||► Rezension ◄|| „Windfire“ von Lynn Raven
Verlag: cbt Verlag
Empfohlen: ab 14 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 14.99€
Leidenschaft trifft Magie
Las Vegas – inmitten der glitzernden Stadt
der Glücksspieler schlägt Jessie sich gerade so durch. Immer knapp bei
Kasse, versetzt sie ein kostbares Erbstück. Doch kaum hat der Schmuck
den Besitzer gewechselt, poltert ein unberechenbarer Fremder in Jessies
Leben: Shane. Und er verlangt genau dieses Amulett von ihr. Die
Begegnung der beiden entfacht ungeahnte Leidenschaft: Feuer trifft auf
Wind, Halb-Djinn auf Hexe. Wie echte Gegensätze ziehen sich Jessie und
Shane an, stoßen sich ab, und Magie bricht sich Bahn. Schnell wird klar,
dass sie gemeinsame Feinde haben. Halb auf der Flucht, halb auf der
Suche reisen sie zusammen in die Wüstenstadt Petra, um dort Antworten zu
finden – Antworten, die weiter führen als je gedacht.
Da mir schon die Hauptfiguren nicht gefielen, verhielt es sich mit den Nebencharakteren genau gleich, wenn nicht noch schlimmer – die einzige aus der Geschichte, die noch irgendwie ganz nett war, war Shane’s Mutter, wenngleich auch sie nur eine fiktive Person blieb, die mir nicht ans Herz wachsen konnte.
Der Stil war zu Beginn unglaublich ungewohnt, jedoch hat es nicht besonders lange gedauert, bis ich mich daran gewöhnt hatte und flüssig durch die Seiten rutschen konnte, ohne Stolpersteine oder sonstige sprachlichen Hürden. Hingegen muss ich anmerken, dass die Geschichte durchaus Potential geboten hätte für eine atemberaubende Kulisse, spannungsgeladene Beschreibungen und Nervenkitzel ohne Ende – doch was fand ich? Nichts davon. Stattdessen empfand ich die Beschreibungen als plump und Atmosphäre kam erst gar keine auf. Selten war ich mir so sehr darüber im Klaren, ein Buch zu lesen, als hier. Viel mehr hätte ich mir eine regelrechte Entführung des Lesers gewünscht, in andere Länder, andere Sitten.. doch das blieb aus. Selbst die Stadt, die niemals schläft, nämllich Las Vegas wurde zwar hin und wieder mal erwähnt (da das ja auch der Schauplatz der Story darstellt), aber von Glamour und Casinos und Co. keine Spur. Mir ist durchaus bewusst, dass das alles eher im Untergrund spielt, aber genauso gut hätte das auch Stuttgart, Buxtehude oder unser kleines Dorf hier sein können mit seinen 1000 Einwohnern. Las Vegas? Nie im Leben. Auch der andere Schauplatz, den ich hier jetzt nicht erwähnen will, war wie eine Fata Morgana – er tauchte zwar immer wieder vor meinem inneren Auge auf, doch ebenso schnell ist er auch wieder verschwunden.
Die Idee an sich lieferte, genauso wie die Schauplätze, unglaublich viele Möglichkeiten und Potential für ein unsagbar geniales Buch. Es wurden sehr interessante Aspekte erwähnt und eingebaut und hätten für ordentlich Spannung sorgen können. Vor allen Dingen aber hätte das eine ganz neue Geschichte werden können, wenn man es denn richtig angepackt hätte.
Ihr ahnt jetzt sicher, dass ich auch die Umsetzung nicht gelungen fand – und recht habt ihr damit! Ich fand den ganzen Verlauf der Story so schwammig, als hätte die Autorin selbst nicht so recht gewusst, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln soll .. oder, um es auf den Punkt zu bringen: Da war wohl ein Ansatz eines „guten Starts“, nur blieb das Ziel bis zum Ende hin unklar. Ich verstand die Auflösung einfach nicht und konnte der Geschichte teilweise gar nicht wirklich folgen, selbst wenn ich einige Passagen mehrfach gelesen habe. Ich war auch während den ganzen 464 Seiten nicht wirklich gefesselt und hab mich regelrecht durch das Buch gequält. Da hat auch der etwas interessantere Schluss nichts mehr rausgerissen und kaum eine Frage, die man sich während des Lesens stellt, beantwortet. Alles in allem habe ich mich unsagbar lange an dieser Geschichte aufgehalten und musste zum Teil sogar gegen eine aufsteigende Leseflaute ankämpfen. Langeweile, Verwirrung und Genervt-Sein waren bei mir beim Lesen die einzig greifbaren Gefühle, und die kamen eindeutig von mir selbst.
Ich vergebe 1.5 von 5 möglichen Sternen! Es tut mir einfach von Herzen leid, eine solche Bewertung überhaupt vergeben zu müssen, aber ich egal wie oft ich es drehe und wende, ich kann bis auf diesen etwas temporeicheren Schluss und der hoffnungsspendende Anfang nichts positives benennen.
Lynn Raven
Lynn Raven lebte in Neuengland, USA, ehe es sie trotz ihrer Liebe zur
wildromantischen Felsenküste Maines nach Deutschland verschlug. Nachdem
sie zwischenzeitlich in die USA zurückgekehrt war, springt sie derzeit
nicht nur zwischen der High- und der Dark-Fantasy hin und her, sondern
auch zwischen den Kontinenten und ist unter den Namen Lynn Raven und
Alex Morrin erfolgreich.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim cbt-Verlag liegen und mich an dieser Stelle herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. Außerdem danke ich dafür, dieses Buch als Rezensions-Exemplar erhalten zu haben.
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.