||» Rezension «|| Broken Blackness No.1 [von Yuna Drake]

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27. September 2019 0 Von Patchis Books
BROKEN BLACKNESS
– Kein Liebesroman No. 1 –
Yuna Drake
Dark Romance
Band 1 von [?]
270 Seiten
15. August 2019
Independently published
Taschenbuch
9,90€
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#werbung #rezensionsexemplar

SKAISA ist Anfang zwanzig, hat einzigartige ozeanblaue Augen, wird gezwungen, in einem Bordell zu arbeiten und besitzt sehr wenig, an dem sie hängt. Eigentlich hat sie nur ihr Leben und einen Teil ihrer heilen Vergangenheit.Nur aus diesem Grund hält sie in dieser gefühlskalten, hoffnungslosen und grausamen Welt durch.Doch recht schnell wird ihr auch diese Hoffnung genommen, als sie von einem Mann entführt wird, dessen Seele mehrfach gebrochen wurde. Er ist nicht ihr Retter und ganz sicher nicht ihr Beschützer

(c) by Amazon

Nachdem mich gefühlt alle bei Instagram mit diesem Buch angefixt haben, kam die Frage der Autorin, ob ich das Buch gerne lesen möchte, gerade recht. Ich ergriff die Chance und sagte zu. Nochmal herzlichen Dank an dich liebe Yuna Drake; ich hab mich unendlich über das Angebot gefreut. Aber wie immer gilt, dass das meine Meinung natürlich nicht beeinflusst (für all diejenigen, die das denken). Kaum dass es bei mir ankam, habe ich mich auch schon in die Geschichte gestürzt und heute, nur 2 Tage später, kann ich euch meine Meinung sagen. Falls ihr also neugierig seid, wie mir mein zweites Dark Romance Buch gefallen hat, bleibt gerne dran. Viel Spaß ♥

Broken Blackness gibt uns einen Einblick in den bitteren Alltag der Zwangsprostitution und zeigt auf, wie gewaltätig es in dieser Szene zugeht und was die Frauen tagtäglich über sich ergehen lassen müssen. Yuna Drake hat hier sehr bildhaft die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die in dieses Millieu abgerutscht ist und nun mit den Folgen zu kämpfen hat. Auf erschreckend authentische Weise erleben wir mit Skaisa, wie sie sich durch jeden einzelnen Tag kämpft und die Hoffnung auf ein besseres Leben immer mehr aufgibt. Ein erdrückendes Gefühl von Hilflosigkeit ist nur eins von vielen, dass ich während des Lesens fühlen musste. Ekel, Schock und Resignation gehörten ebenfalls dazu.
Gleichzeitig verfolgen wir einen weiteren Handlungsstrang, der sich grundlegend vom ersten abhebt. Die Hauptrolle darin hat Tjark übernommen. Ein Mann, dessen Machenschaften so dunkel sind wie die tiefste Nacht. Auch hier ist der Einblick unfassbar real und absolut packend, wenngleich auch ein wenig oberflächlicher als Skaisa’s Geschichte. Beide Stränge sind grundverschieden, aber gleichermaßen einnehmend und mitreißend. Die Abwechslung tut dem Buch enorm gut und sorgt für kurze Lichtblicke und Verschaufpausen. Doch lange währte der Frieden nicht, denn die Handlungen laufen unweigerlich zusammen und ergeben dann ein großes Ganzes, das zwar weniger ekelhaft, dafür aber genau so brutal ausfällt.
Zu Beginn hatte ich so meine Probleme; das streite ich nicht ab. Die Namen und Begebenheiten wollten kein richtiges Bild vor meinem inneren Auge entstehen lassen. Es dauerte, bis ich den Faden aufnehmen konnte. Nach rund 30 Seiten war es dann soweit und ich konnte mich von der Spannung, die urplötzlich aufkeimte, mitreißen lassen. Von dieser Sekunde an, bis zum bitteren Ende war ich derart gefesselt, dass ich das Buch in einem Rutsch vollends durchlesen musste; nicht fähig, es auch nur für den Bruchteil einer Sekunde aus den Händen zu legen. Das Erzähltempo ist beeindruckend rasant, die einzelnen Plots gut durchdacht und überraschend insziniert. Selbst das Ende, das jede Menge Potential für den Folgeband bietet und nur wenige offene Fragen klärt, überzeugte mich auf ganzer Linie und macht neugierig genug, um sofort den zweiten Band bestellen zu müssen. Letztlich aber gab es für mich ein großes Problem: mir fehlte in dieser Dark Romance Geschichte der Romance-Aspekt. Zwar sehe ich das, in Anbetracht dessen, dass noch weitere Bände folgen werden, nicht allzu eng, fiel mir aber rückblickend doch genug auf, um es hier erwähnen zu müssen. Ich denke, dem wird im zweiten Teil definitiv mehr Beachtung geschenkt – aber hier vermisste ich die Romance einfach.

