||» Rezension «|| „Feel Again“ ♥

Sawyer Dixon ist jung, tough – und eine Außenseiterin. Seit dem Tod ihrer Eltern lässt sie niemanden an sich heran. Das ändert sich, als sie Isaac Grant kennenlernt. Mit seiner Nerd-Brille und den seltsamen Klamotten ist er eigentlich das genaue Gegenteil von Sawyers üblichem Beuteschema. Doch als Isaac, der es satthat, single zu sein, sie um Hilfe bittet, schließen die beiden einen Deal: Sawyer macht aus Isaac einen Bad Boy und darf dafür seine Entwicklung als Fotoprojekt für ihr Studium festhalten. Aber Sawyer hat nicht mit den intensiven Gefühlen gerechnet, die zwischen ich und Isaac hochkochen …

Mona Kasten zählt dank den ersten beiden Teilen der Again-Reihe zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Ich habe den dritten Band ewig lange vor mir hergeschoben, ehe ich dann endlich danach griff – warum? Ich bin ehrlich: ich hatte Angst. Angst davor, dass mich Sawyer und ihre Geschichte nicht so begeistern kann, wie es Allie und Dawn getan haben. Ob es dem so war; oder nicht, erfahrt ihr jetzt. Viel Spaß ♥

Mona schickt uns dieses Mal mit Sawyer auf Entdeckungsreise. Eine Tatsache, die mir von Anfang an Bauchschmerzen bereitete, denn in „Trust Again“ war sie keineswegs eine Sympathieträgerin. Ich bin endlos froh, nun vermelden zu können, dass sich das in diesem Buch komplett geändert hat. Ich mochte die junge Studentin mit dem ausgefallenen Kleidungsstil und den ganzen Tattoos; ich mochte ihre frechen Sprüche und ihr Selbstbewusstsein. Ihre taffe Art war herrlich erfrischend und ich genoss es total, sie und Isaac gemeinsam zu beobachten.
Isaac ist dabei aber das absolute Gegenteil von Sawyer. Er ist schüchtern und macht sich oft klein; ist nerdig und wird ständig rot im Gesicht. Und doch verbindet die beiden Protagonisten etwas: beide haben ein Ziel und das können sie nur gemeinsam erreichen: Isaac will offener und selbstbewusster werden; Sawyer braucht ein Abschlussprojekt. So kommt der Deal zustande und sie helfen sich gegenseitig. Ich fand es unglaublich interessant, wie sie miteinander agierten – es machte großen Spaß zu sehen, wie sie sich entwickeln und besonders bei Isaac war eine deutliche Veränderung zu erkennen. Beide Figuren haben zudem eine recht schwere familiäre Situation, die zusätzlich Zündstoff für allerlei Drama sorgt. Kurz um: Ich habe die beiden geliebt; mit Herz und Seele mitgefiebert. Beide waren gleichermaßen sympathisch und liebenswert und auch wenn ich nicht jede Entscheidung der beiden nachvollziehen konnte, waren sie doch realitisch und überaus authentisch.
Auch die Nebenfiguren gingen in der Geschichte nicht unter: es gab einige, tragende Persönlichkeiten; zum Beispiel Isaac’s Familie und Sawyer’s Schwester. Ich hab selbst die Nebenfiguren absolut ins Herz geschlossen und bin endlos traurig, sie jetzt ziehen zu lassen; und wenns nur bis zum nächsten Band ist.

Mona’s Stil hat mich wieder einmal total berührt. Selten konnte ich bei einer Geschichte; einer fiktiven Idee so mitlachen, mitfühlen und vor allen Dingen mitweinen. Jede Emotion der beiden Protagonisten spürte ich am eigenen Leib und immer wieder gab es Szenen, die mir einfach nur das Herz erwärmten und mich zum wohligen Aufseufzen brachten. Nur ganz wenige Autoren schaffen es, mich mit Worten zu erreichen; Mona ist eine von ihnen. Ich fühlte mich in jeder Sekunde regelrecht nach Woodshill versetzt und hatte permanent das Gefühl, mitten drin zu sein. Als würde mir Sawyer ihre Geschichte zeigen; nicht erzählen. Auch die Gliederung gefiel mir erstaunlicherweise wirklich gut. Während ich es inzwischen gewohnt bin, New Adult Bücher aus zwei Sichten zu erfahren, erzählt die Autorin hier nur aus Sawyer’s Sicht. Dennoch kommt Isaac keineswegs zu kurz, sondern wird genau so eingehend und realistisch beleuchtet, wie die Hauptfigur.

In Anbetracht dessen, dass bereits auf den ersten Seiten etwas geschieht, das Einfluss aus den gesamten restlichen Verlauf der Geschichte nimmt, wird enorm viel Potential und Spielraum geschaffen; den Mona auch wirklich zu 100% ausgeschöpft hat. Die Spannung beginnt quasi mit dem ersten Buchstaben und endet schließlich mit der letzten Silbe. Umso weniger erstaunlich ist es, dass ich das Buch tatsächlich zu keiner Sekunde aus den Händen legen wollte. In diesem Buch herrscht eine so wunderbare, heimelige Atmosphäre, so viel Emotionen und so viel Realität, dass es schon beinah wehtut, nicht selbst in Woodshill sein zu können. Natürlich gibt es auch ruhigere Passagen; aber das sind dann genau die Momente, die einen wohlig aufseufzen lassen und genossen werden müssen. Lange Zeit zum entspannen bekommt der Leser allerdings nie, denn nicht nur einmal überschlagen sich die Ereignisse und das ganze Chaos nimmt erneut seinen Lauf. Wie es relativ typisch ist für das Genre, ist manches Drama wirklich überspitzt dargestellt und zu ausschweifend ausgearbeitet; aber hey, solange es nicht Überhand nimmt, tut das dem Ganzen kein Abbruch. Mich persönlich hat es nicht großartig gestört; es ist mir nur aufgefallen und deshalb wollte euch; falls ihr nicht so die Fans von in die Länge gezogenen Drama seid, vorwarnen. Aber wie gesagt: für mich war die Umsetzung absolut auf den Punkt und ich habe rein gar nichts zu bemängeln.

 

Mona’s Bücher haben schlicht und ergreifend den „Wohlfühl-Faktor“. Auch in „Feel Again“ verlor ich mich mal wieder in den Seiten und blendete alles um mich herum aus. Ich fühlte mit; lachte, weinte, ließ mir mehrfach das Herz brechen, nur damit es Sekunden später wieder heilen und warmwerden konnte. Sawyer und Isaac sind großartig zusammen und sie zu beobachten hat mir einfach nur eine Menge Spaß gemacht. Die gesamte Geschichte ist absolut rund und egal wie lange ich auch darüber nachdenke, ich finde keinen einzigen Kritipunkt. Also kann ich nicht anders als das Buch als „Highlight“ zu betiteln.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim LYX-Verlag bedanken, alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Das Urheberrecht liegt natürlich weiterhin beim Verlag.