||» Rezension «|| Gladiator’s Love [von Auska Lionera]

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24. Oktober 2022 0 Von Patchis Books
GLADIATOR’S LOVE
– vom Feuer gezeichnet –
Asuka Lionera
Romantasy

Einzelband
448 Seiten
28. April 2022
Carlsen Verlag
Paperback
15,00€
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#werbung #rezensionsexemplar


**Zwischen uns brennt ein Feuer**
Tag für Tag muss Aeryn als Gladiatorin in der Arena kämpfen und die Gunst der Zuschauer gewinnen. Denn nur so kann sie als versklavte Vantyr, deren Feuermagie versiegelt wurde, in der Fremde überleben. Was ihr bleibt, ist ihr lodernder Stolz und ihr unbändiger Wunsch nach Freiheit. Um nie wieder einen blutigen Kampf bestreiten zu müssen, fasst Aeryn schließlich einen schier unmöglichen Plan, bereit, sogar ihr eigenes Leben zu opfern. Aber ausgerechnet Cato, der Leibwächter eines Arenabetreibers des Landes, bringt ihr zielstrebiges Herz ins Stolpern.

(c) by Carlsen Verlag

„Gladiator’s Love“ ist bereits mein zweites Buch der Autorin, denn vor einigen Monaten hab ich „Frozen Crowns“ von ihr gelesen und war doch sehr positiv überrascht, dass mich die Geschichte so begeistern konnte. Sie war nicht perfekt, aber bot doch großartige Unterhaltung. Übrigens hab ich das Werk bei einem Gewinnspiel gewonnen – und darum erstmal ein riesengroßes Danke an dich, liebe Anna [@justonemorechapter._] Umso gespannter war ich nun auf dieses Buch und hoffte natürlich, dass Asuka Lionera mit diesem Einzelband nun noch eins oben draufsetzen würde. Ob das der Fall war, oder ob nicht, das erzähle ich euch jetzt ganz ausführlich. Falls ihr also mehr wissen möchtet, dann bleibt jetzt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension. ♥

Genau so wie es bei „Frozen Crowns“ war, so war ich auch hier binnen weniger Zeilen bereits mitten drin im Geschehen. Der Einstieg glückte mir also absolut problemlos und ich fand mich, trotz Fantasy-Elementen, sofort zurecht und fühlte mich willkommen. Asuka Lionera macht es uns Lesern auch bewusst leicht, in dem sie sich gar nicht großartig mit Belanglosigkeiten aufhält, sondern direkt loslegt mit der Geschichte. So starten wir inmitten eines Kampfes in diesen Einzelband und werden umgehend mit den Verhältnissen konfrontiert, in denen Aeryn lebt. Und das reichte schon gänzlich aus, um neugierig auf den weiteren Verlauf zu werden.
Die Geschichte, die die Autorin hier zu Papier gebracht hat, bietet eine Menge Potential – und zwar in vielerlei Richtungen. Die Idee hinter „Gladiator’s Love“ ist neu und erfrischend, und baut doch auf bekannten Elementen auf. Nicht nur, dass die Magie eine nicht unwesentliche Rolle spielt; auch das Kampfgeschehen und die Emotionen kommen nicht zu kurz. Wir begleiten Aeryn also, wie sie ihren Alltag meistert. Ein Alltag, wie er uns Lesern nicht fremder sein könnte. Die junge Vantyr lebt als Sklavin und muss ihr Überleben dadurch sichern, dass sie sich in der Arena gut anstellt. Denn nur so überzeugt sie ihren Besitzer, sie weiterhin zu unterstützen. Allein dieser Grundgedanke gefiel mir schon wahnsinnig gut; einfach weil er sich vom Einheitsbrei unterschied und deshalb jede Menge Raum für die unterschiedlichsten Handlungsmöglichkeiten bot. Wohin alles führen würde, war lange Zeit unklar, doch spätestens als das erste Feuerwerk gezündet wurde und es mir zum ersten Mal die Sprache verschlug, wusste ich: das hier kann was Großes werden! Besonders deshalb, weil Einzelbände ohnehin dazu neigen, sehr rasant und mit geballter Action gefüllt zu sein. Und so kam es schließlich auch. In diesem Buch passiert unheimlich viel und es wird zu keiner einzigen Sekunde langweilig. Settingwechsel, menschliche Interaktionen, Gefühle – das alles jagt sich regelrecht. Und genau das liebe ich. Tempo! Tempo! Tempo! Man merkt hier deutlich, dass keine Lücken gefüllt werden müssen und trotzdem keine Spannungslöcher entstanden sind. Die ganze Geschichte spielt sich innerhalb der knapp 450 Seiten ab und da bleibt schlicht keine Zeit, um sich mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten. Es geht straight voran, immer dem roten Faden nach und so entsteht eine wirklich mitreißende Story, die immer wieder die Richtung ändert und darum bis zuletzt interessant und spannend bleibt.
Auch die Liebesgeschichte ist sinnvoll und auf den Punkt eingebracht worden und trotzdem authentisch und einnehmend. Ich nahm Aeryn und Cato ihre aufkeimenden Gefühle füreinander ab und konnte so, neben all dem mitfiebern, auch noch intensiv mitfühlen. Außerdem ist es gerade die Kennenlern- und Annäherungsphase, und die fliegenden Funken zwischen den beiden, die die Spannung zusätzlich in die Höhe treiben. Denn eine Lovestory muss nicht immer nur dazu dienen, auch die Romance-Fans zu catchen, sondern ist manchmal ein geschicktes Mittel, um eine Geschichte erst so richtig packend zu machen. Natürlich ist es gerade die Liebe, die Aeryn und Cato immer wieder in Schwierigkeiten bringt – aber es wirkte dennoch nicht gestellt oder „gewollt“, sondern glaubhaft und echt.
Gen Ende nimmt der ohnehin schon rasante Handlungsablauf nochmal an Tempo und die beiden Protagonisten geraten in eine mehr als brisante Lage. Tatsächlich war es ein Schlusspart bzw. eine Schlussszene, mit der ich so nicht gerechnet hätte; das vorangegangene abrundet und den Kreis perfekt schließt. Trotzdem war ich, vor allem in Bezug auf die zwei Wendungen, doch etwas enttäuscht. Denn ich sah das Finale schon recht früh kommen. Nicht unbedingt so, wie es ablaufen würde, aber doch ganz klar, welche Wege die Autorin mit dem Ende einschlagen wird und worauf es hinausläuft. So war der einzige Überraschungseffekt dann „nur“ die Inszinierung – aber die wiederum machte dafür umso mehr Spaß und brachte umso mehr Spannung mit. Im Gesamten war’s eine stimmige Auflösung, die alle offenen Fragen beantwortet und die Geschichte schön zu Ende bringt. Trotzdem hab ich mir gewünscht, dass es vielleicht doch noch eine größere Überraschung geben könnte und man sich auf altbewährtes setzt.

