||► Rezension ◄|| „Windfire“ von Lynn Raven

||► Rezension ◄|| „Windfire“ von Lynn Raven

15. Januar 2016 0 Von Patchis Books

Titel: Windfire

Autor: Lynn Raven
Verlag: cbt Verlag
Reihe/Serie: Einzelband
Genre: Jugendbuch / Fantasy
Seitenanzahl: 464
ISBN: 978-3570161029
Erscheinungsdatum: 14.Dezember.2015
Format: Softcover bzw. broschiert
Empfohlen: ab 14 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 14.99€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
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Besonderheiten: keine bekannt
Leseprobe: *hier* entlang (pdf – Datei)
 
 

Leidenschaft trifft Magie
Las Vegas – inmitten der glitzernden Stadt
der Glücksspieler schlägt Jessie sich gerade so durch. Immer knapp bei
Kasse, versetzt sie ein kostbares Erbstück. Doch kaum hat der Schmuck
den Besitzer gewechselt, poltert ein unberechenbarer Fremder in Jessies
Leben: Shane. Und er verlangt genau dieses Amulett von ihr. Die
Begegnung der beiden entfacht ungeahnte Leidenschaft: Feuer trifft auf
Wind, Halb-Djinn auf Hexe. Wie echte Gegensätze ziehen sich Jessie und
Shane an, stoßen sich ab, und Magie bricht sich Bahn. Schnell wird klar,
dass sie gemeinsame Feinde haben. Halb auf der Flucht, halb auf der
Suche reisen sie zusammen in die Wüstenstadt Petra, um dort Antworten zu
finden – Antworten, die weiter führen als je gedacht. 

Lynn Raven. Keine Ahnung, wie viele meiner Blogger,- und Youtubekollegen schon von dieser Frau geschwärmt haben. Bisher war nie irgendwas dabei, wo ich wirklich dachte, dass es ‚meins‘ sein könnte – bis vor wenigen Tagen ‚Windfire‘ erschien. Hier habe ich gar nicht lange überlegt und mir das Buch nach Hause geholt. War es ein Fehler oder bereue ich es, nicht früher was der Autorin gelesen zu haben? Das und noch einiges mehr erfahrt ihr jetzt:
Der Einstieg in die Geschichte war nicht ganz einfach; was ich aber zunächst auf die Tatsache schob, dass mir der Stil der Autorin bislang völlig fremd war. Auch die Welt und alles drum herum kannte ich noch nicht und so brauchte ich meine Zeit, bis ich schließlich komplett im Geschehen eingetaucht war. Alles beginnt damit, wie Shane von einem seiner Jobs zurück nach Las Vegas kehrt und dort direkt in sein Appartment, im stadtbekannten Luxushotel seines Bruder fährt. Doch als er ein Absperrband der Polizei am Eingang von Nazeem’s Wohnung sieht, ahnt er bereits, dass hier irgendetwas nicht stimmen kann.
Wie oben schon erwähnt, drehen sich die ersten Seiten nicht wie erwartet um Jessica DeLaney, sondern Shane Hayden. Diese Tatsache ließ mich zunächst einmal stutzen, denn der Klappentext klang eher danach, als würde Jesse unsere Nummer Eins sein. Dass mich dann ein Mann erwartete, überraschte mich. Nichts desto trotz dauert es nicht lange, bis schließlich auch Jesse auftauchte und die Führung in der Geschichte übernahm. Beide Figuren waren mir, um ehrlich zu sein, wirklich unsympathisch; und zwar bis zum bitteren Ende. Er so distanziert und kalt; sie eine völlige Zicke, die nicht wusste, was sie will. Beide blieben mir so völlig fremd und erschienen mir gefühllos, lediglich bei Jesse hatte ich, wenn es um ihren Bruder Danny ging, manchmal das Gefühl, dass sie doch ein Herz besaß. Bei Shane blieb das leider aus. Selbst der Umgang mit seiner Mutter, und die Tatsache, dass er seinen Vater immer nur ‚Erzeuger‘ nannte, machten ihn zu einem Protagonisten, den ich nicht gern verfolgte. Zudem waren die Handlungen und Gedankengänge nicht immer einleuchtend und realistisch, wodurch sie nur noch mehr Sympathie-Punkte verloren. Auch fiel mir auf, dass immer wieder erwähnt wurde, wie attraktiv Shane doch sein soll – kann ich so nicht sagen, weil beide nur schemenhafte Schatten blieben und ich bis zuletzt kein klares Bild der beiden vor Augen hatte. Da hätte man vieles retten können, aber leider nicht getan.
Da mir schon die Hauptfiguren nicht gefielen, verhielt es sich mit den Nebencharakteren genau gleich, wenn nicht noch schlimmer – die einzige aus der Geschichte, die noch irgendwie ganz nett war, war Shane’s Mutter, wenngleich auch sie nur eine fiktive Person blieb, die mir nicht ans Herz wachsen konnte.

