Titel: Das Juwel #1 – Die Gabe
Autor: Amy Ewing
Verlag: FJB-Verlag
Reihe/Serie: Band #1 von #3
Genre: Jugendbuch/Fantasy/Dystopie
Seitenanzahl: 448
ISBN: 978-3841421043
Erscheinungsdatum: 20.August.2015
Format: Hardcover
Empfohlen: 14 – 17 Jahre
Unverbindliche Preisempfehlung: 16.99€
Besonderheiten: keine bekannt
Violet lebt in Armut, aber sie hat eine besondere Gabe.
Eine Gabe, die ihre Chance und ihr Fluch zugleich ist …
Violet
Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft
Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein
Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf
einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu
wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue
Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter
Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken. Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen?
Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel.
Dieses Buch stand auf meiner Wunschliste ganz oben! Mir war sofort klar, dass es gleich nach dem Erscheinen bei mir einziehen und von mir gelesen werden musste. Nun hab ich Violet und ihre Story kennen gelernt und kann endlich ein Urteil fällen, das mir alles andere als schwer fällt.
Die Geschichte beginnt in Southgate, Violet’s Verwahranstalt. Man wird schon auf den ersten Seiten direkt ins Geschehen hinein geworfen und obwohl das manchmal das Problem, erst einmal nichts zu verstehen, blieb hier aus. Es war direkt interessant und die Spannung ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten. Der Einstieg gefiel mir also schon einmal sehr gut und ich konnte mich in dieser Welt, die im Übrigen wunderschön am Buchanfang und Buchende aufgezeichnet war, gut zurecht finden.
Violet erschien mir stets ehrlich und ich konnte ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen. Sie wirkte, trotz ihren besonderen Kräften, wie ein ganz normales Mädchen. Die gewisse Portion Sturheit und die kleine Rebellin in ihr machte sie nur noch sympathischer. Als Leser hatte ich sie klar vor Augen und konnte sie schnell als Freundin gewinnen und somit leichter mit ihr mitfiebern. Violet erschien mir als nahezu perfekt ausgearbeitete und detaillierte Protagonistin, die das Leserherz im Sturm erobern kann. Ich habe in letzter Zeit oft das Gefühl, dass die Autoren, auch in vielen anderen Büchern, auf Mitleid setzen – das war hier zwar auch der Fall, doch hatte ich nie das Gefühl, dass ich Violet nur deshalb mochte. Mir gefiel ihre Art und ihre Gedanken, ihre Beugsamkeit gegenüber der Herzogin und letztlich war es mir eine riesige Freude, Violet dabei begleiten zu dürfen, wie sie sich das erste Mal in ihrem Leben verliebt. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich sehe Violet längst nicht mehr als Protagonistin, sondern viel eher als eine Freundin, mit der ich gern meine Zeit verbracht habe.
Auch die anderen Nebenfiguren gefielen mir sehr gut. Amy Ewing hat den hochnäsigen Adel sehr schön beschrieben und das alles sehr glaubhaft rüber gebracht. Gerade die Herzogin war ein großes Highlight in der Geschichte, weil sie auf der einen Seite sehr herrisch war, auf der anderen aber auch eine weiche Seite besaß und diese hin und wieder, wenn auch selten, ans Licht kam und sie doch irgendwo noch sympathisch machte. Sie war neben Violet meine Lieblingsfigur in der Geschichte, nicht aufgrund ihrer teilweise sehr arroganten und hinterlistigen Art, sondern einfach weil ich sie gern „verfolgte“ und las, was sie wieder ausheckte und trieb.
Der Stil hat sich wunderbar leicht lesen lassen, die Seiten sind dabei nur so dahin geflogen. Zugegeben, der Text ist auch ziemlich groß, doch war es wirklich angenehm in einer Stunde mal kurz 100 Seiten weglesen zu können. Amy Ewing schreibt jugendgerecht und ihre Sprache ist angenehm und eingehend. Bildhafte Beschreibungen und eine tolle Kulisse runden das Bild schließlich ab. Gelesen wird hierbei in der Ich-Form aus Violet’s Sicht, was mir ebenfalls zusagte.
