||► Rezension ◄|| „Die Luna-Chroniken 01: Wie Monde so silbern“ von Marissa Meyer

15. August 2015 3 Von Patchis Books
    

Titel: Die Luna-Chroniken:

           Wie Monde so silbern
Autor: Marissa Meyer
Verlag: Carlsen-Verlag
Reihe/Serie: Band 1 von 3
Genre: Dystopie/Fantasy/Jugendbuch
Seitenanzahl: 384
ISBN: 

978-3-551-58335-2

Erscheinungsdatum: 20.Dezember.2013
Format: Hardcover
Empfohlen: ab 12 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 18,90€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
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Besonderheiten: Märchen-Adaption

   

Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern,
arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich
nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung
niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das
unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit
dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen
unbedingt heiraten will?

Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie während des großen Balls,
auf den Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal
wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh …

Dieses Buch begleitete mich eine ganze Weile lang. Ich bin bis jetzt auch noch nicht ganz sicher, wie ich meine Gedanken oder Empfindungen dem Buch gegenüber, in Worte fassen soll.
Der Einstieg fiel mir nicht ganz leicht. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin bewusst einige Infos erst nach und nach einbaute, um dem Leser dieses „Aha-Gefühl“ zu bescheren. Am Anfang hatte ich einfach nur viele viele viele Fragezeichen vor Augen und konnte mir beim besten Willen nichts wirklich vorstellen. Im Laufe der Geschichte (sprich den ersten ~20-30 Seiten) wurde es dann allerdings besser und die Bilder vor meinem inneren Auge klarer. Für mich persönlich allerdings kein besonders geglückter Versuch, den Leser zu motivieren, mehr erfahren zu wollen – ich hatte eher das Bedürfnis, das Buch wegzulegen, als weiter zu rätseln, was es mit Cinder nun genau auf sich hatte.
Die Charaktere haben mir hingegen sehr gut gefallen. Nachdem ich Cinder’s „Problem“ endlich bildlich vor Augen hatte bzw. allgemein in der Geschichte drin war, wurde mir klar, was für ein tapferes Mädchen Cinder doch eigentlich ist. Auch ihre Adroiden Iko hat mir total gut gefallen. Entgegen allen Vermutungen, Prinz Kai wäre ein ausgeblasener Snob, erlebte ich ihn eher als ganz normalen jungen Mann – bodenständig, charmant und unglaublich attraktiv. Beide wirkten trotz der Fantasy-Elemente sehr real und authentisch. Cinder’s Stiefmutter gehörte meiner Meinung nach an die Wand gestellt und.. ihr wisst schon. Diese Frau hat mich zu Tode aufgeregt. Ich wurde von Seite zu Seite (auf der es um sie ging) wütender und wollte einfach nur, dass sie verschwindet. Alle Nebenfiguren waren ausreichend detailliert beschrieben, um sich ein Bild von ihnen machen zu können.
Zum Stil möchte ich nicht viele Worte verlieren, da er absolut angenehm und flüssig zu lesen war. Was ich mir vielleicht noch gewünscht hätte, wäre die ein oder andere Erklärung, sodass man sich nicht alles selbst zusammen reimen muss. Ansonsten gefiel mir die dritte Person sehr gut und ich konnte mich, dank bildhaften Beschreibungen auch an die verschiedenen Orte versetzen.
Nun zum Storyverlauf: wie schon oben erwähnt, war der Einstieg ein wenig schwierig, gerade wenn man bedenkt dass dieses Buch ab 12 Jahren empfohlen wird. Ist man dann erst einmal in der Geschichte drin, packt sie einen dann doch – zumindest war es bei mir der Fall. Es bleibt konstant spannend, ohne groß an Fahrtwind zu verlieren. Während einer kleinen Passage empfand ich zwar mal kurzzeitig Langeweile, doch die verflog mindestens genauso schnell wieder, wie sie gekommen war. Immer wieder wurde man überrascht und auch wenn das ein oder andere Element vorherhsehbar war, wurde es weder fad noch zähflüssig. Im Gegenteil, ich fieberte nach dem Einstieg in einer Tour mit Cinder mit und konnte ihre Empfindungen und Gedankengänge sowie ihre Handlungen gut nachvollziehen. Ich hätte so gut wie nie anders gehandelt als sie, und das machte die Geschichte noch interessanter. Das Ende haute mich dann zwar nicht aus den Socken, doch muss ich gestehen, dass ich garnicht so schnell lesen konnte, wie ich wissen wollte, wie es zu Ende geht. Der Teil riss mich dann noch einmal vollkommen mit und fesselte mich regelrecht.
Die Mischung aus Fantasy, Märchen und Liebe gefiel mir total gut und war ausgewogen, sodass kein Element zu kurz kam. Lediglich die Parallelen zu Aschenputtel haben mir an manch einer Stelle gefehlt, wobei.. der Grundgedanke und das vorläufige Ende (vorläufig, weil es eben 3 Bände sind) waren natürlich der selbe, sowohl von den Gebrüdern Grimm als auch von Marissa Meyer.
Nun kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Es war ein unglaublich spannendes Werk, das zu überzeugen wusste. Die kleinen Kritikpunkte, wie zum Beispiel der schwere Einstieg und die eine, eher langsamere Passage, können zwar nicht komplett unter den Tisch gekehrt werden, doch zumindest kann ich persönlich darüber hinweg sehen. Ich werde mir so schnell wie möglich Band 2 der Trilogie zu Gemüte führen und bin total neugierig, wie es mit Cinder weitergehen wird.

Lange habe ich nun gerätselt, wie viele Sterne ich vergeben möchte. Wären auch halbe Sterne möglich, so hätte es Band 1 der Luna-Chroniken definitiv auf 4.5 Sterne geschafft; so musste ich leider abrunden, denn als absolutes Highlight konnte ich es dann doch nicht durchgehen lassen. So sind es gut gemeinte 3 von 5 Sternen geworden, auch wenn die Tendenz eher steigend ist.

 


Marissa Meyer
Marissa Meyer liebt Fantasy, Grimms Märchen und Jane Austen. Sie hat
Kreatives Schreiben mit dem Schwerpunkt Kinderliteratur studiert und
lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Katzen in der Nähe von Seattle. Die
vier Bände der »Luna-Chroniken« sind ihr Debüt als Schriftstellerin,
wurden aus dem Stand zu New-York-Times-Bestsellern und sind in 27 Länder
verkauft.

Band 2 & Band 3 der Luna-Chroniken: *hier*


An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext und Autorenfoto) beim Carlsen Verlag liegen und mich an dieser Stelle herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen.
Diese Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum bitten, dies zu berücksichten. Für mich war dieses Buch absolut gelungen & verspricht zwei weitere, tolle Bände.