Der Stil war zu Beginn unglaublich ungewohnt, jedoch hat es nicht besonders lange gedauert, bis ich mich daran gewöhnt hatte und flüssig durch die Seiten rutschen konnte, ohne Stolpersteine oder sonstige sprachlichen Hürden. Hingegen muss ich anmerken, dass die Geschichte durchaus Potential geboten hätte für eine atemberaubende Kulisse, spannungsgeladene Beschreibungen und Nervenkitzel ohne Ende – doch was fand ich? Nichts davon. Stattdessen empfand ich die Beschreibungen als plump und Atmosphäre kam erst gar keine auf. Selten war ich mir so sehr darüber im Klaren, ein Buch zu lesen, als hier. Viel mehr hätte ich mir eine regelrechte Entführung des Lesers gewünscht, in andere Länder, andere Sitten.. doch das blieb aus. Selbst die Stadt, die niemals schläft, nämllich Las Vegas wurde zwar hin und wieder mal erwähnt (da das ja auch der Schauplatz der Story darstellt), aber von Glamour und Casinos und Co. keine Spur. Mir ist durchaus bewusst, dass das alles eher im Untergrund spielt, aber genauso gut hätte das auch Stuttgart, Buxtehude oder unser kleines Dorf hier sein können mit seinen 1000 Einwohnern. Las Vegas? Nie im Leben. Auch der andere Schauplatz, den ich hier jetzt nicht erwähnen will, war wie eine Fata Morgana – er tauchte zwar immer wieder vor meinem inneren Auge auf, doch ebenso schnell ist er auch wieder verschwunden.

Die Idee an sich lieferte, genauso wie die Schauplätze, unglaublich viele Möglichkeiten und Potential für ein unsagbar geniales Buch. Es wurden sehr interessante Aspekte erwähnt und eingebaut und hätten für ordentlich Spannung sorgen können. Vor allen Dingen aber hätte das eine ganz neue Geschichte werden können, wenn man es denn richtig angepackt hätte.

Ihr ahnt jetzt sicher, dass ich auch die Umsetzung nicht gelungen fand – und recht habt ihr damit! Ich fand den ganzen Verlauf der Story so schwammig, als hätte die Autorin selbst nicht so recht gewusst, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln soll .. oder, um es auf den Punkt zu bringen: Da war wohl ein Ansatz eines „guten Starts“, nur blieb das Ziel bis zum Ende hin unklar. Ich verstand die Auflösung einfach nicht und konnte der Geschichte teilweise gar nicht wirklich folgen, selbst wenn ich einige Passagen mehrfach gelesen habe. Ich war auch während den ganzen 464 Seiten nicht wirklich gefesselt und hab mich regelrecht durch das Buch gequält. Da hat auch der etwas interessantere Schluss nichts mehr rausgerissen und kaum eine Frage, die man sich während des Lesens stellt, beantwortet. Alles in allem habe ich mich unsagbar lange an dieser Geschichte aufgehalten und musste zum Teil sogar gegen eine aufsteigende Leseflaute ankämpfen. Langeweile, Verwirrung und Genervt-Sein waren bei mir beim Lesen die einzig greifbaren Gefühle, und die kamen eindeutig von mir selbst.
  

Das erste (und vorläufig einzige) Buch von Lynn Raven war also ein ziemlicher Reinfall und bleibt mir eher negativ in Erinnerung. Mangelnde Spannung, verwirrende Wendungen, die ich nicht verstand, kaum bis keine wirkliche Auflösung/Aufklärung und schattenhafte Figuren ohne Herz und Gefühl und eine ebensolche Kulisse, machten das Buch zu einer regelrechten Qual für mich. Rückblickend kann ich tatsächlich nur die letzten paar Seiten loben, denn auch wenn es weder einleuchtend noch logisch war, war es doch spannend geschrieben & ließ die Enttäuschung etwas weniger heftig ausfallen.
 

Ich vergebe 1.5 von 5 möglichen Sternen! Es tut mir einfach von Herzen leid, eine solche Bewertung überhaupt vergeben zu müssen, aber ich egal wie oft ich es drehe und wende, ich kann bis auf diesen etwas temporeicheren Schluss und der hoffnungsspendende Anfang  nichts positives benennen.

Lynn Raven


Lynn Raven lebte in Neuengland, USA, ehe es sie trotz ihrer Liebe zur
wildromantischen Felsenküste Maines nach Deutschland verschlug. Nachdem
sie zwischenzeitlich in die USA zurückgekehrt war, springt sie derzeit
nicht nur zwischen der High- und der Dark-Fantasy hin und her, sondern
auch zwischen den Kontinenten und ist unter den Namen Lynn Raven und
Alex Morrin erfolgreich. 


An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim cbt-Verlag liegen und mich an dieser Stelle herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. Außerdem danke ich dafür, dieses Buch als Rezensions-Exemplar erhalten zu haben.
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.