||» Rezension «|| Frozen Crowns 01: Ein Kuss aus Eis und Schnee [von Asuka Lionera]

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22. August 2021 0 Von Patchis Books
FROZEN CROWNS
– ein Kuss aus Eis und Schnee –
Asuka Lionera
Jugendfantasy || Romantasy
Band 1 von 2
Frozen Crowns – Dilogie
512 Seiten
27. April 2021
Planet! Verlag
Hardcover
16,00€
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#werbung #rezensionsexemplar


Als das Königspaar des Eisreiches Fryske beschließt, seine einzige Tochter mit dem jungen König der Feuerlande zu vermählen, bleibt Davina, der Kammerzofe der Prinzessin, nichts anderes übrig, als ihrer Herrin in das fremde Reich zu folgen. Doch auf dem Weg in die neue Zukunft wird ihre Eskorte von Kriegern des Erdreiches überfallen. Davina überlebt nur dank der Hilfe eines mutigen Kämpfers, der niemand Geringeres ist als Leander, der Erste Ritter der Feuerlande. Die beiden raufen sich zusammen, um die verschwundene Prinzessin zu finden, und kommen sich auf ihrer Suche immer näher. So nah, dass ein Kuss uralte, eisige Kräfte in Davina erweckt. Aber Leander ist nicht derjenige, der diese Magie hätte entfesseln dürfen …

(c) by planet!  Verlag

Das Buch ist mir bereits so einige Male ins Auge gestochen; jedoch war meine Neugier dann doch nicht so sehr geweckt, dass ich es hätte sofort kaufen müssen. Dann kam das Heartbook Festival und ich hab Asuka quasi persönlich kennenlernen dürfen. Spätestens danach war aber klar: wer so sympathisch ist, schreibt bestimmt großartige Bücher und prompt hab ich es mir gekauft. Heute kann ich euch schon verraten, wie mir die Geschichte rund um Davina und Leander gefallen hat. Falls ihr also neugierig seid, dann bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension ♥

Asuka Lionera erzählt uns die Geschichte von Anfang an sehr einnehmend und detailliert und schafft es so, eine äußerst dichte Atmosphäre zu erzeugen und den Leser zu fesseln. Dank den Beschreibungen, die aber nicht zu viel Raum einnehmen, entstehen glasklare Bilder der einzelnen Szenen und auch die Protagonisten und Nebenfiguren lassen sich leicht vor Augen führen. Dabei ist die Erzählform definitiv altersgerecht und dementsprechend angepasst, sodass vor allem die brutalen Szenen nicht zu viel zeigen; aber im selben Zuge auch nicht geschönt wurden. Die Emotionen, die aufkommen, sind ergreifend und absolut authentisch eingefangen und wurden perfekt auf mich übertragen. Mitfühlen und mitfiebern wird einem bewusst leicht gemacht und die Spannung tut ihr Übrigens, um dauerhaft am Ball bleiben zu müssen. Der Stil fesselt einfach; ebenso wie die Storyline an sich.
Die Autorin hat sich dafür entschieden, uns das Geschehen aus den Sichten beider Protagonisten zuzuspielen. Wir blicken also sowohl durch Davina’s Augen, wie auch durch Leander’s. Und das tut dem Buch spürbar gut. Es vertieft die Beziehung zu den zweien; lässt ihre Handlungen und Gedankengänge verständlicher werden und schafft eine Menge Nähe. Und es hebt auch die unterschiedlichen Lesensumstände der beiden hervor.

