gelohnt hat, oder ob ich lieber andere Bücher vorgezogen hätte, erfahrt ihr wie immer jetzt:

Der Einstieg war schon mal äußerst einfach und sehr interessant gestaltet. Ich hab mich in der Geschichte sofort sehr wohl gefühlt und fand mich gut in der von Teri Terry erschaffenen Welt zurecht gefunden. Alles beginnt direkt auf der Beerdigung der Mutter und die erste Begegnung der beiden Mädchen sorgt dafür, dass wir sowohl Quinn wie auch Piper von Anfang an kennen lernen, genauso wie die Zwillinge einander; wir steigen also quasi zeitgleich mit  ihnen in ihrer beiden Leben ein. Es war bereits von der ersten Seite an eine Grund-Spannung vorhanden, die mich sofort in ihren Bann zog und bis zuletzt nicht mehr los ließ. 

Quinn und Piper waren zwei sehr unterschiedliche Protagonstinnen, die mich nicht immer zu 100% von sich überzeugen konnten. Quinn verbrachte ihr Leben weggesperrt, isoliert von der Außenwelt, während Piper das Leben in Hülle und Fülle genießen und auskosten konnte. Natürlich prägten die Vergangenheiten der beiden Zwillinge auch deren Charaktere, und ich muss auch sagen, dass der Autorin hier ein sehr schönes Mix gelungen ist. Die beiden wirkten auf ihre Arten sehr authentisch und realistisch. Aber, während Quinn’s Handlungen und Gedankengänge in den meisten Fällen absolut nachvollziehbar waren, widerstrebte es mir, was Piper teilweise tat und dachte. Sie war auch die deutlich unsympathischere der beiden Mädels und ich hatte immer wieder Momente, in denen ich sie gern gepackt und geschüttelt hätte. In der einen Sekunde  war sie verwöhnt, zickig, besserwisserisch und total hinterhältig und ich konnte sie nicht ausstehen, schon wenige Augenblicke später bewies sie doch auch Herz und Gefühl. Quinn hingegen hatte mich ziemlich früh schon für sich gewonnen und überzeugte mich deutlich mehr von sich, als Piper es tat. Schade eigentlich, denn natürlich waren Piper’s Charakterzüge verständlich, schließlich wurde sie ja verwöhnt und war Papi’s Engelchen, aber dennoch hätte sie gewiss auch anders denken und handeln können. Ansonsten durchlebten beide Mädchen auch eine gewisse Entwicklung, die sich nicht leugnen lässt – sie haben sich einander angepasst, sodass Quinn immer selbstbewusster und Piper immer ehrlicher wurde; was mir sehr gefiel. Nichts desto trotz war Quinn meine erste Wahl.

Außer es geht im Zak, denn Zak stand auf meiner Liste der Lieblingscharaktere ganz weit oben. Er wurde als sehr attraktiv beschrieben, war deutlich reifer als die Mädchen und beeindruckte mich durch eine Menge Einfühlungsvermögen. Für mich machte Zak die Geschichte erst richtig liebenswert und echt. Er sammelte absolut jeden erdenklichen Sympathiepunkt und überzeugte durch seine mitfühlende Art und seine erwachsene Denkweise. Nichts desto trotz tappte auch er hin und wieder ins Fettnäpfchen und ich konnte nur schmunzelnd den Kopf über ihn schütteln.
Alle Nebenfiguren, wie beispielsweise Gran oder der Vater der Mädchen, fand ich ausreichend gut beschrieben und detailliert genug dargestellt, um sie sich vorstellen zu können. Es gab einige Figuren, die ich herrlich erfrischend fand, aber auch völlige Normalos, was der Geschichte genügend Leben einhauchte.
Da das mein erster Buch aus Teri Terry’s Feder war, war ich unheimlich auf den Stil dieser Frau gespannt. Es gibt etliche Buchblogger, Booktuber und Rezensenten allgemein, die die Geschichte von Teri Terry über alles lieben und jedes Werk sofort kaufen und verschlingen – doch liegt das wirklich am Stil? Ich fand das Buch jedenfalls sehr einfach zu lesen und kam unheimlich schnell voran. Dennoch kann ich nicht behaupten, dass mich der Stil oder die Sprache in irgendeiner Form überrascht hätte. Es war typisch für ein Jugendbuch und nichts außergewöhnliches, aber dennoch schnell und gut zu lesen und der Thematik absolut angepasst. Was ich an dieser Stelle noch kurz anmerken möchte: Die Aufmachung des Coppenrath-Verlags hat mich wieder einmal begeistert! Da die Sichten regelmäßig zwischen Quinn und Piper wechseln, hatte ich zu Beginn noch ein wenig Angst, durcheinander zu kommen, gerade wenn es sich bei Protagonisten um eineiige Zwillinge handelt – aber nein! Über jeder Seite steht wunderschön designed zwischen zwei Ornamenten und zwei Linien der Anfangsbuchstabe der Protagonistin, aus deren Sicht wir im Moment lesen. Also kaum dass ich mal durcheinander geriet, konnte ich einfach einen Blick nach oben werfen und wusste sofort, wer gerade an der Reihe war. Großes Kompliment an dieser Stelle – ein wirklich guter Einfall und die perfekte Problemlösung!

