||► Rezension ◄|| „Spellcaster – Düstere Träume“ von Claudia Gray
Titel:Spellcaster – Düstere Träume
Verlag: HarperCollins Germany
Empfohlen: für 12-16 Jahre
Unverbindliche Preisempfehlung: 14.99€
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Das Böse kommt – in Captive’s Sound ist es ganz nah …
Ein Junge, der
von dunklen Visionen gequält wird. Ein Mädchen mit der magischen Gabe,
ihn zu retten. Das Böse, das sie beide vernichten will.
Mateos
Visionen bringen ihn fast an den Rand des Wahnsinns. Es ist ein dunkler
Familienfluch, der seine Mutter in den Tod getrieben hat und nun auch
ihm zum Verhängnis werden könnte. Immer wieder sieht er in seinen
Träumen ein schönes, sterbendes Mädchen … und jetzt ist dieses Mädchen
wirklich da! Mit ihrem Vater und ihrem Bruder ist Nadia nach Captive’s
Sound gezogen. Mateo ahnt, was kommen wird: Auf magische Weise sind er
und Nadia füreinander bestimmt. Doch ihr Ende ist ungewiss …
Der Einstieg begann damit, wie unsere Hauptfigur Nadia nach Captive’s Sound kommt und da beginnt auch schon der ganze Trubel und somit die Spannung. Ich kam sehr gut in die Geschichte hinein, wurde gefesselt und sympathisierte sofort mit allen Beteiligten. Demnach war das alles rund herum ein gelungener, sehr guter Start ins Buch.
Wie eben schon erwähnt fand ich auch die Charaktere allesamt sehr sympathisch und liebenswert. Gerade auch die Nebenfiguren waren mit ausreichend viel Tiefgang und Details ausgeschmückt, sodass ein klares Bild von jedem vor meinem inneren Auge auftauchte. Doch nun zur Protagonistin bzw allen, die eine tragende Rolle spielten – allen voran natürlich Nadia und Mateo: die beiden Teenager, die gerade ihr Abschlussjahr beginnen glänzen in erster Linie durch Realitätsnähe und einer Menge Glaubwürdigkeit. Ich konnte jede Handlung, jeden Gedankengang und jedes Gefühl voll und ganz nachvollziehen und fieberte so noch ein wenig mehr mit, als ich es für gewöhnlich tue. Gerade Nadia eroberte mein Herz im Sturm, doch Mateo folgte ihr auf dem Fuße und so waren die beiden einfach wunderbar echt. Mit Verlaine brauchte ich einige Zeit um wirklich warm zu werden; sie war einfach nicht komplett mein Fall, weswegen sie bis zuletzt einen eher weniger angesehenen Stand bei mir hatte als die anderen beiden. Nichts desto trotz war auch sie sehr real und gerade ihre Außenseiter-Rolle ließen sie besonders authentisch wirken. Eine wirkliche Entwicklung aller Figuren konnte ich allerdings nicht wirklich beobachten, obwohl mir das stets wichtig ist in Jugendbücher. Da ich aber so mit der Geschichte beschäftigt war, fiel mir diese Tatsache erst jetzt, wenn ich alles Revûe passieren lasse, auf. Demnach hat es mich definitiv nicht gestört, dass ich da keine nennenswerte Entwicklung der Figuren miterleben durfte.
Claudia Gray’s Schreibstil ist sehr eingehend und bildhaft, und doch traf ich keine unnötigen Verschnörkelungen an. Ich kam schnell und leicht durchs Buch und begegnete keinerlei Stolpersteine in Sachen Sprache und Ausdruck. Obwohl die Schriftart sehr klein gehalten ist in dem Buch ging es zügig voran und ich merkte oft gar nicht, wie viel ich innerhalb recht wenigen Minuten tatsächlich gelesen hatte. Großes Kompliment also an dieser Stelle! (wer mich kennt, der weiß ja, wie ich es hasse, wenn ich das Gefühl habe, beim Lesen auf der Stelle zu treten 😛 ). Geschrieben wurde übrigens aus Sicht eines allwissenden Erzählers, schwankte hierbei aber immer wieder bezüglich der Figuren. Mal erfuhr man mehr über Nadia und ihre Gedanken, mal über Mateo. Doch auch bei anderen Figuren gewährte uns diese Erzählform Einblicke in deren Innerstes.
Die Idee gefiel mir ebenfalls. Ich liebe Hexen-Geschichten total gern und da Claudia Gray hier ganz bewusst ein paar sehr interessante Elemente verbaute, war diese Story sehr erfrischend und aufregend. Allgemein fand ich die ganzen Verknüpfungen und Ideen sehr einfallsreich, habe aber dennoch was zu kritisieren: mir war manches ein wenig zu einfach. Das heißt, manches ergab sich einfach zu zufällig. Anderes wiederum war sehr gut ausgeklügelt und manche Problemlösung zeugten von Ideenreichtum. Ich kann leider keine Beispiele nennen, ohne zu spoilern, aber wer das Buch ebenfalls gelesen hat, wird verstehen was ich meine. Im Groben und Ganzen fand ich die Plots ganz spannend zu verfolgen und die besseren (Auf-)Lösungen überwiegten eindeutig.
An der Spannung hingegen habe ich nichts auszusetzen. Natürlich minderte es den Lesespaß etwas, dass es Momente gab, in denen ich verwundert war über die einfachen Lösungen, jedoch dauert es nicht lange, bis dann doch eine Überraschung folgte. Schon auf den ersten Seite fesselte mich die Geschichte und ich war mitten drin. Diese „Na Nu? So einfach war das?“-Momente störten mich auch nicht großartig, solange ich wusste, dass das nächste Highlight nicht lange auf sich warten lassen würde. Allgemein zog sich die Spannung konstant durch die gesamten 320 Seiten und es gab keine einzige Szene, die mich langweilte oder dergleichen. Gen Ende stieg die Kurve noch einmal dramatisch an und bescherte mir als Leser ein regelrechtes Feuerwerk. Das Thema stieg, die Action explodierte und alles kam so ganz anders, als ich erwartet hatte. Kurz um: ein mega tolles Ende, das wahnsinnig Lust auf Band 2 macht.
Ich vergebe für dieses Buch 4 von 5 möglichen Sternen. Zum einen eben wegen der so zufälligen Geschehnissen, die mir zu einfach gehalten waren; zum anderen aber auch, um noch Luft nach oben zu lassen für die weiteren Bände. Für mich ein wirklich lesenswertes Buch, und vor allen Dingen – Hexengeschichten sind ohnehin Mangelware auf dem deutschen Buchmarkt – umso schöner dass es sich bei Spellcaster um genau das handelt.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim HarperCollins Germany – Verlag liegen und mich an dieser Stelle herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. Ebenfalls „Danke“ sagen möchte ich für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.
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