Silberschwingen #1
Erbin des Lichts
von Emily Bold
Verlag: HHV
Reihe/Serie: #1 von #3 [?]
Genre: Jugendbuch / Fantasy
Erscheinungsdatum: 13.Februar.2018
Spieldauer: 11 Stunden und 46 Minuten
Format: Ungekürztes Hörbuch
Sprecher: Vanida Karun // Oliver Schönfeld
ISBN: 978-3-86742-388-5
Unverbindliche Preisempfehlung: 16,99€
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Über den Dächern von London
Thorn
kann kaum atmen, ihr Körper schmerzt, ihr Rücken glüht – etwas
Unerklärliches geht mit ihr vor. Und schon bald erfährt sie: Sie ist
halb Mensch, halb Silberschwinge und schwebt plötzlich in höchster
Gefahr. Denn als Halbwesen hätte sie bereits nach ihrer Geburt getötet
werden sollen. Als Lucien, der Sohn des mächtigen Clanoberhaupts der
Silberschwingen, von ihrer Existenz erfährt, macht er Jagd auf sie.
Thorn ist fasziniert von Lucien, denn er ist das schönste Wesen, dem
Thorn jemals begegnet ist – und zugleich ihr schlimmster Feind.
Dieses Buch hat mich von Anfang an sehr gereizt; leider kam ich aber nie dazu, es mir tatsächlich zu kaufen und so griff ich letzten Endes auf das Hörbuch zurück. Nachdem ich es also bei Audible gedownloaded hatte, hat es noch ein paar Tage gedauert, bis ich die Zeit fand, es zu hören; aber jetzt war es endlich soweit und ich kann euch heute meine abschließende Meinung dazu liefern. Viel Spaß bei der Rezension:
Der Einstieg in die Geschichte war nicht weiter schwierig. Die Autorin hat hier ganz klar auf den Alltag unserer Protagonistin gesetzt, sodass der Leser erst einmal sie und ihr alltägliches Leben kennenlernen kann, bevor die Fantasy-Aspekte überhaupt ins Spiel kommen. Wir starten hier also direkt an Thorn’s Seite an einem völlig normalen Schultag und erfahren erst einmal alles wichtige, was ihre Person betrifft. Doch auch erste Ungereimtheiten und drei ominösen Männer kommen treten auf, sodass direkt eine gewisse Spannung vorherrscht. Trotzdem bin ich froh, dass der Einstieg recht ruhig gehalten wurde und ich genügend Zeit bekam, um mit Thron erstmal warm zu werden.
» Der Regen hatte sich verzogen, und tatsächlich schaffte es die Sonne, stellenweise durch die graue Wolkendecke zu brechen.
[Erster Satz aus „Silberschwingen 01 – Erbin des Lichts“ von Emily Bold.]
Thorn [was ein furchtbarer Name!] übernimmt hier die Hauptrolle in dem ganzen Geschehen. Sie ist mit ihren 17 Jahren noch recht jung, handelt und denkt aber ihres Alters entsprechend und ist deshalb durchaus glaubhaft und authentisch. Mein Problem war einfach nur, dass mich ihre teils recht leichtgläubige Art stellenweise schon nervte. Es nahm zum Glück nicht überhand, aber es war doch hin und wieder zu spüren, wodurch sie natürlich auch Sympathiepunkte einbüßen musste. Ansonsten fand ich sie aber trotzdem sehr liebenswert und sympathisch und ich konnte trotz Stolpersteinen auch gut mit ihr mitfiebern. Außerdem sorgten ihre naiven Anwandlungen auch dafür, dass sie stets irgendwie sehr mutig wirkte und risikofreudig. Thorn trug ihr Herz jedenfalls definitiv am rechten Fleck und benahm sich Freunden und Familie gegenüber stets loyal und herzlich, um nicht zu sagen aufopfernd. Alles in allem war sie also nicht die Highlight-Protagonistin schlechthin, konnte mich aber dennoch für sich gewinnen und bescherte mit ein mitreißendes Lesegefühl.
Ganz anders verhielt es sich mit den beiden männlichen Akteuren; zum einen wäre da Riley, der so durch und durch wie ein BodBoy wirkt, in Wirklichkeit aber einen wirklich weichen Kern in sich trägt und derart sympathisch rüber kam, dass ich nicht anders konnte als ihn gern zu haben. Bei Lucien weiß ich bis zum Schluss nicht so recht, was ich von ihm halten soll. Einerseits ist er der Bösewicht, dem ich nur schwer vertrauen konnte; andererseits schien er trotzdem recht angenehm zu sein; alles im allem war er also ziemlich geheimnisvoll und interessant. Weitere Nebenfiguren waren zwar vorhanden, aber nicht weiter wichtig; sodass ich mir darüber eher weniger Gedanken gemacht und mich eher auf die drei Hauptfiguren konzentriert.
