||» Rezension «|| „Die Wellington-Saga #1 – Versuchung“ von Nacho Figueras und Jessica Whitman
Titel: Die Wellington-Saga #1 Versuchung
Verlag: blanvalet-Verlag
Übersetzer: Veronika Dünninger
Empfohlen für Erwachsene
Unverbindliche Preisempfehlung: 12.99€
Glamouröse Partys, edle Pferde und heiße Nächte unterm Sternenhimmel – hier liegt der Schlüssel zum Glück …
Champagner
und Jetset interessieren die junge und kluge Tierärztin Georgia nicht.
Daher stimmt sie wenig begeistert zu, ihren besten Freund zu einem der
glamourösen Reitturniere in Wellington, Florida, zu begleiten.
Ausgerechnet Alejandro, der unglaublich attraktive älteste Sohn des
mächtigen Del Campo Clans, wirft dort ein Auge auf sie und zieht sie wie
ein Sturm in eine Welt, in die Georgia so gar nicht zu passen scheint.
Doch er ist kein Mann, der ein Nein akzeptiert …
Alles beginnt zu einem sehr geschickt gewählten Zeitpunkt; nämlich direkt mitten im Leben und im Alltag unserer Protagonistin Georgia. Das hatte den klaren Vorteil, dass ich sie als völlig normalen, bodenständigen Menschen kennen lernte und dann erst, mit ihr gemeinsam, in dieses luxuriöses Leben des Del Campo Clans hinein geworfen wurde. Ich liebe solch „ruhige“ Einstiege, bin ein großer Fan davon, und was mich ebenfalls positiv stimmte war der Perspektiv-Wechsel, der schon sehr früh begonnen wird. Wir lernen nämlich nicht nur Georgia kennen, sondern auch Alejandro, der einen so unglaublich anderen Lebensstil pflegt als Georgia. Dieser Kontrast wird noch viel deutlicher, eben weil sie sich nicht kennen, weil sie an zwei völlig unterschiedlichen Orten leben. Ein großartiger Einstieg, der mich voll und ganz von sich überzeugte und meine Leselust und meine Neugier nochmal ordentlich antrieb.
Georgia ist eine unheimlich sympathische und vor allen Dingen glaubhafte Persönlichkeit. Sie wurde so bodenständig dargestellt, so authentisch, dass ich manchmal das Gefühl hatte, sie würde mich bei der Hand nehmen und durch die Geschichte führen. Sie verkörperte einfach alles, was ich mir von einer guten Protagonistin wünsche und ich hab sie schon während des Einstieg tief ins Herz geschlossen, sodass ich problemlos mit ihr mitfiebern, mitfühlen und mitleiden konnte. Bis zum Ende hin konnte ich so gut wie all ihre Entscheidungen und Gedankengäng voll und ganz nachvollziehen und habe rein gar nichts, wirklich nichts auszusetzen.
Der Stil war irgendwie anders – und auch wenn es jetzt blöd klingt in einer Rezension: ich kann nicht sagen, was den Stil so vom Rest abgehoben hat. Einerseits hatte ich doch das Gefühl, dass man manchmal gespürt hat, dass sich ein männlicher Autor hinter dem Buch verbirgt, gleichzeitig fand ich die emotionalen Passagen und die „heißen“ (Erklärung, warum in Anführungszeichen, folgt im nächsten Abschnitt) Szenen wieder sehr eingehend und gefühlvoll dargestellt; was wiederum für eine Frau spricht. (womit ich jetzt nicht sagen will, dass Männer das nicht schreiben können). Jedenfalls habe ich einige Zeilen gebraucht, bis ich einen richtigen Lesefluss hatte, doch kaum war die Hürde überwunden, konnte ich mich stiltechnisch total fallen lassen. Die Beschreibungen waren sehr detaillreich, sehr bildhaft und somit zauberten sie ein klares Bild vor mein inneres Auge. Und die Tatsache, dass die Kapitel jeweils zwischen Alejandro’s und Georgia’s Sicht wechselten, spielten meinem positiven Eindruck zum Stil und zur Aufmachung nur noch mehr in die Karten.
Die Idee sowie der Story-Ablauf hätte ich absolut großartig gefunden, wenn denn der Klappentext nicht ganz anderes versprochen hätte. Dieses Buch war ein herrlich erfrischendes, klischeehaftes Drama vor einem tollen Setting. Das Leben der Schönen und Reichen wurde sehr authentisch dargestellt; ja genau so wie ich es mir immer vorstelle. Die Geschichte rund um Georgia und Alejandro war total schön in Szene gesetzt; nicht zu aufgesetzt, aber die Unterschiede der beiden Umfelder waren regelrecht greifbar und es war ein regelrechter Genuss, zu sehen, wie sie sich jeweils in das andere eingliederten und dabei nicht nur auf eine Hürde stießen, sondern gleich auf mehrere. Man spürte in jeder Zeile, wie sehr der Autor das Polospielen liebt und dass meine absoluten Lieblingstiere hier die Hauptrolle spielen, erfreute mich natürlich umso mehr. Laut Klappentext hätte ich aber eindeutig mehr Erotik erwartet. Schon allein der Satz „Doch Alejandro ist kein Mann, der ein Nein akzeptiert“ sagt doch aus, dass es hier heiß hergehen wird und auch etwas derber werden könnte – nichts da. Ich habe dieses „heiß“ oben ganz bewusst in Anführungszeichen gesetzt, weil ich einfach schon so viel anderes gelesen habe, was mich im Erotikbereich mehr begeistern konnte. In gewisser Weise war es einfach schmalzig und wenn es denn mal zu einer Sex-Szene kam, was nicht besonders oft der Fall war, war es eher ruhig, beinahe Blümchen-mäßig. Ich hoffe, ihr versteht, was ich damit ausdrücken will. Ansonsten waren die Twists gut gesetzt und gut durchdacht, gut in Szene gesetzt. Sie brachten Spannung in die Storyline, wenngleich manches auch wieder etwas vorhersehbar war; was ja aber nicht zwingend immer schlecht sein muss; ich fieberte jedenfalls trotzdem ordentlich mit.
Ich vergebe 3.5 von 5 möglichen Sternen und freue mich bereits jetzt sehr auf Band 2 dieser Trilogie. 🙂 Lest es ruhig, geht aber bitte mit anderen Erwartungen dran, als ich – das wird euch einiges erleichtern.
Ignacio »Nacho« Figueras gehört zu den bekanntesten Männern der Welt und ist das internationale Werbegesicht von Polo Ralph Lauren.
Von CNN als »David Beckham des Reitsports« gefeiert, ist Figueras neben
seiner Tätigkeit als Model Kapitän und Miteigentümer des preisgekrönten
argentinischen Reitteams Black Watch. 2009 wurde er von den Lesern der Vanity Fair hinter
Robert Pattinson und vor Brad Pitt zum zweitschönsten Mann der Welt
gekürt. Mit seiner Frau Delfina und ihren vier Kindern lebt er
abwechselnd in Kalifornien und Argentinien.
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Jessica Whitman lebt und schreibt in Hudson Valley.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim blanvalet-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. Desweiteren „Danke“ sagen möchte ich für die Bereitstellung dieses Rezensions-Exemplars.
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.