||» Rezension «|| Queen of the Wicked [von Teresa Sporrer]

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4. August 2022 1 Von Patchis Books
QUEEN OF THE WICKED
Teresa Sporrer
Romantasy
Band 1 von 2
488 Seiten
29. April 2022
Loomlight Verlag
Taschenbuch
15,00€
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#werbung #rezensionsexemplar

***Liebe ist das gefährlichste Gift***

Belladonna ist eine Gifthexe, und sie macht ihrem Namen alle Ehre, denn ein Kuss allein kann tödlich enden. Kein Wunder also, dass sie ihre Zeit lieber mit ihren Schützlingen, den giftigsten aller Giftpflanzen, in den Gärten unterhalb des Schlosses der Hexenkönigin verbringt. Doch als diese unerwartet einem Giftanschlag zum Opfer und der Verdacht ausgerechnet auf Belladonna fällt, passiert das Unglaubliche: Belladonna wird kurzerhand zur nächsten Hexenkönigin gekrönt! Damit einher geht allerdings nicht nur die Krone, sondern auch der Verlobte der verstorbenen Königin – Blake, ein Dämon, der Belladonnas Selbstbeherrschung auf mehr als nur eine Weise herausfordert …

(c) by Loomlight Verlag

Wer mich kennt, der weiß, dass ich eine riesengroße Schwäche für Hexen hege. Umso mehr halte ich Augen auch immer offen nach neuen Büchern, in denen Hexen eine Rolle spielen. Und so kam ich an „Queen of the Wicked“ von Teresa Sporrer einfach nicht drum herum. Allein schon das Cover hatte mich restlos überzeugt; aber auch der Klappentext sowie zahlreiche positive Stimmen auf Instagram machten mich neugierig. Und so fragte ich das Buch an, bekam den Zuschlag (Danke an dieser Stelle) und hab mich beinah sofort in die Seiten gestürzt. Wie mir die Geschichte gefallen hat, und ob meine Erwartungen erfüllt wurden, erzähle ich euch jetzt ganz ausführlich. Falls ihr also mehr wissen möchtet, oder selbst gerade überlegt, das Buch zu lesen, dann bleibt jetzt gerne dran; vielleicht hilft euch meine Rezension ja ein wenig bei der Entscheidung. Viel Spaß ♥

Als ich den Klappentext zum ersten Mal gelesen habe, malte ich mir bereits aus, was mich in dieser Geschichte wohl alles erwarten könnte. In welche Richtung sich das Geschehen wohl entwickeln könnte und auf was der Fokus wohl liegen würde. Und so erwartete ich eine temporeiche Storyline, gespickt mit einigen Infos über die verschiedenen Giftpflanzen; mit Spannung, überraschenden Wendungen und einer schlagfertigen Protagonistin, die die Dinge in die Hand nimmt. Allerdings freute ich mich auch sehr auf einen guten Romance-Anteil, der die Fantasy-Geschichte perfekt ergänzen würde. Und vor allem letzteres bekam ich auch; aber fangen wir vorn an:
Der Einstieg in die Geschichte ist verhältnismäßig gediegen. Wir bekommen erst einmal Zeit, uns mit Belladonna und ihrem Wesen vertraut zu machen und ihre Eigenschaften als Gifthexe kennenzulernen. Und erst, mal der ersten Eindruck verankert war, nahm die Handlung dann so langsam an Fahrt auf. Für meinen Geschmack war es die perfekte Art und Weise, den Leser an das Buch heranzuführen, weil man unweigerlich eine erste Verbindung zu der Hexe aufbauen, und im weiteren Verlauf dann umso mehr mitfiebern kann. Und spätestens als dann auch Blake auf der Bildfläche erscheint und Belladonna erfährt, dass sie die künftige Königin der Hexen sein wird, wird es zunehmend turbulenter – und spannender. Die ersten Fragen werden aufgeworfen, und erstes Misstrauen wird so geschickt gesäht, dass ich gar nicht anders konnte, als immer weiter und weiter zu lesen. Mir gefiel vor allem die Atmosphäre, die währenddessen entstand: sie ist einnehmend, besonders und einfach fesselnd. Die Giftpflanzen ergeben eine perfekte Grundlage dafür, und so auch die allgemeine Gestaltung der Fantasy-Wesen. Denn wir haben es hier, wie der Klappentext auch schon verrät, längst nicht nur mit Hexen jeglicher Art zu tun, sondern, unter anderem, auch mit Dämonen und anderen Gestalten. Und die Ausarbeitung der verschiedenen „Gattungen“ ist Teresa Sporror sehr gut gelungen. Jede Spezies hatte ihre eigenen Bräuche, ihre eigenen Arten und Weisen, mit gewissen Geschehnissen umzugehen, und so entstand eine durchgängig bemerkenswerte Abwechslung. Es gab eben immer irgendwas zu entdecken für den Leser.
Leider nimmt aber, vor allem im Mittelteil, die Liebesgeschichte den Großteil der Handlung für sich in Anspruch. Oder anders ausgedrückt: es wird ruhiger. Obwohl nach wie vor immerzu die unterschwellige Spannung zu spüren ist, und die Frage, ob man Blake vertrauen kann, allgegenwärtig bleibt, herrscht doch nicht mehr das Tempo vor, wie im ersten Drittel. Zahlreiche Wiederholungen von den Gedankengängen der Hauptfigur nehmen der Story den Wind aus den Segeln und lassen, meiner Meinung nach, ein wenig zu viel Ruhe einkehren. Da hätte ich mir erhofft, dass es weniger von der Liebesgeschichte, dafür mehr von den Hexen zu lesen gegeben hätte.
Erst gen Ende fokussiert sich das Geschehen dann wieder auf die Fantasy-Aspekte. Und damit ging es dann auch mit der Erzähl-Geschwindigkeit wieder stetig bergauf. Die Situation spitzt sich immer mehr zu; es werden immer mehr Geheimnisse gelüftet und bringen nicht nur Belladonna, sondern auch andere Beteiligte in prekären Lagen. All die Überlegungen, die man unweigerlich während des Lesens anstellt, verpuffen zu Hirngespinsten, weil sich die tatsächliche Wahrheit so überraschend auftut, dass es mich doch sehr unerwartet traf. Sicher, ich hatte schon damit gerechnet, dass gewisse Faktoren eintreten würden – und so kam es auch – aber die Inszinierung war doch mitreißend genug, um über die Vorhersehbarkeit hinwegzutrösten. Und es war schließlich auch nicht jede Aufschlüsselung absehbar; sondern nur gewisse Punkte. Die, die dann überraschend kamen, waren umso überzeugender und fesselnder, sodass ich am Ende nur noch atemlos durch die Seiten preschen musste, um schnellstmöglich zu erfahren, wie das ganze zum Abschluss gebracht werden würde. Es war ein rundes, stimmiges Finale für die Geschichte; und auch die offenen Fragen wurden größtenteils beantwortet – und für die, die offen bleiben, wird in Band 2 sicher noch genügend Raum sein.

