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17. Mai 2021 0 Von Patchis Books
FIND ME IN THE STORM
Kira Mohn
New Adult
Band 3 von 3
Leuchtturm-Trilogie
384 Seiten
17. Dezember 2019
Kyss Verlag
Paperback
12,99€
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#werbung #rezensionsexemplar


Eigentlich ist Airin die Ausgeglichenheit in Person. Doch der neueste Gast in ihrem Bed&Breakfast an der irischen Westküste bringt sie ganz schön aus der Ruhe. Joshua Hayes ist ein umschwärmter TV-Star, und auch Airin fühlt sich schnell zu ihm hingezogen. Dabei passt er so gar nicht in ihr Leben, das gerade durch einen erbitterten Familienstreit schon kompliziert genug ist. Es wäre völlig unvernünftig, für diesen ebenso undurchsichtigen wie charmanten Mann Gefühle zu entwickeln. Und nahezu hirnverbrannt, auf die ungewöhnliche Wette einzugehen, die Josh ihr vorschlägt …

(c) by Kyss Verlag

(vorweg: die Bände dieser Reihe lassen sich unabhängig voneinander lesen. Deshalb fallen auch keine Spoiler zu „Show me the Stars“ oder „Save me from the Night“. Trotzdem möchte ich euch raten, die Bücher der Reihenfolge nach zu lesen – einfach um das bestmögliche aus den drei Geschichten herauszuholen)
Leider hat mich Band 1 ja nicht allzu sehr überzeugt, wodurch ich ewig gebraucht habe, um die Reihe überhaupt weiter zu verfolgen. Als ich mich dann aber überwand und Band 2 las, war ich zugegebenermaßen doch überrascht, wie gut er mir gefiel. Kein Wunder also, dass ich mich dann auch nicht mehr so lang bitte ließ um das große Finale der Trilogie zu lesen. Und so hab ich’s jetzt getan und ganz nebenbei auch noch ein Buch meiner 21für21-Challenge abhaken können. Jetzt möchte ich euch aber unbedingt erzählen, wie mir Airin und Joshua gefallen haben und ob ich sie eher so mau fand wie Liv und Kjer oder so toll wie Seanna und Niall. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension ♥

Der Einstieg in die Geschichte war genau so, wie ich ihn mir gewünscht habe. Von Anfang an hab ich mich auf das Bed and Breakfast von Airin gefreut – auf die Stimmung, der Trubel, die Gäste – einfach auf den typischen „Hotel“-Charakter. Und genau so hat die Autorin das Flair auch umgesetzt. Dementsprechend schnell war ich im Geschehen drin und konnte mich problemlos fallen und von den weiteren Geschehnissen berieseln lassen. Und das ist dann auch schon der Dreh- und Angelpunkt meiner Rezension: berieseln lassen. Mehr passiert hier nämlich nicht. Wer mit viel Action, Spannung und Drama rechnet, wird wohl eher enttäuscht sein. Dabei ist der Handlungsverlauf alles andere als langweilig. Das kleine Städtchen Castledunns wird vom TV-Moderator ganz schön aufgewirbelt und gefühlt dreht sich alles nur noch um Joshua Hayes. Mir persönlich hat es wirklich Spaß gemacht, die Geschichte zu erleben, auch wenn schlussendlich nicht alles fehlerfrei war. Zum Einen schwächelte der Schreibstil etwas; dazu aber nachher mehr. Zum anderen fehlte es mir dann doch ein klein wenig an Tempo. Es geschah zwar immer irgendwas, aber die Leerläufe zwischendrin dehnten sich zum Teil schon etwas sehr aus. Und einige Wiederholungen gab es leider auch. Es ist eben eine Wohlfühl-Geschichte, ohne großes Drama, dafür mit einer Menge Gefühl. Und das kam auch größtenteils bei mir an. Ich mochte die Stimmung in Castledunns, die ganzen Schwärmereien der Bewohnerinnen für den Promi und die Nervosität, die ständig und überall in der Luft lag. Es hatte auch ein bisschen was kitschiges an sich, driftete aber nicht komplett in diese Richtung ab. Besonders positiv empfand ich wieder den Tiefgang, den ich auch in Band 2 schon sehr gelobt hatte. Genauso wie Seanna und Niall haben auch Airin und Joshua eine Vergangenheit verpasst bekommen und auch wenn beide nicht mit den sensiblen, bewegenden Themen aufwarteten, wie es in Band 2 der Fall war, so tat es dem Verlauf des Buches doch extrem gut. Ich persönlich hätte mir bei Joshua noch ein klein wenig mehr Ausarbeitung gewünscht, aber damit kann ich an der Stelle dann doch gut und gern leben. Die Behandlung besagter Thematiken lieferte eine herrliche Abwechslung zur ansonsten eher ruhigen Lovestory und brachte nochmal mehr Leben ins Spiel. Das ganze Chaos, das Joshua in dem kleinen Städtchen an der schottischen Küste birgt viel Humor und Charme, sodass es schnell hätte oberflächlich werden können; doch mit privaten Problemen wirkt Kira Mohn da gekonnt dagegen. Allerdings brachte es im selben Zuge auch eine Figur ins Spiel, die mir unbeschreiblich auf die Nerven ging. Mir ist bewusst, dass das bewusst so eingefädelt war, aber mir verdarb dieser Charakter immer wieder den Lesespaß. Auch wie die anderen damit umgingen war für mich absolut nicht nachvollziehbar und die Nachvollziehbarkeit gewisser Personen litt doch sehr darunter – aber auch dazu später dann mehr.
Die Lovestory ist verhältnismäßig „klein“ – keine riesengroßen Emotionen, keine gebrochenen Herzen und keine Tränen. Aber sie ist zuckersüß und baut sich ganz langsam, fast unterschwellig auf. Dementsprechend lag zunächst auch nicht dieses bedeutungsvolle Knistern in der Luft, sondern kam erst nach und nach. Ich muss sagen, an die Gefühle, die ich in Band 2 gespürt habe, kamen Airin und Joshua nicht ran; dafür fehlte es an der Chemie – glaub ich. Trotzdem waren sie ein süßes Couple, das vor allem zum Ende hin wahnsinnig überzeugt. Allgemein war das letzte Drittel auch vom Drama her nochmal eine neue Ebene und wesentlich spannungsgeladener als der vorherige Part. Zwar blieben auch hier die Überraschungen aus, aber die Inszinierungen gefielen mir umso besser und ich kann nun doch glücklich auf die Geschichte zurückblicken. Alle offenen Fragen wurden zufriedenstellend und stimmig beantwortet und die fehlenden Emotionen von den ersten zwei Dritteln, zeigte sich dafür zum Abschluss hin umso deutlicher.

