Rezension.// „Schlehenherz“ von Heike Eva Schmidt ♥
(c) by Ueberreuter |
Autor: Heike Eva Schmidt
Band/Serie? Nein. Einzelband.
Verlag: Ueberreuter-Verlag
Seiten: 238 Seiten
Preis: 12.95€
ISBN: 978-3800056705
Empfehlung: 14-17 Jahre
Genre: Jugendbuch // Thriller
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Rezension in 3 Wörtern:
Emotional. Humorvoll geschrieben. Spannend.
Vio und Lila sind beste Freundinnen – bis Vio nach einer Party spurlos
verschwunden ist. Am nächsten Tag werden die schlimmsten Befürchtungen
wahr: Vio wurde ermordet und unter einem Schlehenbaum verscharrt. Lila
ist geschockt, todtraurig, wütend und beschließt, die Tat auf eigene
Faust aufzuklären. Eine Spur führt sie zu SchülerVZ, wo sie sich mit dem
Nickname »Schlehenherz« anmeldet, um zu recherchieren. Lila ahnt nicht,
dass sie dadurch ins Visier des Mörders gerät und seinen Jagdtrieb
erneut weckt
(c) by Ueberreuter
Inhalt in eigenen Worten
Meine Meinung zu dem Buch
*Charaktere*
Lila, die Hauptfigur in der Geschichte, ein 15jähriges Mädchen, war mir anfangs sehr sympathisch. Ich konnte den Schmerz, den sie durch den Verlust ihrer besten Freundin Vio durchmachen musste, förmlich spüren und die Atmosphäre während des Lesens war dauerhaft bedrückt. Mit der Zeit jedoch fängt Lila wieder an, aufzutauen; sehr zum Ärgernis meinerseits. Sie verlor sämtliche Sympathie-Punkte, sie wirkte vollkommen naiv, um nicht zu sagen dumm, und viel zu trotzig für ihr Alter. Manchmal hatte ich wahrlich das Gefühl, dass ich es mit einem 5jährigen Kindergartenkind zu tun hatte und nicht mit einer 3mal so alten Schülerin. Teilweise war Lila einfach nur nervtötend.. ich konnte weder ihre Handlungen nachvollziehen, noch ihre Gedankengänge und das machte das Buch allein schon durch die eine Person fast unerträglich.
Von Vio erfuhr man ja leider nicht allzu viel, da sie schon sehr frühzeitig umgebracht wurde. Dennoch hatte ich von ihr ein klares Bild vor Augen und während sie ihre Sympathie-Punkte beibehalten hatte, war ich auf ihren Mörder einfach nur stinksauer. Ich dürfte das hier eigentlich garnicht erwähnen, aber es gab mehrmals einen Punkt, andem ich dachte: „Wieso Vio.. wieso nicht Lila“ .. so sehr ging mir die 15jährige Schülerin auf den Keks.
Alle anderen Beteiligten waren eher oberflächlich und sogar ein wenig trostlos gestaltet.. mir persönlich haben auch die Details gefehlt, um sie sich überhaupt vorstellen zu können.
*Schreibstil bzw Aufmachung des Buches*
Ansonsten hat mir der Schreibstil eigentlich gefallen, wie schon erwähnt hat sich das Buch schnell lesen lassen und die bildhaften Beschreibungen blieben stets vorhanden und schafften so ein klares, innerliches Bild der Szenerie.
Die Gliederung des Buches war hingegen sehr gut gewählt. Die relativ kurzen Kapitel endeten stets mit einem Cliffhanger und trotz der stellenweisen Unpässlichkeit des Schreibstils hat sich das Buch zu einem Pageturner entwickelt. Man musste einfach beide Augen zu kneifen und über die ganzen Minus-Punkte hinweg sehen.
