||► BlaBlaBla ◄|| Mein Leben und Ich…
(ich hoffe, ihr bleibt mir auch dann treu, wenn das hier überhaupt nichts mit Büchern oder Filmen zu tun hat 🙂 Ich möchte meinen Gedanken einfach ein wenig Luft machen, und wo kann ich das besser als auf meinem Blog? )
Tja. In dieser wahnsinnigen Hitze die in letzter Zeit immer wieder herrscht, kriege ich ohnehin kaum etwas runter und muss mich regelrecht zum essen zwingen. Anders verhält es sich da mit Obst und Gemüse. Dementsprechend viel davon habe ich in den letzten Wochen gegessen und bin erstaunt, um wie vieles stärker ich mich seitdem fühle. Ich fühl mich fitter und hab deutlich mehr Elan. Sport empfinde ich noch immer als Mord, aber ich hab doch deutlich weniger Probleme im Alltag. Das hat mich letztlich auf eine Idee gebracht & seit gut 14 Tagen informiere ich mich eingehend mit folgendem Thema:
Vegetarisch oder Vegan ernähren
Ein wirklich großes, umfangreiches Thema & eine komplette Umstellung. Aber es erscheint mir immer plausibler. Ich bin ohnehin nicht der große Fleisch & Wurst – Esser, muss aber gestehen, dass es schon Dinge gibt, die ich vermissen könnte. Gerade sowas wie Bolognese Lasagne… *schmacht* .. nichts destotrotz bin ich der Meinung: entweder ganz oder garnicht. Was mir die ganze Sache aber ebenfalls erschwert sind meine Eltern, bei denen ich derzeit wohne, sowie mein Freund und meine Tochter – alle 4 sind überzeugte „Fleischliebhaber“ und sich da durchzusetzen, gerade wenn man dann zu Hause isst & nicht selbst kocht, kann es kompliziert werden. Ich teste selbst super gern neue Rezepte und das Internet ist ja voll von schmackhaft aussehenden Rezepten. Hier stehe ich allerdings schon vor dem nächsten Problem ► vegetarisch & vegan sind ja bekanntlich zwei paar Schuhe.
Vegan ist dann definitiv ne andere Hausnummer als „nur“ vegetarisch, denn wenn man sich mal alles durch den Kopf gehen lässt, was mit Hilfe tierischer Erzeugnisse hergestellt wird .. puuh.. einiges. Das beginnt ja schon bei Käse (ich LIEBE Käse!), weiter geht es mit Schokolade (Milch!), Milch allgemein, Eier, bishin zu Sahne, Eis.. und noch so vieles mehr. Da fällt einem die Kinnlade schon wirklich runter, wenn man bedenkt, dass es zwar für so gut wie alles Alternativen gibt, diese aber gerade in ländlicher Gegend (also hier!) schwer zu bekommen sind. Desweiteren ist das auch ein gewisser Kostenfaktor, schließlich werde ich, falls ich tatsächlich zu vegetarisch/vegan umsiedle, alles doppelt brauchen (schwer zu erklären, ich hab quasi 2 Wohnsitze.. 😛 Aber mein Freund, für den ich koche, möchte auf keinen Fall mitziehen und auch meine Tochter scheint eher abgeneigt zu sein). All das gibt mir doch irgendwo noch zu denken.. das und auch die Versuchungen, die ich durch die ganzen Nicht-Veganer um mich herum habe, und zwar dauerhaft.
Ja. Das waren meine Gedanken, natürlich hängt noch mehr da dran als nur meine Ernährung, aber das kann ich unmöglich auch noch in diesen Post packen. Würde da denn grundsätzlich Interesse bestehen? (Sport z.B, aber noch vieles mehr.). Oder seid ihr da eher abgeneigt, da es ja wirklich nichts mit Büchern oder Filme zu tun hat? Ihr könnt mir ja mal eure Meinung dazu da lassen; ich bin da wirklich neugierig.
Liebe Patchouli,
ich bin seit über 3 Jahren Veganerin. Dazu entschlossen habe ich mich, weil ich dieses Buch hier gelesen habe:
http://www.amazon.de/Skinny-Bitch-Wahrheit-schlechtes-Schlanksein/dp/3442170397
Das kann ich nur empfehlen: Es öffnet einem die Augen!
Für mich war die Ernährungsumstellung in den ersten Monaten auch nicht gerade leicht. Ich habe noch zuhause gewohnt und Mutter, Vater und Bruder haben alle gern Fleisch gegessen.