Während mir der Schreibstil in Band 1 nicht so viel geben konnte, war er in Band 2 umso intensiver. Auch hier in dem finalen Teil der Trilogie fiel er wieder sehr stimmungsvoll, charmant und natürlich locker aus. Allgemein kam ich, wie auch schon bei den Vorgängern, wunderbar leicht voran und fand mich problemlos in der Geschichte zurecht. Leider aber, und das hatte ich oben ja schon angeteasert, gab es hier dennoch ein paar Aspekte, die mir nicht so zusagten. Zum Beispiel las ich innerhalb dieser 384 Seiten bestimmt ebenso oft den Namen Joshua Hayes. Dafür kann ich an einer Hand abzählen, wie oft sein Name umschrieben wurde. Ich glaube, ich werde diesen Namen niemals wieder vergessen, einfach weil er in gefühlt jedem Satz mindestens 1x vorkam und das mit der Zeit doch an den Nerven zerrte und den Lesefluss ins Stocken brachte. Sieht man davon aber mal ab, so war das Setting sowie die Charaktere wieder extrem gut beschrieben und sehr greifbar und lebendig ausgearbeitet. Auch die Emotionen fand ich nicht verkehrt, sie erreichten mich einfach nicht mit der Intensivität, wie es in „Save me from the Night“ der Fall war.

