||» Hörbuch-Rezension «|| „Alles, was du suchst“
GREEN MOUNTAIN SERIE 01
Sprecher: Christiane Marx
Übersetzung: Tatjana Kruse
Band 1 von 7
ungekürzte Fassung
Als die New Yorker Webdesignerin Cameron den Auftrag erhält, für einen familiengeführten Country-Store einen Online-Shop mit Landlust-Ambiente zu gestalten, ahnt sie nicht, was sie in Vermont, USA, finden wird: eine charmante Kleinstadt, unberührte Natur, eine warmherzige Großfamilie und den Sohn des Auftraggebers, Will. Weil dieser nicht begeistert von der Idee eines Internetauftritts ist, fliegen zwischen Cameron und Will zuerst die Fetzen, dann die Funken und schließlich die Gefühle.
Nach dem Tami (» hier « gelangt ihr zu ihrem Youtube-Kanal) so wahnsinnig von dieser Reihe geschwärmt hat, hab ich mich nicht länger zurückhalten können und habe den ersten Band als Hörbuch gehört. Da es bereits seit einigen Wochen auf meiner „Want to hear-Liste“ bei Bookbeat gespeichert war, musste ich da auch nicht lange suchen; denn der Klappentext sowie das Cover hatten mich bereits vor den Lobeshymnen von Tami neugierig gemacht. Heute habe ich euch meine finale Meinung zum Auftakt der 7-teiligen Reihe mitgebracht. Ich wünsche euch viel Spaß ♥
Die Grundidee ist sicher nichts weltbewegendes; nichts was man nicht schon mal gelesen hat und auch nicht voller Potential – aber die Idee überzeugt durch ganz andere Facetten – allen voran dem Wohlfühl-Faktor. Marie Force hat hier bewusst auf eine heimelige Atmosphäre und ehrliche Emotionen gesetzt und damit eine Geschichte geschaffen, in die man sich fallen lassen und in der man sich wirklich wohlfühlen kann. Ich fühlte mich so extrem wohl an Cameron’s Seite, konnte gar nicht genug erfahren über die Familie Abbott erfahren und genoss es zutiefst, mich einfach treiben zu lassen von den Erzählungen. Desweiteren gab es jede Menge humorvolle Momente und amüsante Passagen; witzige Kabbeleien und herrlich erfrischende Dialoge. Sind wir ehrlich: Tiefgang oder dergleichen sucht man hier vergeblich, aber das war auch gar nicht nötig; solange ich mitfühlen und mitlachen konnte, war alles in Ordnung. Das Ganze beginnt ja schon total spaßig, als Cameron den geliebten Stadt-Elch von Butler anfährt. Bei diesem Unfall trifft sie dann das erste Mal auf Will und schnell wird klar, dass da noch jede Menge Zündstoff vorhanden ist um, wie der Klappentext so schön verkündet: Fetzen, Funken und Gefühle fliegen zu lassen. Was definitiv auch geschieht – in einigen sehr interessant zu verfolgenden Passagen. Nebenbei passiert auch noch einiges, das hält sich aber eher im Hintergrund und stiehlt dem roten Faden nicht die Show – trotzdem lassen die Nebenplots bereits erahnen, was uns in den weiteren Bänden erwarten wird. Um die Umsetzung nochmal kurz in Worte zu fassen: es ist kitschig, es ist schmalzig, es ist vielleicht stellenweise übertrieben; aber es ist wunderschön. Was mich dabei aber doch etwas überraschte waren die erotischen Abschnitte, die zwar nicht viel Platz einnehmen, aber doch vorhanden sind. Mich störte das in keinster weise – es fügte sich schön ins Bild ein und passte gut zur allgemeinen Handlung.
