||► Rezension ◄|| „Daughter of Smoke and Bone“ von Laini Taylor

Der Start im Buch gefiel mir sehr gut. Alles geht relativ unspektakulär los, wobei ich genau so eine Phase gebraucht habe, um mir das ganze, nötige Hintergrundwissen anzueignen. Es dauerte dann aber auch nicht lange, bis die Action ins Spiel kam, sodass keine große Langeweile aufkam. 

Karou faszinierte mich einfach komplett. Schon auf der ersten Seiten hatte ich sie wahnsinnig ins Herz geschlossen und fieberte mit ihr mit. Diese junge Frau war so ganz anders, als alle Charaktere, denen ich bisher in Büchern begegnet bin und genau das war es, was sie für mich zu etwas Besonderem machte. Nicht nur optisch mit ihren lapislazuliblauen Haaren, den Tattoos und ihrer gertenschlanken Gestalt; auch innerlich war sie eine kleine Rebellin, die mich einfach überzeugte. Einerseits war Karou unglaublich einsam, dennoch hatte sie das Herz am rechten Fleck und es fiel mir keineswegs schwer, ihre Handlungen, Gedankengänge und ihr Innerstes nachzuvollziehen. Kurz gesagt: Karou war eine tolle Figur und ich freue mich sehr darauf, auch im zweiten Band wieder auf sie zu treffen. 
Auch die anderen Figuren, die teilweise doch sehr fantasievoll gestaltet wurden, gefielen mir außerordentlich gut. Vor allem Madrigal eroberte mein Herz im Sturm und ich glaube, das ist einer der wenigen Buchcharaktere im Fantasy-Bereich, den ich wirklich mal gerne treffen würde. Er war düster, geheimnisvoll, dennoch attraktiv und liebenswert, wenn man ihn dann mal näher kennen lernen konnte. 

Der Stil war anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig, jedoch war ich dann anschließend auch relativ schnell im Geschehen drin und konnte das Buch flüssig und schnell weglesen. Die Sprache ist angenehm und perfekt für die Thematik geeignet, fiktive Fachbegriffe empfand ich persönlich als ausreichend gut erklärt, um Setting und Handlung problemlos zu verstehen und es sich bildlich vorzustellen. Auch die Welten allgemein waren schön aufgebaut und trotz der High Fantasy immer noch realistisch und glaubwürdig. Kurze Kapitel sorgen dafür, dass man dann doch noch einmal ein weiteres Kapitel liest, ehe man das Buch zur Seite legt. Geschrieben wird hier in der dritten Person Vergangenheit, was mich sehr ansprach und durchweg überzeugte.

Die Idee hinter der Story ist fabelhaft. Ich war sofort Feuer und Flamme für die Geschichte und liebte das Setting, die Figuren und die ganzen Twists und vor allem aber die Gefühle, die hier weniger im Vordergrund standen, dafür aber umso realistischer und echter rüber kamen. Ich empfand die Wendungen extrem gut angebracht, sodass ich immer wieder sehr überrascht wurde.

Die Umsetzung war an sich auch wirklich gelungen. Aber bevor ich hier nun Lobeshymnen niedertippe, gestehe ich, dass mich das Buch nicht wirklich fesseln konnte. Ich kann noch nicht einmal sagen, woran das gelegen hat, aber ich hab das Buch teilweise weggelegt und keinen Gedanken mehr daran verschwendet, was doch immer wieder ein schlechtes Zeichen ist. Auch das erneute danach greifen fiel mir teilweise wirklich schwer und obwohl ich es mit zwei ganz lieben Mädels gemeinsam gelesen habe, musste ich mich regelrecht durchzwingen – obwohl das etwas hart ausgedrückt ist. Ich empfand ja einiges als sehr gut, doch der Funke zwischen mir und der Geschichte wollte einfach nicht überspringen. Eine gewisse Grund-Spannung war natürlich vorhanden und auch das Ende bot noch einmal Stoff für Schnappatmung, doch der Mittelteil überzeugte mich leider nicht so sehr, wie ich es mir erhofft und gewünscht hatte. Leider.