Die Charaktergestaltung von Asuka Lionera glänzt dagegen wieder in ihrer vollen Pracht. Nicht nur, dass sie sowohl bei den Haupt- als auch bei den Nebenfiguren eine Vielzahl an unterschiedlichen Facetten setzt; auch die Greifbarkeit eines jeden war dauerhaft spürbar. Ich konnte mich, zum Beispiel, von Anfang an auf Aeryn einlassen. Nicht, weil sie mir so ähnlich war, sondern weil sie eine so interessante und doch sympathische Protagonistin darstellte. Ihr Leben als verklavte Gladiatorin bot allein für sich schon jede Menge Potential für Entdeckungen; doch auch Aeryn als Mensch nahm mich von Beginn an für sich ein. Sie war mutig, tough und eine echte Kämpferin. Sie stellte ihre Talent in der Arena nicht unter den Scheffel, sondern präsentierte es dem Leser auf dem Silbertablett. Aber hinter der Fassade steckt dann irgendwo doch noch eine ganz normale junge Frau, die sich nach Liebe und Zuneigung und nach Freiheit sehnt. Sie hat genau so wie jeder andere ihre Schwächen; hat Ecken und Kanten, Zweifel, Probleme und Ängste. Und das wiederum machte sie lebendig und tiefgründig. Wir erfahren einiges über Aeryn’s Vergangenheit; über den Weg, der sie in die Hände des Mannes trieb, der sie für seine Zwecke missbraucht und zum Kämpfen zwingt. Und auch das war etwas, was unheimlich spannend zu lesen war und nochmal einen frischen Wind in die Geschichte brachte.
Cato steht dabei fast ein bisschen im Schatten von Aeryn. Für mich kam er nicht ganz so detaillreich und lebendig rüber, wie es bei ihr der Fall war. Aber im Grunde war das kein Störfaktor, sondern einfach nur etwas, was mir auffiel und ich gern erwähnen wollte. Trotz etwas weniger Beleuchtung seiner Person konnte ich doch problemlos einen Draht zu ihm finden und mich auf ihn einlassen. Cato ist weder ein typischer Good Guy, noch ein besonders bader Bad Boy. Ich würde ihn eher irgendwo im Mittelfeld ansiedeln und das machte ihn nur noch sympathischer. Ich hab weder ein Problem mit dem einen, noch mit dem anderen, aber Cato stand da doch irgendwo mitten drin und dass ich ihn nicht 100% zuordnen konnte, fand ich ganz interessant. Aber auch Sympathie entstand recht schnell, sodass ich mich jedes Mal freuen konnte, wenn er auf der Bildfläche auftauchte. Besonders positiv fiel mir dabei ins Auge, dass er ein sehr ehrlicher Kerl war, der zu dem stand, was er sagte und sich für das, was er wollte, einsetzte. Nicht immer hatte er sein Temperament dabei im Griff; aber auch das verlieh ihm letztendlich nur Ecken und Kanten, die wiederum für Lebendigkeit und Nähe sorgten.
Nebenrollen gab es, für mein Empfinden, doch recht wenige. Im Grunde dreht sich alles um Aeryn und Cato und um ihr näheres Umfeld. Aeryn’s Besitzer, den ich von Anfang an nicht ausstehen konnte. Cato’s Chef, der sich als noch schlimmer herausstellte und „Freunde“ von den jeweiligen Protagonisten, die ganz unterschiedliche Emotionen in mir hervorriefen. Ich fand sie alle auf ihre Art und Weise authentisch; denn selbst der unwichtige Arena-Gegner von Aeryn hat gewisse Details zugesprochen bekommen, damit sein Sieg oder seine Niederlage den gewünschten Effekt beim Leser hatten. In diesem Sinne kann ich nur sagen, dass ich die Gestaltung der einzelnen Figuren; aber auch die Kombination sehr ansprechend und überzeugend fand. Aber ich hab auch mit nichts anderem gerechnet.

