||» Kompakt-Rezension «|| Wood High Love [von D. C. Odesza]
D.C.Odesza
Romance || New Adult
Band 1 von 3
Wood Love – Reihe
» Die Folgebände sind bereits erschienen «
Jemand beobachtet sie. Jemand kennt ihr verborgensten Geheimnisse. Jemand ist fasziniert von ihr. Nur wer? Lova Medina studiert an der renommierten Eliteuniversität Woodhill. Sie ist zielstrebig, hübsch und weiß, was sie will. Kurz vor dem Sommersemester erhält Lova eine merkwürdige Nachricht. Sie wurde auserwählt, um an einem Spiel teilzunehmen. Zuerst tut sie diese Nachricht als einen Spaß ab, bis sich recht schnell herausstellt, dass ein Fremder sie überwacht und stalkt. Bloß warum? Jeder in ihrem Umfeld könnte der geheimnisvolle Mann sein. Während eines Ausflugs an den See mit Freunden kommt sie Norvid Blackster immer näher. Einem Studenten, den sie immer auf Abstand gehalten hat, denn er verbirgt etwas Düsteres hinter seiner sündhaften Ausstrahlung. Wird es Lova gelingen, herauszufinden, wer der mysteriöse Beobachter ist? Oder läuft sie Gefahr, sich in ein dunkles Spiel zu begeben, aus dem sie nicht mehr von allein herauskommt?
(c) by D.C.Odesza
Nach einer gefühlten Ewigkeit – ok sind wir ehrlich, nach einer wahren Ewigkeit hab ich endlich mal wieder zu einem Buch von D.C. Odesza gegriffen. Dabei verstehe ich gar nicht so genau, warum. Ich hab die Panama Reihe absolut geliebt – also wirklich! Sie gehört bis heute zu den besten Büchern, die ich jemals gelesen habe. Wieso also so lang gewartet? Vielleicht, weil ich mir das Bild das ich von der Autorin hatte nicht kaputt machen wollte. Denn dass mich etwas anderes auf dem selben Niveau begeistern können wird, schien unmöglich. Nun hab ich es mit „Wood High Love“ versucht und möchte euch heute gern erzählen, wie mir die Geschichte gefallen hat. Falls ihr also neugierig seid, dann bleibt dran. Viel Spaß mit der Rezension.
D.C. Odesza erzählt uns hier eine etwas andere Geschichte, als das, was ich sonst so von ihr kenne. „Wood High Love“ lässt sich definitiv nicht ins Dark Romance Genre einordnen, sondern bewegt sich mehr im New Adult bzw. im Jugendbuch-Bereich und trumpft viel weniger mit Erotik, als viel mehr mit Spannung und Mystery auf. Entfernt fühlte ich mich sogar ein wenig an einen Jugendthriller erinnert, was wohl vor allem dem Setting und der damit verbundenen Atmosphäre zu verdanken ist. Dem, und der Undurchsichtigkeit, die dauerhaft präsent ist. Hier wird mit einer Menge Elementen hantiert, sodass es mir von Anfang an leicht fiel, mich mitreißen zu lassen.
Der Einstieg lässt noch darauf schließen, dass die Autorin in gewohnten Gefilden bleibt. Wir treffen auf unsere Protagonistin Lova, lernen sie, sowie ihr Umfeld und ihre Lebensumstände kennen und werden eher behutsam mit der Woodhill University vertraut gemacht. Trotzdem schwingt vom ersten Moment an eine gewisse Spannung mit, die vom Erscheinungsbild des Elite Colleges nur noch unterstrichen wird. Es ist, vom Vibe her, sehr typisch für DC Odesza, und bietet deshalb umso mehr Sogwirkung. Man weiß einfach: da kommt noch Großes auf uns zu. Die ominösen Nachrichten, zum Beispiel, die währenddessen bei Lova eintrudeln, nehmen weder sie, noch wir Leser, wirklich ernst.. was sich aber als böser Fehler entpuppt.
Erst als dann der Camping Trip an den See startet, zeigt sich, wohin die Story eigentlich will. Zwar gibt es hier und da ein paar prickelnde Szenen, aber bei weitem nichts, was sich als Dark Romance bezeichnen lässt. Viel mehr steht die Spannung im Fokus und die Undurchsichtigkeit. In der Hinsicht also bleibt sich die Autorin definitiv selbst treu: schon immer hat sie mich mit unerwarteten Wendungen überrascht und oftmals total von den Füßen gefegt; und hier genau das selbe Spiel. Sie setzt auf eine temporeiche Handlung, einen straighten, roten Faden, dem man wunderbar leicht folgen kann und der sich in Sachen Spannung immer mehr steigert. Damit wird klar, dass sich alles explosionsartig entladen wird und uns ein fulminanter Schlusspart bevorsteht.
Allerdings – und das wiederum hätte ich mir vorher schon denken können – war das Finale eher unspektakulär für DC Odesza – Verhältnisse. Wir haben es hier immerhin mit dem Auftakt einer Trilogie zu tun; und natürlich kann hier nicht schon alles aufgelöst werden. So also war’s ein stimmiges, rundes Ende, das noch eine Menge Raum für die Fortsetzung bietet und definitiv Lust und Neugier darauf weckt, „Wood Demand Love“ zu lesen. Die einnehmende Atmosphäre tut ihr Übriges, um aus den letzten 100 Seiten einen absoluten Pageturner zu machen. Außerdem zeigt sich im letzten Drittel auch nochmal ganz deutlich, dass die Autorin prickelnde Momente wirklich toll ins Szene setzen kann.
