||► Rezension ◄|| „Dark Love – Dich darf ich nicht lieben“ von Estelle Maskame.

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18. Mai 2016 3 Von Patchis Books

Titel: Dark Love: Dich darf ich nicht lieben

Autor: Estelle Maskame
Verlag: Heyne Verlag
Reihe/Serie: #1 von #3
Genre: Young Adult
Seitenanzahl: 464
ISBN: 978-3453270633
Erscheinungsdatum: 11.April.2016
Format: broschiert
Empfohlen: ab 13 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 9,99€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
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Besonderheiten: Wattpad Sensation
Leseprobe: *klick* (.pdf-Datei)
 
 

Die 16-jährige Eden ist genervt: Sie soll den ganzen Sommer bei ihrem
Vater verbringen, der eine neue Frau geheiratet hat. Immerhin wohnt er
in Los Angeles, und so hofft Eden auf heiße Nachmittage am Strand und
coole Partys. Nie jedoch hätte sie sich träumen lassen, was sie dort
erwartet: nämlich ihr absolut unmöglicher neuer Stiefbruder, der
17-jährige Tyler. Der pöbelt sich durch die gepflegte Willkommensparty,
beleidigt alle, inklusive Eden, und zieht türenschlagend wieder ab. Eden
ist zugleich abgestoßen und fasziniert von ihm. Denn seine
smaragdgrünen Augen verraten, dass irgendwo in ihm eine sehr
verletzliche Seele ist, die sich mit extrem grobem Äußeren panzert. Und
auch Tyler scheint wider Willen von Eden angezogen zu sein

Ja, es gibt Bücher, die man unbedingt haben muss, aber was Dark Love mit mir gemacht hat, war unbeschreiblich. Ich habe erst relativ wenig Interesse an dem Buch gehabt, doch kaum dass ich einige Rezensionen dazu gelesen und gesehen hatte, musste ich los um es zu kaufen. Ich bin also noch am selben Abend in die Stadt gefahren, aber natürlich wars nicht da. Bestellen ging mir zu lange, also bin ich zu Tode betrübt und mit leeren Händen nach Hause gefahren um direkt am nächsten Morgenzu einem größeren Buchhandel zu fahren. Unterwegs hatten wir dann eine Autopanne, wurden abgeschleppt und pipapo und als wir dann spät nachmittags endlich zu Hause waren, hab ich meinen Freund gezwungen, nochmal mit einem anderen Auto loszufahren, weil ich dieses Buch so unbedingt haben musste. Aber jetzt kommt die interessante Frage: hat sich der ganze Aufwand gelohnt? Oder hätte ich mir das getrost schenken können? Die Antwort darauf kommt jetzt in aller Ausführlichkeit.

Der Einstieg glückte mir schon mal unglaublich gut. Alles beginnt damit, wie Eden am Flughafen in Santa Monica landet und dort das erste Mal nach 3 Jahren wieder auf ihren Vater trifft. Ohne Hektik plätschert die Geschichte also dahin; wir lernen Eden und ihren Vater sowie ihre Stiefmutter + die Stiefbrüder kennen und merken schnell, wen man mögen kann und wer eher auf Antipathie trifft. Ich fühlte mich also direkt wohl und verfolgte das Geschehen rund um Eden und ihre Sommerferien sehr gerne.

Auch die Figuren trugen dazu bei, dass ich mich wohlfühlte. Eden war eine total süße Persönlichkeit, die zwar manchmal etwas anstrengend wurde durch ihre Naivität, aber alles in allem doch jede Menge Sympathiepunkte einheimsen konnte und mich überzeugte. Für mich war sie unglaublich lebensnah, realistisch und vor allen Dingen authentisch. Jugendliche von heute sind genau so wie Eden und das war es, was mich faszinierte. Vielleicht lief das „damals“ zu meiner Zeit noch etwas anders, doch die Zeiten ändern sich und Eden passte perfekt in das Bild, das ich von der heutigen Jugend habe (das ist jetzt keineswegs negativ gemeint – manchmal nervt es mich, dass ich schon so alt bin 😀 ). Außerdem erwähnenswert finde ich, wie sie sich im Laufe dieser 8 Wochen verändert hat und reifer wurde. Das hat die Autorin prima in Szene gesetzt und in aller Deutlichkeit dargestellt.
Der männliche Part, Tyler .. hmpf. Ich weiß bis zum Ende hin nicht, was ich von ihm halten soll. Einerseits war er ein Bad Boy wie er im Buche stand, und entsprach somit total meinem Beuteschema was männliche Hauptfiguren betrifft. Andererseits hat er es mit seinen Gefühlsschwankungen teilweise echt übertrieben. Es gab mehr als eine Situation, in der er mir echt auf die Nerven ging, aber es gab auch Momente, in denen klar wurde, dass alles nur eine meterdicke Schutzschicht ist, hinter der er sich versteckt. So sah ich als Leserin auch den weichen Kern des harten Burschen und kann letzt, rückblickend sagen, dass ich mehr positives an ihm fand, als negatives.
Alle Randfiguren, die mehr oder weniger eher nebensächliche Rollen trugen, waren trotz der eben genannten Tatsache sehr schön ausgearbeitet, wobei dem ein oder anderen doch noch etwas mehr Details gut getan hätten. Aber sonst bin ich definitiv zufrieden mit den Charakteren und hab einige davon sehr ins Herz geschlossen.