Zum Schreibstil fällt mir eigentlich gar nicht so enorm viel ein, außer, dass er sich hat extrem leicht, schnell und flüssig lesen lassen. Ich rauschte nur so durch die Geschichte und genoss es, in diese mir fremde Welt einzutauchen. Besonders die Atmosphäre, die von Asuka Lionera hier geschaffen wurde, zog mich in ihren Bann. Es erinnerte einerseits sehr ans alte Griechenland; andererseits hatte ich, obwohl es bestimmt nicht beabsichtigt war, auch gewisse 1001 Nacht – Vibes wahrgenommen. Und auch das genoss ich! Es macht einfach Spaß, ihren Worten, die eigentlich total bodenständig, aber doch so stimmungsvoll ausfallen, zu folgen und sich davon forttragen zu lassen. Egal ob wir uns inmitten eines Kampfes befanden, oder ob gerade eine zwischenmenschliche Interaktion stattfand: alles wirkte realistisch und glaubhaft und überzeugte mich.
Da ich einen Teil des Buches mal wieder als Hörbuch gehört habe, gibt’s auch noch ein paar Worte zur Vertonung, obwohl auch das unnötig scheint. Die Sprecher, Jodie Ahlborn und Jesse Grimm machen einen ganz tollen Job und schenken den Figuren nicht nur ihre Stimme, sondern auch enorm viel Lebendigkeit. Sie verleihen Aeryn und Cato erst diese Greifbarkeit, die ich so an den beiden geliebt habe. Außerdem konnte ich sowohl Jodie Ahlborn als auch Jesse Grimm problemlos folgen und mich von ihren Stimmen tragen lassen.

„Gladiator’s Love“ von Asuka Lionera ist ein wirklich fesselnder Einzelband, der mit viel Spannung, Action und Gefühlen überzeugt. Besonders die eher ungewöhnliche Idee und das Setting machten das Buch einzigartig und brachten nochmal eine gehörige Portion Frische und Besonderheit mit sich. Ich hatte enorm viel Spaß mit Aeryn und Cato und freute mich in jeder freien Minute mit ihnen ihr Abenteuer bestreiten zu dürfen. Die unerwarteten Wendungen und der allgemein hohe Spannungsgehalt hätten das Buch zu einem Highlight gemacht; wäre da nicht das etwas absehbare Ende gewesen, das zwar in Sachen Inszinierung gänzte, nicht aber in der Auflösung. Trotzdem kann ich euch die Geschichte nur ans Herz legen, wenn ihr sowohl auf Emotionen, als auch auf eine spannungsgeladene Storyline aus seid.

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Asuka Lionera wurde 1987 in einer thüringischen Kleinstadt geboren und begann als Jugendliche nicht nur Fan-Fiction zu ihren Lieblingsserien zu schreiben, sondern entwickelte auch kleine RPG-Spiele für den PC. Ihre Leidenschaft machte sie nach ein paar Umwegen zu ihrem Beruf und ist heute eine erfolgreiche Autorin, die mit ihrem Mann und ihren vierbeinigen Kindern in einem kleinen Dorf in Hessen wohnt, das mehr Kühe als Einwohner hat.

(c) by Carlsen Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Carlsen Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.