||» essential «|| Die Sache mit Instagram… Part 1
Ach bevor ich es vergesse: gern dürft ihr auch Vorschläge zu weiteren Themen äußern. Ich freue mich immer, wenn ich eure Ideen einbringen kann.
Heute möchte ich gern über ein Thema mit euch sprechen, das mir schon lange Bauchschmerzen bereitet und zunehmend belastet. Es soll heute nämlich um » Instagram « gehen. Was ich damit für ein Problem habe? Dazu jetzt mehr – viel Spaß ♥
( » hier « geht’s übrigens zu meinen Account)
Instagram ist und bleibt die, von mir, meistgenutzte Plattform. Es gibt für mich nicht schöneres, durch die Vielzahl an unterschiedlichsten Bilder, die alle gleichermaßen wunderschön sind, zu scrollen. Buchtipp gesucht? Ein Blick in meine Timeline reicht meistens schon aus um meine Wunschliste zum explodieren zu bringen. Unsicher, ob ich ein Buch wirklich lesen möchte? Irgendeiner meiner abonnierten Feeds hat bestimmt schon mal darüber gesprochen – so sind mir einige Fehlkäufe erspart geblieben. Kurz um: Instagram steht für mich für einen regen Austausch; Einblicke in den Alltag anderer Instagramer, Neuentdeckungen und Ästhetik. Bisher also erstmal alles super positiv. Ich für meinen Teil kann und will mir ein Leben ohne Instagram nicht mehr vorstellen. Es gehört einfach dazu. Ganz zu schweigen von den vielen tollen Menschen, die ich über diese soziale Netzwerk kennenlernen durfte. Ich selbst bin erst seit einem Jahr richtig aktiv bzw. allgemein auf Bookstagram unterwegs. Und ich lege auch keinen so großen Wert auf eine möglichst hohe Followerzahl, weswegen ich nie Beiträge bewerbe oder ähnliches. Trotzdem ist es natürlich schön, wenn immer mehr auf meinen Feed stoßen und ihn so schön finden, dass sie bleiben. Aber es ist eben nicht der ausschlaggebende Punkt. Wie gesagt: mir geht es eher um Unterhaltungen, Diskussionen, Tipps und tolle Bilder.
Aber Instagram hat auch Schattenseiten; und die möchte ich gern aufzeigen. Heute einmal zu Punkt Eins:
Der permanente Druck.
Vorweg: ich habe „nur“ 1200 Follower. Manche werden darüber lachen; andere vor Neid erblassen. Es ist ganz gleich, ob ihr 100, 1.000 oder 10.000 Follower habt, es bleibt die selbe Problematik.
Aufgrund der ansteigenden Anforderungen von Seiten der Verlage, Agenturen und Autoren, reicht es heute ja nicht mehr, hin und wieder ein nettes Bildchen hochzuladen – nein! Man braucht Reichweite, Likes, Abos und einen geregelten Ablauf um den Algorithmus von Instagram, den es ja angeblich nicht gibt, nicht zu verärgern. Heißt bei mir: jeden Tag Story; am besten zu Zeiten, wo viele andere online sind. Jeden zweiten Tag ein Bild, das sich in meinen Feed einfügt, und bestenfalls noch zur immer selben Uhrzeit. Bei mir ist das zwischen 19:00Uhr und 20:00Uhr – weil da eben die meisten Instagramer online sind.
Ich fühle mich davon aber inzwischen echt unter Druck gesetzt. Jetzt denkt jeder bei sich: ja dann lass es doch. Aber so einfach ist das nicht. Ich habe mir meine Follower, meine Reichweite und meine Klicks ja im letzten Jahr durch diese Regelmäßigkeit und meine Aktivität, durch Blut, Schweiß und Tränen (:D) erarbeitet – ich bin also nicht gewillt, das alles wegzuschmeißen; denn wer weiß ob man jemals wieder einen Fuß in diese Tür bekommt.
Man will abliefern; man will wachsen; man will immer besser werden. Das ist wohl die Natur des Menschen. Und eben weil Instagram ja im Großen Ganzen immer noch Spaß macht, beugt man sich dem Druck und macht weiter; aus Angst, alles was bis dato ist, zu verlieren.
