||» Rezension «|| „Blue Screen: Ein Mirador-Roman“ von Dan Wells

26. Oktober 2016 0 Von Patchis Books

Titel: Bluescreen: Ein Mirador-Roman

Autor: Dan Wells
Verlag: Piper-Verlag
Reihe/Serie: #1 von #?
Übersetzer: Jürgen Langowski
Genre: Jugendbuch / Jugendthriller
Seitenanzahl: 368
ISBN: 978-3492280211
Erscheinungsdatum: 04,Oktober.2016
Format: (großes) Taschenbuch
Empfohlen ab 13 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 12,99€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
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Besonderheiten:  der neue Bestseller!
Leseprobe: » hier « (.pdf-Datei)
 
 

Los Angeles im Jahr 2050 ist eine Stadt, in der du tun und lassen
kannst, was du willst – solange du vernetzt bist. Durch das Djinni, ein
Implantat direkt in deinem Kopf, bist du 24 Stunden am Tag online. Für
die Menschen ist das wie Sauerstoff zum Leben – auch für die junge
Marisa. Sie wohnt im Stadtteil Mirador, doch ihre wirkliche Welt ist das
Netz. Und sie findet heraus, dass darin ein dunkler Feind lauert. Als
sie an die virtuelle Droge Bluescreen gerät, die Jugendlichen einen
sicheren Rausch verspricht, stößt Marisa auf eine Verschwörung, die
größer ist, als sie je ahnen könnte … 

Dieses Buch habe ich freundlicher Weise vom Piper Verlag zur Verfügung gestellt bekommen, im Rahmen des Bloggertreffens der Frankfurter Buchmesse. Tja, wer mich auf Facebook verfolgt, weiß bereits, dass ich aus gesundheitlichen Gründen nicht daran teilnehmen konnte und alles in Frankfurt stornieren musste. Nichts desto trotz musste ich mich zeitnah auf diese Geschichte stürzen, weil ich einfach zu neugierig auf die Umsetzung der Idee war. Wie ich es dann fand und ob mich was störte, erfahrt ihr jetzt:

Der Einstieg war zugegebenermaßen echt schwierig. Auf den ersten Seiten war ich noch vollkommen verwirrt, und dieser Zustand hielt bedenklich lange an. Nach etwa 100 Seiten hatte ich mich an die Umstände und Fakten gewöhnt, war an das technische Gerede gewöhnt, hatte wenigstens ein verschwommenes Bild der Kulisse vor Augen. Im Laufe der Geschichte änderte sich das aber zum Glück und konnte nach diesem holprigen Einstieg voll und ganz in die Geschichte eintauchen.

Marisa, unsere Hauptfigur, war auf der einen Seite ein völlig normales Mädchen, ein Teenager mit ihren 17 Jahren und unheimlich liebenswert und lebensecht. Sie trug Sorge um ihre Freunde, ging auf Partys, stritt sich mit ihren Eltern – das alles brachte ihr eine Menge Authensität ein. Ich fühlte mich ihr sehr nah und konnte mich gut in sie hinein versetzen. Gleichzeitig aber hatte sie eine Menge Mut und, was ich viel wichtiger finde, eine Menge Talente, die sie erfrischend und aufregend machten. Ich interessiere mich selbst ausgiebig für dieses Thema, und fieberte deshalb noch mehr mit ihr mit. Auch konnte ich von ihr noch was lernen, auch wenn das ganze Thema nicht unendlich kompliziert dargestellt wurde, ging der Autor gut auf Marisa’s Fähigkeiten ein. Neben all diesen positiven Aspekten war auch ihre Entwicklung deutlich spürbar und sie war auch kein Wunderkind, sie hatte Ecken und Kanten, machte Fehler und lernte dazu – das war für der ausschlaggebende Punkt, an dem ich mir sicher war, dass Marisa eine nahezu perfekte Protagonistin war, die alle Sympathiepunkte sammeln konnte, die es nur zu sammeln gab.
Auch die Nebenfiguren waren unheimlich detailreich und eingehend beschrieben. Bao, Sahara und Anja, eine tolle, sehr unterschiedliche Truppe, aber allesamt empfanden diese tiefe Freundschaft füreinander. Jeder hatte andere Vorzüge und Nachteile, aber jeder war auf seine Weise authentisch. 