Die Idee hinter dem ersten Band der „Frozen Crowns“-Dilogie ist, meiner Meinung nach einzigartig. Allein schon der Klappentext verrät, dass wir es hier mal nicht mit König und Königin zu tun haben, sondern mit der Kammerzofe und einem Ritter und das sprach mich unglaublich an. Ich war gespannt darauf, die Feuerlande zu durchstreifen und zu erfahren, wieso ausgerechnet Davina magische Fähigkeiten hat. Haben das alle Bewohner der verschiedenen Reiche? Oder ist die Kammerzofe der Prinzessin vielleicht was Besonderes? Und wie wirkt sich Leander’s Anwesenheit auf die Geschichte aus? So viele Fragen – und sie alle wurden mir, teils sehr überraschend, beantwortet. Aber fangen wir mal vorn an:
Der Einstieg in dieses Buch ist wahnsinnig einfach. Es beginnt genau an dem Punkt, an dem der Überfall auf die Eskorte der Prinzessin geschehen ist und birgt deshalb bereits eine große Portion Spannung. Es geht also bereits sehr temporeich los und das Kennenlernen mit den Figuren findet mehr oder weniger nebenbei statt. Kämpfe, die es zu gewinnen gilt, sind nur ein Aspekt der ersten paar Kapitel; doch auch das erste Aufeinandertreffen von Davina und Leander ist alles andere als langweilig oder ruhig. Es wird einem leicht gemacht, mit den beiden von Anfang an mitzufiebern und mitzufühlen, und das obwohl wir sie quasi noch gar nicht kennen. Trotzdem war ich restlos gefesselt von ihnen und dem, was sie erleben. Leider nimmt die Geschwindigkeit dann doch etwas ab. Es wird ruhiger und die Autorin hat sich sehr auf den Aufbau der Lovestory versteift. Grundsätzlich kein Thema, aber ich hätte mir doch den ein oder anderen Plot mehr gewünscht, während die Beziehung der Protagonisten nach und nach aufgebaut wird. Diese Facette ist keineswegs uninteressant, wirkt aber, im Vergleich zum Anfang ein wenig zu gediegen. Erst zur Mitte hin wird es wieder besser; und der Beginn davon ist ein riesengroßer Knall, den ich niemals habe kommen sehen. Absolut überraschend lässt Asuka Lionera die Bombe platzen; setzt einen Twist, der plötzlich alles in Frage stellt, was bisher geschah. Es wird turbulenter und packender, ließ meine Neugier auf den weiteren Verlauf anschwellen und rückte alles in ein völlig neues Licht. Die Grundspannung verlagert sich, die offenen Fragen werden durch Antworten und neue Fragen ersetzt und das Mitfiebern fand plötzlich auf einem völlig anderem Niveau statt. Allerdings kehrt auch danach wieder Ruhe ein. Ich habe, jetzt rückblickend aber den Eindruck, dass der Romance-Anteil immer im Vordergrund steht und den wichtigeren Faktor bildet. Heißt nicht, dass die Fantasy-Facette untergehen würde; sie ist immer mit dabei und drängt sich immer wieder in den Vordergrund. Nahm aber verhätnismäßig wenig Raum für sich ein. Dafür ist die Art der Magie wahnsinnig gut durchdacht und zauberte mir immer wieder atemberaubende Bilder vor mein inneres Auge. Die Autorin hat sich was wunderschönes einfallen lassen und das auch noch toll ins Geschehen – in die Liebesgeschichte – eingewoben. Allgemein fand ich die Gedanken hinter „Frozen Crowns“ innovativ und vor allen Dingen unterhaltsam und fesselnd. Trotzdem lässt sich sagen, dass es eine eher ruhige Geschichte ist, die viel mehr auf Atmosphäre und Emotionen ausgelegt ist, als auf spannende Action, brutale Schlachten etc. Das zeigt auch das große Finale dieses ersten Bandes; denn entgegen meiner Erwartungen, folgte nicht das große Feuerwerk. Die Handlung läuft fast sanft aus, bringt aber dennoch einen wirklich fiesen Cliffhanger mit, der mich dazu veranlasste, sofort Band 2 kaufen zu müssen. Es ist ein stimmiges, rundes Ende, das Lust auf die Fortsetzung macht und sich dem restlichen Verlauf des Buches perfekt angepasst hat. Nur ein wenig mehr Spektakel hätte nicht geschadet; denn so bleibt der große Wendepunkte, von dem ich vorher sprach, das wahre Highlight innerhalb der Geschichte.

