||» Rezension «|| Broken Lovers [von Anny Thorn]

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28. Juli 2021 0 Von Patchis Books

Achtung! Band zwei einer Dilogie! Spoiler zu Band 1 sind möglich.
» hier « geht’s zur Rezension von „Bad Lovers“

BROKEN LOVERS
– bis wir zerbrechen –
Anny Thorn
Dark Romance
Band 2 von 2
448 Seiten
20. Juli 2021
Federherz Verlag
Taschenbuch
12,99€
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#werbung #rezensionsexemplar


Er ist der King. Sie ist seine Queen.
Doch ihr Leben ist kein Märchen.

Linda und Parker genießen ihre Flitterwochen – vor allem im Bett. Der leidenschaftliche King des Vikings MC hebt sie in den Himmel, doch nach dem Höhenflug kommt der Absturz. Jemand drängt sich in Parkers Revier und bringt Geheimnisse aus seiner dunklen Vergangenheit an die Oberfläche, mit denen selbst Linda nicht leben kann. Als sie dann auch noch von den Vikings, ihrer einzigen Familie, angegriffen wird, verändert sich alles. Das Vertrauen schwindet, die Leidenschaft brandet in Hass. Ihre Liebe zu Parker droht zu zerbrechen und sie stellt sich endgültig gegen den impulsiven Biker.

Ein Krieg zwischen König und Königin entfacht. Ein Kampf zwischen Hass, Intrigen und der großen Liebe. Kann Parker ihr Herz wieder für sich gewinnen oder siegt die Vergangenheit?

Er wird sie immer beschützen. Sie wird ihn niemals verraten. Aber Krieg und Liebe lassen Herzen brechen.

(c) by Federherz Verlag

Nachdem mir Band 1 unbeschreiblich gut gefallen hatte, war die Neugier auf den weiteren Verlauf der Geschichte dementsprechend groß. Allerdings hatte ich im Vorfeld schon die ein oder andere negative Stimme gehört und versuchte deshalb, meine Erwartungen an das große Finale der Dilogie ein wenig runter zu schrauben. Wie man es nicht anders kennt, war das gar nicht so einfach und ich hatte durchaus Zweifel daran, dass mir noch so ein Highlight wie es „Bad Lovers“ war, bevorstand. Heute bin ich um einiges klüger; konnte mir selbst ein Bild von der Handlung machen und möchte euch deshalb natürlich auch nicht länger auf die Folter spannen; sondern euch endlich berichten, wie mir die Fortsetzung von Linda und Parker gefallen hat. Falls ihr also neugierig seid, bleibt jetzt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension ♥

Ganz wie ich es erwartet hatte, überzeugte mich zunächst erstmal der Schreibstil. Von Sekunde Eins an war ich unheimlich tief im Geschehen drin und hatte überhaupt keine Probleme, wieder Fuß zu fassen an Linda’s und Parker’s Seite. Bildhaft und flüssig erzählt uns Anny Thorn, wie es mit dem Traumpaar weiter geht; was sie fühlen, was sie denken und was sie überstehen müssen. Genau so wie Band 1, so erinnert auch diese Fortsetzung viel mehr an einen bildgewaltigen, rasanten und spannungsgeladenen Actionfilm. Dafür sorgen auch die geschickt platzierten Beschreibungen, die genau auf den Punkt gebracht wurden und das Tempo in keiner einzigen Sekunde zügelten. Im Gegenteil! Sowohl die ruhigen/emotionalen Szenen, als auch die Erotik und erst recht die brutalen Stellen waren so greifbar in Worte gefasst, dass man gar nicht anders konnte, als atemlos, ja fast ängstlich durch die Seiten zu preschen.
Die Besonderheit in diesem zweiten Band lag aber hauptsächlich darin, dass wir nun auch einen Einblick in Parker’s Sicht bekommen. Das hatte mir in „Bad Lovers“ zwar nicht unbedingt gefehlt, aber ich spürte hier doch deutlich, wie gut es der Handlung tat, auch mal in Parker’s Kopf blicken zu können. Dabei ist es der Autorin sogar gelungen, allein durch einzelne Gespräche oder Beschreibungen schon klar zwischen Linda und Parker zu unterscheiden. Zwar wird am Anfang eines jeden Kapitels erwähnt, wessen Sicht wir gerade lesen, aber es wäre schlicht nicht nötig gewesen, weil Anny Thorn den Unterschied zwischen den Hauptfiguren in all ihrem Tun und Denken so klar voneinander differenzierte, dass es schon nach wenigen Wortfetzen klar war, ob wir uns an der Seite vom männlichen, oder vom weiblichen Protagonist befinden. Hut ab, wirklich grandios gemacht!