Des Weiteren wird auch viel Wert auf die Charakterentwicklung gelegt. Mir jeder wichtigen Figur wird sich eingehend beschäftigt, sodass sie mit Leben und Greifbarkeit gefüllt wird. Aus zunächst nur Namen und blassen Umrissen werden nach und nach echte, bildhafte Menschen, die in der Lage sind, die unterschiedlichsten Emotionen im Leser auszulösen. Tiefgründig und mit jeweils eigenen Backgrounds ausgestattet, vermitteln alle Beteiligten ein klares Bild von sich und ihren Wesenszügen und vertiefen auch nochmal die Nachvollziehbarkeit. Mir gefiel die kleine Truppe, die da mehr oder weniger zufällig zusammenkommt und sich doch so perfekt ergänzt. Jeder Leser-Geschmack wird mit mindestens einer Figur bedient, und dadurch entsteht eine wunderbare Vielfalt, die für Abwechslung sorgt.
Lova scheint zunächst ein wenig eigen. Ich hatte das Gefühl, die junge Frau wäre ein totaler Einzelgänger und nicht unbedingt beliebt am College. Schnell musste ich aber feststellen, dass der erste Eindruck getäuscht hat. Lova ist ambitioniert und ehrgeizig; eine Musterschülerin, quasi aber doch nicht frei von Sünde. Sie hatte ihren festen Freundeskreis, in dem sie richtig aufblühte und dann auch ihre nahbare Seite offenlegt. Ansonsten ist die junge Studentin eher etwas verschlossen, dem Leser gegenüber; zumindest kam das bei mir so an. Es dauerte eine Weile, bis ich einen richtigen Zugang zu ihr hatte und das, obwohl sie eigentlich recht schlagfertig gegenüber ihren Mitschülern wirkt. Schlagfertig und selbstbewusst. Anders wiederum hatte sie auch was naives, was sie nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen ließ. Nicht falsch verstehen. Ich mochte Nova gerne, aber manchmal glaubte ich, es mit zwei unterschiedlichen Frauen zu tun zu haben. Einerseits intelligent, bedacht und stark – und dann plötzlich wieder recht unerfahren und kopflos. Nichts desto trotz stellte sie eine sympathische Protagonistin dar, die gut in die Geschichte passte und ihr mit ihrem Auftreten auch Lebendigkeit einhauchen konnte.
Norvik konnte ich dagegen recht schlecht einschätzen. Er schien ein netter Kerl zu sein, mit Prinzipien, Anstand und Respekt. Mir gefiel, dass er sich auch gegen eine Gruppe stellen konnte, um einen Einzelnen zu verteidigen. Gleichzeitig umgab ihn etwas Geheimnisvolles; und das nicht unbedingt im positiven Sinne. Er verbarg etwas, das sich nicht von der Hand weisen lässt, aber eigentlich traute man ihm falsche Absichten nicht zu. Ihr merkt schon: meine Beziehung zum männlichen Protagonisten war etwas durchwachsen, aber dafür brachte er umso mehr Spannung und interessante Momente mit sich. Die Undurchsichtigkeit, die ihn umgab, bot natürlich auch nochmal Potential für allerlei Richtungen, in die sich alles entwickeln könnte. Damit ist die Charaktergestaltung sowie die Entwicklung wirklich toll gelungen und selbst mit den kleinen Stolpersteinen bin ich trotzdem überzeugt.
„Wood High Love“ von D. C. Odesza ist doch ganz anders, als erwartet. Der Auftakt der Trilogie erinnert sehr an einen herkömmlichen New Adult Roman, enthält aber wirkungsvolle Elemente wie Mystery-Einschläge, mitreißende Spannungspunkte und knisternde Erotik. Das Erzähltempo ist dabei recht hoch gehalten, sodass man regelrecht durch die Geschichte schlittert. Die Atmosphäre, das Setting und der einnehmende Stil spielten dem Buch deinitiv auch in die Karten. Ich konnte jedenfalls bestens mit Lova und Norvik mitfiebern und mitfühlen, wenngleich mich die beiden sowohl in Kombination, wie auch einzeln, nicht 100% für sich gewinnen konnten. Da hätte ich mir, besonders was die Emotionen betrifft, noch eine Schippe mehr gewünscht. So sorgte dieser erste Band für unterhaltsame Lesestunden, war aber nicht das Highlight, das ich mir versprochen hatte. Dennoch freu ich mich auf Band 2 und bin gespannt, wie es weitergeht.
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D.C. ODESZA ist das Pseudonym einer jungen, deutschen Autorin. Ihre Geschichten zeichnen sich durch tiefe Gefühle, sinnliche Momente, tiefbewegenden Handlungen und einem Hauch Spannung aus.
(c) by D.C.Odesza
An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne bei der Autorin bedanken: dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.