||» Rezension «|| Vergiss die Liebe nicht [von Marie Force]

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13. August 2019 0 Von Patchis Books
VERGISS DIE LIEBE NICHT
Neuengland-Reihe
Marie Force
Übersetzer: Bettina Ain
Liebesroman
Band 1 von 4 [?]
432 Seiten
06. August 2019
Montlake Romance [Amazon Publishing]
Taschenbuch
9,99€
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#werbung #mainwunder #rezensionsexemplar

Dass Jack sich noch einmal verlieben könnte, hätte er nicht gedacht. Seit über einem Jahr liegt seine Frau Clare im Koma und er hat die Hoffnung, dass sie aufwacht, fast aufgegeben. Der erfolgreiche Architekt tut sein Bestes, um für die drei Töchter da zu sein.

Doch dann tritt die charmante Andi Walsh in sein Leben. Unter den Umständen ist eine neue Beziehung aber nicht nur eine zweite Chance, sondern auch eine große Herausforderung – denn das Schicksal hat noch mehr vor mit Jack und Andi …

(c) by amazon

Dass ich ein großer Marie Force – Fan bin, ist sicher kein Geheimnis mehr. Die ersten vier Bände der Green Mountain Saga haben mir extrem gut gefallen und ich war nun umso gespannter, auf die Neuengland-Reihe, die sie ja bereits 2011 als Selfpublisher veröffentlich hatte. Ehrlich gesagt, hatte ich sie bis zur Neuauflage gar nicht auf dem Schirm, doch jetzt war ich neugierig und ob sich die Entdeckung für mich lohnte, oder nicht, erzähle ich euch jetzt. Übrigens erscheint Band 2 schon am 20. August 😉 Bleibt also gerne dran – viel Spaß ♥

Man muss schon sagen, dass es hauptsächlich die Charaktere sind, von denen die Geschichte lebt. Schon in anderen Büchern der Autorin wuchsen mir Haupt,- wie Nebenfiguren enorm ans Herz und da bildet dieser Auftakt keine Ausnahme. Ich bin immer wieder begeistert, wie einfach ich mit den Protagonisten, die Marie Force zum Leben erweckt, mitfiebern und mitfühlen kann. Sie wirken alle so greifbar, sind hochgradig sympathisch und einfach liebenswert. Man fühlt sich als Leser pudelwohl an der Seite aller und begleitet sie gerne durch ihr Leben – mit allen Höhen und Tiefen.
In diesem Fall treffen wir auf Jack, einen dreifachen Familienvater, den das Schicksal ganz schön hart getroffen hat. Ich kann mich beim besten Willen nicht in seine Situation hineinfühlen, doch die Autorin hat es geschafft, dass ich mich voll und ganz von Jack’s Trauer anstecken lasse und sie tatsächlich am eigenen Leib fühlen konnte. Eine Tatsache, die mich zutiefst beeindruckte. Doch auch seine Entwicklung war bemerkenswert und mir gefiel es zu sehen, wie er langsam aus dem schwarzen Loch, in dem er gefangen war, herauskroch und wieder ins Leben zurückfand. Jack war facettenreich und vielschichtig, brachte alles mit, was es für einen guten Protagonisten braucht und begeisterte mich sowohl in Sachen nachvollziehbaren Gedankengängen als auch bei seinen glaubhaften Handlungen. Jack war einerseits ein so fürsorglicher, liebevoller Vater, der jedoch erst in genau diese Rolle hineinfinden musste. Ein Prozess, den ich gern mitverfolgte und der mir sehr zusagte. Nicht zu schnell, aber auch nicht zu sehr in die Länge gezogen. Andererseits war aber auch seine berufliche Laufbahn interessant und spannend zu verfolgen. Meines Erachtens nach verkörperte Jack die perfekte Mischung aus gefühlvollem Vater, erfolgreichem Architekt und sinnlicher und sanfter Liebhaber. Ich bin wirklich glücklich darüber, dass Marie Force ihn so dargestellt hat, wie er dargestellt wurde. Er dachte immer wieder an seine Ehefrau, war in dieser Hinsicht sehr verantwortungsvoll und gewissenhaft und für seine drei Mädels das perfekte Vorbild. Ich hatte ja enorme Angst, dass die neue Frau auftaucht und Clare, die ja im Koma lag, einfach vergessen war – das bewahrheitete sich zum Glück nicht. Kurz um: Jack war die perfekte Besetzung für diese Geschichte.
Andi, die schon früh ins Spiel kommt, gefiel mir genau so gut. Sie war absolut bodenständig, sympathisch und liebenswert. Als neue Frau an Jack’s Seite hatte ich zu Beginn noch Probleme, da meine Loyalität eher auf Clare’s Seite lag, doch im Laufe der Zeit, wuchs sie mir immer mehr ans Herz und ich verstand zunehmend, was Jack in ihr sah. Besonders gut gefiel mir, wie sie mit Jack’s Kindern umging und wie viel Mühe sie sich mit ihnen gab. Doch auch mit ihrem eigenen Sohn ging sie herzallerliebst um und vergötterte den 5-jährigen total. Trotzdem konnte ich diese liebevoller Mutter wunderbar mit der starken Karriere-Frau in Einklang bringen und sie auf beiden Ebenen voll und ganz nachvollziehen.
Besonders schön fand ich aber, wie beinah in all den Marie Force Geschichten, die Nebenfiguren. Hier drehte sich sehr viel um Jack’s Schwester und seinen besten Freund; doch auch die vier Kinder der Protagonisten waren großartig und sooo echt! Die beiden pubertierten Mädels waren perfekt getroffen und ich erkannte mich in vielen Situationen wider, als ich so alt war. Wundervoll – alle – wie immer.