Ganz unbemerkt entschied ich mich zufälligerweise wieder für ein Hörbuch, das von Christiane Marx vertont wurde. Ob das nun eine Fügung des Schicksals war oder einfach Zufall lasse ich mal dahingestellt. Jedenfalls habe ich ja schon in der vorherigen Rezension von der Sprecherin geschwärmt und möchte mich hier nicht wiederholen. Ich bin ein großer Fan ihrer Stimme, finde ihr Talent, Situationen richtig zu betonen wirklich bemerkenswert und kann ihr problemlos auch in schnelleren Passagen folgen. Sie verleiht jedem Buch den gewissen Touch und macht jede Geschichte nur durch ihre Stimmfarben,- und Lagen lebendig und authentisch. Auch in diesem Buch war das definitiv wieder der Fall; denn gerade weil das Buch den gewissen Wohlfühl-Faktor mitbringt, fand ich es besonders wichtig, dass ich mich auch bei der Sprecherin wohlfühle und so kam es dann auch. Ebenso harmonisch und angenehm war der Schreibstil der Autorin; der nicht nur Vermont unglaublich schön und bildhaft darstellte, sondern mir auch ein ganz klares, deutliches Bild der Charaktere vor mein inneres Auge zauberte und mich regelrecht in die verschneite Landschaft hineinsog und nur schwer wieder entlassen wollte. Ich mochte Sprecher, Stil und Stimme und bin froh, hier zum Hörbuch gegriffen zu haben.
Die Charaktere waren das Highlight dieser Geschichte. Nicht nur, dass sie alle nur so vor Herzlichkeit und Sympathie strotzten; sie überzeugten auch durch Humor, Liebenswürdigkeit und Bodenständigkeit. Allein wie offen und authentisch sie alle miteinander umgingen; die glaubhaft auch die Antipathien zwischen ihnen geschildert und dargestellt wurden – einfach wundervoll. Cameron verkörperte das typische Stadtkind, das noch nie im Leben einen Fuß in einen Ort wie Butler gesetzt hat und trotz Vorurteilen ist sie aufgeschlossen und neugierig. Man spürt richtig, wie sie für die Stadt, für ihren Job und auch für Will brennt und wie viel Herzblut sie investiert. Ich muss gestehen, dass Cameron wohl noch diejenige war, die mir am distanziertesten blieb; obwohl ich auch keine Probleme hatte, einen Draht zu ihr zu entwickeln. aber sie konnte einfach nicht mit den Abbott’s und deren Freunde mithalten. Diese Dorfbewohner hatten einen so einnehmenden Charme, so viel Charisma, dass ich mich voll und ganz von ihnen gefangen nehmen lassen konnte. Besonders die Eltern von Will und seinen 9 Geschwistern waren so nsüß und herzlich – ich konnte gar nicht genug von ihnen bekommen. Aber auch Will gefiel mir gut – er trug sein Herz definitiv auf dem rechten Fleck und konnte mich nicht nur optisch total für sich gewinnen. Kennt jemand „Hart of Dixie“? Will erinnerte mich permanent an Wade, den ich persönlich optisch ja eigentlich gar nicht ansprechend finde; aber durch seine Art einfach um so vieles hübscher und attraktiver wird. Will hatte es in seiner Vergangenheit auch nicht leicht; weswegen er stellenweise diese Unbeschwertheit einbüßte – aber genau das machte ihn auch wieder umso lebendiger. Kurz um: alle Figuren waren für sich toll und gemeinsam absolut großartig.
„Alles, was du suchst“ von Marie Force war eine herrlich schöne, heimelige Wohlfühl-Geschichte inklusive einnehmender Atmosphäre, in der ich mich pudelwohl fühlte. Eine perfekt passenden Sprecherin rundete dieses Gefühl dann gänzlich ab und verleiht der Geschichte eine riesige Portion Lebendigkeit und Authensität. Die Figuren waren allesamt so herzlich; dass ich selbst auch gern ein Teil dieser Familie gewesen wäre. Natürlich sind solche Bücher nur selten wirkliche Highlights, aber ich wurde wunderbar unterhalten und freue mich auf den zweiten Band.
Als Marie Force Urlaub in Vermont, USA, machte, spürte sie sofort, dass diese wunderschöne, unberührte Landschaft die perfekte Kulisse für unwiderstehlichen Lesestoff bietet. Auf der Suche nach Souvenirs entdeckte sie in einer idyllischen Kleinstadt den Green Mountain Country Store und lernte dessen Besitzer kennen: eine moderne und sympathische Familie, die mit großer Freude heimische Produkte verkauft. Und schon sah Marie Force das Setting für die Romane vor sich. Fehlt nur noch die Liebe … aber die findet sich in Butler, dem fiktiven Städtchen in dieser Serie, zum Glück an jeder Ecke.
Marie Force lebt mit ihrer Familie in Rhode Island, USA, sie ist New-York-Times-Bestsellerautorin, und allein in den USA verkauften sich ihre Bücher über 4 Millionen Mal.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Argon-Verlag bedanken, dafür, alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Das Urheberrecht liegt natürlich weiterhin beim Verlag.