||» Rezension «|| Deine Liebe gehört mir [von Anny Thorn]

||» Rezension «|| Deine Liebe gehört mir [von Anny Thorn]

31. August 2022 0 Von Patchis Books

Band 2 einer Dilogie. Da sich die beiden Bücher aber mit jeweils anderen Protagonisten befassen, besteht keine Spoilergefahr in dieser Rezension. Ihr könnt „Deine Freiheit gehört mir“ und „Deine Liebe gehört mir“
also ganz unabhängig voneinander lesen; jedoch empfehle ich, wie immer, chronologisch vorzugehen.

DEINE LIEBE GEHÖRT MIR
Anny Thorn
Dark Mafia Romance
Band 2 von 2
Pedrow-Dilogie
366 Seiten
06. August 2022
Heartcraft Verlag
Taschenbuch
14,99€
Kaufen?
» Amazon « || » Verlag «
» Leseprobe auf der Amazon – Seite «
#werbung #rezensionsexemplar


Als Underboss des mächtigsten Mafiaclans der Westküste genieße ich alle Vorzüge des Lebens. Ob berauschende Partys, zuckersüße Spezialaufträge vom Lieblingsboss oder die Brautjungfern auf seiner mittlerweile zweiten Hochzeit – ich helfe, wo ich kann.

Bis sie wieder vor mir steht. Meine Allison. Wir waren Kinder, beste Freunde mit viel zu großen Gefühlen, als die Hölle über uns einbrach und wir gegen Dämonen kämpfen mussten und Dinge taten, die niemals jemand erfahren darf. Doch durch ihr eigenes kleines Geheimnis droht unser gemeinsames Lügenkonstrukt zu zerbrechen, und noch bevor ich sie retten kann, wird sie mir genommen. So sehr die Vergangenheit uns auch auseinanderreißen will, die Gegenwart kettet uns für immer zusammen. Ich hole sie mir zurück, selbst wenn die ganze Welt dafür brennen muss.

(c) by Heartcraft Verlag

Anny Thorn hat sich im Laufe der letzten Jahre unbemerkt in meine persönliche Top-Liste der Autoren und damit in mein Herz geschlichen. Während mich ihre Biker-Romance [» Bad Lovers « und » Broken Lovers «] schon total begeistert hat, hat sie sich mit dem Auftakt der Pedrow-Dilogie [» Deine Freiheit gehört mir «] definitiv selbst übertroffen. Nun hab ich auch den zweiten, und somit letzten Band über den Pedrow-Clan gelesen und durfte so auch Maksim’s Geschichte erfahren. Die Geschichte über den Underboss, der mir schon im Auftakt der Dilogie den Kopf verdreht hat. Wie mir das Buch gefallen hat, und ob ich hier wieder ein Highlight entdeckt habe, erzähle ich euch jetzt ganz ausführlich. Falls ihr also neugierig seid, dann bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension.