Auf die Charaktere freute ich mich aber ganz besonders, denn Airin war schon immer mein heimlicher Liebling der Reihe. Sie eroberte mein Herz schon als Nebenfigur und als Freundin von Liv und Seanna und umso gespannter und vorfreudiger war ich auf ihre eigene Geschichte. Und ich muss sagen, sie enttäuschte mich nicht. Airin ist ein eher ruhiger Charakter, wenig auffällig – aber mit einem riesengroßen Herzen aus Gold. Sie ist eine tolle Freundin, eine aufopferungsvolle Bed-and-Breakfast-Inhaberin und ein wirklich herzlicher Mensch. Sie nimmt unwahrscheinlich viel Rücksicht auf alles und jeden und stellt sich manchmal wirklich ungeschickt an. Aber sie hat dafür eine Menge Charme und erreichte mich von Anfang an problemlos. Nur eben in Bezug auf ihre Reaktionen und Aktionen gegenüber der unliebsamen Figur machten es mir zum Teil schwer, sie so richtig nachzuvollziehen. Ich meine; wo war ihr Rückgrat? Ich mag selbstbestimmte und vor allem selbstständige Protagonisten, die sich für das einsetzen können, was sie wollen und die auch mal auf den Tisch hauen – bei Airin suchte ich das eher vergeblich. Dafür fand ich sie wiederum umso sympathischer in ihrer unbeholfenen Art. Sie grübelt oft viel zu sehr und gerät dabei in einen Strudel, der sie nur noch mehr verwirrt. Das zu verfolgen, bereitet einfach Spaß und entgegen aller Erwartungen wirkt sie dadurch keineswegs naiv oder kindisch, sondern einfach wie eine junge Frau, die noch über sich hinauswachsen muss.
Joshua hatte es allerdings nicht ganz so leicht bei mir. Er war sympathisch und ein glasklarer Entertainer, aber den richtigen Zugang zu ihm fand ich lange nicht. Ich wusste, irgendwas muss sich hinter dieser Fassade verbergen, konnte mir aber keinen Raim darauf machen, was er überspielen will. Attraktiv und sympathisch war er, aber im selben Zuge eben auch recht unnahbar und nicht jeder Gedankengang und erst recht nicht jede Handlung war für mich nachvollziehbar. Mit der ein oder anderen Tat schoss er sich wirklich selbst ins Knie und ich mochte ihn stellenweise einfach als Menschen nicht. War wahrscheinlich so ein persönliches Ding, aber seine Attraktivität tröstete da auch nicht darüber hinweg. Er öffnete sich zwar nach und nach und ließ durchblicken, was ihn zu dem machte, was er war, aber irgendwie reichte das nicht aus. Es kam mir alles so gespielt und wenig authentisch rüber. Natürlich empfand ich Mitgefühl, es ist absolut grausam war ihm da widerfahren ist, nur .. ist das ein Grund, anderen Menschen so weh zu tun? Mir gefiel das Ende wie gesagt gut, aber Joshua war nicht unbedingt der ausschlaggebende Punkt. Ich hätte mir irgendwie mehr Gefühl von seiner Seite aus gewünscht und ein bisschen mehr Greifbarkeit – dafür hätte ich auf den großen Showmaster gern verzichtet. Nichts desto trotz war er kein schlechter Protagonist – ganz und gar nicht. Eine Geschichte steht und fällt mit ihren Figuren und mir hätte die Handlung nicht so gut gefallen, wenn Joshua nichts positives an sich gehabt hätte. Nur wäre da sicher noch Luft nach oben gewesen.
Die Randfiguren, vor allem die bekannten Gesichter aus den Vorgängern, gefielen mir wieder extrem gut. Das Wiedersehen mit Seanna und Liv, Niall und Kjer erfüllte mich mit tiefster Freude und ließ es mir warm ums Herz werden. Aber auch neue Akteure treten auf, die allesamt nicht die größte Aufmerksamkeit zugesprochen bekamen, aber doch detaillreich und eingehend genug dargestellt wurden, um sie sich vor Augen führen zu können. Nur diese eine Figur, über die ich jetzt schon die halbe Rezension über meckere .. die hätte kein Mensch gebracht – außer die Handlung, für die war sie nämlich unabdingbar. Kurz um: mir gefiel die Charaktergestaltung von Kira Mohn und ich kann so gut wie nichts negatives finden.

„Find me in the Storm“ von Kira Mohn ist, jetzt rückblickend, nicht mein liebster Teil der Reihe, aber immer noch deutlich stärker als der Auftakt. Die Geschichte hält eine Menge Wohlfühl-Atmsophäre bereit, ebenso wie Charme, Witz und Emotionen. Leider waren es besonders die Leerläufe, die ständigen Namenswiederholungen und die Wiederholung innerhalb der Handlung, die mir das Ganze etwas schwer machten. Und auch bei Joshua als Protagonist wäre nicht Luft nach oben gewesen. Trotzdem fühlte ich mich wunderbar unterhalten, freute mich darüber, noch einmal nach Castledunns zurückkehren zu können und kann nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Trilogie zurückblicken. Eine super nette Unterhaltung für Zwischendurch und zum Teil sehr emotional und tiefgründig.

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Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeitlang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autoren-Label Ink Rebels aus der Taufe. Heute wohnt sie mit ihrer Familie in München. Die Romantik darf in ihren Geschichten nicht zu kurz kommen, aber vor allem ist es ihr wichtig, Figuren zu erschaffen, die sich echt anfühlen. «Show me the Stars» ist der Auftakt zu ihrer Leuchtturm-Trilogie. Kira ist auf Facebook und Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Lesern aus.

(c) by Lyx Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Kyss Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.