Apropos Linda und Parker. Machen wir doch direkt mal mit den beiden weiter. Und wir beginnen heute mal nicht mit ihr, sondern widmen uns erst einmal ihm. Dadurch dass Parker in „Broken Lovers“ eine eigene Sicht zugesprochen bekommen hat, wurde er noch greifbarer, noch authentischer, noch lebendiger – und irgendwie auch durchschaubarer. Seine Handlungen und Gedankengänge ließen mich immer wieder sprachlos zurück, denn dieser Mann besaß ganz offensichtlich zwei komplett unterschiedliche Facetten, die aber komischerweise trotzdem wunderbar miteinander harmonierten. Zum einen ist er der knallharte Motorradclub-Anführer, der keine Gnade walten lässt und mit Freuden über Leichen geht. Ein Mann, dem ein Menschenleben nichts bedeutet. Ein King, dem Loyalität, Vertrauen und Ehrlichkeit so wichtig ist, dass er jeden Verrat aufs äußerste bestraft. Dieser Aspekt an ihm machte ihn wild und rau, unberechenbar und unglaublich düster. Und sexy, wohl gemerkt. Aber er konnte auch anders; und das zeigte er hier. Es war etwas ganz anderes, das hautnah aus seiner Sicht zu erfahren, als es nur über Linda mitzubekommen. Denn so zeigte er, was er dachte, während er sprach; was er eigentlich meinte, wenn er nicht die richtigen Worte fand und was allgemein in ihm vorging, wenn er mal schwieg. Ich hab Parker nochmal um einiges mehr ins Herz schließen können, was schlicht an dieser riesigen Portion neugewonnenem Tiefgang lag. Und gleichzeitig wuchs auch meine Angst vor ihm, weil er so viel derber erschien als in Band 1. Trotzdem konnte ich ihn in den meisten Fällen problemlos nachvollziehen; seine Wut, seinen Frust, seine Freude und und seine Liebe nachempfinden und deshalb war er für mich hier eine noch größerer Bereicherung als er es in „Bad Lovers“ war.
Aber auch Linda musste sich nicht verstecken. Wir treffen auf genau die knallharte, junge Frau, die wir am Ende vom Vorgänger verlassen haben, merken aber sehr schnell, dass sich hinter der meterhohen und ebenso breiten Mauer eine sehr verletzliche Seite verbirgt. Das hat sich schon angekündigt, wird hier aber deutlich intensiver und eingehender thematisiert. Denn das was Linda im bisherigen Verlauf der Dilogie erleben und ertragen musste, hat sie um so vieles mehr gezeichnet, als es zunächst den Anschein machte. Und eben diese Facette an ihr ist Dreh- und Angelpunkt der ganzen Handlung. Es ist essentiell, was sie denkt, was sie tut und wie sie auf welche Ereignisse reagiert. Und hier muss ich klar sagen: mir war sie stellenweise zu radikal unterwegs. Das änderte nichts an der großen Sympathie, die ich für sie hegte, aber es gab mehr als nur ein paar Stellen, an denen sie überreagierte und mehr impulsiv als bedacht handelte. Mir war natürlich auch klar, dass das wichtig für den weiteren Verlauf war; für das Vorankommen der Storyline. Aber in diesem Ausmaße konnte ich es dann manchmal schlicht nicht nachvollziehen. Im Endeffekt gewöhnte ich mich daran und akzeptierte es; schob es auf ihren verletzten Stolz und allgemein auf ihr gebrochenes Herz. Es war durchaus realistisch, was sie da zum Teil vom Stapel ließ, aber halt sehr „arg“ und unerwartet. Änderte aber, wie gesagt nichts daran, dass ich wieder unglaublich intensiv mit ihr mitfiebern und mitfühlen konnte. Ich war permanent bei ihr, bewunderte sie für ihre Schlagfertigkeit und konnte nicht anders, als auch darüber zu staunen, wie rigoros sie ihr Ding macht. Ob das nun richtig oder falsch war, sei dahin gestellt.
Und jetzt noch ein paar kurze Worte zu den Randfiguren. Leute. Rennt bitte bitte bitte alle zu Anny und sagt ihr, dass wir ein Spin Off mit Steven als Protagonist brauchen. Junge, dieser Mann… der stellte alle anderen, inklusive Linda und Parker definitiv in den Schatten. Ich fand ihn so herrlich erfrischend mit seiner provokanten Art, seinem großen Mundwerk und seiner Sexyness. Ich will ein Buch, in dem es nur um Steven geht. Anny! Mach! Aber Mia und Jackson und Leslie dürfen darin auch sehr gerne vorkommen, denn auch sie waren wieder eine wahnsinnige Bereicherung für das Geschehen und überhaupt nicht mehr aus Fremont wegzudenken. Ich bin jedenfalls froh, sie alle kennengelernt zu haben. Und werde sie auch schmerzlich vermissen.

