||» Rezension «|| Alice lost in the Dark 01 [von Sally Dark]

»Also, kleine Alice, warum kommst du in mein Wonderland? Hier gibt es weder einen netten Hutmacher noch ein weißes Kaninchen.«

Er:
Du kamst zu mir, weil du nichts mehr hattest. Hast dich hier in meinem Wonderland verlaufen und bist somit vom rechten Weg abgekommen. Meinst du wirklich, hier in der Dunkelheit bist du sicher, vor wem auch immer du flüchtest? Denkst du, ich würde dich beschützen? Oh, kleine Alice, wenn du wüsstest, dass du dem größten Monster von allen in die Arme gelaufen bist, wärst du niemals zu mir in mein dunkles Wonderland gekommen …

Sie:

Du denkst also, ich sei ein kleines, naives Mädchen, das nur an Drogen denkt und dem du hilfst, indem du ihm – mir – einen Job gibst?! Wenn du wüsstest, aus welchem Grund ich wirklich in dein dunkles Wonderland gekommen bin … doch das wirst du nie erfahren, denn mein einziges Ziel ist es, aus der Stadt zu verschwinden und unterzutauchen, damit sie mich nie wieder finden.

(c) by Sally Dark

Nachdem ich „Ghost“ vor ein paar Tagen beendet habe, wollte ich unbedingt mehr von Sally Dark! Umso glücklicher war dann der Zufall, dass just in dem Moment das Hörbuch zu „Alice lost in the Dark“ erschienen ist. Das Timing hätte also nicht besser sein können. Also hab ich mich gar nicht lange bitten lassen und hab umgehend mit der Geschichte losgelegt. Ein riesengroßes Danke an der Stelle an Audio4You, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars des Hörbuchs – ich hab mich unwahrscheinlich gefreut. Aber hat mich Alice und das Dark Wonderland wirklich genau so überzeugt wie „Ghost“ – oder setzt die Autorin mit diesem Buch nochmal eins oben drauf? Oder war meine Euphorie doch unbegründet und Alice hinkt etwas hinterher? Das und alles weitere erzähle ich euch jetzt ganz ausführlich. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension.

Sally Dark entführt uns hier ins Dark Wonderland, wo die Dunkelheit allgegenwärtig ist. Wo sich skurpellose Geschäftsmänner ebenso ihren Spaß sichern, wie Drogenabhängige. Und damit bertreten wir eine Welt, in der das Zwielicht auch bei strahlendem Sonnenschein nicht schwindet. Eine Welt, die von Macht, Einfluss, Geld und Rauschmitteln regiert wird. Eine Welt, in die unsere Protagonisten Alice und Baxter perfekt reinpassen; aber auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Der Einstieg in diese dunkle Welt bereitete mir nicht den Hauch von Schwierigkeiten. Obwohl es anfangs noch recht ruhig zugeht, und wir erstmal einen Blick auf die Hauptfiguren werfen dürfen, ist es doch bereits so aufgebaut, dass schon während der ersten Seiten eine gewisse Spannung entsteht. Es werden einige Fragen aufgeworfen, einige Fakten in den Raum gestellt, deren Hintergrund man unbedingt erfahren will, und einige Wesenszüge bzw. Charaktereigenschaften offenbart, die ebenfalls aus einem bestimmten Grund da sein müssen. Die ersten Fäden werden gewoben und es ist von vorn herein klar, dass daraus mehr als ein langweiliger Teppich entsteht. Und so öffneten sich für mich die Pforten zum Dark Wonderland, ohne dass mir Stolpersteine in den Weg gelegt wurden und ohne dass es anderweitige Probleme gegeben hätte.
Mich hat die Autorin mit der Grundidee bereits 100% überzeugt. Dabei ist sie eigentlich nicht mal etwas Besonderes. Von den Grundsteinen her ist das, was in diesem Buch passiert, bekannt – aber das war volkommen zweitrangig. Viel wichtiger ist die Inszinierung und die Umsetzung der Idee – und die hat mich, dank der Stimmung, der Authenzität und den interessanten Elementen begeistert. Sie schickt uns mitten hinein in die dunklen Seite der Metropole Londons und nimmt uns mit auf eine Reise, in der Gewalt und Brutalität an der Tagesordnung stehen und ein Menschenleben nichts wert ist. Sie setzt genau so auf Spannung und Action, wie sie nicht mit spicy Szenen geizt. Und beides hält sich dauerhaft die Waage. Wie oft schon haben wir Dark Romance Werke vorgesetzt bekommen, in denen sich alles nur um die Erotik dreht und in denen die Handlung hinten an steht oder erst gar nicht existiert? „Alice lost in the Dark“ gehört da definitiv nicht dazu. Dieser Auftakt ist mitreißend und rasant; undurchsichtig und actionreich; spannend und voll düsterer Atmosphäre. Und er ist eben auch verdammt hot. Es gibt zahlreiche explizite Passagen, die sich aber perfekt ins Gesamtbild einfügen, der Spannung zu keinem Moment die Show stehlen und in ihren Ausführungen eine unheimlich große Abwechslung bieten. Und auch das war wieder ein Punkt, der mich unglaublich beeindruckte: hier ist es nicht nur plumper S*x, der da über die Bühne geht, sondern knisternde, facettenreiche Erotik, die prickelt.
Gen Ende wurde es dann zunehmend spannender – wie es natürlich sein sollte. Der Spannungsbogen steigt, die Action wird noch intensiver und die spicy Momente werden auf den Höhepunkt getrieben. Aber das alles auf eher ruhigem Niveau; wenn man das so nennen kann. Das war kein Feuerwerk, kein Spektakel, aber es war doch rund herum perfekt! Es beantwortet genügend offene Fragen, lässt aber für Band 2 noch jede Menge Spielraum und erzeugt auch entsprechende Neugier auf den weiteren Verlauf.