Vom Stil her kann ich nicht viel sagen, außer dass das Buch sich hat unglaublich leicht und schnell lesen lassen! Ich hatte anfangs noch die Befürchtung, die Sichten könnten sich eventuell von Kapitel zu Kapitel ändern, das war aber nicht der Fall. Wir begleiten hier lediglich Eden und lesen das Buch aus der Ich-Perspektive. Ausschmückungen, Beschreibungen und das Setting allgemein waren sehr deutlich und klar dargestellt und gerade die Kulisse hat mich mehr als einmal beeindruckt und Fernweh in mir geweckt. 

Jetzt kommen wir zur Idee. An und für sich eine klasse Idee, die man zwar schon kennt, aber von mir unglaublich gern gelesen wurde. Hier muss man aber deutlich sagen, dass ich einfach schon älter bin mit meinen 24 Jahren und damit wohl ein wenig aus der Zielgruppe rausfalle. Ich bin charakterlich so gefestigt, dass mir solche Geschichten nichts anhaben können, aber für 13-jährige Mädels und Jungs fand ich das Thema Alkohol und Drogen schon etwas sehr verharmlost. Das wollte ich jetzt erwähnen, mich persönlich hat es beim Lesen nicht gestört, ich finde nur die Altersempfehlung vllt ein wenig bedenklich. Aber jetzt aus meiner Sicht wars vollkommen im Rahmen und ich hab mich definitiv nicht dran gestört. (es geht ja schließlich um meine (!) Meinung). An was ich mich hingegen schon gestört habe war dieses Drama um die Liebe zwischen Stiefgeschwister. Keine Ahnung ob ich da zu tolerant dran gehe, aber ich sah das jetzt alles nicht so eng wie die beiden, die es betraf.

An der Umsetzung hab ich oberflächlich betrachtet, kaum etwas zu meckern. An manch einer Stelle fand ich die Protagonistin einfach zu naiv und es plätscherte ein wenig zu umständlich dahin, aber alles in allem habe ich Eden und Tyler und all die anderen Figuren super gerne verfolgt und war einfach nur gefesselt von den Ideen und vor allen Dingen, von Santa Monica. Die Szenen waren so eingehend beschrieben und realistisch, dass ich mich stets so fühlte, als wäre ich mittendrin. Es war zwar nicht spannend im herkömmlichen Sinne, aber doch so interessant aufgebaut, dass ich dran bleiben musste. Ich hoffe, ihr versteht was damit meine – in solchen Geschichten kommt selten richtiges Tempo zustande, aber trotzdem gab es Szenen, die mal ein wenig rasanter wurden. 
 

Um dieses ewige Getippe abzukürzen: ich habe diesen Auftakt einfach nur geliebt und hab selten so mitgefühlt und mitgefiebert wie in „Dark Love: dich darf ich nicht lieben“. Die Charaktere waren super sympathisch, wenn auch etwas naiv, die Kulisse ein wahrer Traum und der Stil so lockerleicht, dass man nur so durch die Kapitel rutschte. Alles in allem also ein rund herum gelungenes Buch, das mich hin und wieder zwar auf die Palme brachte und an manch einer Stelle ein wenig zu viel Drama aufwies, aber trotzdem total packte und begeisterte. 
 

Ich vergebe für diese wunderbar lockere Geschichte 4.5 von 5 Sternen und spreche eine 100%ige Lese-Empfehlung aus, für all die, die in ihrem Verhalten und Charakter schon ein bisschen gefestigter sind. Für mich persönlich wäre ab 16 Jahren absolut gerechtfertigter gewesen.

Estelle Maskame

Estelle Maskame ist 18 Jahre alt und lebt in Peterhead, Schottland, wo
sie auch zur Schule ging. Bereits mit 13 Jahren begann sie die DARK
LOVE-Trilogie zu schreiben, die auf Wattpad vier Millionen Reads
erreichte und ein sensationeller Erfolg wurde.

Estelle Maskame twittert mit rund 126.000 Follower unter @EstelleMaskame


An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim Heyne-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. 
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.