Dafür bildet die Charaktergestaltung von Asuka Lionera ein weiteres, fast größeres Highlight: da wir uns viel mit dem Kennenlernen und dem Beziehungsaufbau der Figuren beschäftigen, erhalten sie automatisch eine gehörige Portion Tiefgang und damit Lebendigkeit. Sowohl Davina als auch Leander erreichten mich vom ersten Moment an und das ließ zu keiner einzigen Sekunde nach. Im Gegenteil! Es steigerte sich immer mehr und mehr, bis die zwei zu regelrechten Freunden wurden. Ich fieberte und fühlte intensiv mit ihnen mit, übertrug ihre Emotionen auf mich selbst und ertappte mich sowohl beim Schmunzeln als auch beim Verzweifeln.
Davina ist eine total sympathische, authentische und interessante Persönlichkeit. Es bereitet so viel Spaß, sie zu begleiten und die Geschichte an ihrer Seite – bzw. durch ihre Augen zu erleben. Ihre Handlungen, Gedankengänge und Taten war schlicht immer zu 100% nachvollziehbar und dementsprechend leicht war es auch, sich mit ihr zu identifizieren. Davina hatte ein wirklich großes Herz und scheute auch nicht davor zurück, ihre Gefühle offen zu zeigen. Sie ist liebenswert, echt und eine bodenständige, junge Frau mit einer gesunden Portion Naivität (in diesem Falle ist das absolut positiv gemeint). Aber auch ihr Mut, ihre Stärke und ihre Loyalität sprechen definitiv für sie, vielleicht auch deswegen, weil alles auf einem realistischen Niveau gehalten wurde. Eine junge Kammerzofe, die weiß, was sie will, aber einsieht, wenn sie keine Chance hat. Ängste und Zweifel gehören genau so zu ihr, wie Selbstbewusstsein und Willensstärke. Zum Schluss rundet ihre Gabe sie als Figur schließlich ab. Davina ist niemand, der blind darauf vertraut, aber die viel daran setzt, alles menschenmögliche zu tun, um sich treu zu bleiben.
Leander steht ihr aber in nichts nach. Er ist ein durch und durch liebenswerter Kerl, der sein Herz ganz eindeutig am rechten Fleck trägt. Er mag dabei ein wenig sehr „weich“ wirken, ist aber noch lange kein langweiliger Charakter. Seine Vergangenheit sowie sein Umfeld haben ihm eine ganze Menge Bonuspunkte eingebracht und deutlich gezeigt, wo seine Prioritäten liegen und dass es wichtigeres gibt als die Karriere. Allein dieser Aspekt hat mir schon enorm gut gefallen, doch auch seine gesamten Interaktionen, seine Gedankengänge und seine allgemeine Einstellung überzeugten mich von ihm. Als Ritter der königlichen Garde bringt er natürlich auch ein gewisses Maß an Mut, Stärke, Loyalität, Rücksichtslosigkeit und Brutalität mit sich und weiß sich und seine Begleiter stets zu beschützen. Ich konnte also Davina’s Gefühle ihm gegenüber sehr gut nachempfinden und ertappte mich selbst auch dabei, wie ich ihn stellenweise anhimmelte. Er ist eine sympathische, authentische und vor allem lebendige Figur, die allein durch seine Nachvollziehbarkeit greifbar und zu einem wahren Freund geworden ist.
Ansonsten gibt es natürlich auch noch einige Nebenfiguren, die ich aber nie als solche wahrnahm. Der König zum Beispiel hatte beinah ebenso viele Details zugesprochen bekommen wie Davina und Leander, löste dabei aber ganz andere Emotionen im Leser aus. Oder die Bewohner aus Leander’s Heimatdorf: das war eine riesige Vielfalt an unterschiedlichsten Charakteren, von der Heilerin bis zum kleinen, süßen Mädchen über einen verbitterten Rivalen und noch ganz viel mehr; und trotzdem wirkten sie alle so harmonisch. Eben ein richtiges Dorf, mit dem typischen Flair und den einzigartigen Stimmungen. Ich hab so einige der Nebenrollen tief ins Herz schließen können; eben weil sich die Autorin ganz offensichtlich viel Mühe mit der Charaktergestaltung gegeben hat und dementsprechend viel Zeit darin investiert haben muss.

„Frozen Crowns 01: ein Kuss aus Eis und Schnee“ von Asuka Lionera ist ein wirklich toller Auftakt, der mit wundervollen Charakteren, einem großartigen Setting und ganz viel Atmosphäre aufwartet. Dabei ist die Handlung im Gesamten eher ruhig, wird aber immer wieder durch nervenaufreibende, actionreiche Szenen durchbrochen. Ich war, von Seite 1 bis zur allerletzten Silbe total gefesselt und empfand zu keiner einzigen Sekunde sowas wie Langeweile. Wer die epischsten Kämpfe und die brutalsten Schlachten erwartet, ist hier falsch; wer aber Lust hat auf eine emotionale, tiefgreifende Romantasy-Story mit wundervoller Charaktergestaltung und der ein oder anderen, überraschenden Wendung, der wird „Frozen Crowns“ definitiv lieben. Hier wird Magie wortwörtlich mit Liebe verwoben. Ich jedenfalls hab mich wahnsinnig gut unterhalten gefühlt und freue mich riesig auf Band 2.

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Hinter dem Pseudonym Asuka Lionera verbirgt sich eine im Jahr 1987 geborene Träumerin, die schon als Kind fasziniert von Geschichten und Comics war. Bereits als Jugendliche begann sie, Fan-Fictions zu ihren Lieblingsserien zu schreiben und kleine RPG-Spiele für den PC zu entwickeln, wodurch sie ihre Fantasie ausleben konnte. Ihre Leidenschaft machte sie nach einigen Umwegen und Einbahnstraßen zu ihrem Beruf und ist heute eine erfolgreiche Autorin, die mit ihrem Mann und ihren vierbeinigen Kindern in einem kleinen Dorf in Hessen wohnt, das mehr Kühe als Einwohner hat.

(c) by Planet! Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Planet! Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.