Der Stil von Emily Bold ist sehr angenehm zu verfolgen. Er lässt sich lockerleicht und vor allem schnell weghören und er passt sehr gut zur Thematik und vor allem zum Alter der Zielgruppe. Die Sprache und die Wortwahl ist halt sehr einfach gehalten, sodass auch die jüngeren Leser problemlos zu diesem Buch greifen und den Inhalt gut aufnehmen können. Doch trotz der Einfachheit fand ich die Charaktere und auch die Kulissen sehr schön beschrieben, ohne Ausschweifungen oder zu vielen Details; sodass ich stets ein klares Bild vor meinem inneren Auge hatte. Die Dialoge fand ich teils etwas .. nun ja.. kindlich; aber da ich ja schon so meine Problemchen mit Thorn hatte, die in die selbe Richtung gingen, war dieser Kritikpunkt abzusehen. Störte mich jetzt nicht wahnsinnig, fiel mir aber dennoch auf.
Da die Autorin die Geschichte in zwei Perspektiven unterteilt hat, lesen wir zum einen aus Thorn’s Sicht, zum anderen aus Sicht des männlichen Protagonisten. Das schuf nicht nur Abwechslung, sondern auch eine gewisse Grundspannung, die mich durchaus für sich gewinnen konnte und gut gefiel.
Passend zu der Gliederung gibt es auch zwei Sprecher; zum einen Oliver E. Schönfeld für Riley bzw. Lucien. Ich mochte seine Stimme total gern und konnte ihm dank klarer Aussprache und schönen Tonlagen-Wechsel gut folgen. Allerdings finde ich männliche Stimmen noch immer recht ungewohnt; das ist aber definitiv mir und meinen fehlenden Erfahrungen geschuldet und keineswegs dem Sprecher. Dafür fand ich Vanida Karun absolut perfekt für Thorn’s Part; ihre Stimme wirkt sehr jugendlich, locker und ausgelassen, kann aber, gerade in den temporeichen Passagen, auch mal eine mitreißende Atmosphäre schaffen. ich mochte also beide Sprecher, wenngleich ich die Frauen doch immer noch bevorzuge.
Von der Idee her wurdedas Rad definitiv nicht neu erfunden; und nur weil „Engel“ hier zu „Silberschwingen“ werden, ändert das nichts an der Tatsache, dass man solche Bücher einfach schon dutzende Male gelesen hat. Dennoch hab ich mich dazu entschieden, es zu hören. Warum? – Ich habe eine leichte, fantasyreiche Geschichte gesucht, ohne immens mitreißender, actionsgeladener Spannung; dafür mit sympathische Figuren und einem verhältnismäßig guten Finale. Tja, ich kann hinter jeden Punkt ein Häkchen setzen. Ich konnte gut mit Thorn mitfiebern, konnte mich fallen lassen und von der Geschichte berieseln lassen. Genau das, was ich wollte und so gab es zumindest mal keine Enttäuschungen. Im Gegenteil, ich wurde vom Ende sogar ein wenig überrascht; aber dazu gleich mehr. Erstmal kurz zurück zum Ablauf: gerade im ersten Drittel war die Story recht ruhig, und auch in der Mitte fehlte es mir an unerwarteten Wendungen und Tempo, aber das war völlig ok – ich hätte mich nicht für ein Buch entschieden, das für diese recht junge Zielgruppe bestimmt ist, wenn ich mir was anderes gewünscht hätte. Doch das Ende war dann doch um einiges überraschender und imposanter und vor allem actionreicher, als ich auch nur annähernd erwartet hätte. Ich jedenfalls bin überzeugt genug, um am Ball zu bleiben und weiter zu hören.
„Silberschwingen 01 – Erbin des Lichts“ von Emily Bold war eine süße, durchaus interessante Geschichte mit schönen Fantasy-Elementen und einer sympathischen Protagonistin, die aber auch teils recht anstrengend werden kann. Die Handlung an sich ist eher ruhiger und großartigen Twists dafür wird das Tempo im letzten Drittel nochmal ordentlich angezogen und man wird als Leser [auch als Ü20-Leser] sogar richtiggehend überrascht. Ansonsten ist Thorn und ihr Leben auch unterhaltsam, amüsant und überzeugt soweit, dass ich gerne weiterhören möchte.
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Emily Bold wurde 1980 in Mittelfranken geboren, wo sie auch
heute noch mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern lebt. Sie schreibt
Romane für Erwachsene und Jugendliche und blickt mittlerweile auf
fünfundzwanzig deutschsprachige sowie acht englischsprachige Bücher und
Novellen zurück, die den Lesern viele schöne Stunden und Emily Bold eine
begeisterte Leserschaft beschert haben.
An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass dies meine ganz persönliche Meinung ist und bei jedem anderen Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich ganz herzlich bei
Hörbuch-Hamburg Verlag und
Audible bedanken, Bilder, Klappentexte und Co. in dieser Rezension verwenden zu dürfen, denn alle Rechte liegen beim Verlag.
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