||» Rezension «|| Wicked Valentine [von Cosima Kincaid]

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23. Februar 2021 0 Von Patchis Books
WICKED VALENTINE
Cosima Kincaid
Dark Thrill
Einzelband
252 Seiten
09. Februar 2021
Federherz Verlag
Taschenbuch
9,99€
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#werbung #rezensionsexemplar


Babe, ich freue mich auf den Zeitpunkt, in dem dir bewusst werden wird, wen du da zum Spiel herausgefordert hast. Gegen mich kannst du nur verlieren.

ER
Vor Jahren schwor ich mir, dich nicht anzufassen.
Jetzt stehst du in meinem Büro, und alle Gründe, mich an dieses Versprechen zu halten, sind nichtig.
Du erinnerst dich nicht an mich, aber ich kenne noch jedes Detail aus jener Nacht, in der wir uns das erste Mal sahen.
Diesmal werde ich mir nehmen, was ich will – und wenn du dabei nicht mitspielst, ist das nicht mein Problem.
Denn am Ende bekomme ich immer meine Wünsche erfüllt, Babe. Vielleicht geht unsere kleine Affäre nur eine Nacht … oder sie entwickelt sich zu einem Albtraum, dem du nicht mehr entkommen kannst.

SIE
Ein Date zum Valentinstag mit dem begehrtesten Mann der Stadt? Wieso nicht?
Er ist heiß, mysteriös, verdammt attraktiv. Und die sexuelle Energie, die von ihm ausgeht, lässt mich kein zweites Mal überlegen, ob das eine gute Idee war. Erst als mir auffällt, dass mich irgendwer seit Tagen beobachtet, mich verfolgt, bekomme ich leichte Zweifel, ob dieser Valentinstag nicht vielleicht mein letzter sein wird …

 

(c) by Federherz Verlag

Da ich durch „Smoke“ von Jane S. Wonda wieder total im Dark Romance Fieber war und allgemein große Lust auf düstere Geschichten hatte, kam „Wicked Valentine“ von Cosima Kincaid genau zur richtigen Zeit. Obwohl ich zunächst noch dachte, es wäre Dark Romance, bin ich aber recht schnell über den Hinweis gestolpert, dass es sich hierbei eher um Dark Thrill handelt. Und das zumindest kann ich hier schon mal bestätigen. Aber wie hat mir der Rest der Story gefallen? War ich genau so begeistert, wie erhofft, oder gab es doch die ein oder andere Enttäuschung? Das alles und noch einiges mehr, verrate ich euch jetzt. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension. ♥

Der Einstieg ins Geschehen bereitete überhaupt keine Probleme. Der Stil von Cosima Kincaid ist wahnsinnig locker und vor allem flüssig und man merkt oft gar nicht, wie schnell man durch die Seiten gleitet. Das Buch liest sich extrem einfach, ohne dass die Atmosphäre oder die Bildhaftigkeit auf der Strecke bleiben müsste. Beides ist durchgängig gegeben und kann einen wunderbar gefangen nehmen. Ich fühlte mich mehr als Teil der Geschichte, als als einfacher, außenstehender Leser. Mittels geschickt platzierten Beschreibungen und den entsprechenden Stimmungen reißt einen die Geschichte unweigerlich mit und zieht den Leser in einen immer tieferen Sog. Die Worte der Autorin erzeugen eine Szene nach der anderen vor dem inneren Auge und sowohl die spannungsgeladenen Parts als auch die Erotik-Szenen können 100% überzeugen. Es ist prickelnd, düster, atemraubend und manchmal sogar richtig unheimlich. Ein durch und durch angenehmer Schreibstil, von dem ich mir sehr gern noch viel mehr erzählen lassen möchte.

