||» Rezension «|| „Cold Princess“ von Vanessa Sangue
von Vanessa Sangue
Reihe/Serie: Cosa Nostra #1 von #2
Erscheinungsdatum: 29.März.2018
Seitenanzahl: 352
ISBN: 978-3736304369
Genre: New Adult // Erotik
Übersetzer: [auf deutsch erschienen]
Format: Paperback
Unverbindliche Preisempfehlung: 12,90€
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[Erster Satz/erste Sätze in „Cold Princess“ von Vanessa Sangue]
Saphira ist einerseits wirklich kaltherzig und herrisch, der typische Chef einer so mächtigen Familie. Sie zeigt in vielerlei Hinsicht keinerlei Emotionen, sondern handelt rein nach Logik und Verstand. Ihre Gedanken und Handlungen waren dabei zwar nicht immer gänzlich nachvollziehbar, aber ich bin ja schließlich auch kein Mafia-Oberhaupt. Sie wurde als sehr charakterstark, kühn und brutal dargestellt; eine Frau, die nach Rache sinnt. Was mich aber am meisten beeindruckte, war ihre verletztliche Seite, die nur selten ans Licht kam. Dann aber spürte man genau, welch immense Kraft es kostet, eine Mafiafamilie zu leiten und ein Capo zu sein, keine Gefühle zu zeigen und knallhart zu erscheinen. Das hat die Autorin wirklich gut eingefangen und zu den Lesern transportiert.
Madox hingegen scheint nur eine Seite zu haben; nämlich die Auftragskiller-Seite. Geheimnisvoll, brutal, unberechenbar und sexy as fuck. Madox ist definitiv mein neuer Book Boyfriend und der mit Abstand heißeste Buchcharakter, den ich jemals getroffen habe. Er war auf seine ganz eigene Art und Weise sympathisch und trotz seinem Job doch irgendwie auch nicht völlig emotionslos. Er besaß ein Herz, auch wenn das bisher nicht komplett an die Oberfläche kam. Es war mir eine Freude, ihn bei seiner Arbeit, seinen Gedanken und seinen sexuellen Vorlieben begleiten zu dürfen und dabei zu sein, wenn er selbst ins Straucheln gerät, wenn es um seine Emotionen geht.
Die Nebenfiguren gefielen mir ebenfalls total gut. Emilio gefiel mir dabei am besten, denn seine bedingungslose Loyalität Saphira gegenüber war total interessant zu verfolgen. Ebenso habe ich aber auch Rabia ins Herz geschlossen, denn sie war es, die mit ihrem offenen, lebensfrohen Gemüt immer wieder eine gewisse Lockerung in die Geschichte brachte und dem Leser so ein wenig Zeit gab, durchzuatmen. Wie es sich für eine gute Story gehört, gibt es natürlich auch Antagonisten, in diesem Fall die Vargas, die aber ebenso authentisch und interessant dargestellt wurden, wie die beiden Protagonisten.Vanessa Sangue hat sich in „Cold Princess“ für die dritte Person und verschiedene Sichten entschieden. Wir lesen sowohl aus Saphira’s Sicht, als auch aus Madox’s Sicht und beide waren auf ihre Weise gut. Was mich ebenfalls positiv überraschte, war die Tatsache, dass auch andere Figuren, also Nebenfiguren, eigene Kapitel bekamen. Das sorgte in erster Linie für eine ordentliche Portion Soannung, aber auch für einige Klarheit, denn so erfahren wir nicht nur Privates über den jeweiligen Charakter, sondern auch Gedanken und Beweggründe für seine Taten. Mir gefiel diese Art des Schreibens total gut und ich fühlte mich, trotz fehlender „Ich-Perspektive“ wie ein Teil der De Angelis und nicht nur wie ein Leser, der das alles von weit entfernt beobachtet. Die erotischen Szenen waren dabei gar nicht plump oder niveaulos, sondern trotz der Brutalität irgendwie noch sinnlich und leidenschaftlich. Ich hab natürlich durch die Warnung relativ viel erwartet; aber gerade wenn man mehr oder weniger zu Hause ist in dem Genre, hat man doch schon viel gelesen und es haut einen nicht mehr allzu viel aus den Socken – das hier auch nicht. Ansonsten hat sich das Buch, dank sehr einfachem, aber nicht anspruchslosen Stil, wahnsinnig schnell lesen lassen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Was mir vielleicht an der ein oder anderen Stelle fehlte, waren ein paar Beschreibungen in Bezug auf das Setting. Italien hat für mich einfach eine ganz spezielle Atmosphäre und gerade Palermo stelle ich mir besonders schön vor – das kam im Buch leider nicht so recht durch und die Geschichte hätte wohl an jeden x-beliebigen Ort verlagert werden können, ohne dass ich etwas vermisst hätte. Ansonsten gibt’s am Stil und an den Beschreibungen absolut nichts zu meckern und ich war im Groben und Ganzen rund herum zufrieden.
„Cold Princess“ von Vanessa Sangue ist ein Dark Romance Roman mit einer interessanten Thematik in Form von zwei verfeindeten Mafia-Familien, die um die Herrschaft von Palermo kämpfen. Rache, Mord und Brutalität steht dabei an der Tagesordnung und sorgt für jede Menge Spannung und Action. Doch auch die Gefühle kommen nicht zu kurz, sondern sind authentisch und glaubhaft verpackt und lockern die Handlung immer wieder zeitweise auf. Saphira und Madox sind dabei total passende Figuren, die sympathisch und vor allem realistisch eingebracht werden. Minimale Kritikpunkte wie die fehlende Italien-Atmosphäre oder die Klischees kann ich dabei getrost unter den Teppich kehren, denn alles in allem hat es mich überaus begeistert und toll unterhalten und ich kann nicht anders, als es als Highlight zu betiteln.
Vanessa Sangue hegt eine große Leidenschaft für Bücher, tätowierte
Männer und Gefahr. So ziemlich alles davon zeigt sich auch in ihren
Romanen. Ihre Charaktere sind für sie wie eine zweite Familie, die sie
langsam aber sicher in den Wahnsinn treibt. Wenn sie gerade nicht
schreibt, spielt Vanessa den Dosenöffner für ihre beiden Katzen,
versinkt mit einer guten Tasse Tee in anderen Welten und versucht
halbwegs erfolgreich weder den Pizza- noch den Paketboten vor ihre Tür
zu bestellen.