||» Rezension «|| „All In – Tausend Augenblicke“

||» Rezension «|| „All In – Tausend Augenblicke“

7. Dezember 2018 0 Von Patchis Books

ALL IN – TAUSEND AUGENBLICKE
Emma Scott
New Adult
Band 1 von 2
432 Seiten
26. Oktober 2018
Lyx Verlag
Inka Marter (Übersetzer)
Paperback
12,90€
Kaufen?
» Amazon « || » Verlag «
» Leseprobe «
# Werbung #Rezensionsexemplar #AmazonAffiliateLink #NetgalleyDE

Kaceys Leben als Rockstar ist ein Tanz auf dem Vulkan, den sie nicht überlebt hätte, wäre Jonah Fletcher nicht in ihr Leben getreten. Ihn zu lieben ist ein Sprung ins Ungewisse, der größtes Glück oder größten Schmerz bringen kann. Doch ganz gleich, was kommt, Kacey weiß, dass sie nicht mehr zurück kann – und dass Jonah es wert ist, alles zu riskieren …

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich anfangs recht wenig Interesse an dem Buch hatte. Das Cover war zwar von Anfang an ein Blickfang, doch es dauerte mehrere 5-Sterne-Rezensionen von befreundeten Bloggern, ehe ich doch neugierig wurde. Es sollte ja angeblich besonders emotional und mitreißend und zutiefst berührend sein. Ich war also gespannt, denn es passiert nur selten, dass mich eine Geschichte wirklich zu Tränen rührt. Ob es bei „All In“ soweit war und meine restliche Meinung gibt’s gleich für euch. Doch zuerst möchte ich noch ein „Dankeschön“ an Netgalley und an den Verlag aussprechen für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. Nun geht’s aber los. Viel Spaß ♥

„All In – Tausend Augenblicke“ ist eine Geschichte rund um zwei völlig verschiedenen Figuren, die auf verschlungenen Wegen zueinander finden. Jonah und Kacey könnten unterschiedlicher nicht sein und harmonieren trotzdem auf einer Ebene miteinander, die jeden Single grün vor Neid werden lässt. Ich spürte die Gefühle der beiden am eigenen Leib, konnte mir so manch zufriedenes Seufzen nicht verkneifen und schmunzelte immer wieder über die liebevolle Art, wie sie miteinander umgingen. Mir war es von Anfang an enorm wichtig, dass ich zu beiden Parteien einen Draht finden konnte und vor allem: dass ich ihre Handlungen und Gedankengänge realistisch und nachvollziehbar fand. Ein Glück war das gegeben, dabei hatte Kacey keinen einfachen Start bei mir. Sie hatte auf den ersten Seiten eine Art an sich, die mir nicht gefiel, geschweige denn, mich erreichte. Sie ging mit ihren Problemen völlig falsch um und ich fand ihre Gedankengänge entgegen meiner Hoffnungen völlig daneben. Gott sei Dank änderte sich das schon nach den ersten paar Szenen, und ich spürte deutlich, wie sich eine Veränderung bei ihr einstellte. Erst dann war ich eins mit ihr und konnte mich prima mit ihr identifizieren. Sie hatte das Herz definitiv am rechten Fleck und ihre Selbstsicherheit brachte oft ein gewisses Maß Humor mit, sodass ich jetzt rückblickend sagen kann, dass Kacey mein Herz eindeutig erobern konnte und ich sie bedingungslos gerne hatte und sympathisch fand. Genau so gerne verfolgte ich ihre Entwicklung, denn aus der derben Rock-Göre wurde ein Mädchen von der Straße, wie sie einem tausendfach überall begegnen könnte; so völlig normal, authentisch und vor allen Dingen wesentlich reifer und bedachter, was ihre Handlungen und Gedankengänge betrifft.
Doch egal wie sehr ich sie auch mochte, an Jonah kam sie nicht ran. Jonah war wirklich einer der tollsten Männern, denen ich in Büchern jemals begegnet bin. Humorvoll, verantwortungsbewusst und so liebenswert. Zwar sagte er mir optisch nur wenig zu, aber charakterlich spielte er in der obersten Liga mit. Nicht nur seine Bodenständigkeit und die Ruhe, die er ausstrahlt, machte ihn zu was besonderem, sondern vor allem weil er das pure Gegenteil von den ganzen Bad Boys ist, die man ansonsten trifft. Er war lieb, nett, herzensgut und hatte dabei eins der schwersten Lose gezogen, die man nur ziehen kann. Dass er trotzdem seine Lebensfreude nicht unterwegs verlor, war dabei umso erstaunlicher. Wow liebe Emma Scott – mit Jonah ist ein wahres Meisterwerk entstanden, in das man sich einfach nur verlieben musste.

