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22. April 2021 0 Von Patchis Books
FEEL AGAIN
Mona Kasten
New Adult
Band 3 von 5
Woodshill-Reihe
480 Seiten
26. Mai 2017
Lyx Verlag
Paperback
12,00€
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#werbung #rezensionsexemplar


Er sollte nur ein Projekt sein – doch ihr Herz hat andere Pläne.
Sawyer Dixon ist jung, tough – und eine Außenseiterin. Seit dem Tod ihrer Eltern lässt sie niemanden an sich heran. Das ändert sich, als sie Isaac Grant kennenlernt. Mit seiner Nerd-Brille und den seltsamen Klamotten ist er eigentlich das genaue Gegenteil von Sawyers üblichem Beuteschema. Doch als Isaac, der es satthat, single zu sein, sie um Hilfe bittet, schließen die beiden einen Deal: Sawyer macht aus Isaac einen Bad Boy und darf dafür seine Entwicklung als Fotoprojekt für ihr Studium festhalten. Aber Sawyer hat nicht mit den intensiven Gefühlen gerechnet, die zwischen ihr und Isaac hochkochen …

(c) by Lyx Verlag

Mit größter Vorfreude habe ich mich dem dritten und somit letzten ReRead (Band 4 + 5 kenne ich noch gar nicht) der Again-Reihe gewidmet. Ich war unheimlich gespannt, ob mich Isaac und Sawyer wieder genau so begeistern können, wie es beim ersten Kennenlernen der Fall war; oder ob sich mein Lesegeschmack doch etwas verändert hat im Laufe der Jahre. Besonders weil „Trust Again“, also Band 2 wieder ein absolutes Highlight war, hab ich etwas gezweifelt – denn ich meine mich zu erinnern, dass nach der grandiosen Story von Spencer und Dawn ein wenig Flaute herrschte. Wie dem auch sei; ich verrate euch hier und jetzt, wie mir der dritten Band der Woodshill-Reihe gefallen hat. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran; viel Spaß ♥