*Handlung*
Die gesamte Geschichte hat mich oftmals an „Schweig still süßer Mund“ von Janet Clark erinnert. Im Grunde war es fast genau gleich, doch nach meiner Recherche hab ich herausgefunden, dass beide Bücher im Januar 2012 herausgekommen sind und ich wage zu bezweifeln, dass in den 5 Tagen Unterschied jemand die gesamte Story kopieren und verlegen kann. Es geht grob gesagt einfach um zwei Mädels, die eine wird ermordert und die andere versucht auf Teufel komm raus, den Mörder ihrer besten Freundin zu finden und gerät dabei selbst ins Visier des Mörders. Alles schon bekannt und nicht wirklich einfallsreich. Außerdem finde ich, dass einiges doch recht unglaubwürdig rüber kommt; zumal ein 15jähriges Mädchen sicherlich mehr im Internet unterwegs ist, als Lila und dass man allgemein in diesem Alter viel mehr Interesse für die modernen Kommunikations-Mittel zeigt, als die Schülerin das tut. Ansonsten verbaut die Autorin viele schon bekannte Elemente, sodass es eigentlich keinen einzigen Überraschungs-Effekt mehr gibt.
*Spannung*
Die
Spannung… wie oft habe ich jetzt einen Text getippt und sofort wieder gelöscht, weil es einfach nicht der Wahrheit entsprach. Dieses Buch war teilweise schon sehr spannend und natürlich fragte ich mich bis zum Schluss, wer denn nun der Mörder von Vio war. Dies ist aber auch die einzigste Frage, die das Buch wirklich zu einem Pageturner macht. Man muss erfahren, wer hinter all dem steckt und man muss natürlich wissen, in wie weit Lila in die gesamte Geschichte hinein gezogen wird. Durch ihre nervige, trotzige und zickige Art hat sie oftmals den Lesefluss gestört, sodass ich immer wieder nur völlig entnervt mit den Augen rollen konnte. Andererseits.. Auch wenn Lila’s Suche immer wieder durch Nichtigkeiten unterbrochen wird, komme ich nicht drum herum zu behaupten, dass sich eine konstante Spannung eigentlich durch das gesamte Buch zieht. Nicht sonderlich stark, aber sie ist spürbar.
*Ende*
Auch bei diesem Werke handelt es sich wieder um einen Einzelband; demnach ist das Ende in sich abgeschlossen. Fragen werden größtenteils beantwortet, doch im Allgemeinen fand ich die Schlussszene; den Höhepunkt des Buches viel zu flach gehalten. Es ist zwar rasant, doch mir persönlich hat die Tiefe vollkommen gefehlt. Es war absehbar, es war vorhersehbar, es war nichts Neues und selbst als es nochmal richtig spannend hätte werden sollen, fiel die Spannung eher ab, als dass sie anstieg. An sich war ich also auch mit dem Ende alles andere als zufrieden.
Tja, was soll ich sagen. Ich bin ziemlich zweigespalten, was das Buch angeht. Einerseits war der Schreibstil mal wieder nahezu perfekt, wenngleich er auch nicht ganz zur Thematik der Geschichte gepasst hat. Andererseits hab ich viel zu viele Kritik-Punkte, um sagen zu können, es war gut. Wer sich einen netten Zeitvertreib sucht, und der nicht allzu viel Wert auf authentische und liebenswerte Protagonisten legt, der dürfte mit Schlehenherz einen guten Fang machen – alle anderen: lieber Finger weg.
Bewertung in Schneeflocken
2 von 5 möglichen Sternen. Schade eigentlich, ich hatte deutlich mehr und deutlich Besseres erwartet. |
Bild & Text: (c) by Ueberreuter.at |
wurde in Bamberg geboren und lebt heute in der Nähe von München. Schon
in der Grundschule begann sie, heimlich Geschichten zu erfinden und
aufzuschreiben. Zwanzig Jahre später erhielt sie ein Stipendium an der
Drehbuchwerkstatt München und arbeitet seitdem als Journalistin und
Drehbuchautorin. „Schlehenherz“ ist ihr erster Jugendroman.
Abschließende Worte
Wie immer möchte ich noch hinzufügen, dass dies meine persönliche Meinung ist und dass es lediglich meine Empfindungen sind. Sicherlich gibt es einige andere Ansichten; mir hat dieses Buch leider nicht zugesagt.
Falls ihr „Schlehenherz“ auch schon gelesen habt, so lasst mir doch mal eure Meinung und eure Rezension dazu hier; ich stöber immer wieder gern durch andere Blogs und seh mir auch immer wieder Rezensionen an, die so das pure Gegenteil von meiner Bewertung sind 😉
Ich hoffe, ich konnte euch mit dieser Rezension ein wenig weiterhelfen.