Die Idee war gut, ohne Frage, aber doch auch irgendwie keineswegs das, was ich erwartet hatte. Ich weiß im Grunde nicht einmal, was genau ich erwartet hatte, aber das was ich bekam, auf alle Fälle nicht. Ich fand den Einfall sehr kreativ, mal was völlig Neues, doch in Anbetracht dessen, dass ich so lange im Dunkeln getappt bin, hat die Idee einfach ein wenig an Reiz verloren. Nichts desto trotz haben mich die Geschehnisse des öfteren absolut überrascht und alles in allem zeugte die Geschichte von Einfallsreichtum und von Können, denn um eine solche Fantasy-Story auf die Beine stellen zu können, muss einiges durchdacht und ausgeklügelt werden. Es war einfach ein gelungener Mix aus Teenie-Dasein, Fantasy-Elementen und Psychothriller-Eigenschaften, die die Idee ausgemacht haben. Alles in allem war das Buch daher sehr stimmig, ohne nervigen Logikfehler und, Hand auf Herz – das Ende hat nochmal so einiges herausgerissen!

Die Umsetzung gefiel mir ebenfalls sehr gut. Obwohl ich es tatsächlich als etwas störend ansah, dass nicht früher ein wenig Licht ins Dunkel gebracht wurde, hat mich das Buch dennoch gefesselt. Es gab sehr überraschende Momente, sehr unerwartete Wendungen und ausreichend viel Raum, um selbst mitzurätseln. Ich persönlich habe jedenfalls wirklich mitgefiebert mit den beiden Mädels, bin gern in deren Welt abgetaucht und hab mich von beiden gleichermaßen leiten lassen. Die Spannungskurve schwächte zwar immer mal wieder durch relativ „nichtssagende“ Szenen ab, doch wurde dem Leser dadurch auch mal die Möglichkeit gewährt, Luft zu holen, ehe die Autorin das Tempo wieder anzog. Das große Finale war für mich nochmal ein wahres Highlight, mit dem ich so nie – wirklich niemals – gerechnet hätte. Es war actionreich (was der restlichen Geschichte leider etwas fehlte), explosiv, überraschend und sehr gut gelöst.

 

Teri Terry konnte mich persönlich leider nicht so überzeugen, wie ich es, aufgrund des Hypes, erwartet hatte. Dennoch hat sie mich mit „Book of Lies“ absolut für sich gewonnen. Die quälenden Fragezeichen in meinem Kopf, die leider erst zu Beginn des letzten Drittels wirklich verschwinden konnten, haben mir den Lesespaß einfach ein wenig genommen; ebenso woe es Piper getan hat, mit deren Art ich einfach nicht wirklich klar kam. Dafür hab ich Quinn umso mehr ins Herz schließen können, fand den Stil große Klasse und empfand es als durchaus spannend, wenngleich ein Tempo der Geschichte nicht geschadet hätte.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen und möchte dennoch eine Lese-Empfehlung für die Geschichte aussprechen. Teri Terry hat bewiesen, dass sie das nötige Talent und Kreativität hat und ich bin überzeugt, dass das definitiv nicht das letzte Buch aus ihrer Feder war. Lest es, macht euch eure eigene Meinung und werdet überrascht.

 

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Teri Terry lebte in Frankreich, Kanada, Australien und England, und sie
hat dabei drei Abschlüsse, eine ganze Sammlung von Reisepässen und mehr
Adressen, als sie zählen kann, erworben. Ihre häufigen Umzüge haben Teri
oft in eine Beobachterrolle gezwungen. Seitdem interessiert sie sich
sehr für Personen, die in eine fremde Umgebung kommen oder sich dort
eingliedern müssen.


An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim Coppenrath-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. Außerdem möchte ich mich auch dafür bedanken, dass mir das Buch zu als Rezensions-Exemplar zur Verfügung gestellt wurde.
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.