„Alice lost in the Dark“ ist einige Monate vor dem neuesten Werk von Sally Dark, nämlich „Ghost“, erschienen. Und auch wenn man die Entwicklung, die die Autorin in der Zwischenzeit in Sachen Schreibstil, gemacht hat, deutlich erkennt, steht ihr Stil von „damals“ dem heutigen in nichts nach. Genau so wie „Ghost“ hat sich auch Alice’s Geschichte unfassbar leicht und schnell weglesen lassen, sodass ich binnen viel zu kurzer Zeit durch das Buch durch war. Sally schreibt extrem einfach, ohne große Schnörkel oder Besonderheiten; aber das ist das, was sie für mich ausmacht. Ihre Beschreibungen sind auf den Punkt. Ihre Figuren werden mittels einfachsten Mittel zum Leben erweckt und ihre Kulissen überzeugen gerade deshalb, weil sie so stereotypisch dargestellt werden. Ich liebe es, wie die Autorin ganz nebenbei eine extrem mitreißende, und dunkle Atmosphäre erzeugt und wie sie in Bezug auf die expliziten Szenen (sowohl erotischer, als auch brutaler Natur) absolut kein Blatt vor den Mund nimmt. Straight sagt sie, was Sache ist und verleiht sowohl dem Charakteren, als auch der Geschichte ganz allgemein eine gehörige Portion Greibarkeit und Leben.
Dazu kommt, wie jetzt in meinem Fall, dass das Hörbuch absolut perfekt vertont wurde. Ich gebe zu, dass ich mich sowohl an Jaqueline Kolajka als auch an Dennis Kamm gewöhnen musste, da mir ihre Stimmen bisher komplett fremd waren, und sie doch sehr speziell eingesprochen haben. Aber kaum waren einige Minuten vergangen, hätte ich mir keine besseren Sprecher vorstellen können. Beide machen einen immens guten Job und bringen sowohl die emotionalen, wie auch die brutalen Szenen meisterhaft rüber. Sie transportieren auch die entstandenen Emotionen mit einer Intenzität, die mich beinah umhaute. Und so weiß ich jetzt schon, dass jedes Hörbuch dass von ihnen (egal ob einzeln oder zusammen) gesprochen wird, direkt näher von mir betrachtet werden muss.