Es ist ja bei weitem nicht so, als wäre das Hochladen eines Bildes schon alles! Gerade in Zeiten von Influencern, Youtubern und Co. hört man ja immer, die würden nichts machen – aber stimmt das wirklich?
Wer selbst auf Instagram aktiv ist (und ich beschränke mich jetzt mal auf die Bookstagram-Szene), der weiß, wie viel Arbeit wirklich dahintersteckt. Foto zusammenstellen; Deko verteilen, gutes Licht finden, Softbox platzieren, Bücher positionieren, knipsen. Das dann gleich mehrmals hintereinander neu, weil man nie zufrieden ist bzw. ja Vorrat braucht um die Dekokiste nicht alle zwei Tage herauskramen zu müssen. Sind die Bilder dann im Kasten, geht’s ans Bearbeiten. Das kann schon mal 2-3 Apps in Anspruch nehmen. Ist man dann, trotz Perfektionismus zufrieden, muss ein passender Text verfasst werden; inklusive Hashtags, einer kreativen Frage, Verlinkungen und im Normalfall auch noch einer ausführlichen Rezension. Um besagte Rezension aber tippen zu können, muss das Buch ja zuvor gelesen werden – ein weiterer Zeitfaktor, den ich aber aufgrund der Leidenschaft zum Lesen gar nicht mehr wahrnehme. Aber es gab schon Tage, da hab ich mich dann wirklich zum Lesen gezwungen, um dann am nächsten Tag pünktlich das Bild inklusive meiner Meinung dazu hochladen zu können. Versteht ihr, worauf ich hinaus will? Und bei mir ist auch noch der Blog da, der immer zeitgleich mit Instagram aktualisiert wird.
Wer jetzt denkt: „okay; klingt schon nach Arbeit, aber ist machbar“, dem gebe ich vielleicht noch recht. Aber es ist damit nicht getan. Das Bild ist hochgeladen, die ersten Likes trudeln ein, und mit ihnen die Kommentare und Nachrichten, die beantwortet werden wollen. Die nächste Story ist dann auch schon wieder fällig. Man beobachtet die Gefällt-Mir-Zahl, die meist nach rund 1-2 Tagen dann stagniert. Erster Gedanke von mir „ok, das kam jetzt nicht so gut an. Warum?“. Gut, man überlegt, was man besser machen kann; lässt neue Ideen einfließen, schreibt sie auf, kauft neue Deko, usw.
Um wenigstens ein bisschen im Gespräch zu bleiben, sollte man hin und wieder auch bei anderen kommentieren. Je mehr, umso besser. Stories gucken sowieso, sonst kann man ja nicht mitreden und bei Abstimmungen und Gewinnspielen mitmachen, ist ebenfalls Pflicht. Weitere Zeit, die in die App bzw den Account fließt. Buddyreads, Leserunden, Templates und Shotouts sollten auch hin und wieder kommen, sonst ist man schnell der Einsiedler, den keiner mag. Das klingt alles überspitzt, aber so nehme ich es wahr. Instagram ist für mich zu einem Fulltime-Job geworden, der auch in Zeiten von Krankheit, Stress oder technischen Problemen immer im Fokus stehen muss, wenn man nicht wieder zurückfallen will.
Versteht mich an dieser Stelle nicht falsch: ich liebe, was ich mache; aber manchmal wächst es einem vielleicht doch über den Kopf und man will alles nur noch hinschmeißen und sich selbst von Buchblogger/Bookstagramer zum normalen Leser degradieren. Nichts desto trotz macht man weiter, weil die Konkurrenz groß ist und man weiterkommen will; weil man seinen Feed und die Menschen, die einen supporten liebt ♥
Jetzt seid ihr dran: egal ob Leser oder Blogger oder Bookstagramer: wie steht ihr dazu? Seid ihr genau so oder findet ihr es doch übertrieben?
» im nächsten Part geht es dann um ein anderes, vorherrschenden Thema bei Instagram – nämlich um Cyber Mobbing.
Nochmal kurz eine Anmerkung von mir: das hier ist meine Meinung. Es sind nur ein paar wenige Gedanken und es gibt noch so viel mehr zu sagen, was hier keinen Platz mehr hatte. Doch diese Reihe steht noch in den Kinderschuhen und der nächste Post dazu wird kommen. Wir dürfen alle gespannt sein, wie sich diese Rubrik hier auf meinem Blog bewährt und was ich noch mit euch teilen möchte.
