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22. März 2021 0 Von Patchis Books
TOUCH OF INK
– die Sage der Wandler –
Stefanie Lasthaus
Romantasy
Band 1 von 2
544 Seiten
01. Februar 2021
Ravensburger Verlag
Paperback
14,99€
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#werbung #rezensionsexemplar


Destiny is written on your skin.
Seit Quinn denken kann, trägt sie ein Tattoo im Nacken. Ein wunderschönes, verschlungenes Muster – doch weder Quinn noch ihre Adoptiveltern wissen, woher sie es hat. Bis Quinn im ersten Semester an der Vancouver Island University auf Nathan trifft. Nathan, der ihr einen heiß ersehnten Job vor der Nase wegschnappt. Dessen funkelnde Augen und fast raubtierhafte Geschmeidigkeit Quinn unweigerlich faszinieren. Instinktiv spürt sie, dass hinter der Fassade des Vorzeigestudenten etwas Unbezähmbares lauert. Doch sie ahnt nicht, dass Nathans Geheimnis etwas mit den unheimlichen Visionen zu tun hat, die sie seit Monaten verfolgen.

(c) by Ravensburger Verlag

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich dieses Buch so gar nicht richtig auf dem Schirm hatte, bis mich meine liebste Susi von @magische_momente_ fragte, ob ich es schon kenne. Als ich verneinte, gab’s es nur wenige Tage später als Geburtstagsgeschenk. Und natürlich war dann auch meine Neugier geweckt. Trotzdem hielten sich meine Erwartungen eher in Grenzen, denn das letzte Buch von Stefanie Lasthaus, das ich gelesen hatte, war leider so gar nicht mein Fall. Ich wollte der Autorin aber dennoch gern noch eine Chance geben, und das habe ich mit „Touch of Ink: die Sage der Wandler“ getan. Ob es sich für mich lohnte oder ob es wieder eine Enttäuschung war, verrate ich euch jetzt. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran. Viel Spaß der Rezension. ♥

In diesem Dilogie-Auftakt lernen wir zunächst die Protagonistin Quinn kennen. Sie zieht zu ihrer Schwester in ein beschauliches Städtchen und fängt dort, quasi ein neues Leben an. Da wir quasi zeitgleich mit Quinn in dieser Kleinstadt ankommen, dürfen wir zusammen mit ihr die ersten Eindrücke sammeln und die Umgebung sowie die Begebenheiten kennenlernen und entdecken. Da auch sie fremd ist dort, genau wie wir Leser, bringt sie uns das auf Anhieb bereits etwas näher. Aber sie überzeugt auch durch andere Wesenszüge. Von Anfang an war mir Quinn total sympathisch. Ich konnte mich wunderbar in sie hinein versetzen und somit ihre Handlungen und Gedankengänge auch allesamt gut nachvollziehen. Sicher, an manchen Stellen wirkt sie ein wenig naiv und jung, aber das ist sie schließlich ja auch mit ihren 18 (?) Jahren. Ich jedenfalls hatte nie das Gefühl, dass sie kindlich wirken würde oder dergleichen; es dauerte nur manchmal etwas, bis sie die richtigen Schlüsse zog, was im gleichen Zuge natürlich auch die Spannung förderte, schließlich rät man dann permanent mit, ob man selbst denn auf dem richtigen Dampfer ist. Nichts desto trotz mochte ich sie; schloss sie sogar ziemlich schnell ins Herz und fand frühzeitig schon Spaß daran, die Geschichte mit ihr an meiner Seite zu durchleben. Die Entwicklung, die sie an den Tag legt, ist bemerkenswert und trotzdem komplett glaubwürdig. Ich fand es schön, wie sie an ihren Aufgaben wuchs und wie sie sich von Fehlern zwar kurzzeitig aus der Bahn werfen ließ, aber nicht daran verzweifelte. Sie war ohnehin sehr tiefgründig, besaß einige Facetten und war weit davon entfernt, perfekt zu sein. Verzweiflung, Angst und Unsicherheiten gehören genau so zu ihr wie Stärke, Mut und Entschlossenheit. Sie lernt und reift mit der Zeit  und überzeugt durch Lebendigkeit und Authenzität. Da konnte ich über ein gewisses Maß an Sturheit ganz gut hinweg sehen.
Nathan ist ebenfalls ein spannender Charakter, der zunächst erstmal etwas undurchsichtig erscheint. Ich tat mir anfangs schwer, ihn so richtig einzuordnen, doch im Laufe der Zeit entdeckte ich einige interessante Facetten an ihm, die mich immer mehr fesselten. Nathan war zwar auf der ersten Blick recht gewöhnlich, aber keineswegs langweilig. Ich mochte, wie normal er ist und wie bodenständig er die gesamte Geschichte über bleibt. Und das obwohl viel mehr in ihm steckt als nur ein einfacher Student. Er verbarg so vieles, und das alles nach und nach aufzudecken, machte einfach Spaß. Nathan begeistert ebenso wie es Quinn tut, nur irgendwie ganz anders. Zwar sind beide sehr „normale“ und „bekannte“ Figuren, doch Nathan war durch seine Natur nochmal ein wenig spezieller, aber auf bodenständige Art und Weise. Ich mochte ihn, fand ihn direkt sympathisch und ließ mich von seinem Mut, seiner Stärke und seiner Autorität mitreißen. Er brachte mich immer wieder zum Schmunzeln und zum wohlig aufseufzen, weil sein Herz einfach am rechten Platz saß und ich ihn oft einfach süß fand. Dabei durchlebt sogar der unerschütterliche Nathan eine gewisse Entwicklung, auch wenn sie wesentlich unterschwelliger mitschwingt, als es bei seinem weiblichen Gegenstück der Fall ist.
Randfiguren gab es auch so einige, und sie alle waren sehr detaillreich und zum Teil richtig tiefgründig ausgearbeitet. Jeder hatte irgendwie seine Geschichte zu erzählen und sie alle hoben sich essentiell voneinander ab. Da waren die Guten, wie auch die Bösen. Und natürlich die dazwischen; von denen man nicht weiß, in welche Schublade man sie stecken soll. Manche überraschen positiv, andere negativ und wieder andere sind einfach eine totale Bereicherung fürs Geschehen. Selbst die Interaktionen untereinander waren durchweg greifbar und die Beziehungen untereinander, ob nun gut oder schlecht, sehr lebendig.

