► Rezension ◄ || „Mythos Academy 01: Frostkuss“ von Jennifer Estep

11. Mai 2015 0 Von Patchis Books
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Titel: Frostkuss. Mythos Academy 01
Autor: Jennifer Estep
Verlag: Piper – Verlag
Reihe/Serie: Band 1 einer Reihe
Genre: Fantasy/Jugendbuch
Seitenanzahl: 400
ISBN: 978-3-492-70249-2
Erscheinungsdatum: 12.März.2012
Format: Paperback / broschiert
Empfohlen: Für Jugendliche ab 14 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 14,99€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
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Besonderheiten: keine bekannt

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Sie sind die Nachkommen sagenhafter Kämpfer wie Spartaner, Amazonen oder
Walküren und verfügen über magische Kräfte. Auf der Mythos Academy
lernen sie, mit ihren Fähigkeiten umzugehen und sie richtig einzusetzen.
Im Mittelpunkt der Serie steht die 17-jährige Gwen Frost, die über ein
außergewöhnliches Talent verfügt: Sie besitzt die „Gypsy-Gabe“ – bei der
eine einzige Berührung ausreicht, um alles über einen Gegenstand oder
einen Menschen zu wissen. Doch dabei spürt Gwen nicht nur die guten
Gefühle, sondern auch die schlechten und die gefährlichen. Auf der
Mythos Academy soll sie lernen, mit ihrer Gabe sinnvoll umzugehen. Aber
was Gwen nicht weiß: Die Studenten werden dort ausgebildet, um gegen den
finsteren Gott Loki zu kämpfen. Und obwohl sie der Meinung ist, an der
Mythos Academy nichts verloren zu haben, erkennt Gwen bald, dass sie
viel stärker ist als gedacht und all ihre Fähigkeiten brauchen wird, um
gegen einen übermächtigen Feind zu bestehen. 
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Wie bei vielen vielen anderen Büchern war auch bei diesem hier das Cover ausschlaggebend für meinen Kauf. Ich finde es einfach wunderschön! Das strahlende Weiß, das die Hauptfarbe bildet, sticht einem einfach sofort ins Auge und macht das Buch zu etwas Besonderem. Weiße Bücher sind zwar immer mehr und mehr im Kommen, doch so richtig schön fand ich nur dieses hier. Die Farbkombination zwischen weiß und blau/türkis entspricht ebenfalls meinem Geschmack und hat mich sofort überzeugt. Leider finde ich es etwas unglücklich gewählt, schließlich wird im Buch selbst immer wieder erwähnt, was für tolle, purpurfarbene Augen Gwen doch hat. Nach kurzem recherchieren ist mir jedoch klar geworden, dass die Cover auch der nachfolgenden Bände stets weiß sind, jedoch immer wieder eine andere Farbe beigemischt bekommen haben; deshalb kann ich auch den oben genannten Kritikpunkt gut verschmerzen.
 