Dass die Figuren von Sally Dark speziell sind, weiß ich bereits; aber mit Baxter und Alice schickt sie zwei wirklich einzigartige Persönlichkeiten ins Rennen. Beide hab ich, wie schon erwähnt, als sehr lebendig und glaubhaft wahrgenommen und dazu auch als sehr detaillreich ausgearbeitet. Beide ließen sich problemlos vor Augen führen und bei beiden hatte ich den Eindruck, ich würde reale Personen begleiten, nicht nur zweidimensionale, fiktive Buch-Charaktere. Das wohl aber Beste an ihnen war, dass sie sich in gewisser Weise auf Augenhöhe begegneten. Sicher hatten die beiden zwei grundlegend unterschiedliche Positionen bekleidet; und Alice muss sich definitiv unterordnen.. aber das hinderte sie nicht daran, selbst auch ein hohes Maß an Dunkelheit an den Tag zu legen.
Ganz allgemein betrachtet scheint Alice zunächst das perfekte Opfer: Drogenabhängig, obdachlos, aufgeschmissen. Aber hinter ihrer zarten Fassade und ihrer Schwäche für alles, womit man sich in einen Rausch versetzen kann, verbirgt sich eine toughe, schlagfertige und vor allem mutige junge Frau, die sehr genau weiß, was sie will und wie da ran kommt. Mich beeindruckte sie immer wieder, indem sie sich nicht unterkriegen ließ – egal was das Schicksal.. oder Baxter? .. oder ein anderer hochrangiger Kerl?.. für sie bereithielt. Sie kämpft; sie nimmt vieles auf sich; sie zeigt keine Angst. Dabei hat sie die durchaus. Sie ist nicht frei von Ängsten, Zweifeln und Unsicherheiten, aber genau das sorgte dafür, dass sie so lebendig und real auf mich wirkte. Alice kommt trotz allem sympathisch rüber; fast liebenswert und ihre Obsession ist kein Grund, sie weniger zu mögen. Im Gegenteil! Es ist nur eine von zahlreichen Facetten, die sie an den Tag legt. Mit Alice mitzufiebern und mitzufühlen fiel mir also wirklich leicht. Ihre Handlungen und Gedankengänge waren stets nachvollziehbar und authentisch. Ihre Entscheidungen traf sie mit bedacht, was ihr wiederum eine gewisse Reife verlieh. Wir erfahren zusätzlich noch eine ganze Menge über ihren Background – über ihre Vergangenheit und die Emotionen, die dabei aufgeworfen werden, erreichten einen mit Leichtigkeit. Ließen uns mitfühlen. Ließen uns verstehen, wie Alice zu der wurde, die sie heute ist. Für mich war sie die perfekte Besetzung für diesen Roman, einfach weil sie so nahbar für den Leser, und so unnahbar für ihr Umfeld war.
Baxter hatte eher die Position des Geheimnisvollen inne. Über ihn erfahren wir zwar auch eine Vielzahl wichtiger Fakten seiner Vergangenheit, aber so richtig durchschaubar wurde er dadurch nicht. Er ist eben der Boss des Dark Wonderland. Der Anführer eines regelrechten Imperiums und der, der die Zügel in den Händen hält. Nicht nur bei seinen Geschäften, sondern auch in allen anderen Belangen. Mir gefiel die Darstellung seiner Person allein deshalb, weil er trotz der Dunkelheit, die ihn umgibt, niemals gefühllos oder kalt wirkte. Auch er hatte von Sally eine Menge Emotionen zugesprochen bekommen, die von Wut, über Hass, bis hin zur Skrupellosigkeit, wenn sie sein musste, reichte. Und das machte ihn als Menschen extrem interessant. Man wusste während all der knapp 400 Seiten nicht, woran man bei ihm war, und gleichzeitig glich er einem offenen Buch dem Leser gegenüber. Ihn einzuschätzen fiel mir schwer, aber das machte schließlich den Reiz aus.
Ansonsten treffen wir noch eine recht stattliche Anzahl an anderen Nebenrollen, die alle ausreichend detailliert und eingehend dargestellt wurden. Für meinen Geschmack kam niemand zu kurz – sie alle konnten gewisse Gefühle bei mir auslösen und ebenso trugen sie alle auch aktiv zum Fortlauf der Geschichte bei. Einer hob sich allerdings ab. Keith. Keith, der mich im Nu um den Finger gewickelt hatte. Keith, für den ich freudestrahlend in eine Kreissäge gerannt wäre. Dieser Mann stellte Baxter beinah in den Schatten und ich bin ehrlich froh, dass ich ihn in Band 2 nochmal treffen darf.. denn ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich würde ihn nicht vermissen. Optisch und charakterlich eine unglaubliche Wucht und damit mein heimlicher Star dieses Romans.

Wie so oft hab ich mal wieder das Gefühl, dass ich meine Eindrücke und Empfindungen nicht so recht rüberbringen kann. Aber es ist auch schwer, ohne an jeder zweiten Stelle zu spoilern. Deshalb mein Tipp an euch: wenn ihr Bock habt auf eine spannende, undurchsichtige, actionreiche Story, die nicht heißer sein könnte, dann lest „Alice lost in the Dark“ von Sally Dark. Das Buch hatte alles, was ein perfekter Dark Romance brauchte und bot darüber hinaus noch eine Vielzahl anderer Highlights. Alice, Baxter und Co. sind für sich genommen schon eine Wucht. Aber diese genialen Figuren dann noch inmitten dieser genialen Story? Da lässt sich kaum in Worte fassen, was dabei rauskommt. Ich hab dieses Buch von der ersten, bis zur letzten Silbe geliebt und ich kann’s kaum erwarten, endlich nach Band 2 zu greifen. Und für alle lesefaulen Leser da draußen: ich kann auch das Hörbuch guten Gewissens zu 100% empfehlen!

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Man nennt mich Sally Dark und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, dir die dunkle Seite schmackhaft zu machen. Komm und folge mir in meine Welt der dunklen und knisternden Liebesromane! Hier auf der anderen Seite gibt es nicht nur Cookies zum Vernaschen, sondern auch leckere, heiße Bad Boys und Bad Heros, die nur darauf warten, dich gnadenlos zu verführen. Mit ihrem Temperament und ihrer rauen Sprache fahren sie dir unter die Haut und lassen dich nicht mehr so schnell wieder gehen. Wenn du dich deiner dunklen Seite in dir völlig hingeben willst und die eher düsteren Kerle dein Herz höher schlagen lassen, dann heiße ich dich in meiner Welt willkommen, denn jetzt mal ehrlich: Wer will schon den Guten, wenn man den Heißen haben kann?! Du willst mehr von der Düsternis und meinen heißen Bad Boys erfahren? Dann folge mir auf die dunkle Seite und besuch meine Instagram Seite. Hier wirst du über alles rund um meine Bücher auf dem Laufenden gehalten. @_sally__dark_ Oder du besuchst mich auf meiner Website unter https://www.sallydark.de

(c) by Sally Dark

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne bei Sally Dark bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.