||» Rezension «|| Trust in Us – nur du und ich [von Annie Waye]

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11. Mai 2021 0 Von Patchis Books
TRUST IN US
– nur du und ich –
Annie Waye
New Adult
Einzelband
272 Seiten
30. April 2020
Bastei Lübbe
Taschenbuch
11,00€
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#werbung #rezensionsexemplar


Ist ihre Liebe stärker als die Wahrheit?

Als Caroline für ihre Collegezeitung den Footballspieler Jeff interviewen soll, hat sie keine großen Erwartungen. Jeff gilt als introvertiert, er geht nicht auf Partys und scheint keine spannenden Geheimnisse zu haben. Doch dann steht sie vor ihm und kann das Prickeln nicht ignorieren, das sofort zwischen ihnen entsteht. Denn anders als erwartet ist Jeff tiefgründig, warmherzig und verdammt attraktiv. Caroline verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Aber dann kommt Jeffs tiefstes und dunkelstes Geheimnis ans Licht. Ein Geheimnis, das ihn zu dem macht, der er ist und den Caroline so bedingungslos liebt. Und dennoch gefährdet diese Wahrheit nicht nur Jeffs Sportlerkarriere, sondern könnte auch seine und Carolines Liebe zerstören

(c) by Bastei Lübbe Verlag

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich dieses Buch nicht wirklich auf dem Radar hatte. Umso neugieriger wurde ich allerdings darauf, als mir die liebe Annie eine superliebe Nachricht bei Instagram schrieb und mir ihr neues Buch höchstpersönlich vorstellte. Der Klappentext klang toll, das Cover war super hübsch, und Annie mag ich als Person ohnehin total gerne. Also hab ich nicht lange überlegt, sondern direkt zugesagt. Da wir heute nun hier „stehen“ ist es wohl offensichtlich, dass ich das Schätzchen bereits beendet habe und heute gern meine Meinung dazu mitteilen möchte. Falls ihr also wissen wollt, wie mir „Trust in Us – nur du und ich“ von Annie Waye gefallen hat, dann bleibt jetzt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension ♥

Der Einstieg in diesen New Adult Roman ist sehr schlicht und einfach gehalten und besteht hauptsächlich daraus, die Protagonistin Caroline kennen zu lernen. Inmitten ihres Alltags erleben wir die junge Studentin, begleiten sie auf das erste Interview der Geschichte und bemerken schnell, dass Caroline wirklich realistisch rüber kommt. Sie hat sofort Sympathie in mir geweckt und ich schloss sie in kürzester Zeit tief ins Herz. Durch ihre Hintergründe war sie mal eine etwas „andere“ Protagonistin, die sehr glaubhaft mit ihren Problemen umging und deshalb reif und erwachsen erschien. Zu Beginn schimmerten noch gewisse arrogante Züge bei ihr durch, doch das verlief sich, zum Glück, sehr zügig. Alles in allem konnte ich mich mit Caroline herrlich leicht identifizieren, sodass ich mich auch in sie hinein versetzen und dementsprechend intensiv mit ihr mitfiebern und mitfühlen konnte. Sie war sehr lebendig, aufgeweckt, tough und keineswegs ein graues Mäuschen, aber die Autorin schaffte es, ihr Auftreten nicht „abdriften“ zu lassen. Keine Spur von Übertriebenheit oder „Fake“, sondern ein ehrliches Mädchen, das auch mal Fehler macht und genau so darunter leidet, wie jeder andere. Eine Frau, die lacht und weint und kämpft und verzweifelt. Eine durch und durch liebenswerte Figur, die alles andere als perfekt ist, aber durch eben diesen Ecken und Kanten umso mehr überzeugt. Ihre Entwicklung ist realistisch abgehandelt; geschieht ganz zart und ist trotzdem deutlich zu erkennen. So stieg die Bindung zwischen ihr und mir noch weiter an und ich fand sie immer nachvollziehbarer und greifbarer. Caroline ist während des Lesens schlicht zu einer Freundin geworden. Was will man mehr?
Der männliche Protagonist Jeff besticht ebenfalls auf allen Ebenen. Vielleicht sogar nochmal eine ganze Ecke mehr, als Caroline. Ich fand ihn von Anfang an extrem interessant – so aalglatt und perfekt. Ich war mir sicher: da steckt mehr dahinter und so kam es schließlich auch. Hinter Jeff verbirgt sich eine tiefgründige, ausdrucksstarke Geschichte, die den Kampfgeist des jungen Mannes und den Ehrgeiz erklärt. Es zeigt auf, was für eine Stärke er in sich tragen muss und meine Bewunderung für ihn stieg und stieg. Jeff war ebenso sympathisch wie außergewöhnlich; klischeehaft wie besonders. Irgendwo verkörperte er den typischen Football-Spieler, aber da offenbarte sich im Laufe der Handlung so viel, was ihn von all den anderen abhob. Mein Herz jedenfalls hatte er im Sturm erobert, das festes Plätzchen darin verdiente er sich aber erst nach und nach. Die Welt braucht schlicht mehr Männer wie Jeff. Sein großes Herz, sein attraktives Auftreten und sein Verhalten – alles passte so herrlich perfekt zusammen. Mit ihm mitzufiebern und mitzuleiden war so leicht, so ungezwungen und trotzdem enorm intensiv. Und auch seine Handlungen, Beweggründe und Reaktionen sind von der Autorin lebendig und glaubhaft eingefangen worden. Mit Jeff jedenfalls hat sie einen absoluten Traumkerl geschaffen, der in seinen jungen Jahren schon eine riesige Last auf seinen Schultern trägt.
Randfiguren gab es ebenfalls – und ihnen gegenüber bin ich nicht ausnahmslos wohlgesinnt. Was bitte sind da Figuren aufgetreten? Und das meine ich noch nicht einmal negativ. Ich hab mich so oft blenden lassen. Die einen machen „gute Miene zum bösen Spiel“, die anderen sind ganz offen gehässig. Andere wiederum sind die treuesten Seelen der Welt. Und diese Vielfalt machte diesen Roman einzigartig. Selten bin ich auf eine so große Bandbreite an verschiedenen Persönlichkeiten getroffen und es machte mir so unendlich viel Spaß, sie alle kennenzulernen. Ja ich hatte sogar Spaß daran, auf manche von ihnen hereinzufallen, weil die Autorin damit beweist, wie ausgeklügelt die Charaktergestaltung tatsächlich ist. Auf manche Begegnungen hätte ich zwar gern verzichtet, aber sie waren natürlich essentiell für die Handlung – großartig gemacht!