Wie in jedem Jugendbuch waren auch hier die Sätze wieder leicht verständlich, aber nicht zu kindlich formuliert. Die Geschichte hat sich sehr leicht und schnell lesen lassen; was nicht zuletzt dem sehr gut gehaltenen Lesefluss. Die Sätze sind nicht verschachtelt und fügen sich perfekt aneinander, was mir nicht nur einmal stark aufgefallen ist. Ansonsten kann ich nur sagen, dass Jennifer Estep wirklich sehr real schreibt und man sich als Leser manchmal regelrecht fragt, ob man das eben nur gelesen hat, oder ob es wirklich passiert ist. Kurz gesagt: bildhafte Darstellungen sowie ausführliche Erklärungen für alles sind in diesem Buch keine Seltenheit, sondern selbstverständlich.
Geschrieben wurde aus der ersten Person im Präteritum – sprich: Ich stieß mich… ich ging.. etc. Obwohl mir die dritte Person in 99% lieber ist, passte es hier doch wie die Faust aufs Auge. Ich kontne mich so viel besser in Gwen hinein versetzen und habe viel mehr mitgelebt, als wenn ich nur zuschauen würde, statt mitten drin dabei zu sein.
Vorneweg möchte ich eines loswerden: die Namen der beteiligten Figuren sind einzigartig toll! Ich war von der ersten Sekunde an mehr als begeistert von Gwen, Logan, Daphne, Morgan und Samson – in keinem anderen Buch hatte ich bisher so wohlklingende und gut zu merkende Namen wie hier. Dafür gibt es von mir definitiv einen dicken Pluspunkt!
Nun aber zum Wesentlichen dieses Abschnittes: Gwendolyn Frost ist eine herzensgute, liebenswerte Person, die mich anfangs zwar mehr durch Mitleid für sich gewinnen konnte, doch im Laufe der Geschichte eine unfassbar greifbare Entwicklung und Verwandlung an den Tag legte. Von Seite zu Seite wurde sie realer und kämpfte sich durch ihr mehr als chaotisches Leben. Ihre Gedankengänge waren allesamt nachzuvollziehen und auch ihre Handlungen haben eher selten mal ein Fragezeichen zurückgelassen. Außerdem besaß dieses Mädchen derart viele Gefühle, dass ich in manchen Situationen selbst davon überschwemmt wurde. An einer Stelle, das kann ich guten Gewissens verraten, hatte ich wirklich das Gefühl, mir wurde das Herz gebrochen, anstatt Gwen. Es tat mir so unsagbar weh, was passierte & ich denke, das alleine spricht schon für diese Protagonistin.
Logan, der Bösewicht des Buches gefiel mir, wie sollte es auch anders sein, unfassbar gut. Seine Art wie er immer wieder unerwartet auftaucht und mit Gwen spricht überzeugte mich sofort. Er wirkte bis zum Schluss sehr geheimnisvoll, und doch wurde ich das Gefühl nicht los, dass viel mehr hinter diesem jungen Mann steckt, als die Autorin verraten hat. Er hat nichts ohne Hintergedanken getan und dabei verkörperte er doch den Held. Kurz gesagt, Logan war für mich das perfekte Gegenstück zu Gwen, denn die beiden waren so grundverschieden & doch teilten sie in gewisser Weise das selbe Schicksal. Beide besuchten die Mythos Academy und grübelten noch darüber nach, was ihre Bestimmung ist.
Ein weiteres Highlight am Charaktere-Himmel von Mythos war eindeutig Daphne. Dieses Mädchen hat innerhalb dieser 400 Seiten derart viel Mut, Stärke und Kampfgeist bewiesen, wie selten eine andere Figur zuvor. Daphne war mindestens genauso herzlich und liebenswert wie Gwen. Auch sie durchlebte eine starke Entwicklung in dem Buch und hat sich letztlich, und das hat das Ende ganz deutlich hervor gebracht, richtig entschieden. Alle weiteren Nebenfiguren wie die Professoren und anderen Schüler besaßen genügend Umschreibungen und Eigenschaften, damit man sie gut auseinander halten konnte. Außerdem waren alle so dargestellt, dass es dem Leser selbst überlassen wurde, für wen Sympathien gehegt werden können und für wen nicht.
Die Idee erinnerte mich stark an bereits gelesene Bücher wie zum Beispiel „Göttlich Verdammt“ oder „Das göttliche Mädchen“. Bei allen dreien stand die Mythologie im Vordergrund. Doch während es bei den anderen beiden noch gewisse Parallelen gab, so war Mythos Academy doch etwas völlig Neues für mich. Jennifer Estep hat ganz neue Ideen eingebracht, tolle Wendungen und überraschende Erkenntnisse für den Leser eingebaut, was das Buch spannend und interessant machte. Natürlich basieren sicherlich noch mehr Geschichten und Reihen auf der griechischen Mythologie, doch die Umsetzung, die Jennifer Estep da an den Tag gelegt hat, ist einzigartig. Von der ersten Seite an war eine gewisse Spannung zu spüren, die mich direkt mitriss und mehr als packte. Schon beim Einstieg war klar, dass das Buch kein Flop werden wird, schließlich gewann Gwen schnell mein Herz für sich und für Mythologie stehe ich ja bekanntlich schon lange. Immer wieder gab es kurze, wohltuende Ruhe-Phasen, die in diesem Jugendbuch unablässlich sind. Doch kaum kam man als Leser einmal wieder zu Atem, ging es direkt weiter mit den spannungsgeladenen Szenen. Leider muss ich sagen, dass das Finale zwar wirklich ereignisreich war und viele viele viele Antworten lieferte, mich doch alles in allem ein wenig enttäuschte. Vieles war nicht vorherzusehen, auch wenn man sich als Leser natürlich seine Gedanken macht. Das war nicht das Problem, sondern der Schnickschnack, der am Ende an das Buch angehängt wurde. Ich liebe es, wenn Zeichnungen, Pläne oder Karten in einem Buch abgebildet sind, doch in diesem Fall haben sie mir echt den Schluss verdorben. In Anbetracht dessen, dass bei 380 Seiten quasi schon Schluss ist, dann aber noch 20 Seiten „Zusatzzeugs“ (u.a auch eine Leseprobe zu Band2) angehängt worden waren.. oh man.. ich weiß überhaupt nicht wie ich das ausdrücken soll, was mich so gestört hat. Ich hatte einfach das Gefühl, ich renne frontal gegen eine Wand. Als Leser muss man doch wissen, wann Ende ist. Ein kurzes Wort „The End“ .. „Ende“ .. „Schluss“ .. irgendwas, hätte einfach gepasst. Ich konnte die letzten Seiten, in denen dann quasi der Epilog stattfand, überhaupt nicht genießen, einfach weil plötzlich Schluss war und dann Gwen’s Stundenplan kam – das irritierte mich genauso wie es mich etwas missmutig zurück ließ. Nichts desto trotz kann ich nicht meckern, schließlich hat sich die Autorin für das Finale definitiv was einfallen lassen.

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Dieses
Buch überraschte mich auf jeder Seite aufs Neue. Jennifer Estep verflocht die griechische Mythologie mit einer guten Portion Fantasy, tollen Figuren, einem schaurigschönen Schauplatz und mit unzähligen Überraschungen. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight und ich bin froh, danach gegriffen zu haben. Hier ist nicht nur das Cover einzigartig schön, sondern auch die Geschichte. Wer Fantasy, gemischt mit Fantasy und einem Internat-Schauplatz liebt, der wird Mythos Academy Band 1 vergöttern. Für mich steht außer Frage, dass Band 2-6 auch baldmöglichst bei mir einziehen müssen.

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Für „Mythos Academy 01: Frostkuss“ von Jennifer Estep vergebe ich
nicht, weil es keine 5 Sterne verdient hätte, sondern weil ich ein bisschen Luft nach oben lassen möchte.. falls Band 2-6 noch besser werden (falls das überhaupt möglich ist)
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Wie
immer möchte ich noch einmal betonen, dass diese Rezension ganz allein
auf meiner eigenen Meinung basiert. Natürlich kann es auch sein, dass
ihr manches oder gar alles ganz anders seht. Mir jedenfalls hat „Mythos Academy 01: Frostkuss“
von Jennifer Estep sehr gut gefallen. Habt ihr das Buch auch schon
verschlungen? Wenn ja, lasst mir doch mal eure Meinung oder sogar den
Link zu eurer Rezension da; ich bin stets neugierig und lesefreudig.
& damit verabschiede ich mich für heute & setze mich an mein aktuelles Buch,
eure Patchouli