Die Geschichte vom Underboss der Mafia unterscheidet sich ganz maßgeblich von der, des Anführers Iwan; und das macht sich bereits während der ersten paar Zeilen bemerkbar. Der Einstieg ist eher ruhig gehalten, und beginnt mit einer kurzen Rückblende in eine nicht allzu weit entfernte Vergangenheit. Wir lernen Maksim und Alison kennen, spüren sofort die Anziehungskraft, die zwischen den beiden besteht und können uns so mit Leichtigkeit auf die weitere Handlung einstellen. Aber auch nachdem der Prolog zu Ende ist, nimmt das Geschehen nicht so an Fahrt auf, wie ich mir das ausgemalt – und wie ich es erwartet – hatte. Und genau da liegt, glaube ich, das Problem. Meine Erwartungen waren grundlegend falsch. Ich bin mit falschen Vorstellungen an „Deine Liebe gehört mir“ rangegangen, und musste dann einsehen, dass das hier nicht das Spektakel wird, das ich bei Iwan erlebt habe. Nicht so dark, nicht so brutal, nicht so nervenaufreibend.
Sicherlich spielt Gewalt auch hier eine nicht unwesentliche Rolle; und Maksim’s Lifestyle macht stellenweise auch sprachlos, aber jetzt rückblickend würde ich behaupten, dieses Buch ist viel softer. Es geht unheimlich viel um Liebe, um Seelenverwandtschaft, um Kummer und um Schmerz. Um innigste Gefühle füreinander und um Reue, Schuldgefühle und verpasste Chancen. Und es gibt sehr viele Rückblicke in die Kindheit und ins Jugendalter der beiden Protagonisten. Rückblenden, die zwar unwahrscheinlich zur Auflösung beitragen und sich gen Ende wirklich perfekt mit der Gegenwart verbinden, aber während der Handlung auch immer wieder für Spannungslöcher sorgten. Dabei hat die Story doch eigentlich wirklich Potential, immerhin befinden wir uns inmitten der Mafia; zwischen Ehrenmorden, Rachsucht und Blutschulden. Und Anny weiß auch genau, wie sie die brisanten Szenen verpacken muss, um größtmögliches Unbehagen beim Leser auszulösen, aber mir fehlte einfach der Schwung, die Spannung, die Action, das Tempo. All diese Facetten kamen nur stellenweise auf; und dann auch explosiv, aber zwischendrin war da immer wieder zu viel Ruhe.
Legen wir aber mal all das beiseite, verdrängen meine Erwartungen und konzentrieren uns mehr auf das „Romance“ als auf das „Dark“, dann wiederum begeistert die Geschichte. Sie geht unheimlich tief, zeigt zahlreiche Facetten der Verbindung zwischen Alison und Maksim und beweist, dass man die Hoffnung niemals aufgeben sollte. Das, was diese zwei Menschen haben, ist einzigartig und geht einem so nah, dass man gar nicht anders kann, als mitzufühlen und mitzufiebern. Es ist, in gewisser Weise, eine Friends to Enemies to Lovers Story. Maksim’s und Alison’s Liebe ist so stürmisch, so turbulent, aber muss auch so viele Hindernisse meistern, dass es oft unklar erscheint, ob sie überhaupt jemals ihr verdientes Happy End bekommen. Und genau das bot wiederum doch ein gewisses Maß an Spannung.
Im letzten Drittel spitzt sich die Lage der ehemals besten Freunde nochmal ordentlich zu. Es wird turbulent und undurchsichtig, mitreißend und actionreich. Das Tempo tut der gesamten Geschichte extrem gut, weil es das Dark zurück ins Spiel bringt und die Handlung damit abrunden. Die einzelnen Fäden, bzw. Vergangenheit und Gegenwart greifen perfekt ineinander und offenbaren das wahre Ausmaß der Katastrophe, die damals passierte, und die ganzen Rattenschwänze, die sie hinter sich herzieht. Ich mochte das Ende extrem gerne, weil es alles bot, was ich erwartet hatte und was ich von Anny kenne. So viel Emotionen, die sich da gebündelt entladen, und das inmitten von einem Feuerwerk an Action und Geschehnissen.