Die Figuren sind allerdings wieder ganz wunderbar getroffen – zumindest der große Teil davon. So entwickelte ich schon sehr früh eine Obsession für Blake, weil er einfach ein so ungewöhnlicher Charakter darstellte und deshalb immer wieder für Zündstoff sorgte. Er hatte etwas gerissenes an sich, etwas geheimnisvolles und dunkles; aber sein Humor war trotzdem legendär. Er brachte mich mit seiner Art immer wieder zum Schmunzeln und erreichte damit eine Stelle in mir, die viele andere Figuren im Traum nicht erreichen könnten. Wir wissen ja schließlich alle, wie sehr ich auf Humor stehe, und wenn der auch noch so subtil und frech ausfällt, ist das bereits die halbe Miete. Aber egal wie sympathisch und charmant ich Blake auch fand – so richtig vertrauen konnte ich ihm dann doch nicht. Immer wieder nagten da Zweifel an mir, ob ich mein Herz nicht leichtfertig aufs Spiel setzte. Und allein diese Mischung aus bedingungsloser Sympathie bzw. stetiger Freude über seine Auftritte und der Tatsache, dass ich mir sicher war, dass ihm nicht zu trauen ist, zeigte mir, dass sich Teresa Sporrer’s Charaktergestaltung sehen lassen kann. Sie hat ein echtes Talent dafür, authentische Persönlichkeiten zu schaffen, die mit viel Herz ausgestattet sind und eine Menge Facetten aufzuweisen haben.
Bei Belladonna verhielt es sich ganz ähnlich. Allerdings hatte ich stellenweise auch ein paar kleinere Probleme mit ihr. Einerseits war sie eine echt interessante junge Frau, deren Affinität zu Giften scheinbar nur dafür gut ist, sich um die Giftpflanzen im königlichen Garten zu kümmern. Ich hatte anfangs einen echt guten Draht zu ihr; fand sie greifbar und authentisch und sah sie als perfekte Besetzung für diese Geschichte. Jedoch kam im Mittelteil ein wenig das Gefühl auf, als wäre sie schon extrem von ihren Hormonen gesteuert. Ihre Gedanken drehen sich eben viel um die Anziehungskraft, die Blake auf sie ausübt und viel um die Vorstellung, wie es wäre, mehr mit ihm anzustellen, als ihn nur anzuschmachten. Das war streckenweise etwas anstrengend; minderte aber meine Sympathie Bella gegenüber nur wenig. Immerhin verstand ich sie! Blake war nun mal eine Wucht!
Ansonsten muss ich dringend auch anmerken, was für eine absolut beeindruckende Entwicklung die junge Hexe an den Tag legte. Anfangs war sie noch zart und unscheinbar; dann restlos überfordert mit ihrer neuen Positon als Königin; und am Ende trat sie als selbstbewusste, starke Herrscherin vor ihr Volk. Und das alles passierte ganz nebenbei, ohne dass es den Anschein hatte, es wäre unglaubwürdig. Belladonna wuchs mit ihren Aufgaben, reifte im Laufe des Buches zu einer erwachsenen, selbstsicheren jungen Frau heran und verdiente sich so meine größte Bewunderung. Ich mochte sie einfach, weil sie so bodenständig war; und das trotz der Macht, die ihr in den Schoß gelegt wurde. Im Gesamten kann ich also über die minimale Kritik, die ich an ihr ausüben musste, getrost hinwegsehen, weil sie immer wieder bewies, dass sie ihr Herz am rechten Fleck trug und eine mehr als loyale Seele war.
Neben Belladonna und Blake gab es natürlich noch eine Vielzahl anderer Figuren, die wichtig für das Vorankommen der Geschichte waren. So entstand eine kunterbunte Mischung an unterschiedlichen Wesen, die aber allesamt auf ihre eigene Art und Weise authentisch ausfielen und mich durchaus auch erreichen konnten. Allen voran war ich ein großer Fan von Nora, die mit ihrer Lebensfreude so viel Charme in die Geschichte brachte und mich immer wieder mit ihrer Euphorie, und ihrem Frohsinn ansteckte. Aber auch negativ behafteten Persönlichkeiten haben alle ihre eigene Geschichte zu erzählen gehabt und überzeugten daher genau so wie die, die Sympathie weckten.