Ich durfte mir immer blöde Kommentare anhören. Auch in der Schule. Aber wenn man von etwas überzeugt ist, dann überhört man sowas einfach 🙂
Wenn deine Familie dich liebt und akzeptiert, dann werden sie dich bei deiner Entscheidung unterstützen 🙂
Beim Kochen/Essen habe ich oft darum gebeten, dass meine Mutter mehr Gemüse machen soll. Dann habe ich das gegessen, während die anderen ihr Fleisch hatten und Gemüse nur als Beilage. Ich habe mir auch oft selbst gekocht. Alles kein Problem.
Jetzt, 3 Jahre später, ist meine Mutter auch Veganerin, und mein Vater/Bruder essen weniger Fleisch. Sie konnten sogar dazu überredet werden, die Kuhmilch wegzulassen und sich stattdessen aus den hundert verschiedenen anderen Pflanzenmilchsorten zu bedienen.
Ich bin sehr stolz darauf, denn es geht uns allen mit der gesünderen Ernährung viel viel besser. Und das schlechte Gewissen gegenüber den Tieren gibts auch nicht mehr 🙂
Ich bin ziemlich glücklich mit meiner veganen Ernährung. Wenn du den Dreh erstmal raus hast, ist es überhaupt nicht kompliziert vegetarisch/vegan zu essen. Und auch im Dorf und auf dem Land gibt es mittlerweile alle möglichen Produkte, die du als Veganer brauchst (sprich: Pflanzenmilch, Tofu, Nussmusse, Zuckerersatz (Agavendicksaft zB.), Quinoa, Amaranth, Chia). Schau dich mal bei den großen Supermärkten um. Da hat eigentlich jeder sein Sortiment dahin gehend erweitert.
Das sollte also keine Ausrede sein, sich NICHT vegetarisch zu ernähern 😀 Schließlich gibts ja ÜBERALL das, wo von wir uns am liebsten ernähren: GEMÜSE, OBST, VOLLKORNPRODUKTE, REIS, …
Zum Thema Gesunde Ernährung kann ich dir übrigens das Buch "Gesünder Fitter Roh" von Kriss Micus empfehlen. Das habe ich auch rezensiert:
http://www.amazingbookworld.blogspot.de/2015/06/rezension-gesunder-fitter-roh.html
Joa, das waren ein paar meiner Erfahrungen. Vielleicht helfen sie dir ja weiter 🙂
Liebste Grüße
Nina
http://www.amazingbookworld.de
Liebe Nina.
Erstmal WOW! Vielen Dank für die mehr als ausführliche Antwort! Ich bin ganz geplättet, dass sich jemand die Mühe gibt und mir so viel erzählen wird 😉
Ich hab mir die zwei Bücher mal angeschaut & muss sagen, das das Zweite mich direkt angesprochen hat. Beim ersten hab ich ein bisschen ein Problem: ich von aus gesundheitlichen Gründen schon extrem schlank (die Ärzte nennen es untergewichtig) bin & eigentlich auf jedes Gramm an meinem Körper aufpassen muss(d.h. wenn ich noch 1kg verliere wirds gefährlich.. daher möchte ich auch Muskeln aufbauen, aber das ist ein anderes Thema) abnehmen darf ich also auf keinen Fall! (noch so ein Punkt, der mir Sorgen bereitet bei der Ernährungsumstellung)
Darf ich so frech sein & dich eventuell (auch unter realem Namen) auf Facebook adden? Ich hab da dann doch noch die ein oder andere Frage, und ich kenne ansonsten echt keinen einzigen Veganer 😀
Viele liebe Grüße & noch einmal herzlichsten Dank an dich ♥
Patch <3
Sehr gerne gemacht 🙂
Bei Skinny Bitch liegt der Fokus eigentlich darauf, aufzudecken, warum tierische Produkte "ungesund" sind und nicht ins Massen verzehrt werden sollen. Das hat mich alles so schockiert, dass ich sofort auf Vegan umgestiegen bin 😀
Klar kannst du mich auf Facebook adden, bin aber nicht so oft online. Stell mir aber trotzdem gerne deine Fragen & ich antworte so schnell ich kann.
Ich heiße dort Nina Szy
Wenn du mich nicht findest, schicke ich dir gerne den Link!
LG Nina
Das klingt auf jeden Fall schon besser 😉 Ich habe heute lange mit einer guten Freundin geredet, bezüglich meines Vorhabens und sie erzählte mir prompt dass eine Arbeitskollegin ebenfalls Veganerin ist.. so haben wir uns eine Weile darüber unterhalten & selbst Sie konnte mir mit gewissen Aussagen derart die Augen öffnen, dass es mir eiskalt den Rücken runter lief. Leider habe ich dich auf Facebook nicht finden können :/
Liebste Grüße!