Der Schreibstil von Stefanie Lasthaus glänzt hier durch Anschaulichkeit, leichte Lesbarkeit und eine Menge Tempo. Das Buch hat sich wunderbar leicht weglesen (oder hören) lassen und ich hatte stets ein klares Bild der einzelnen Szenen inklusive Figuren vor Augen, sodass ich mich prima zurechtfand und mich von der Geschichte mitreißen lassen konnte. Die Autorin setzt dabei aber nicht nur auf Rasanz und Spannung, sondern transportiert quasi im gleichen Zuge auch sehr intensiv die Emotionen, die hier stets mitschwingen. Die Lovestory ist sanft eingewoben und raubt der eigentlichen Handlung nicht die Bühne, sondern fügt sich schön ein. Dazu noch die stimmige Atmosphäre und die abwechslungsreichen Beschreibungen: schon hat man einen wirklich angenehmen, leicht zu lesenden Schreibstil, bei dem alles richtig gemacht wurde.
Dadurch, dass das Buch aus den Sichten beider Protagonisten erzählt wird, sind alle Facetten gut abgedeckt. Wir haben also sowohl den unerfahrenen, wie auch den erfahrenen Part und die Abwechslung ist dadurch stets gegeben. Vor allem, wenn sich die Perspektiven langsam aber sicher angleichen wird es zunehmend packender.