Die Idee hinter „Broken Lovers“ war von Anfang an eine riesengroße Überraschung. Natürlich macht man sich am Ende von Band 1 so seine Gedanken, wohin die ganze Geschichte will – was die Autorin vor hat; was sie den Figuren noch so zumuten will. Was der Klappentext dann aber vom Stapel ließ, kam unerwartet. Mit der Richtung hab ich nicht gerechnet. Aber umso gespannter war ich auch, wie das ganze umgesetzt werden würde und ob tatsächlich das Feuerwerk entzündet werden würde, das man von einem Finale erwartet. Aber fangen wir vorn an:
Alles beginnt, ganz entspannt, mit den Flitterwochen des Pärchens. Sehr gediegen, ruhig und enorm erotisch. Schon auf den ersten Seiten reihen sich die Sex-Szenen regelrecht aneinander und wir dürfen auf jede erdenkliche Weise erfahren, was die beiden miteinander machen. Genau so wie in Band 1 gab’s also auch hier eine Menge Abwechslung im Erotik-Bereich; allerdings war es doch schon wahnsinnig viel. Ich fühlte mich zum Teil regelrecht erschlagen davon. Nebenbei webt Anny Thorn aber dann auch schon den Beginn der Spannungskurve ein. Also nur Sex ist nicht; es wurde ganz offensichtlich viel Wert darauf gelegt, dass der Langeweile jeglicher Raum genommen wird.
Und der weitere Verlauf hat es in sich. Nicht nur, dass es dann recht schnell recht brutal wird, auch die Spannung sowie das Tempo nehmen massiv zu. Alles passiert Schlag auf Schlag; wird immer undurchsichtiger und kaum noch zu entschlüsseln. Sicher, ich hatte etliche Vermutungen, aber der Aufbau des Plots war mehr gelungen. So viele verschlungene und versteckte Hinweise, die es zu sammeln galt. Die roten Fäden ließen sich so leicht voneinander trennen, kamen sich nie wirklich in die Quere, sondern warfen sich gegenseitig den Ball zu um für größtmögliche Verwirrung zu sorgen. Mich fesselte dieser Umstand jedenfalls sehr und ich ertappte mich so oft dabei, wie ich einfach die Luft anhielt und atemlos durch die Seiten schlitterte. Es herrschen so viele Gefühle in diesem Buch, so viel Verletztheit, so viel Hass, Wut und Trauer. So viel Hoffnung, Angst und Liebe. Von gebrochenen Herzen bishin zu abgeschlagenen Köpfen findet man in „Broken Lovers“ absolut alles. Und diese Emotionen sind intensiv; hauten mich fast ausnahmslos von den Füßen. Wie ich schon gesagt hatte, war nicht jede Reaktion oder Aktion von Linda 100% schlüssig, aber das alles trieb das Geschehen massiv voran. Hinzu kommen die Wendungen, die unerwarteten Richtungswechsel, die ebenfalls für Rasanz sorgten. Und mitten drin bietet uns die Autorin immer wieder kurze Verschnaufpausen, in Form von erotischen Passagen. Nur um dann wieder nach vorn preschen zu können.
Als Leser stellt man die wildesten Theorien auf; macht sich Gedanken und rätselt mit; und immer wieder lenkt uns Anny Thorn auf falsche Fährten. Dahinter zu kommen, was wirklich Sache ist, ist beinah unmöglich. Sicher, ich hatte meine Vermutung und lag damit gar nicht mal so falsch, aber der Weg dorthin war gepflastert mit allerlei Zweifeln an der These. Gen Ende bot das Buch dann nochmal einen riesigen Aufschwung am Emotionen – ein spektakuläres Finale, wie es im Buche steht. An Action, Spannung und Überraschungen kaum zu überbieten bestätigte sich zwar die ein oder andere Vermutung, aber die Inszinierung des Schlussparts war trotzdem genial. Was hab ich mitgefiebert, mitgelitten, mitgefühlt. Und wie sehr habe ich am Ende mit den Tränen gekämpft? Ein rundes, stimmiges, abgeschlossenes Ende, mit dem ich mehr als zufrieden bin und glücklich abschließen kann. Aber da wäre noch ein wenig Spielraum für ein Spin-Off, liebe Anny. Ich wollte es nur mal gesagt haben.