Der Start in die Geschichte fühlte sich an wie ein Sprung ins kalte Wasser. Alles beginnt kurz vor einem Konzert von ‚Rapid Confession‘, wie sich Kacey’s Band nennt. Doch schon auf der ersten Seite wird klar, wie gebrochen diese junge Frau tatsächlich ist und was sich hinter der meterdicken Mauer, die sie um sich herum gebaut hat, verbirgt. Kacey ist nicht nur völlig betrunken sondern regelrecht außer Rand und Band. Sie zerstört den halben Club und wird bewusstlos und als dann Jonah ins Spiel kommt, kehrt auch endlich genügend Ruhe ein, damit ich das gelesene verarbeiten konnte. Ich war noch nie ein großer Fan davon, wenn Frauen sich zur Besinnungslosigkeit besaufen und auch nicht davon, seine Probleme mit Alkohol lösen zu wollen. Ein Glück, dass es lediglich die erste Szene ist, die mich eher ein wenig missmutig stimmte; denn schon nach wenigen Seiten taucht Jonah auf und die Handlung schlägt eine ganz andere Richtung ein, die mir wesentlich mehr zusagte.
Allgemein war die Idee für mich etwas gänzlich neues in dem Genre, insbesondere, weil Emma Scott eben doch einige Ideen und Plost einbaute, die mich überraschten. Die Emotionen wurden so unheimlich gut transportiert, dass man als Leser gar nicht anders kann als mitzufiebern und mitzufühlen – und zu leiden.. mein Gott, was hab ich gelitten? Ich hatte das Gefühl, die Autorin würde mein Herz in den Händen halten, es in der Faust zerdrücken; sah die Splitter gen Boden fallen, nur damit sie es später wieder liebevoll zusammenflicken kann. Wäre es beim reparierten Herz geblieben, hätte ich wohl damit leben können, doch dieses Gefühl eines brechenden Herzens wiederholte sich einige Male, ehe ich am Ende dann gar nicht mehr wusste, wohin mit mir und meinen Emotionen.
Es gab, besonders im mittleren Teil mal eine gewisse Ruhe-Phase, die eher von Wohlfühl-Momenten lebte als von allem anderen; aber selbst zu diesen Zeiten wollte ich das Buch einfach nicht aus den Händen legen. Ich denke, jetzt rückblickend betrachtet, dass die Geschichte rund um Kacey und Jonah besonders deshalb so authentisch war, weil Emma Scott sich Zeit ließ und nichts überstürzte. Die Story entwickelte sich ganz realistisch, ohne viel Drama, dafür mit jeder Menge Gefühlen und das so zu schreiben, dass es eben nicht langweilig wird und ohne Durchhänger, ist für mich eine beachtliche Leistung.
Zum Ende selbst möche ich gar nichts sagen – ich denke, ich verrate genug, wenn ich schreibe, dass ich mehrere Tage brauchte, um meine Gedanken zu dem Buch hier zusammen zu fassen – und selbst jetzt noch wirkt dieses ewig lange Text hier ziemlich chaotisch – aber es trifft meine Gedanken einfach perfekt.

Zuletzt noch ein paar wenige Worte zum Stil: Emma Scott schreibt einfach und lockerleicht, vergisst dabei aber weder wichtige Beschreibungen noch Tiefgang und ich kam nicht nur irre schnell durch die Seiten, sondern fühlte mich auch regelrecht in das Buch hinein gezogen. Wenn ich las, blendete ich alles um mich herum aus, was ein eindeutiges Zeichen dafür ist, dass ich mich einerseits fallen lassen, mich das Geschehen aber gleichzeitig auch sehr fesselte und es doch auch eine gewisse Spannung gab. Dadurch, dass wir sowohl aus Kacey’s als auch aus Jonah’s Sicht lesen, werden dem Leser beide Protagonisten näher gebracht und außerdem gibt es stets Cliffhanger am Ende der Kapitel, sodass man immer weiterlesen muss. Mir gefiel der Stil und die Sprache, mir gefielen die Dialoge und mir gefielen die Details, die die Autorin hier unbewusst hat einfließen lassen.

„All In – Tausend Augenblicke“ von Emma Scott ist ein zutiefst bewegendes Buch, das berührt und mitreißt, das zum Lachen und zum Weinen einlädt. Wundervolle Figuren hauchen dieser emotionalen Geschichte Leben ein und eine Menge Mut von Seiten der Autorin rundet meine Lobeshymne nun ab. Ich jedenfalls zähle die Tage, um nicht zu sagen, die Stunden, bis Band 2 erscheint. Für mich eins der Jahres-Highlights in diesem Genre und definitiv einen zweiten, dritten, vierten… Blick wert. Riesige Lese-Empfehlung und verdiente

» » » Emma Scott « « «
Emma Scott schreibt am liebsten Liebesgeschichten mit nicht so perfekten Charakteren, über Menschen mit einer Künstlerseele, Menschen, die Bücher lieben und schreiben. Diversität, Toleranz und Offenheit sind ihr ein wichtiges Anliegen. Mit ihren Romanen, die sie als Self-Publisherin herausbrachte, hat sie sich eine treue und begeisterte Fangemeinde erschrieben.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Lyx-Verlag bedanken, einerseits für die Bereitstellung des Buches als Rezensionsexemplar, andererseits dafür, alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Das Urheberrecht liegt natürlich weiterhin beim Verlag.