Die Idee hinter „Touch of Ink“ schreit für mich irgendwie total nach „back to the roots“. Früher waren Gestaltwandler ein gern genommenes Stilmittel und gefühlt in jedem zweiten Buch gings genau darum. Dann flaute es ab – bis sich Stefanie Lasthaus entschied, das Thema wieder aufzuwärmen und das Ganze in den Jugendbuch-Bereich zu verlagern. Fand ich schon mal absolut genial! Ich war immens gespannt, wie das Ganze umgesetzt werden sollte, und versprach mir eine Menge Action, Spannung und Abwechslung. Und das bekam ich auch; aber fangen wir vorn an:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir wunderbar leicht. Ich war sofort mitten drin und ganz nah an Quinn’s Seite. Ich hatte zuvor schon angemerkt, dass wir gemeinsam mit ihr in das kleine Städtchen betreten und genau das, machte den Einstieg noch ein wenig leichter. Genau so wie wir, musste sich auch die Protagonistin erstmal zurechtfinden und dies gemeinsam tun zu können, hat unheimlich viel Spaß und es mir leicht gemacht, mich einzufinden.
Zugegeben, zunächst passiert erst einmal eine geraume Weile nicht besonders viel. Es findet sehr viel Kennenlernen statt und der Aufbau der eigentlichen Handlung; doch selbst diese Parts fand ich ausreichend interessant, um dranbleiben zu wollen. Ich fühlte mich in dem Städtchen, wie aber auch an der Uni sehr wohl und fand die Atmosphäre sehr gut getroffen. Die Einführung in die Welt von Nathan und Co. war wirklich spannend genug, damit keine Langeweile aufkam. Und das Potential baute sich im selben Zuge immer weiter auf. Bis es schließlich nach und nach explodierte. Es wurde zunehmend rasanter und actiongeladener; immer packender und mitreißender. Stefanie Lasthaus ist es gelungen, den Zündstoff, den sie zuvor schon anhäufte, in einem fließenden Prozess hochgehen zu lassen und und die Geschichte trotzdem immer spannender zu gestalten. Plötzlich gab es die Möglichkeit für den Leser, mitzurätseln und mitzuraten, was sich hinter allem verbarg und genau das macht einfach Freude. Ich fieberte und rätselte gleichermaßen mit und konnte mich dabei komplett auf das Geschehen einlassen. Die Handlung ist abwechslungsreich und die Plots ebenso. Kein Geschehen gleicht dem anderen und weil es so stets was neues zu entdecken gibt, wirds nie langweilig – selbst im mittleren Teil nicht, wo nicht allzu viel geschieht.
Der Aufbau dieser Urban Fantasy Welt ist vom ersten Moment an gelungen und die Rivalitäten untereinander sind perfekt heraus gearbeitet, sodass sie sich klar kristallisieren und weiteren Spannungs-Zuschuss gewährten. Die Action stieg dadurch ebenfalls immer weiter an. Natürlich gab es Feinde; Freunde und die, die die Seiten wechselten. Dadurch bleibt es durchweg undurchsichtig und der Ausgang der Story ungewiss. Und als das große Finale dann eingeleitet wurde, fühlte ich mich viel mehr an eine epische Schlacht; an einen regelrechten Krieg erinnert, als an ein einfaches Jugendbuch. Zum Teil wird es richtig grausam und das, was da alles geschieht, bekommt man kaum zu fassen. Es ist so viel, was sich da abspielt; die Geschehnisse überschlagen sich und es kommt zum großen Showdown, der mir stellenweise richtig den Atem raubte. Ein unglaublich turbulenten, packendes Ende dieses ersten Bandes – und wie sollte es anders sein? .. mit einem unglaublich fiesen Cliffhanger. Ich jedenfalls freue mich sehr auf den zweiten Band und lege all meine Hoffnung auf ein Highlight genau da hinein. Denn dafür fehlte mir hier vielleicht noch ein wenig mehr .. Wow-Effekt.

„Touch of Ink: die Sage der Wandler“ von Stefanie Lasthaus ist ein wirklich toller Romantasy-Roman, der von der ersten, bis zur letzten Seite unheimlichen Spaß macht. Es ist vielleicht ein wenig „jung“, aber eben deshalb auch so leicht zu lesen und so wunderbar bildhaft. Jede Szene hebt sich ganz klar von der vorherigen ab und die Abwechslung, die hier herrscht, lässt der Langeweile keine Zeit zum verweilen. Sowohl die Protagonisten wie auch der Schreibstil überzeugen auf ganzer Linie. Das rasante, plotreiche Ende reißt nochmal so einiges raus und lässt mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück.. ich fand den Schluss genial, muss jetzt aber noch eine geraume Weile auf Band 2 warten. Fürs Highlight hat es leider nicht ganz gereicht, dafür aber für eine dicke Lese-Empfehlung für alle Fans des Genres und die, die es noch werden möchten. Eine tolle Geschichte, mit nur minimalsten Schwächen.

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Stefanie Lasthaus war schon in der ganzen Welt unterwegs: Nach dem Publizistikstudium ging sie nach Australien und arbeitete als Story Writer und Tourguide. Anschließend führten sie Projekte im Bereich Text, Film, Tourismus und Onlinespiele in die Schweiz, nach England und zurück nach Deutschland. Heute ist sie leidenschaftliche Autorin für Belletristik sowie Jugendbuch, Lektorin und Redakteurin und bereist in ihren Büchern die Länder, die sie faszinieren.

(c) by Ravensburger Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Ravensburger Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.