Die Charaktere sind ebenfalls überzeugend ausgearbeitet. Es gibt, im Grunde nur zwei Figuren, die eine wirklich tragende Rolle spielen – und das sind die Protagonisten. Alle anderen sind ganz bewusst ganz weit in den Hintergrund gerückt und haben nur spärlich Auftritte zugesprochen bekommen. Mir gefiel das extrem gut, weil sich hier alles rein auf Devon und Monroe konzentrierte und alles andere beinah nicht existent erscheint. Es schien, als wären sie mutterseelenallein auf der Welt und in ihrer eigenen, kleinen Bubble. So rücken sie umso mehr in den Vordergrund und werden dementsprechend genau beleuchtet.
Trotzdem hätte ich mir zu den beiden vielleicht noch ein wenig mehr Basiswissen gewünscht. Die Interaktionen und das Miteinander war extrem eingehend dargestellt und fällt deshalb sehr genau aus. Aber besonders bei Devon, der weiblichen Hauptfigur fehlte mir die ein oder andere Info. Es waren nur Kleinigkeiten, die mir fehlten, wie beispielsweise Devon’s Job. Es wird 2-3 erwähnt, dass sie arbeiten geht, aber ich hätte sie doch gern wenigstens so weit kennengelernt um zu wissen, was sie beruflich macht. Abgesehen davon gefiel mir Devon aber sehr gut. Sie war nicht das Dummchen, das alles hinnahm; sondern eine reife, erwachsene Frau, die auch mal was hinterfragt und nicht nur stumm nickend zustimmt. Sie war mir von Anfang an sympathisch und ich hatte keine Schwierigkeiten, eine Bindung zu ihr aufzubauen. Im Gegenteil, ich bewunderte Devon sogar stellenweise, immerhin ist sie schlagfertig und „nicht klein zu kriegen“. Sie ist schlicht die perfekte Besetzung für diesen Dark Thrill Roman, weil sie im Gegensatz zu vielen anderen Figuren in diesem Genre frech, vorlaut, intelligent und bedacht ist. Immer wieder knallt sie Sprüche raus, die ihr vielleicht zum Verhängnis werden könnten, aber eben genau ihrem Wesen entsprechen. Und die ganz nebenbei auch immer für Schmunzeln sorgten. Devon gibt nicht klein bei, sondern hat außerordentlich viel Rückgrat und Stärke. Gleichzeitig hat die junge Frau eben auch eine weiche, sensible Seite, welche ihr erst so richtig Leben und Gefühl einhauchte. Auch eine Devon geriet man ins Schwanken, wurde unsicher und ließ sich manipulieren. Auch sie war nicht immun für Monroe’s Charme und verhedderte sich in einem Netz aus Lügen, Intrigen und Manipulation.
Wo wir auch beim nächsten Faktor wären: Monroe. Was ein Kerl. Ich sitze hier und habe keine Ahnung, was ich von ihm halten soll. Seine dominante Art gefiel mir; war authentisch und echt und wirkte nicht nur einmal erotisch. Es hatte etwas anziehendes, wenn er seine Macht missbrauchte und Befehle erteilte. Wenn er losdonnerte und ausflippte. Gleichzeitig lässt sich aber nicht leugnen, dass dieser Mann absolut krank und gestört war. Ich hoffe inständig, niemals jemandem wie ihm zu begegnen, weil er derart unvorhersehbar und undurchschaubar war, dass mir doch immer wieder Angst und Bange wurde. Seine Besessenheit ließ ihn komplett übergeschnappt wirken und sein Einfluss, den er dazu noch hatte, machte alles noch viel schlimmer.Er ist durchtrieben und regelrecht zwanghaft organisiert. Nichts was er tat, geschah aus heiterem Himmel – hinter allem steckte ein perfider Plan, der mich immer wieder sprachlos machte. Was geht in einem Menschen vor, solche Handlungen an den Tag zu legen? Mir persönlich bereitete es größte Freude in den Kopf eines solchen Kerls eintauchen zu dürfen und seine Beweggründe und seine Pläne durchschauen zu können. Allerdings gab es irgendwann den Punkt, an dem mir seine inneren Monologe zu viel wurden. Es summierte sich und schien sich im Laufe der Geschichte immer weiter zu steigern. Er redete kaum noch mit Devon direkt, sondern immer nur in Gedanken. Das machte ihn zwar einerseits noch kranker, aber eben auch anstrengender. Nichts desto trotz verkörperte er, rein optisch, alles, was man sich von einem heißen Protagonisten wünscht und brachte eine Menge Zündstoff ins Spiel.