„Broken Lovers“ von Anny Thorn ist ein durch und durch packender, unterhaltsamer und vor allem spannender zweiter Band und somit ein würdiges Finale für Linda und Parker. Völlig unerwartet verläuft sie Story in eine überraschende Richtung und offenbart damit die Zerbrechlichkeit der großen Liebe. Fulminant und actionreich in Szene gesetzt, zeigt uns Anny Thorn mal wieder, wie kreativ und abwechslungsreich ihre Geschichten sind. So oft werden wir in die Irre geführt und durcheinander gebracht; so oft werden wir von den intensiven Emotionen, die hier in dem Buch herrschen, von den Beinen gefegt. Ich konnte nicht alles, was hier geschah, 100% nachvollziehen, aber da es nur förderlich für die Handlung war, konnte ich es zumindest akzeptieren. Linda ist nun mal auch nicht wie jede andere Protagonistin – Linda ist einzigartig; und Parker auch. Ich werde euch vermissen ihr zwei. ♥

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Romance mit Herzras-Garantie und einer Menge Badass-Women-Power
Anny ist 1993 in einer Kleinstadt in Thüringen geboren, lebt aber nun seit etlichen Jahren gemeinsam mit ihrem Mann und Sohn im nördlichen Baden-Württemberg. Das Schreiben hat sie schon sehr früh für sich entdeckt. Ihre Geschichten drehen sich rund um die Liebe. Mit einer Menge Spannung, heißen Momenten und ganz viel Gefühl verführt sie die Leserherzen und bringt jeden Puls zum Rasen. Annys Bücher lassen dich mit offenen Augen träumen. Komm und träum mit ihr, wenn du dich traust.

(c) by Federherz Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Federherz Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.