Den Schreibstil von Teresa Sporrer war das, was „Queen of the Wicked“ schlussendlich abrundete. Sie schreibt wahnsinnig flüssig, leicht und verständlich, sodass sich das Buch super schnell lesen ließ und man auf keinerlei Verständnisprobleme stieß. Trotzdem herrscht eine dauerhaft intensive Atmosphäre, die sich von Zeit zu Zeit veränderte, aber immerzu gleich fesselnd ausfiel. Besonders positiv stach mir dabei ins Auge, wie greifbar sie die einzelnen Kulissen in Worte packte. Ich sah mich vor meinem inneren Auge inmitten der Giftpflanzen stehen, verbrachte mit Belladonna aber ebenso auch Zeit in der wunderschönen Natur der Fae-Welt. Man hätte diese Settings nicht lebendiger ausarbeiten können – ehrlich nicht.
Einzig die unzähligen Wiederholungen von Blake’s Namen störten hin und wieder und ließen einen im Lesefluss stocken; aber hatte man sich erst einmal daran gewöhnt, dann sah man einfach gekonnt darüber hinweg und auch das Problem löste sich quasi in Luft auf. Ich bin mir sicher, dass das keineswegs mein letztes Buch von Teresa gewesen sein wird; einfach weil ich die Art, wie sie erzählt, unheimlich gern gewinnen konnte – seien es die Beschreibungen oder die Dialoge; ich war mehr als begeistert davon!

„Queen of the Wicked“ von Teresa Sporrer ist, in gewisser Weise, eine ganz klassische Urban Romantasy Geschichte, mit einem bekannten Grundgerüst und dem ein oder anderen Klischee, das bedient wurde. Aber gleichzeitig verflocht die Autorin so viel Neuheiten mit dem Bekannten, dass alles trotzdem erfrischend und innovativ auf mich wirkte. Die Thematik rund um die Hexen und Dämonen, den Menschen und den wackeligen Beziehungen untereinander wurde wunderbar glaubhaft umgesetzt, sodass man sich problemlos in die Handlung hineindenken konnte. Dafür sorgte allerdings auch der sehr greifbare und lebendige Schreibstil von Teresa, denn der ist es mitunter auch, was das Buch schlussendlich ausmacht. Hätte ich einen Wunsch frei, hätte ich mir gewünscht, dass vielleicht wenig weniger Liebe, und dafür ein wenig mehr von den Fantasy-Aspekten im Fokus gestanden hätte – aber im Gesamten war’s großartige Unterhaltung, die die perfekte Mischung aus Spannung und Witz beherbergte und mir deshalb tolle Lesestunden bescherte. Ich freu mich unwahrscheinlich auf den Folgeband und kann’s kaum erwarten, Belladonna und Blake wieder zu treffen. Und vielleicht wird mein Wunsch dann ja auch wahr und wir beschäftigen uns weniger mit gegenseitigem Anschmachten und mehr mit den fantastischen Elementen.

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Teresa Sporrer hegte schon ihr ganzes Leben lang eine große Leidenschaft für Bücher: zunächst als Leserin, später auch als Bloggerin und mittlerweile ist sie selbst eine erfolgreiche Autorin. Ihre Reihe über verwegene Rockstars spielte sich in die Herzen vieler Leser*innen. Neben witzig-romantischen Lovestorys schreibt sie außerdem Fantasy-Romane über Antihelden wie ruchlose Piraten oder giftige Hexen.

(c) by Loomligh Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Loomlight Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.