||» Rezension «|| Show me the Stars [von Kira Mohn]
Kira Mohn
New Adult
Band 1 von 3
Der Beginn einer einzigartigen Romance-Trilogie über drei junge Frauen, einen Leuchtturm und die große Liebe – für alle Fans von Mona Kasten, Laura Kneidl und Colleen Hoover
Auszeit! Diese Überschrift schreit Liv geradezu an, als sie deprimiert Stellenanzeigen durchforstet. Nach dem Journalistik-Studium wollte sie eigentlich durchstarten, aber ein verpatztes Interview hat sie gerade den ersten Job gekostet. Da hört sich die Anzeige, in der für sechs Monate ein Housesitter für einen Leuchtturm auf einer kleinen Insel vor der irischen Küste gesucht wird, wie ein Traum an. Eine Auszeit ist genau das, was sie jetzt braucht. Sie bewirbt sich, und nur wenige Wochen später steht Liv vor ihrem neuen Zuhause. Und zwar zusammen mit einem gutaussehenden Iren, der ihr Herz erst zum Klopfen, dann zum Überlaufen und schließlich zum Zerbrechen bringt …
(c) by Kyss
Da hab ich das Buch tatsächlich recht zügig vom SuB befreit. Ich war einfach viel zu neugierig und gespannt auf die Geschichte und als die liebe Lisa von » miss_bookerella « anbot, es als Buddyread zu lesen, war meine Motivation ohnehin grenzenlos. Nun haben wir es kürzlich beendet und ich kann euch meine Meinung auch direkt liefern. Falls ihr wissen wollt, wie es Lisa gefallen hat, dann solltet ihr dringend mal » hier « vorbeischauen. Dort findet ihr ihre Rezension. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn ihr auch meiner Bewertung kurz eure Beachtung schenken würdet 😉 Viel Spaß ♥
„Show me the Stars“ beginnt an einem Punkt, an dem das Leben unserer Protagonistin Liv noch ziemlich gut läuft. Mir fiel der Einstieg deshalb auch nicht weiter schwer, sondern ich fühlte mich in dieser Normalität wunderbar wohl und willkommen. Wir als Leser bekommen also erst einmal kurz Zeit, um uns an die Begebenheiten und vor allem an Liv zu gewöhnen, ehe ihr beständiges Leben aus dem Ruder läuft und die eigentliche Geschichte startet. Der Aufbau der Handlung ist denkbar einfach, und trotzdem konnte er mich weitestgehend überzeugen. Zumindest zu Beginn des Buches, denn mit fortschreitender Seitenzahl kam immer mehr Leerlauf auf, der das Lesevergnügen definitiv bremste.
Gerade nachdem Liv in den Leuchtturm zog, geschah eigentlich kaum noch etwas, was für Abwechslung sorgten könnte. Während ich anfangs schon ein wenig damit gerechnet habe, dass es schwer sein könnte, so was wie Spannung aufzubauen, wenn sich die Protagonistin mutterseelenallein auf einer einsamen Insel befindet; musste ich doch schnell zugeben: dass es die Autorn geschafft hat, Liv’s Alltag gar nicht mal so eintönig wirken zu lassen. Immer wieder übersetzte sie nach Castledunns, um sich dort mit neu gewonnenen Freunden zu treffen oder andere Unternehmungen zu starten. Doch trotz diesen Ausflügen geschah für mich einfach zu wenig, um mich fesseln zu können. Vieles wiederholte sich, trat auf der Stelle und kam nicht recht in Fahrt. Alles wirkte zu schnell abgehandelt, ehe es wieder in die Eintönigkeit des Leuchtturms zurückging.
Weitere, durchaus interessante Nebenaspekte wurden einfach außen vor und ins Leere laufen gelassen. Mich überzeugte die Umsetzung der Idee einfach nicht, auch wenn die Einfälle an sich voller Potenzial waren. Nehmen wir als Beispiel den Plot, der gleich zu Beginn eine große Frage aufwarf und mich als Leser animierte, Vermutungen und Spekulationen anzustellen. Auf die Auflösung dieses Plots habe ich über all die Seiten regelrecht hingefiebert und als es dann endlich soweit war, war die Sache binnen zwei Zeilen abgewickelt und vom Tisch gefegt. Kurz um: es enttäuschte mich maßlos.
Wäre die Lovestory, die hier im Vordergrund steht, wenigstens überzeugender gewesen, hätte ich vielleicht noch über die vorherige Kritik hinwegsehen können, doch mir gefiel auch hier der ganze Ablauf nicht. Ich spürte nichts, vermisste die romantische Atmosphäre, die man unweigerlich erwartet bei so einer Kulisse und musste über die Protagonisten immer wieder die Augen verdrehen. Die Handlungen von Liv und Kjer waren für mich auf ganzer Linie unrealistisch. Wenn es das Ziel gewesen sein sollte, mal eine etwas andere Lovestory zu kreieren, dann ging das meiner Meinung nach komplett nach hinten los. Der erste Kuss völlig falsch platziert und aus heiterem Himmel ohne passende Stimmung, die Interaktionen untereinander wenig gefühlvoll und das Ende schlicht nicht zufriedenstellend. Das Ende ganz allgemein machte nichts von dem wett, was mich im Laufe des Buches störte – im Gegenteil. Ich würde an der Stelle gerne spoilern, werde es aber aus Rücksicht bleiben lassen.