Klappt das? 😀 https://www.facebook.com/nina.szy.35
Hallo und guten Tag,
mal etwas grundsätzliches möchte ich gerne loswerden. Jeder soll/kann/muss nach seiner persönlichen Einstellung glücklich werden.
Und wenn Du, liebe Patchouli denkst Du möchtest Dein Leben essensmäßig verändert dann versuche es einfach.
Ist Dein Wille/Entscheidung und wenn Freund oder die Tochter nicht mitziehen wollen. O.K. dann ist das halt so.
Aber es bringt nichts, wenn man dann mit der Liebe kommt und versucht über diese Schiene, seine Mitmenschen ..in die Enge bzw. ein schlechtes Gewissen zu machen.
Ich hoffe, Du verstehst was ich damit zum Ausdruck bringen möchte.
Sonst bin ich gespannt, wie Du es möglicherweise anstellen/schaffen wirst.
LG..Karin…
Liebe Karin,
damit hast du den Nagel wirklich auf den Kopf getroffen. Ich werde essen, was ich für richtig halte, nicht was meine Familie isst. Natürlich.. meine Eltern sind 54 und 61.. die essen seit sie Babys waren Fleisch. Meine Tochter und mein Freund sind 6 & 28, auch sie kennen es nicht anders. Meine Eltern konnten noch nicht einmal sagen was der Unterschied zwischen vegetarisch & vegan ist (woher auch wenn man sich nie damit beschäftigt?). Dennoch sind sie ziemlich erstaunt über mein Elan und meinen starken Willen. Sie wissen aber auch, dass ich es wahrscheinlich aus gesundheitlichen Gründen nicht ganz durchziehen kann; zumindest vegan wird einige Hürden mit sich bringen.
Ich bin froh, dass du das geschrieben hast – viele denken jetzt, ich würde mein Kind und meinen Freund zwingen gar misshandeln mit dieser furchtbaren veganen Ernährung – die brauchen doch was richtiges.. 😀 (nicht lachen, habe ich heute gehört… xD)
Ich werde niemanden zwingen und ich habe noch nicht einmal ein Problem damit, Fleisch zuzubereiten (oder eine Salami Pizza in den Ofen zu schmeißen), ich möchte nur auf dumme Kommentare von Seiten meiner Mitmenschen verzichten, auch wenn ich da sicherlich noch den ein oder anderen Seitenhieb kassieren werde.
Liebste Grüße & vielen Dank für dein Interesse, ich werde auf jeden Fall berichten 😀
Liebe Patchouli,
ich und meine Ernährung sind auch Dinge, an denen meine Verwandtschaft schon seit jeher zu knabbern hat. Früher mehr als jetzt. Ich war schon als Kleinkind untergewichtig und das hat sich bis heute nicht geändert (trotz 2 Schwangerschaften innerhalb kürzester Zeit…).
Jedenfalls bin ich mit 14 Vegetarierin geworden und zu Hause war die Hölle los, denn auch bei uns gab es täglich Fleisch, Wurst etc. Ich hab allerdings nicht von einem Tag auf den anderen aufgehört, sondern erstmal nur 2-3x die Woche und dann aber komplett. Meine Mutter hat dann alle Suppen vegetarisch gekocht, damit ich sie auch essen konnte (das macht sie übrigens meistens immer noch, obwohl ich schon lange ausgezogen bin) und ansonsten habe ich das Fleisch einfach weggelassen bzw. durch Ersatz-Sojafleisch ersetzt.
Mit ungefähr 19/20 kam der nächste Einschnitt in meine Ernährung, denn ich interessierte mich schon seit längerer Zeit für meine Herkunft (jüdisch, aber meine Familie ist nicht religiös) und ich fing dann an, mich nicht nur vegetarisch, sondern zudem auch koscher zu ernähren. Mit 20 zog ich aber aus, sodass ich dann selbst für mich kochen konnte. Die Diskussion über das koschere Essen hält sich aber bis heute, denn ich kann nichts, nicht mal gekochte Kartoffeln, aus einer nicht-koscheren Küche essen. Das schlug natürlich bei meiner Familie ein, noch heftiger fast als der Verzicht auf Fleisch.
Für mich war es auch schwierig, denn viele koschere Produkte konnte man in der Stadt, wo ich wohnte, nicht bekommen. Ich bin alle 1-2 Monate nach Berlin gefahren und hab dort einen Großeinkauf für mich gemacht.