Apropos großartig! Der Schreibstil von Annie Waye ist im Grunde nichts besonderes – keine große Poesie, nicht die ausschweifendsten Beschreibungen und auch sonst nicht außergewöhnlich. Aber (!) er berührt – und zwar auf eine Art und Weise, die mich komplett in seinen Fängen gefangen hielt. Ich konnte so intensiv, eingehend mit den Figuren mitfiebern und mich zwischen den großen Emotionen und der einnehmenden Atmosphäre verlieren. Dabei ist die Art, wie die Autorin erzählt unheimlich leicht und locker; man fliegt regelrecht durch die Seiten und taucht komplett in die Welt von Caroline und Jeff ein. Bildhaft und greifbar; lebendig und realistisch – das ist es, was mir beim Lesen immer wieder in den Kopf schoss. Es war, als würde ich einem wunderschönen, emotionalen Film schauen; oder noch besser: als wäre ich selbst mit an Bord der Geschichte. Als wäre Caroline meine beste Freundin und würde mir ihr Erlebtes in allen Einzelheiten schildern. Ein traumhaft schöner Schreibstil, der uns für ein paar Stunden aus dem Alltag entführt und neben ganz viel Wohlfühl-Faktor auch tiefe Gefühle versprüht. Nicht nur einmal spürte ich, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten und das gelingt gewiss nicht jedem Autor. Annie Waye jedenfalls hat mich mit ihren Worten mitten ins Herz getroffen.

