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11. Dezember 2019 0 Von Patchis Books
DER GEHEIMNISVOLLE MISTER WHITE
Snowflakes at Christmas – Reihe
Marit Bernson
Romance
Band 2 von [?]
202 Seiten
November 2019
Amazon Selfpublishing
Taschenbuch
7,90€
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#werbung #rezensionsexemplar

Ein geheimnisvoller Fremder zu Weihnachten
In sich abgeschlossener Roman aus der Snowflakes Romance-Reihe.

Es ist kurz vor Weihnachten, als ein geheimnisvoller Gast in dem kleinen Hotel von Valerie Flakes auftaucht. Jon White reist allein, scheint niemanden in Snowflakes zu kennen, will aber die Feiertage dort verbringen. Schließlich stellt er sich als Investor vor und möchte, dass Val ihm alles über den Ort erzählt. Inmitten der Weihnachtsvorbereitungen und Veranstaltungen, die das kleine Städtchen zu bieten hat, kommen sich die beiden näher. Doch Mister White verfolgt einen ganz speziellen Plan.

(c) by Amazon

Eins der jährlichen Highlights sind die ganzen Weihnachtsbücher, die gen Ende des Jahres stets erscheinen. Darunter fällt auch der zweite Band der Snowflakes Romance Reihe. Ich bin aber eher durch Zufall auf diesen Roman aufmerksam geworden, doch umso größer war die Neugier auf die Geschichte. Als dann die Zusage von der Agentur kam, war die Freude riesig und ich hab mich prompt ins Geschehen gestürzt. Ob „Der geheimnisvolle Mister White“ zu den gelungenen Christmas-Geschichten gehört oder ob ich auf diese Story hätte verzichten können; erzähle ich euch jetzt. Bleibt also gern dran. Viel Spaß. ♥

Obwohl ich Zweifel hatte, einen zweiten Band zu lesen, ohne den Vorgänger zu kennen, glückte mir der Einstieg sehr gut. Auch im Laufe der Geschichte gab es keine Wissenslücken oder Verständnisprobleme. Die Bände sind also tatsächlich komplett abgeschlossen und es bedarf keinerlei Vorwissen. Marit Bernson erzählt dabei mit einem sehr angenehmen, lockerleichten Schreibstil, dank dem man enorm schnell und flüssig durch die Geschichte kommt. Trotzdem ist er gleichzeitig enorm bildhaft und lebendig, und darüber hinaus auch noch unheimlich atmosphärisch. Ich fühlte mich durchweg wohl und geborgen innerhalb der Handlung und konnte beim Lesen zu 100% abtauchen, abschalten und mich treiben lassen.
Auch die Gliederung entsprach meinen Vorstellungen und Wünschen. Wir lesen, wie so oft, aus zweierlei Sichten; nämlich aus denen der Hauptfiguren. Was mich dabei aber immens störte, waren die unterschiedlichen Formen. Während Jon’s Perspektive in der ersten Person (ich) geschrieben ist, lesen wir Val’s Kapitel in der dritten Person (er/sie/es) und das verwirrte mich immer wieder aufs Neue. Das hätte, für mich, nicht sein müssen. Wenn schon zwei Sichten, dann doch bitte in der gleichen Erzählform erzählt.

Anders als bei den beiden Perspektiven harmonierten die Charaktere wiederum sehr gut. Die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten; aber auch in Kombination mit Randfiguren funktionierte auf ganzer Ebene und wirkte stets lebendig und glaubhaft. Dien Authensität war regelrecht greifbar und ich konnte mich mit den Dialogen und allgemeinen Interaktionen absolut arrangieren.
Val ist eine bezaubernd Protagonistin, die dank ihres Alters zum Glück die nötige Reife mit brachte und stets nachvollziehbar handelte. Mit ihrer sympathischen, fleißigen Art entstand das Bild einer absoluten Powerfrau, die ihr Leben vortrefflich meistert. Als Inhaberin des Hotels hat sie, gerade jetzt vor Weihnachten alle Hände voll zu tun und trotzdem lässt sie Familie und Freunde und Jon nicht einfach links liegen. Für mich hat sie den idealen Mittelweg zwischen Beruf und Privatleben gefunden und mauserte sich mit ihrer zuckersüßer Nervosität und ihrem selbstbewusstem Auftreten zum Liebling der Geschichte. Trotzdem komme ich nicht umhin, sie auch als naiv zu betiteln. Ich versuchte es zwar immer wieder auszublenden, wurde aber doch immer wieder darauf aufmerksam. Das Ganze tat ihr und ihrem Wesen keinen Abbruch; auch das Bild, das ich von ihr hatte, veränderte sich dadurch nicht großartig – aber es war deutlich zu spüren, dass sie oft nur das positive sehen wollte und das negative einfach ignorierte.
Jon hingegen blieb für mich die ganze Zeit über ein Rätsel. Seine Absichten waren klar; doch genau deswegen fiel es mir schwer, seine Gefühle und seine Gedankengänge richtig ernst zu nehmen. Ich fand leider keinen richtigen Draht zu ihm und diese Distanziertheit machte es mir schwer, ihn zu mögen. Seine Attraktivität zum trotz konnte ich mich nicht so in ihn verlieben, wie ich es mir gewünscht hätte. Doch trotz der ganzen Problemen mit ihm und seinem Auftreten mochte ich ihn eigentlich ganz gern. Er brachte mich immer wieder zum Schmunzeln, und seine Beweggründe wurden gen Ende dann logischer, machten die langen Schwierigkeiten aber nicht wieder wett.
Randfiguren gab es nur wenige, die eine wirklich tragende Rolle spielten. Natürlich lernen wir Val’s Eltern kennen, ebenso ein paar Angestellte aus dem Hotel, aber Tiefgang gab es keinen; was aber so gar kein Problem war. Es reichte vollkommen aus, dass sie ausreichend dargestellt wurden, um sie mir vorzustellen und um sich gut ins Gesamtbild einzufügen. Es wurde sich einfach fast ausschließlich auf die Hauptfiguren konzentriert und das war auch definitiv gut so.