Der Schreibstil ist – gewöhnungsbedürftig. Gerade zu Beginn stolperte ich immer wieder über die gefühlt abgehackten Sätze. Doch im Laufe der Zeit wurde es besser (oder ich gewöhnte mich daran) und ich merkte, dass diese Art des Erzählens dem Buch sogr noch etwas Gutes tut: denn es sorgt für weiteres Tempo und wirkt stellenweise genau so atemlos, wie ich mich während des Lesens gefühlt habe. Yuna Drake nimmt bei der Geschichte auch kein Blatt vor den Mund und berichet unverblümt, was sich in den einzelnen Szenen abspielt. Drogen, Sex, Gewalt, Missbrauch und sogar Mord wird bildhaft und detaillreich beschrieben und ist sicher für den ein oder anderen abschreckend. Für mich stellte es kein Problem dar; ich kann mir aber vorstellen, dass zarte Gemüter eher weniger begeistert sein werden. Dabei ist selbst die Gliederung des Buches genial: geschrieben ist das ganze nämlich aus zwei Perspektiven und wechselt in unregelmäßigen Abständen hin und her. So begleiten wir sowohl die Opferrolle in Form von Skaisa’s Sicht, als auch die von Tjark, der ja bekanntlich am anderen Ende der Leiter steht. Dies sorgt nicht nur für Zündstoff, sondern auch für noch tiefere Einblicke in die jeweils so unterschiedlichen Alltage der Figuren und erzeugt weitere Spannung.

Die Charaktere. Tja. Versetze dich mal in eine junge Frau die zur Prostitution gezwungen wird, oder in einen Mann, der seinen Lebensunterhalt damit verdient, die Gesetze zu brechen, hinein. Schwierig oder? Und trotzdem gelang es mir überraschenderweise absolut problemlos. Beide waren für mich immens authentisch dargestellt und sehr glaubwürdig ins Szene gesetzt. Die Unterschiede zwischen Tjark und Skaisa könnten nicht deutlicher sein und trotzdem harmonierten sie für mich auf einer Ebene, die mich beeindruckte. So verschieden sie auch waren, die Sympathie stimmte und ich fühlte mit beiden, auf ihre jeweilige Art und Weise mit. Während bei Skaisa oft das Mitgefühl und die Sprachlosigkeit über das, was sie erlebte, siegte; war es bei Tjark stets ein Mitfiebern, ob seine Pläne wohl alle so verliefen, wie er es plante und wünschte. Ich gebe zu, Skaisa hat von der Autorin deutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten und Tjark blieb da, wahrscheinlich gewollt weit, dahinter zurück. Er war der undurchsichtige Part und sollte für den Leser geheimnisvoll bleiben – in dem Fall heißt es wohl: Ziel erreicht; denn obwohl man einiges über ihn erfährt, gibt es immer noch zahlreiche Fragezeichen in meinem Kopf, wenn es um ihn geht. Allein schon um seine Geheimnisse zu lüften, lohnt es sich für mich, nach Band 2 zu greifen. Was treibt dieser Mann denn nur den ganzen Tag?
Randfiguren, sofern sie eine richtige Rolle inne hatten, gefielen mir ebenfalls. Da waren der dubiose Gestalten dabei; sehr blutrünstige und gefühlskalte Geschäftsleute; aber auch ganz zahme Sympathie-Träger, auf deren Wiedersehen ich mich bereits freue. Ich hätte übrigens ganz gerne einen eigenen Jones – der stach durch pure Normalität aus der Masse an fragwürdigen Persönlichkeiten heraus und hob sich allein deswegen schon sehr positiv von den anderen ab.

„Broken Blackness No. 1“ von Yuna Drake ist ein endlos düsterer Roman über die Zustände in Bordellen und dem riesigen Leid, das die Frauen ertragen müssen. Ohne Rücksicht auf das empfindsame Leserherz erzählt die Autorin von Mord, Erpressung, Sex und der täglichen Dosis Gewalt. Dabei schafft sie eine erschreckend einnehmende, stockfinstere Atmosphäre, die mich prompt in die Tiefen dieses Millieus hinabgezogen hat und atemlos durch die Seiten rasen ließ. Ein absolut packender Auftakt, der erotisch, brutal, schockierend ist und trotzdem so unendlich gut. Für mich fehlte letztlich eine Portion Romance in dem Ganzen; und auch wenn ich all meine Hoffnungen auf No. 2 setze, gibt es von mir nicht die volle Punktzahl. Trotzdem absolut lesenswert – aber nichts für zarte Gemüter.

» » » Yuna Drake aka D.C.Odesza « « «
D.C. ODESZA ist das Pseudonym einer jungen, deutschen Autorin mit französischen Wurzeln. In ihren erotischen Romanen gibt es keine Tabus. Die Szenen werden ausführlich und abwechslungsreich umgesetzt mit einem Hauch an BDSM Einflüssen.

(c) by Amazon

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne bei der Autorin bedanken: dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen und natürlich auch für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.