Mittlerweile bin ich 27 und wohne mit meinem Mann und 2 kleinen Töchtern zusammen (in Berlin und der koschere Laden ist praktisch um die Ecke, somit ist das kein Problem mehr). 😉
Ich will da nicht viel weiter darauf eingehen, aber in der koscheren Küche muss Fleischiges und Milchiges strikt getrennt werden, d.h. auch Kochplatten, Geschirr etc. Weil unsere Küche recht klein ist, haben wir nur eine milchige Küche. Mein Mann isst nur alle paar Wochen auswärts Fleisch, meine ältere Tochter in der Kita und für meine kleine Tochter kocht mein Mann manchmal Fleisch und holt das bisschen fleischiges Geschirr samt Kochplatten raus, die wir besitzen.
Ich habe in den über 10 Jahren folgendes zwecks Ernährungsumstellung gelernt: Wenn man wirklich hinter der Sache steht, kann man so ziemlich alles durchziehen und vieles in Rezepten ersetzen (ich liebe nach wie vor Sojafleisch z.B.). Aber man kann so gut wie nie sein Umfeld da mit reinziehen und sie praktisch zwingen, auch zu verzichten und sich umzustellen. Sie müssen sich natürlich einstellen und auch Kompromisse machen und jeden Tag Fleisch sollte ja sowieso nicht sein aus gesundheitlichen Gründen… Mein Mann hat zunächst versucht, mich zu überzeugen und wegen ihm habe ich auch wieder angefangen, Fisch zu essen, aber ich glaube nicht, dass das mit Fleisch auch passieren wird. Mittlerweile liebt er "Sojazeug" fast genauso wie ich, aber weil es recht teuer ist (jedenfalls die koschere Variante, über die aus dem Supermarkt weiß ich kaum Bescheid), kochen wir meistens einfach nur viel mit Gemüse und Getreide.
Ich wünsche dir viel Kraft und viel Spaß beim Ausprobieren. 🙂
LG,
Rachel
Hallo Rachel 🙂
Auch dir erst einmal ein riesiges Dankeschön für deine ausführliche Erzählung. Bin total happy, dass es Menschen gibt, die so genau von ihren Erfahrungen, Lebens/Essensweisen und allem anderen berichten.
Ich ziehe meinen Hut vor dir; ich hab keinerlei Ahnung von koscherem Essen bzw koscherer Ernährung und höre quasi zum ersten Mal davon. Das alles klingt nach einer wahnsinnig großen Veränderung und einem riesigen Aufwand im Alltag. Umso erstaunlicher, dass du trotz deiner Familie, die nicht auf die selbe Weise lebt, so konsequent bist und das alles auf dich nimmst. Ich habe heute das erste Mal vegan gekocht (dazu möchte ich noch einen Post verfassen) und mein Freund war einfach nur begeistert. Dennoch hat er mir klar zu verstehen gegeben, dass er nicht 100% auf vegan umstellen möchte. Verstehe ich vollkommen, und akzeptiere es, aber ebenso akzeptiert er nun, dass ich es momentan austesten möchte. 🙂 Das ist ein großer Schritt für mich & ein Arzt-Besuch bleibt deswegen nicht aus (möchte meine Blutwerte vorher kontrollieren lassen & mal schauen, was die Ärztin sagt – hab Probleme mit meinem Blutzuckerspiegel – viel zu niedrig bzw an der unteren Grenze – deshalb müsste ich mich da auch noch einmal genau informieren.).
Naja was ich ursprünglich sagen wollte: ich finde deine Entscheidung großartig und bewundere dich für diesen "Ehrgeiz", den du da an den Tag legst. Ich wünsche dir alles Liebe und Gute, für dich, deine Lebensweise, deine Familie und deren Essensvorlieben. 🙂
Liebste Grüße, Patchi <3
Hallo Rachel,
Hm, interessant und klar für Außenstehende, wie mich persönlich schon ungewöhnlich.
Aber gut, jeder wie es will ..ist mein Motto.
In diesem Sinn alles Gute für Dich und Deine Familie.
LG..Karin..
Ich wollte eben nur sagen, dass Ernährungsumstellungen jeglicher Art schwer für das Umfeld sein können, denn Ernährung ist eben eine Sache, die man gemeinsam "zelebriert".
Ich muss Karin da echt zustimmen, auch für mich klingt das ungewöhnlich; obwohl es vor einigen Monaten auch noch unvorstellbar war, mich jemals vegan ernähren zu wollen. Das koschere Essen ist sicherlich selten und nicht so platt getreten und allseits bekannt wie der Veganismus (ist ja momentan stark in Mode..). Man muss sich einfach mit dem Thema befassen, um da eine gewisse Normalität zu sehen – das fehlt mir bei der koscheren Ernährung auch noch komplett. Aber Informieren kann ja nie schaden, deshalb möchte ich auch da mal einen Blick drauf werfen. 😉
liebe Grüße, Patch <3