Der Einstieg in diesen dritten Band fällt nicht weiter schwer. Wir kennen die beiden Hauptfiguren schon aus vorherigen Teilen und treffen so nicht auf Fremde, sondern auf alte Bekannte. Ich muss zugeben, Sawyer war zu Beginn der Reihe nicht meine liebste Figur. Mit ihrem Auftreten sammelte sie fleißig Minuspunkte und brachte mich, in Band 1 wie auch in Band 2, regelrecht zur Weißglut. Da ich ihre Geschichte aber schon kannte, war die Überraschung, dass ich sie doch mögen konnte, nicht besonders groß. Sawyer ist speziell, in allem was sie denkt und tut. Ihr ganzes Auftreten ist eigen und nicht unbedingt das, was man einem Sympathieträger zuschreibt. Wirft man aber mal einen Blick hinter die Fassade, wird klar, warum sie zu dem geworden ist, was sie war. Denn ihre Vergangenheit ist alles andere als rosig, und hat ganz deutliche Spuren bei der jungen Frau hinterlassen, die sie nun zu vertuschen versucht. Sawyer ist selbstbewusst, frech und eine Draufgängerin durch und durch. Mit ihrem außergewöhnlichen Kleidungsstil und den ganzen Tattoos zog sie nicht nur meine Aufmerksamkeit auf sich; sondern auch die von anderen Figuren – und nicht jeder war ihr wohl gesonnen. Ich fand es herrlich erfrischend sie durch die Geschichte zu begleiten und hatte dabei auch keinerlei Probleme, mich mit ihr zu identifizieren. Ihre Gefühle waren unheimlich intensiv, und das obwohl sie immerzu versucht, sie zu verstecken. Ich konnte wunderbar mit ihr mitfiebern und mitleiden; und ihre Handlungen und Gedankengänge stets nachvollziehen. Besonders aber imponierte ihre Entwicklung. Schon ihr Wandel im Laufe der Reihe begeistert, weil er ganz unterschwellig geschieht – doch in ihrer eigenen Geschichte mausert sie sich von der Einzelgängerin zu einem Menschen, der über sich hinaus wächst. Ich hätte niemals gedacht, dass aus Sawyer mal eine so liebenswerte Persönlichkeit werden könnte – aber es war so und das freute und rührte mich gleichermaßen. Ich fand ihre spezielle Art einfach unheimlich interessant und durch ihre Verschlossenheit, wurde es umso gefühlvoller.
Issac. Tja.. Isaac. Was soll man zu einem waschechten Nerd, inklusive Brille und Fliege und Liebe zu aller Technik schon großartig sagen? Attraktiv war er jedenfalls zu Beginn so gut wie gar nicht. Aber auch er legt eine Verwandlung an den Tag, die mir die Kinnlade nach unten klappen ließ. Hinter diesem unscheinbaren, fast langweiligen Kerl verbarg sich ein Mensch, den man schlicht und einfach anbeten muss. Sowohl optisch wie charakterlich – aber es dauerte seine Zeit, bis er die Pforten zu sich selbst öffnete; und dieser Prozess ist eine Wohltat gewesen für mich als Leser. Ich hatte so viel Spaß dabei zu beobachten, wie Isaac immer mehr zu sich selbst fand und begann sich zu öffnen. Und ich verliebte mich in diesen Mann; verfiel ihm regelrecht .. mit Haut und Haaren. Isaac war so liebenswert, so loyal, so verantwortungsvoll, so nachsichtig, so zurückhaltend, so sexy, so humorvoll. Ich konnte mit Leichtigkeit mit ihm Lachen, Weinen, Leiden. Liebe Autoren da draußen: wir brauchen mehr Isaacs in der Bücherwelt!!
Alle weiteren beteiligten Figuren waren beinah genau so eingehend und detaillreich ausgearbeitet, wie die Protagonisten. Die altbekannte Woodshill-Clique begeisterte ja schon immer in allen Facetten; weil sie Freundschaft in Vollendung verkörpern. Aber auch die neuen Gesichter erweichten mein Herz und fanden einen Platz darin. Natürlich nicht jeder, immerhin gab es auch die, die provozierten und bewusst Wut im Leser hervorriefen; was sie zugegebenermaßen echt gut machten. Manchen wollte ich einfach nur den Hals umdrehen, damit ich ihnen nicht wieder begegnen muss – aber ganz ehrlich? Sawyer war in Band 1 eine von ihnen und jetzt gehört sie zu meinen liebsten Figuren innerhalb der Reihe. Man sollte sich also nie auf den ersten Eindruck verlassen.