Ich bin mir nicht sicher, ob der Stil wirklich einfach zu lesen war. Er war sehr techniklastig, aber alles in allem bin ich doch, nach dem etwas komplizierten Einstieg gut voran gekommen. Steigt man erst einmal durch das ganze Thema durch, liest sich das Buch wie von selbst und zaubert einem klare Bilder vors innere Auge. Das Einzige, was ich wirklich zu bemängeln habe, ist die mexikanischen Aussagen, die leider nie übersetzt wurden. Manchmal meinte ich zu wissen, was eben gesagt wurde, doch es war immer ein Ratespiel und ich bin der Meinung, das hätte man auch gut und gerne weglassen können, auch wenn Marisa mexikanischer Herkunft war. Geschrieben in der dritten Person in der Vergangenheit, fand ich hier ganz angenehm und einleuchtend, vor allem wenn man sich gewisse Szenen anschaut, rückblickend, macht das einfach am meisten Sinn.

Die Idee war unglaublich! Anfangs ging mir dieser Technik-Kram noch ein wenig auf die Nerven, eben weil es so lange dauert, sich in der Thematik zurecht zu finden, doch kaum war diese Hürde überwunden, war ich unglaublich fasziniert von Dan Wells‘ Einfällen. So etwas habe ich noch nie, weder abgewandelt noch ähnlich, jemals gelesen und ich war einfach geflasht. Ganz gleich ob es um den Hauptplot geht oder um die kleinen Nebensächlichkeiten, die allesamt doch auch eine tragende Rolle spielten. Das Buch war unheimlich gut durchdacht, klug insziniert und atemberaubend aufgelöst. Hier hat wirklich alles zusammen gepasst und ich ziehe meinen imaginären Hut vor so viel Talent, Einfallsreichtum und Können! 

Auch die Umsetzung war gut gewählt. Es ging alles relativ ruhig los, wenngleich auch doch von der ersten Seite eine gewisse Spannung zu spüren war. Man merkte einfach sofort, dass da noch was ganz Großes auf uns zu kommt und nur deshalb war ich auch so motiviert, mich durch den komplizierten Anfang zu kämpfen. Gen Mitte des Buches nahm die Spannung und vor allen Dingen auch das Thema drastisch an Fahrt auf und auf einmal fragte ich mich, wem kann ich eigentlich noch trauen – das ist mein eins der besten Zeichen, die es geben kann in einer Geschichte. Gen Ende konnte ich gar nicht mehr so schnell lesen, wie ich voran kommen wollte. Es ging Schlag auf Schlag, es gab immer mehr Überraschungen und Wendungen und mit der Auflösung hätte ich niemals gerechnet.

Das Ende ist an und für sich abgeschlossen, doch die letzten Seiten warfen noch einmal mögliche Fragen auf, wodurch klar wird, dass da definitiv noch mehr aus Dan Wells‘ Feder kommen wird. Und wisst ihr was? Ich freue mich unglaublich darauf.

 

Dieses Buch hat mich voll und ganz für sich gewonnen. Wenn man einmal von dem schwierigen Einstieg hinweg sieht, hat es mich regelrecht aus den Socken gehauen. Eine völlig neue Idee, liebenswerte Figuren und eine atemberaubende Spannungskurve machen die Geschichte einfach lesenswert. Glaubt mir, wenn ich sage, jeder Buchstabe dieses Buches ist ein Meisterwerk und wer sich darüber hinaus auch noch für Technik und die Entwicklung interessiert, wird „Bluescreen“ einfach lieben – mindestens genau so sehr, wie ich es geliebt habe.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen und betone noch einmal, dass meine Kritik bezüglich des Einstiegs zwar nicht unter den Teppich zu kehren ist, aber im Hinblick auf die restliche Geschichte zu einer Nichtigkeit wird. Von mir gäbe es, wenn denn mein Bewertungssystem so weit gehen würde, auch 10 oder 100 Sterne, weil es mich einfach komplett aus den Socken gehauen und mich total begeistert hat. Ganz großes Kino lieber Dan Wells *applaus*  
!! LEST ES !! LEST ES !! LEST ES !! LEST ES !! LEST ES !! LEST ES !! LEST ES !!

 

Dan Wells

Dan Wells studierte Englisch an der Brigham Young University in Provo,
Utah, und war Redakteur beim Science-Fiction-Magazin »The Leading Edge«.
Mit »Ich bin kein Serienkiller« erschuf er das kontroverseste und
ungewöhnlichste Thrillerdebüt der letzten Jahre. Nach seinen
futuristischen Thrillern um die »Partials« war »Du bist noch nicht tot«
der lang erwartete neue John-Cleaver-Roman. Mit der »Mirador«-Saga führt
Dan Wells in eine neue Welt.



An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim Piper-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. Außerdem möchte ich mich auch dafür bedanken, dass mir das Buch zu als Rezensions-Exemplar zur Verfügung gestellt wurde.
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.