Inhaltlich wurde das Rad nicht neu erfunden, keine Frage. Eine idyllische, wunderschöne, verschneite Kleinstadt, ein Hotel, ein mysteriöser, super attraktiver Gast und die Weihnachtszeit. Klingt alles nicht sehr innovativ; und das war es auch nicht. Doch Marit Bernson hat aus diesen fast ausgelutschten Elementen eine Geschichte zusammen gebastelt, die sich sehen lassen kann. Wir steigen am 12. Dezember ins Geschehen ein und verfolgen dann quasi den Countdown bis Weihnachten. Das Besondere: in dem Örtchen Snowflakes hat es bereits Tradition, dass jeden Tag ein anderes Ereignis ansteht, um die Wartezeit bis Heiligabend zu verkürzen. Ich fand diese Idee einfach zuckersüß und wirklich gelungen. Jedes Kapitel erzählt von einem anderen Aktivität des Dorfes; wie beispielsweise Basteln im Kaminzimmer, Schlittschuhlaufen und vieles mehr. Es hat mir große Freude bereitet, die Tage mit Val und Co und den Dorfbewohnern zu verbringen und das schrullige Verhalten typischer Kleinstädler zu beobachten. Die Weihnachtsstimmung übertrug sich prompt auf mich und ich genoss es sehr, mit mitreißen zu lassen.
Einen großen Spannungsbogen gibt es dabei nicht; doch die Wohlfühlatmosphäre und die Herzlichkeit in dem Roman reichten komplett aus, um mich zu fesseln. Natürlich wurden dabei auch einige Klischees erfüllt, aber auch das tat dem Ganzen kein Abbruch. Immer wieder tauchte das Bild von Stars Hollow vor meinem inneren Auge auf und meine Begeisterung wuchs noch weiter an.
Das große Drama, das unweigerlich kommen muss, kam dann auch und war, zumindest für mich, keine große Überraschung. Doch wie die Autorin dies alles ausgearbeitet und dargestellt hat, gefiel mir trotzdem. Die Abhandlung des Ganzen ging dabei etwas zu schnell, sodass es ein wenig unglaubwürdig wirkte und mich mal kurzzeitig die Augen verdrehen zu lassen – ala „war ja klar“; aber im Endeffekt erreichte auch das mein Herz auf ganzer Linie und stellte mich letztlich zufrieden.

„Der geheimnisvolle Mister White“ ist eine zuckersüße Geschichte mit viel Herz und Humor und dem herrlich schrulligen Verhalten von den typischen Kleinstadt-Bewohnern. Man fühlt sich einfach wohl und geborgen und möchte am liebsten noch Stunden innerhalb des Buches verbringen. Natürlich bringt es aber auch gewisse Klischees mit sich und ist durchaus vorhersehbar, aber dafür einfach schön und voller heimeliger Momente. Einziges Manko war für mich die zwei unterschiedlichen Erzählformen, die mich irritierten und streckenweise richtig störten. Dank des Einfalls von Marit Benson mit dem XMas-Countdown versprüht das Buch jede Menge Weihnachtsstimmung und weckt Fernweh zu idyllischen Kleinstädtchen mit viel Schnee. Kein Highlight, aber die perfekte Lektüre für die jetzige Zeit. Ich werde definitiv Band 1 noch nachschieben und hoffe, dass da noch mehr kommen wird.

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Marit Bernson wurde 1977 in Mecklenburg geboren und lebt mit Mann und zwei Kindern in Oberfranken.
Sie liebt Geschichten in jeder Form – Buch, Film oder eine Erzählung am Lagerfeuer. Genauso vielfältig sind Marits Geschichten. Sie schreibt fantastische Kinder- und Jugendbücher, romantische Lovestorys und humorvolle Romane.
Weihnachtsgeschichten haben einen besonderen Stellenwert bei ihr.

(c) by Amazon

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne bei Marit Bernson und bei Authors Assisant bedanken: dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen, sowie für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und die liebe Widmung.