Dabei ist Kira Mohn’s Schreibstil alles andere als schlecht!! Schon während der ersten Zeilen fühlte ich mich wohl in der Geschichte, konnte mich sogar richtig fallen lassen und hatte stets ein klares Bild vor Augen von den Geschehnissen. Dabei erzählt die Autorin so wunderbar locker und leicht, sodass sich das Buch binnen kürzester Zeit hat weglesen lassen und ihr Humor, der ganz eindeutig miteinfloss, war einfach herrlich. Es gab mehrere Situationen, in denen ich einfach schmunzeln musste und die die Geschichte total aufwerteteten. Selbst die Perspektive, die hier nur aus Liv’s Sicht bestand, fand ich klasse und brachte mir die Protagonistin noch näher. Am Stil gibt es nichts, rein gar nichts auszusetzen.
An den Charakteren hingegen schon. Zu Beginn war es nicht weiter schwer, Liv zu mögen. Mit ihrer herrlich chaotischen und bodenständigen Art eroberte sie mein Herz im Sturm. Ihr Humor traf meinen Geschmack nahezu perfekt und ich gönnte ihr ihr Glück auf ganzer Linie. Auch wenn sie sich rückblickend nicht großartig von anderen Protagonisten abhebt, mochte ich sie wirklich gerne. Leider änderte sich das im Laufe der Geschichte immer mehr. Zwar blieb sie immer noch sehr bodenständig, um nicht zu sagen erschreckend normal, doch ihre Handlungen und Gedankengänge wurden zunehmend unglaubwürdiger. Das Gefühlschaos in ihrem Kopf war auf Dauer schwer zu ertragen und das „sich selbst schlechtreden“ ebenso. Ihre Gefühle übertrugen sich nicht mehr auf mich, ihre Handlungen ließen mich den Kopf schütteln und am Ende fragte ich mich wirklich: was ist eigentlich passiert, dass mir Liv so sehr entglitt? Es schien, für mich, als würde sie sich in eine völlig falsche Richung entwickeln; besonders in Hinsicht auf Kjer. Zum Schluss ging es sogar so weit, dass ich überhaupt nicht mehr verstand, was alle so toll an ihr finden. Obwohl ich an der Stelle sagen muss, dass mir Liv in Kombination mit Airin wesentlich besser gefiel als alleine oder in Verbindung mit Kjer.
Wo wir auch beim Stichwort wären: Kjer. Tja. Ich stehe nunmal nicht auf Iren, das lässt sich nicht wegquatschen. Erster Minuspunkt also. Ich dachte mir noch, vielleicht schafft er es mit seinem Charakter über seine optischen Mängel hinwegzusehen – aber nein – auch das funktionierte nicht. Kjer hatte schlimmes erlebt, keine Frage. Wie er sich Liv gegenüber aber verhielt, ließ mich stellenweise richtig wütend werden. Mal so, mal anders, aber die Hauptsache war, dass er immer mit offenen Armen empfangen wurde, egal wie beschissen er sich benommen hat. Und er nahm irgendwie alles für selbstverständlich hin – selbst wenn ihm jemand die Sterne vom Himmel geholt hätte, er wäre trotzdem nicht dankbar oder dergleichen. Einziger Pluspunkt: er liebte Musik, und das brachte ihm mehr Sympathiepunkte ein, als erwartet. Nur wenn er sang, spürte ich die nötige Verbindung zu ihm; und das kam, zum Glück doch das ein oder andere Mal vor.
Wen ich aber aus ganzem Herzen, von der ersten bis zur letzten Sekunde an, liebte, war Airin. Was für eine starke Kämpferin und was für ein wunderbar herzlicher und offener Mensch! Solche Figuren wie sie braucht jedes Buch – ach was erzähle ich: die ganze Welt! Jeder sollte eine Freundin wie Airin haben. Ich fand sie einfach total liebenswert und authentisch; absolut bodenständig und so humorvoll. Ihre Sorge um Liv war total schön zu erleben und war zum Glück glaubhaft und realistisch dargestellt.
Alle weiteren Figuren fand ich ausreichend gut ausgearbeitet. Allgemein war das ja bei „Show me the Stars“ nicht das Problem; Tiefgang und Details haben sie alle gehabt. Und es gab auch hier wieder Charaktere, die Wut, Fassungslosigkeit und Enttäuschung bei mir auslösen konnten und das war ein großer Pluspunkt an der Stelle.
„Show me the Stars“ von Kira Mohn konnte mich, trotz des Hypes, das darum gemacht wird, nicht überzeugen. Einzig und allein der Schreibstil und die Nebenfiguren waren es, die mich begeisterten. Leider aber waren es gerade die Hauptfiguren und die Gefühle, an denen ich mich störte. Für mich kein gänzliches schlechtes Buch, es gab durchaus schöne Lese-Momente und humorvolle und authentische Passagen, die mein negatives Bild ein wenig verblassen lassen. Und vor allen Dingen: die nun auch dafür sorgen, dass ich Band 2 der Trilogie unbedingt eine Chance geben möchte. Ich denke, das Buch im unteren Mittelfeld anzusiedeln, ist die einzig richtige Entscheidung, um mein Lese-Eindruck auszudrücken.
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Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeit lang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autoren-Label Ink Rebels aus der Taufe. Heute wohnt sie mit ihrer Familie in München. Die Romantik darf in ihren Geschichten nicht zu kurz kommen, aber vor allem ist es ihr wichtig, Figuren zu erschaffen, die sich echt anfühlen. «Show me the Stars» ist der Auftakt zu ihrer Leuchtturm-Trilogie. Kira ist auf Facebook und Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Lesern aus.
(c) by Kyss
An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne bei Kyss Verlag bedanken: dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.