Und diese geballten Emotionen konnten sich vor allem deshalb entfalten, weil es einem die Figuren so leicht machen, sich ihnen nah zu fühlen. Egal ob es um Maksim und Alison geht, oder um den unwichtigsten Teil des Pedrow-Clans; jeder wurde von Anny Thorn mit so viel Liebe zum Details dargestellt, dass man gar nicht anders kann, als sie alle ins Herz zu schließen. Selbst über die Auftritte der Antagonisten freute ich mich, weil sie so trotz ihrer Gewaltbereitschaft und ihres offensichtlich unsympathischen Auftretens allen voran eines waren, nämlich authentisch. Ich verstand ihre Beweggründe und ihre Gedankengänge, konnte sogar manchmal nachvollziehen, wieso sie so handelten, wie sie es taten und das bereitete mir eine Menge Lesevergnügen. Und natürlich sorgten die, die nicht unbedingt die rosigsten Absichten hatten, auch für eine Menge Zündstoff. Und können wir bitte einmal über Noah reden? Noah, der mich so sehr für sich einnahm, dass alles andere neben ihm verblasste und nur noch er im Fokus stand? Noah, den ich abgöttisch lieben gelernt habe, um mit dem ich mitfieberte, als gäbe es kein Morgen mehr.
Besonders gefreut hab ich mich aber definitiv über das Wiedersehen mit Iwan und Mariel. Ich hatte die beiden, ohne es so richtig zu merken, echt vermisst. Sie hatten sich in Band 1 so tief in mein Herz geschlichen, dass ich hier einfach nicht anders konnte, als breit zu grinsen, als sie wieder auf der Bildfläche erschienen. Und sie hatten doch auch einen erheblichen Teil zum Geschehen beizutragen und spielten eine wesentlich größere Rolle, als ich es vermutet hatte.
Aber nun zu den eigentlichen Herzstücken des Buches: Maksim und Alison. Beide kennen wir bereits, Maksim mehr – Alison nur flüchtig. Aber schon da zeigten beide das Potential, das in ihnen steckte. Und das entfalteten sie hier deutlich. Maksim nahm sich zwar im Gesamten ein wenig zurück und war nicht mehr ganz der dunkle Mafia Vizeboss, bewies aber dennoch, dass er kein Problem damit hatte, zu töten, wenn es nötig war .. und auch wenn es nicht zwingend nötig war. Er ist eben Maksim. Ein Draufgänger durch und durch, der einen sehr unkonventionellen Lebensstil verfolgt und mit seinem schwarzen Humor die Leserherzen in Aufruhr versetzen kann. Trotzdem zeigt er in diesem Buch erstaunlich viel Weichheit und Gefühle, was man ihm so gar nicht zugetraut hätte. Sein Herz schlägt ganz offensichtlich nur für Alison und seine Aufopferungsbereitschaft für sie ist grenzenlos. Allein das zu beobachten ließ schon tausende von Funken fliegen, aber dann auch noch die Reaktion von ihr zu erleben, das verstärkt es nur nochmal um das zigfache und macht aus einem einzigen Funken ein ganzes Feuer, das lichterloh brennt. Maksim ist knallhart, aber auch so witzig und schlagfertig, so liebenswert und beeindruckend; er verkörperte wirklich alles, was ein ausgereifter Hauptprotagonist braucht, um zu überzeugen.
Apropos Alison, auch sie begeisterte mich von der ersten Seite an und zog mich mit ihrer liebevollen Art absolut in ihren Bann. Sie ist eine so sympathische junge Frau, die einerseits unendlich sanft, andererseits aber auch richtig taff ist und lieferte damit ein facettenreiches Auftreten, das jede Form der Langeweile im Keim erstickte. Auch die Entwicklung, die sie an den Tag legt, ist bemerkenswert und erweckte nicht nur Respekt, sondern auch sowas wie Stolz in mir. Wo sie anfangs noch die unsichere Amerikanerin war, die nicht so richtig wusste, wohin sie gehörte, so mausert sie sich zu einer selbstbewussten Persönlichkeit, die für sich und ihre Liebsten – ja vor allem für ihre Liebsten – einsteht und kämpft; notfalls wie eine Löwin. Obwohl Alison im Gesamten wenig mit der Mafia zu tun hat, passt sie doch ganz gut ins Bild und beweist mit ihrem Mut und ihrer unbeugsamen Stärke, dass sie ein gutes Mitglied des Clans geworden wäre; wäre da nicht die Abstammung.
Man merkt also deutlich, dass es eindeutig nicht die Charaktergestaltung war, wegen der ich Band 2 hinter Band 1 sehe. Denn in diesem Punkt steht Band 2 seinem Vorgänger in nichts nach und begeistert ebenso sehr. Ich bin einfach ein riesengroßer Fan davon, wie Anny ihre Charaktere von der Fiktion und der Fantasy in die Realität holt und wie eng sie den Leser mit ihnen verknüpft.