Marie Force schafft es problemlos, mich in ihre Geschichten hinein zu ziehen. Ich fühle stets wohl und auch in diesem Auftakt war wieder dieser Wühlfühl-Faktor spürbar, den ich so sehr liebe. Man fühlt sich als Mitglied der Familie, als wichtiger Teil der Geschichte und kann sich nicht nur emotional fallen lassen, sondern auch in die traumhaften Beschreibungen der Umgebung. Ich spürte mit jeder Seite mehr, wie Fernweh in mir aufstieg und musste Rhode Island umgehend auf meine Bucketlist setzen. Marie Force erzählt so flüssig und angenehm, und trotzdem sehr gefühlvoll und mitreißend, dass man quasi nur so durch die Seiten rauscht und kaum aufhören kann zu lesen.
Erzählt aus zwei verschiedenen Sichten bekommen wir als Leser einen Einblick in beide Gedanken,- und Gefühlswelten und fühlen uns so den beiden Protagonisten noch näher, als es ohnehin schon der Fall war. Auch die gewählte dritte Person fand ich hier sehr passend; auch wenn ich eigentlich die Ich-Perspektive bevorzuge.

Die Idee hinter dem Buch ist vielversprechend; keine Frage. Auch die Handlung an sich ist alles andere als schlecht. Schon nach den ersten Seiten war ich komplett abgetaucht und fühlte mich rund herum wohl in der Geschichte. „Vergiss die Liebe nicht“ trumpft mit dem typischen Marie Force Charme auf, sodass man sich in eigentlich fremden Gebieten und bei völlig fremden Familien direkt heimisch fühlt. So war es auch hier. Bevor ich auch nur dazu kam, die Protagonisten und Nebenfiguren kennen zu lernen, fühlte ich mich schon Zuhause und wollte nie wieder von Rhode Island weg. Das ist einfach diese heimelige Atmosphäre, die einen hier komplett in Beschlag nimmt. Besonders die Emotionen, die so wunderbar authentisch zum Leser transportiert werden, fesseln genug, um das Buch kaum aus den Händen zu legen. Man sollte sich einfach von vorn herein klar werden, dass es eine süße, lockerleichte (um nciht zu sagen, seichte) Liebesgeschichte ist, die rein von den Figuren und den Emotionen lebt. Nervenaufreibende Action sucht man hier natürlich vergeblich; es ist schöne Unterhaltung für zwischendurch mit jeder Menge berührenden Momenten und herzerwärmenden Szenen. Trotzdem finde ich, dass es nicht das stärkste Buch der Autorin ist. Ich hatte oftmals das Gefühl, dass so ein bisschen Leerlauf aufkam und die Handlung nicht wirklich weiterkommt. Manche Elemente fand ich auch etwas unnötig, denn letztlich sorgten sie nur dafür, dass sich die Geschichte in die Länge zog. Beim Auftakt der Green Mountain Saga beispielsweise hätte ich 1000 Seiten davon lesen können, ohne auch nur an Langeweile zu denken; doch hier verspürte ich stellenweise schon eine gewisse Langatmigkeit. Aber ich möchte die beiden Bücher gar nicht miteinander vergleichen. Das Ende von „Vergiss die Liebe nicht“ war dann auch keine umwerfende Überraschung mehr. Alles wirkte ein wenig vorhersehbar und gewisse Elemente davon sogar ein bisschen zu zufällig. Trotzdem war es schön, es zu erleben und zu verfolgen. Kein bahnbrechendes Finale, aber doch einfach passend für das Buch. Alles in allem war dieser Auftakt sehr unterhaltsam und äußerst stimmungsvoll, auch wenn es letztlich nicht ganz kritikfrei davon kommt.

„Vergiss die Liebe nicht“ ist ein herrlich unterhaltsamer, lockerleichter Zeitvertreib voller Emotionen. Die so typische Atmosphäre, die wir schon aus anderen Marie Force Werken kennen, ist auch hier wieder einer der Gründe, wieso ich das Buch so gern gelesen habe. Stimmungs,- und gefühlvoll erzählt die Autorin eine berührende Geschichte rund um den dreifachen Familienvater Jack, den ich nicht nur äußerst sympathisch fand, sondern auch sofort tief ins Herz schloss. Selbst die Nebenfiguren fanden einen Platz darin und sind aus dem Buch nicht mehr wegzudenken. Trotzdem gibt es auch Kritik von mir, wie beispielsweise die zu sehr in die Länge gezogene Handlung – oder die Vorhersehbarkeit mancher Wendungen. Alles in allem nicht perfekt, aber trotzdem lesenswert – vor allem für all diejenigen, die zum Beispiel Redwood Love gerne mochten. Für die ist Marie Force und somit auch dieser Auftakt der Neuengland-Reihe ein Muss.

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Marie Force ist die New-York-Times- und SPlEGEL-Bestseller-Autorin von über fünfzig zeitgenössischen Liebesromanen, unter anderem den beliebten Reihen »Gansett Island«, »Butler, Vermont« und »Green Mountain« sowie der »Fatal«- und der erotischen »Quantum«-Serie. Zusammengenommen haben sich ihre Bücher weltweit bislang über sechs Millionen Mal verkauft.Sie lebt mit ihrer Familie in Rhode Island, New York und ihre Ziele im Leben sind einfach: ihre beiden Kinder zu glücklichen, gesunden, produktiven jungen Erwachsenen zu erziehen, Bücher zu schreiben, solange sie kann, und niemals in einem Flugzeug zu sitzen, das in die Schlagzeilen gerät.

(c) by amazon

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne bei Montlake Romance bedanken: dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Ein weiterer Dank gilt der Agentur mainwunder, die mir das Buch nicht nur ans Herz gelegt hat, sondern es mir auch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.