||» Hörbuch – Rezension «|| Magisterium 04: Die silberne Maske [von Cassandra Clare und Holly Black]
Band 4 einer mehrteiligen Reihe. Spoiler zu den Vorgängern sind möglich.
Sprecher: Oliver Rohrbeck
Übersetzung: Anna Brauner
Band 4 von 5 [?]
ungekürzte Fassung
Callum und Tamara haben einen schrecklichen Verlust erlitten. Sie wissen zwar endlich, wer im Magisterium ihr Gegenspieler ist. Aber sie können sich nicht sicher sein, wer sich im Kampf auf ihre Seite schlagen wird. Während sich die Kräfte des Bösen weiter im Hintergrund sammeln, gerät Callum immer stärker in eine Zwickmühle. Da er das Erbe des Feindes des Todes in sich trägt, könnte er dessen dunkle Gabe nutzen und für sich und seine Freunde geliebte Menschen vom Tod zurück ins Leben holen. Doch welchen Preis muss er zahlen, wenn er sich wirklich mit dem Bösen einlässt?
© by Luebbe Audio
Bei den Vorgängern war es ein stetiges Auf und Ab auf sehr hohem Niveau – der eine Band besser, der andere minimal schwächer. Band 2 hätte es sogar beinahe zu 5 Sterne geschafft; aber eben nur beinahe. Band 3 war wieder eine Spur weniger mitreißend, aber immer noch enorm spannend. Nun waren meine Hoffnung in Bezug auf Band 4 natürlich dementsprechend groß; doch hat mir der vierte Teil wirklich wieder besser gefallen? Ich verrate es euch jetzt. Viel Spaß ♥
In diesem Buch wurde ein ganz entscheidender Fehler begangen: der Wechsel der Kulisse. Schon nach den ersten Minuten ist mir klar geworden, dass sich dieser vierte Band erheblich von den anderen unterscheidet, denn die von mir so geliebte Atmosphäre, die im Magisterium stets herrschte, blieb hier komplett aus. Ebenfalls auffällig fand ich den fehlenden roten Faden. Die ganze Handlung wirkte chaotisch, ein regelrechtes Hin und Her und immer wieder gab es skurile Geschehnisse, die sich aneinander reihten und der Geschichte sehr viel Glaubwürdigkeit raubten. Meines Erachtens verlor dieser vierte Band den typischen Magisterium-Charakter komplett und auch wenn natürlich auch wieder bekannte Elemente und Charaktere auftauchten, riss mich die Geschichte längst nicht mehr so mit, wie ich es die Vorgängern taten. Atemloses Hören ohne auf die Außenwelt zu achten, gab es hier nicht mehr; ebenso wenig wie dieser innere Drang, in jeder freien Minute das Hörbuch anzuschalten. Was aber auch nicht heißen soll, dass es mir überhaupt nicht gefiel – es war anders und weniger gut, keine Frage, doch meine Neugier, was mit Call geschieht und wie dieser Band endet, lässt sich nicht leugnen. Das Ende entsprach dann auch schon wieder mehr meinem Geschmack: diese finale Szene war beeindruckend und originell und riss mich auf den letzten Metern doch nochmal mit und konnte mich in ihren Bann ziehen. Hätte dieser Entspurt früher begonnen, hätte das sicher noch einiges retten können; doch wie nicht anders zu erwarten, spielte sich der Schluss in wenigen Seiten ab und ließ mich als Leserin irgendwie ratlos zurück. Die einzige Frage, die sich mir jetzt noch stellt: weiterlesen oder nicht? Denn egal wie gut mir Magisterium bisher gefallen hat – Band 4 ist nicht mehr das, was ich mir erhofft hatte.