Die Idee hinter „Trust in Us – nur Du und ich“ von Annie Waye ist quasi ein Klassiker. Es war nicht mein erstes Buch, das davon handelte, wie zwei Menschen durch ein Interview zueinander finden. Auch ist es nicht neu, dass über kurz oder lang alles schief geht und eine Menge Drama entsteht. Aber die Autorin hat es geschafft, das Ganze neu und erfrischend zu gestalten. Allein schon mittels den unheimlich sympathischen Figuren wird die Handlung interessant und der gesamte Aufbau des Buches war innovativ. Aber, wie immer: wir fangen vorn an:
Wir lernen, wie schon gesagt, zunächst erstmal unsere Protagonistin Caroline kennen, bekommen aber nicht allzu viel Zeit, um ein richtiges Bild von ihr zu machen, ehe auch schon das Interview mit Jeff ansteht. Und spätestens ab dem Moment, in dem der Football-Spieler auf der Bildfläche erscheint, wird es spannend. Nicht nur, dass man als Leser unweigerlich miträtselt, was der muskulöse, heiße – aber ebenso aalglatte Kerl zu verbergen hat; nein! Auch die Lovestory ist so insziniert, dass man automatisch mitfiebert. Die großen Gefühle sind ebenso involviert wie heiße Passagen – und beide haben es in sich. Die Leidenschaft ist in jeder Silbe der Geschichte spürbar, aber das Knistern; das tiefergehende Gefühl kommt keineswegs zu kurz. Man gönnt den beiden ihr Happy End ganz ungezwungen, wünscht ihnen automatisch nur das Beste und fiebert eben deshalb so stark mit. Doch kaum dass die erste Euphorie bei Caroline und Jeff verflogen ist, merkt man dann auch schon, dass es das Schicksal – und alle höheren Mächte dieser Erde – nicht gut mit ihnen meinen. Und so nimmt das Drama seinen Lauf. Ich hatte zwischenzeitlich etwas Angst, dass es mir „zu viel“ werden könnte, doch obwohl nichts richtig rund läuft im Leben der beiden Hauptfiguren, verpackt Annie Waye das Ganze so, dass mittendrin immer wieder kurze Atempausen stattfinden. Atempausen, in denen eine richtige Wohlfühl-Atmosphäre entsteht. Es ist quasi ein On-Off-Ding, das aber genau so wenig Überhand nimmt, wie das Drama an sich. Es ist realistisch; ein steiniger Weg für die Figuren – aber auch für den Leser.
Und neben allem hat sich auch noch genügend Platz finden lassen um den Tiefgang einzuweben. Ganz unterschwellig regt die Autorin den Leser immer wieder zum Nachdenken an. Stellt so manchen Alltag in Frage und beschäftigt sich zudem auch noch mit Journalismus. Dieser Aspekt nahm nicht nur einiges an Raum ein, er war auch sehr realistisch/kritisch ausgearbeitet. Caroline als Journalistin bei der Studentenzeitung war ein spannender, abwechslungsreicher Nebenplot und nicht nur, wie man vielleicht anfangs denken könnte, Mittel zum Zweck.
Gen Ende nahm das Erzähltempo dann nochmal zu – und das, obwohl das bisherige Geschehen ohnehin schon recht temporeich ausfiel. Das große Finale barg schlicht alles, was man sich von einem guten Schlusspart im NA-Bereich wünscht: Spannung, Gefühle, Überraschungen und eine unvorhersehbare Wendung. Rund herum ein schlüssiges, ergreifendes und passendes Ende für das Buch und definitiv auch sehr emotional.

„Trust in Us – nur du und ich“ von Annie Waye ist ein wirklich schöner, unterhaltsamer und tiefgründiger Roman über die Liebe, das Leben und die Aufarbeitung der Vergangenheit. Selbstbestimmt und vor allem selbstbewusst gehen die beiden Hauptfiguren ihren Weg und überzeugen durch viel Greifbarkeit, Sympathie und Liebenswürdigkeit. Beide haben auch ihr eigenes Päckchen zu tragen, lassen sich davon aber keineswegs unterkriegen. Dazu ein herrlich lockerer, aber sehr emotionaler und leicht zu lesender Schreibstil und schon kann man sich bedingungslos in die Handlung fallen lassen. Apropos Handlung: die begeistert durch viel Tempo, einen klaren roten Faden, eine Menge Gefühl und ein paar sehr heißen Szenen. Was will man also mehr? Fürs absolute Highlight war’s mir schlussendlich dann aber zu wenig – nichts desto trotz möchte ich eine glasklare Leseempfehlung aussprechen! Gebt diesem Buch unbedingt eine Chance und lernt Jeff und Caroline selbst kennen.

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Annie Waye ist eine junge Autorin mit einer alten Seele. Sie ist auf der ganzen Welt zu Hause und seit jeher der Magie der Bücher verfallen. Sie schreibt, um den Charakteren und fremden Orten Leben einzuhauchen, die sie seit ihrer frühesten Kindheit nicht mehr loslassen. Wenn sie nicht gerade an Romanen arbeitet, veröffentlicht sie Kurzgeschichten und bereist die Welt auf der Suche nach ihrem nächsten Sehnsuchtsort.
Instagram: @anniewaye.author

(c) by Bastei Lübbe Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Bastei Lübbe Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Sowie natürlich auch für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.