Hey Lisa,
Ich versteh dich. Alleine was manchmal in den einzelnen Posts steckt, ist der Wahnsinn. Das glaubt kein Mensch, was für Arbeit das ist.
Aber ich setze mich nicht unter Druck. Bin ich halt Einsiedler. Egal. Wer lesen möchte, schaut trotzdem vorbei.
Aber du hast Recht, man wird aufgrund von Zahlen reduziert und das finde ich einfach nur traurig. Viel wichtiger finde ich Interaktion und Spaß.
Im Endeffekt muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er damit verfahren möchte.
Ich fühle mich zumindest wohl, mit dem was ich mache und das ist für mich entscheidend.
Liebe Grüße Susi
Hallihallo Liebes :*
Da sagst du was – allein die Zeit gerechnet, die wir da in einen einzelnen Beitrag investieren ist immens. Und man merkt halt einfach, ob da wirklich Herz und Liebe mit drin steckt oder eben nicht. Mal schnell ein Bild geschossen, unbearbeitet hochgeladen und „habt einen schönen Abend“ dazu getippt ist halt doch nochmal was anderes, als das, worauf ich (und du offensichtlich auch 😉 ) wert lege.
Und da sprichst du was ganz interessantes an: man wird auf Zahlen reduziert. Das hört sich furchtbar an, aber sind wir mal ehrlich: so ist es inzwischen. Frag mal ein Buch an – erster Blick: Instagram, wieviel Follower. Da ist man einfach schnell unten durch wenn man nix vorzuweisen hat; egal wie gut die Bilder sind und wie aktiv man ist.
Ich glaube, ich werde den Druck niemals da rausnehmen können, ohne die komplette Motivation zu verlieren. Entweder, ich zieh das weiter so durch, oder ich geb auf, und letzteres kommt nicht in die Tüte. Solange ich mit dem Druck umgehen kann und es mir weiterhin solchen Spaß macht; wird sich wohl nix ändern 😛 Ich verstehe aber voll was du meinst: wer Lesen will, schaut trotzdem vorbei.
Übrigens bist du kein Einsiedler! Einsiedler sieht man nie und ich hab dich schon öfters gesehen 😛
Allerliebste Grüße, Lisa <3
Huhu,
aus den genannten Gründen hatte ich mich von Anfang an ganz klar gegen den Wahnsinn namens „Bookstagram“ entschlossen. Für die großen Verlage braucht man ja schon eine enorme Reichweite, die man aber meist nur durch wirklich viel Arbeit hin bekommt. Da der Algorithmus ziemlich willkürlich geändert wird muss man sich gefühlt ständig anpassen. Es ist einfach nur ein enormer Druck und letztendlich kann man dann froh sein, wenn man vielleicht 2 Follower am Ende des Monats mehr hat. Und das ist mir das Buch dann nicht wert. Ich stecke lieber die Arbeit in meinen Blog, da eh nur ein Bruchteil die Rezensionen auf IG liest(also von denen die Likes da lassen).
Ich finde es einfach nur schade, dass einige Verlage die Bookstagrammer(?!) so auf ihre Kennzahlen reduzieren. Ich kenne einige mit um die 2.000 Followern und die bekommen vielleicht mal gerade 10-20 Likes. Und selbst wenn wer einmal ein Bild mit über 400 Likes hat heißt es ja noch lange nicht, dass die Reichweite durchgehend enorm ist. Manchmal postet man einfach zur richtigen Zeit das richtige Bild und trotzdem bekommt man dann bei den nächsten Bildern nur wieder popelige 20 Likes.
Ich bin jetzt „nur“ Teil von denen, die auf IG Kunst und so posten. Und selbst da ist es echt ätzend noch irgendetwas zu erreichen. Dafür trudeln ständig Anfragen herein von Leuten, die Geld dafür haben wollen meine Bilder zu posten. Da fällt dann einem auch nichts mehr zu ein.
(Ja, Cybermobbing ist ein wirklich großes Thema auf IG. Leider kann man da oft so viel melden wie man möchte und selten werden die entsprechenden Beiträge gelöscht)
LG