Dafür waren die Charaktere wieder ein Aspekt, der mich mich heimisch fühlen ließ. Callum und Co. sind mir einfach im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen und die Entwicklung, die ein jeder an den Tag legt, ist nach wie vor beeindruckend und interessant zu verfolgen. Die Guten wechseln zu den Bösen, die Bösen werden Helden – es wird jedenfalls nie langweilig mit ihnen. Undurchsichtigkeit und Misstrauen gehören ebenfalls in die Tagesordnung, genau so aber Sympathie, Liebenswürdigkeit und echte Emotionen. Das Autorenduo hat hier einige sehr spannende Figuren geschaffen, die der Geschichte leben einhauchen und mich als Leser mitfiebern lassen. Gleichzeitig gibt es aber auch die weniger sympathischen, die natürlich genau diese Gefühle beim Leser aufrufen sollen – und es auch gut beherrschen. Ich war stellenweise echt wütend über die Ignoranz und das falsche Weltbild, das sie vertraten – aber ganz typisch für Jugendbücher, gab es auch hier ein „gutes“ Ende für diejenigen.
Callum hat mir schon von Band 1 an immer wieder etwas sauer aufgestoßen durch sein loses Mundwerk und seine unüberlegten Aussagen – die gabs hier immer noch, allerdings in deutlich weniger großen Vielzahl, die noch zuvor. Auch er entwickelt sich also und ich konnte mich hier schon sehr gut mit ihm identifizieren und seine Gedankengänge, Handlungen und vor allem Aussagen viel besser nachvollziehen. Das wäre für mich also nun kein Grund mehr, einen Stern abzuziehen; was ich in den vorherigen Bänden noch tun musste.
Schreibstil-technisch kann ich mich nur wiederholen. Wie auch schon die anderen Bände der Reihe war auch dieser vierte Band sehr stimmungsvoll geschrieben und wurde atmosphärisch rüber gebracht. Beide Autorinnen verzichen auf unnötige Beschreibungen, die das Buch in die Länge gezogen hätten; dafür sind die wichtigsten Details angenehm in den Lesefluss eingebunden. Oliver Rohrbeck mausert sich dabei immer mehr zu meinem Liebling-Sprecher. Seine Stimmfarbe ist unheimlich passend für die Geschichte und holte mich persönlich einfach komplett ab. Seine Betonungen und verschiedenen Lautstärken in Kombination mit dem Verstellen seiner Stimme erzeugt eine Atmosphäre, die mich restlos überzeugt. Ich bin mir nach wie vor sicher, dass es keinen anderen Sprecher gibt, der so perfekt zu dieser Reihe passt wie Oliver Rohrbeck.
„Magisterium – Die silberne Maske“ von Cassandra Clare und Holly Black ist leider nicht mehr so überzeugend, wie seine Vorgänger. Die fehlende Atmosphäre im Magisterium in Kombination mit der sehr wirren Handlung und den skurilen Plots ruinierten mir einfach mein perfektes Bild der Reihe. Dennoch muss ich nochmal betonen, dass es weder langweilig noch uninteressant war – es war einfach anders. Callum und seine Freunde (und Feinde) begeisterten mich dafür dieses Mal auf ganzer Linie; ebenso wie es der Stil und vor allem der Sprecher tat. Von mir gibt’s daher lieb gemeinte
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Cassandra Clare wurde als Kind amerikanischer Eltern in Teheran geboren und verbrachte die ersten zehn Jahre ihres Lebens in Frankreich, England und der Schweiz. Da ihre Familie ständig umzog, wurden Bücher ihre besten Freunde. Nach dem Studium war Cassandra Clare in New York und Los Angeles für verschiedene Magazine tätig. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Katzen in Amherst, Massachusetts. 2006 machte sie das Schreiben von Fantasyromanen zu ihrer Hauptbeschäftigung. Holly Black wurde 1971 in New Jersey geboren. Sie wurde durch ihre Fantasy-Reihe Die Spiderwick-Geheimnisse bekannt, die auch verfilmt und zu einem internationalen Bestseller wurde. Holly Black lebt mit ihrer Familie und mit vielen Tieren in Amherst, Massachusetts.
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An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Luebbe-Audio Verlag bedanken, dafür, alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Das Urheberrecht liegt natürlich weiterhin beim Verlag.