Nun zur Idee.Immer wieder wird behauptet, dass dieses Buch sehr an Selection von Kiera Cass erinnert – ich sehe das vollkommen anders. Nur weil zwei Bücher die selbe Kulisse aufweisen, heißt das noch lange nicht, dass sie sich ähnlich sind. Für mich war „Das Juwel – Die Gabe“ doch um einiges spannender und actionreicher als Selection. Das Juwel beschäftigt sich mit bösartigen Intrigen, hinterlistigen Schlangen, die um ihren Ruf fürchten und mit den Leihmutterschaften bzw. den Surrogaten. Allgemein herrscht stets eine düstere, angespannte Atmosphäre und ich wurde immer tiefer in die Geschichte hinein gezogen. Während Selection auf der Gefühls-Ebene arbeitet, setzt Amy Ewing auf Tod und Verderben, um es übertrieben auszudrücken. Ich war schlicht und ergreifend von der ersten Seite an gefangen und habe mitgefiebert wie selten zuvor. Violet riss mich mit und ich konnt das Buch kaum aus den Händen legen. Für mich vereinte es Spannung und die zarte Romanze perfekt miteinander und so wurde ein Werk erschaffen, das allerlei Lese-Kreise, egal ob Mädchen oder Junge, egal ob jung oder alt, überzeugen kann.
Der Schluss wurde noch einmal dramatisch, doch muss ich sagen, dass ich kein Freund von solchen Cliffhangern bin. Ich habe nichts gegen ein offenes Ende, doch letztlich wurde kaum eine Frage, die man sich als Leser stellte, beantwortet. Im Gegenteil, es wurde ein weiteres Highlight, eine weitere, explosive Szene ins Spiel gebracht, nur um auch dort dann ein offenes Ende zu hinterlassen. Letztlich bin ich so klug wie vorher, oder so dumm – je nach dem wie man es sehen mag – denn obwohl mich das Buch durch und durch überzeugte und sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird, hätte ich mir ein wenig mehr Auflösung gewünscht. Nur als Beispiel: was ist denn nun mit XY, und wie geht es mir YZ weiter, oder AB.. lebt sie überhaupt noch? Versteht ihr was ich meine? Kein Handlungsstrang wurde wirklich aufgelöst und die Spannung ist natürlich immens – nun so lange warten zu müssen, bis es endlich weitergeht (ich glaube im Februar 2016?!) ist für mich kaum zu ertragen.
Dieses Fazit fällt mit abwechslungshalber auch mal richtig leicht: Das Juwel – Die Gabe überzeugte mich auf ganzer Linie und begeisterte mich von Seite zu Seite mehr. Eine dystopische Geschichte mit einer sehr großen Portion Spannung, dem nötigen Gefühl, tollen Figuren und einer atemberaubend schönen Kulisse. Eine leicht düstere Atmosphäre und nervenaufreibenden Szenen lassen vermuten, dass man Langeweile in diesem Buch vergeblich sucht. Lediglich der Schluss hat mich minimal enttäuscht, doch umso mehr freue ich mich auch auf den zweiten Band der Trilogie.
Ich vergebe 4.5 von 5 Sternen. Zum Einen, wegen des offenen Endes, zum anderen aber auch, weil ich ein wenig Luft nach oben lassen möchte. Ich war begeistert und möchte es wirklich JEDEM der Dystopien auch nur im entferntesten mag, empfehlen. Ich liebe es!!
Amy Ewing
Amy Ewing ist in einer Kleinstadt in der Nähe von Boston aufgewachsen
und hat in New York Kreatives Schreiben studiert. Die Autorin wohnt im
New Yorker Stadtteil Harlem und verbringt ihre Zeit mit Schreiben, Käse
essen und gelegentlichem Schauen von »Vampire Diaries«-Folgen.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim
FJB-Verlag bzw. dem Fischer-Verlage liegen und mich an dieser Stelle herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen.
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten. Für mich war dieses Buch ein Highlight und den winzigen Kritikpunkt bezüglich des Endes kann ich wunderbar verschmerzen, schließlich steigert er nur meine Vorfreude.
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hy,
Wow hast du einen schönen Blog. Bin gleich Leser geworden.
lg backmausi
Hey 🙂
Das freut mich wahnsinnig, vielen Dank! <3
Allerliebst, Patchi