Beim Schreibstil halte ich mich bewusst kurz, denn all die lobenden Worte, die ich dafür übrig habe, sind in Zusammenhang mit Anny Thorn sicher schon zahlreiche Male gefallen. Sie schreibt unheimlich einnehmend und realistisch, greifbar und voller Lebendigkeit. Es sind längst nicht nur die Charaktere, die von ihr Leben eingehaucht bekommen, sondern auch das Setting, die einzelnen Geschehnisse, die Atmosphäre. Man taucht auch in dieses Werk wieder bedingungslos ab und kann sich von der Handlung gleichermaßen gefangen nehmen, wie mitreißen lassen. Und hier zeigt die Autorin auch, dass sie nicht nur Mord und Totschlag beherrscht, sondern auch mit Gefühlen umgehen kann. Und auch wenn ich das schon durch die Biker Romance erahnen konnte, so präsentierte sie hier ihr Talent quasi auf dem Silbertablett. Aber versteht mich nicht falsch: in „Deine Liebe gehört mir“ geht es stellenweise mindestens genau so herb zu, wie in Iwan’s Geschichte und, wie schon gesagt, weiß Anny ganz genau, wie sie diese Szenen darstellen muss, um Herzrasen und Atemnot zu bescheren. Himmel, was habe ich gelitten, während.. naja.. lest es selbst.
Die Geschichte ist derweil sowohl aus Alison’s, als auch aus Maksim’s Sicht erzählt, sodass beide Parteien ihre volle Pracht entfalten konnten und nochmal einiges an Tiefgang dazu gewannen. Besonders die Tatsache, dass diese Art der Gliederung auch für Spannung sorgte, stach hier positiv ins Auge. Denn während der eine vielleicht gerade in Sicherheit war, kämpfte der andere vielleicht gerade mit dem Tod.
„Deine Liebe gehört mir“ von Anny Thorn kann nicht ganz mit dem Auftakt der Dilogie mithalten, aber überzeugt fast genau so sehr auf einer anderen Ebene. Hier steckt auf jeden Fall ein deutlich größerer Anteil an Romance drin, als in „Deine Freiheit gehört mir“ und wirkt daher, stellenweise, softer und weniger gewaltvoll. Trotzdem müssen wir auf Mord und Totschlag nicht verzichten, denn immerhin geht’s immer noch um die Mafia, die ihre ganz eigenen Gesetze hat und ihre ganz eigenen Ziele verfolgt. Maksim und Alison sind zwei großartige, wundervolle, einnehmende und facettenreiche Charaktere, die man unsagbar gern begleitet auf ihrem Weg, zueinander. Oder voneinander weg? Lediglich die Rückblenden in die Vergangenheit sorgten immer mal wieder zeitweise für Spannungslöcher und wirkten zunächst zu umfassend und ausschweifend – ergeben aber gen Ende jede Menge Sinn und tragen maßgeblich zum großen Finale bei. Trotzdem komme ich nicht drum herum, eben diese Ruhephasen zu kritisieren, weil sie das Tempo einfach drosselten und der Handlung ein bisschen den Wind aus den Segeln nahmen. Im Gesamten aber ein würdiger Abschluss für eine großartige Dilogie, die es sich eindeutig zu lesen lohnt. Während ich Band 1 noch eher zaghaft empfehlen konnte wegen all der Brutalität, gibt’s hier wiederum eine bedingungslose Leseempfehlung.

» » » Anny Thorn « « «

Romance mit Herzras-Garantie und einer Menge Badass-Women-Power!

Anny ist 1993 in einer Kleinstadt in Thüringen geboren, lebt aber nun seit etlichen Jahren gemeinsam mit ihrem Mann und Sohn im nördlichen Baden-Württemberg. Das Schreiben hat sie schon sehr früh für sich entdeckt. Ihre Geschichten drehen sich rund um die Liebe. Mit einer Menge Spannung, heißen Momenten und ganz viel Gefühl verführt sie die Leserherzen und bringt jeden Puls zum Rasen. Annys Bücher lassen dich mit offenen Augen träumen. Komm und träum mit ihr, wenn du dich traust.

(c) by Heartcraft Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Heartcraft Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.