Die Idee hinter „Feel Again“ ist altbekannt wie erfrischend zugleich. Diese Abmachung zwischen den Protagonisten so abzuhandeln war für mich beim ersten Mal eine absolute Überraschung und es machte mir damals wie heute größten Spaß, Isaac und Sawyer dabei zu beobachten. Übrigens auch beim Scheitern. Trotzdem lebt auch Band 3 der Reihe wieder von sehr viel Wohlfühl-Atmosphäre und Alltag. Mona Kasten versteht es meisterhaft, die banalsten Situationen wunderschön einzufangen und noch wunderschöner wiederzugeben. Sie macht aus einem simplen Arbeitstag eine 100% authentische, mitfiebernswerte und emotionale Achterbahnfahrt voller Knistern und Humor. Das ist es auch, was immer wieder unterschwellig mitschwingt: Witz. Ich konnte kinderleicht mit den Figuren mitfühlen, mitleiden; aber auch mitlachen. Die Chemie zwischen den einzelnen Figuren war regelrecht greifbar und genau so hat Mona Kasten sie auch dargestellt. Sie überträgt Gefühle, ohne dass sie zu erdrückend werden, indem sie immer wieder auflockernde Szenen dazwischenpackt und die Abwechslung so dauerhaft garantiert. Egal wie wenig spannendes auch passiert; von Langeweile kann hier keine Rede sein. Dafür sind die Elemente zu einnehmend; die Stimmung zu packend und die Charaktere zu nah am Leser dran. Man ist zu involviert, um sich auch nur eine Sekunde zu langweilen. Stattdessen fiebert man dem nächsten großen Ding entgegen; und das kommt meist um so vieles intensiver, als man erwartet.
Die Liebesgeschichte ist so lebendig; greifbar; mitreißend. Es liegt permanent ein Knistern in der Luft und ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich das Kribbeln im Bauch selbst fühlen konnte und war regelrecht geflasht, wie sehr mich die Schwingungen umhüllten. Die Sache zwischen Sawyer und Isaac ist halt einfach perfekt – absolut perfekt!
Aber; und das ist für mich um so vieles wichtiger: mir gefiel das Drum herum noch mehr – und das muss echt was heißen. Meine Begeisterung kennt scheinbar echt keine Grenzen mehr, was dieses Buch betrifft. Mona Kasten zeigt hier nämlich etwas auf, das wir sicher alle mal vergessen und an das wir sicher alle mal erinnert werden müssen: nämlich die Wichtigkeit der Familie. Da ist so eine bedingungslose Liebe, so viel Loyalität und so ein Zusammenhalt, dass es beinah weh tut. Wie schön bitte wurde die Familie von Isaac eingefangen? Wie sehr habe ich mir gewünscht, selbst mal ein paar Tage auf der Farm; bei diesen herzlichen Menschen verbringen zu dürfen? Und daneben eben der krasse Kontrast zu Sawyer’s Familie? Es war wie Tag und Nacht und Mona Kasten geht mit diesem sensiblen Thema zwar hart ins Gericht, aber trotzdem vorsichtig um.
Das große Finale bot dann nochmal das gewohnte Drama, das bei New Adult wohl inzwischen unabdingbar ist. Im letzten Drittel muss es immer (!!) noch eine böse Wendung geben, die alles bisher geschehene in Frage stellt – das dann aber doch zufriedenstellend und inklusive Happy End beendet wird. Und egal wie abgedroschen dieser Aufbau auch schon sein mag, die Inszinerung ist dabei immer wichtiger. Selbst das lahmste Elemente kann vor Genialität strotzen, wenn der Autor es schafft, es schön einzubauen. Und da wir es hier mit Mona Kasten zu tun haben, ist es nur logisch, dass ich auch das Ende der Geschichte perfekt fand. Es gab so viel Tränen, Trauer; aber auch ein paar sehr überraschende Auflösungen, mit denen man in der Form sicher nicht gerechnet hat. Kurz um: ein perfekter Schlusspart, der mitreißt, begeistert, berührt…

Und da ich jetzt echt genug geschwärmt habe, halte ich mich in Sachen Schreibstil eher kurz: Mona Kasten erzählt auch diesen dritten Band wieder wunderbar locker und leicht; kann aber Gefühle und Stimmungen herrlich einfangen und sie noch viel besser transportieren. Ich hab mich, dank den eingehenden Beschreibungen und der vorherrschenden Atmosphäre komplett ins Geschehen fallen und mitreißen lassen und fühlte mich nebenbei auch noch pudelwohl. Die Gefühle sind intensiv und deutlich spürbar; die einzelnen Szenen sehr bildhaft und plastisch dargestellt und die ganze Geschichte voll Abwechslung und Kontrasten. Wie immer: eine perfekte Leistung von der Autorin!

„Feel Again“ von Mona Kasten ist das dritte Highlight dieser Reihe und begeistert ebenso wie die Vorgänger mit Gefühl, Tiefgang, wichtigen Messages und traumhaft authentischen Charakteren. Obwohl ich immer der Meinung war, Band 2 wäre mein unangefochtener Favorit, muss ich jetzt sagen, dass mich Sawyer und Isaac mindestens genau so überzeugen konnten, wie es Spencer und Dawn taten. Wer Lust hat auf einen emotionalen Wohlfühl-Roman, der nicht nur an der Oberfläche kratzt, der wird auch den dritten Band der Woodshill-Reihe lieben. Falls ihr diese Bücher noch nicht kennt .. warauf wartet ihr? Bei so viel Perfektion bleibt mir also nichts anderes übrig als es als Highlight zu betiteln.. schon wieder ♥

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Mona Kasten wurde 1992 geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Katzen sowie unendlich vielen Büchern in Hamburg, liebt Koffein in jeglicher Form, lange Waldspaziergänge und Tage, an denen sie nur schreiben kann.

(c) by Lyx Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Lyx Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.