Die Handlung an sich beginnt unheimlich spannend und verspricht so einiges für den weiteren Verlauf. Es startet mit Devon, wie sie ganz zufällig über eine Anzeige in der Zeitung stolpert und beschließt, sich darauf zu melden. Dass dies Folgen haben und ihr Leben gehörig auf den Kopf stellen wird, ist vorhersehbar und steigert das Interesse an der Geschichte immens. Man wartet regelrecht darauf, dass Katastrophe ihren Lauf nimmt. Eine Tatsache, die einen regelrecht an die Seiten fesselt. Wir lernen also Devon erstmal kurz kennen, ehe dann auch Monroe seinen großen Auftritt hat und das Tempo massiv angezogen wird. Es prickelnd nämlich nicht nur immer mehr, es wird auch spannender und turbulenter. Die Geschehnisse reihen sich nahtlos aneinander und so etwas wie Ruhe oder gar Langeweile, hat definitiv keinen Raum bekommen. Durch die zwei Perspektiven, für die sich die Autorin hier entschieden hat, gibt es zudem den riesigen Pluspunkt, auch in den Kopf des „Täters“ blicken zu können, was es noch viel interessanter machte. Wir wussten also quasi stets, was Devon bevorsteht, bevor es überhaupt geschah und die stetige Vorfreude auf die düsteren Szenen überzeugen total.
Die erotischen Schwingungen sind dauerhaft spürbar und verleihen der Erzählung einen zusätzlich mitreißenden Faktor. Ich fand die Sex-Szenen sehr gut ausgearbeitet und genau auf den Punkt. Nicht zu niveaulos, aber eben passend für einen Dark Thrill Roman. Wer übrigens Blümchensex sucht, der wird schnell enttäuscht sein. Denn hier geht’s heißer her – und derber, fast gewaltätig.
Nichts desto trotz ist das Buch nicht komplett perfekt. Zur Mitte hin kam, für meinen Geschmack, mal recht viel Ruhe auf und gerade die oben genannten inneren Monologe ziehen sich zum Teil etwas und behindern die Rasanz, die von der Handlung her gegeben wäre. Monroe steht sich da definitiv selbst im Weg und auch wenn es interessant ist, seine Gedanken zu verfolgen, war es über kurz oder lang einfach zu viel davon. Kurze Einblicke hätten genügt, dann hätte die eigentliche Handlung nicht so sehr hinten an stehen müssen.
Zum letzten Drittel hin beruhigte sich das aber wieder und es kam endlich wieder die Spannung und das Tempo auf, das ich vom Anfang her kannte. Cosima Kincaid hat sich wirklich einiges einfallen lassen und mich so mehr als einmal komplett überraschen können. Es wird turbulent, regelrecht gewitzt und ich war schockiert, dass ich mich so täuschen konnte. Ich bin mit Vollgas in die Falle getappt und deshalb umso sprachloser über die finale Auflösung der Geschichte. Was ein Ende. Irgendwie verhältnismäßig unspektakulär, aber komplett unerwartet und deshalb umso überzeugender. Außerdem fand ich es, entgegen vielen, die dieses Buch gelesen und bewertet habe, total mutig, ein so offenes Ende zu wählen. Vieles wird zwar aufgeklärt, aber vieles auch nicht, was einerseits Raum für Folgebände bietet, andererseits aber genau deshalb so herrlich unperfekt perfekt ausfällt, wenn es bei diesem einen Teil bleibt.

Mein erster Dark Thrill Roman. „Wicked Valentine“ von Cosima Kincaid hat mich, von der ersten, bis zur letzten Seite an total unterhalten können und ich fühlte mich trotz einem eher ruhigeren Mittelteil nie gelangweilt. Für mich kein Highlight, auch weil ich nicht so recht über den männlichen Protagonisten urteilen kann. Seine inneren Monologe waren interessant ohne Ende, aber nahmen, für mein Empfinden, zu viel Raum in dem doch recht kurzen Buch ein. Sie hielten das ganze Geschehen etwas auf. Trotzdem möchte ich euch das Buch gern ans Herz legen, wenn ihr euch mal in eine etwas andere Story wagen wollt. Sex, Gewalt und Machtmissbrauch spielen hier genau so eine wichtige Rolle, wie atemlose Spannung, Tempo und Action. Traut euch! Aber rechnet mit dem Schlimmsten.

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Dark Romance ist Cosima Kincaids große Leidenschaft, auch wenn sie diese Seite erst ganz neu an sich entdeckt hat. Ihre Geschichten sind düster und sexy, spannend und impulsiv und ein erstklassiger Pulsbeschleuniger. Cosimas Spezialität ist es, das Leserherz zum Rasen zu bringen und seine Gefühle auf eine aufregende Reise zu schicken.

(c) by Federherz Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Federherz Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.