||» Rezension «|| Dream Again [von Mona Kasten]

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26. Juli 2021 0 Von Patchis Books
DREAM AGAIN
Mona Kasten
New Adult
Band 5 von 5
Woodshill-Reihe
480 Seiten
25. März 2020
Lyx Verlag
Paperback
12,90€
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#werbung #rezensionsexemplar


Sie haben den Glauben an ihr Glück verloren – doch gemeinsam lernen sie wieder zu träumen

Jude Livingston ist am Boden zerstört: Ihr großer Traum, als erfolgreiche Schauspielerin in L.A. durchzustarten, ist geplatzt. Ohne Job und ohne Geld bleibt ihr keine andere Wahl, als zu ihrem Bruder nach Woodshill zu ziehen – und damit auch in die WG ihres Ex-Freundes Blake Andrews. Schnell merkt Jude, dass aus dem humorvollen Jungen von damals ein gebrochener Mann geworden ist, der ihr die Trennung nie verziehen hat. Doch die Anziehungskraft zwischen ihnen ist heftiger als je zuvor. Und schon bald müssen sich Jude und Blake fragen, ob sie bereit sind, ihre Herzen erneut zu riskieren …

(c) by Lyx Verlag

Es ist soweit. Ich habe die Again-Reihe von Mona Kasten beendet. Ich muss ja ehrlich sagen, ich verlasse Woodshill mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zum einen bin ich froh, nun endlich alle fünf Bände zu kennen. Zum anderen bin ich aber auch traurig, dass es nun ein für alle Mal vorbei ist. Heute möchte ich aber gern noch mit euch besprechen, wie mir „Dream Again“ und somit der letzte Band der Reihe gefallen hat. Konnte er mit den vorherigen Teilen mithalten? Oder hält der minimale Abwärtstrend an? Das und noch vieles mehr verrate ich euch jetzt. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension ♥

In dieser Geschichte dreht sich alles um die junge Schauspielerin Jude, die uns bisher noch komplett fremd war. Ihr erster Auftritt hat es gleich in sich; denn wir lernen sie in einer absoluten Ausnahmesituation kennen, die auch direkt ans Herz geht. Denn Jude strandet bei ihrem Bruder Ezra; oder besser gesagt in seiner WG. Dass Blake, ihr Ex-Freund, keine Freudensprünge machen wird, sie nun permanent um sich zu haben; damit rechnet Jude bereits. Was sie aber dann doch überrascht ist seine beinahe schon aggressiv ablehnende Haltung ihr gegenüber. Blake kennen wir allerdings schon aus den Vorgängerbänden, sodass wir bereits wissen, dass er eigentlich kein schlechter Mensch ist. Distanziert und eher mürrisch; aber mit einem guten Herzen.
In „Dream Again“ lernen wir ihn zunächst von seiner allerschlechtesten Seite kennen, können aber trotzdem nachvollziehen, wieso er so reagiert. In Sachen Glaubwürdigkeit und Authenzität macht man diesem jungen Mann absolut nichts vor. Ich fand schon sehr schnell einen Draht zu ihm und konnte mit seiner Art und Weise; seiner Ausstrahlung problemlos umgehen. Er war mir sympathisch, weckte durch sein Auftreten meine Neugier und wurde zu einer wahrlich interessanten Persönlichkeit. Denn wie wir aus „Hope Again“ schon wissen, hat er durchaus seine liebenswürdigen Momente; und die traten auch hier ans Licht. Er war nicht der unnahbare Kotzbrocken; er hielt nur seine Fassade konsequent aufrecht und verbarg seine wahren Gefühle – seine ganzen Verletzbarkeit – dahinter. All seine Wutausbrüche, seine harten Worte wurden so um so vieles greifbarer. Aber ich bin dennoch froh, dass er trotzdem im Laufe der Zeit auftaute und sein wahres Gesicht zeigte. Die Entwicklung begann ganz langsam und unbemerkt, doch irgendwann war sie vollbracht und erst da bemerkte ich, dass der Prozess überhaupt in Gange war. Ich mochte Blake; in beiden Facetten wahnsinnig gerne, ertappte mich aber dabei, wie ich ihn als liebenswerten, offenen Mann noch anziehender fand. Kein Bad Boy, aber eben auch kein Good Guy und aus dieser Mischung resultierte ein greifbarer, lebendiger Charakter, dem man nah sein kann und mit dem es ein leichtes ist, mitzufiebern und mitzufühlen.
Ich habe dieses Mal bewusst mit dem männlichen Protagonisten angefangen, weil ich mit Jude nicht zu 100%ig warm wurde. Sie ist sympathisch, authentisch und eine durch und durch greifbare Persönlichkeit, die perfekt in die Geschichte passt und eine Menge Pluspunkte sammeln konnte. Aber nicht jede Reaktion von ihr; nicht jede Vermutung und erst recht nicht jeder Gedankengang empfand ich als richtig.. oder logisch. Ich fragte mich, was sie erwartete? Sie stürzt ohne Vorankündigung in das Leben ihres Ex-Freundes und denkt, er empfängt sie nach einer bitterbösen Abfuhr ihrerseits, mit offenen Armen? Mir war sie oft zu unbefangen und zu naiv; sodass ich mich gegen das ein oder andere Augenrollen nicht wehren konnte. Es gibt Menschen, denen fliegt alles zu – und es gibt Menschen, die für ihr Glück kämpfen müssen. Jude denkt, sie gehöre zur ersten Fraktion .. tut sie aber nicht. Sie vergisst manchmal, dass man Fehler nicht ungeschehen machen kann und dafür gradestehen muss. Aber ich will sie nicht durchweg schlecht reden; hätte sie mir nicht im Großteil gut gefallen, so hätte ich mir mit dem Buch schwer getan, und das war nicht der Fall. Jude war halt eigen. Nicht unsympathisch und erst recht nicht arrogant oder abgehoben – kein typisches Hollywood-Sternchen; aber einfach nicht meine liebste Protagonistin der Reihe. Logisch, mit Allie, Dawn und Sawyer mitzuhalten ist auch schwer; obwohl ich stets versucht habe, keine Vergleiche zu ziehen. Kurz gesagt. Jude ist eine gute Besetzung, mit der ich mitfühlen und mitfiebern konnte, aber nicht immer ganz eins war.
Randfiguren gab es natürlich ebenfalls wieder – so zum Beispiel die WG, in die Jude zieht. Gemeinsam mit ihrem Bruder, ihren Ex und zwei Kumpels wohnt sie unter einem Dach und da herrscht nicht nur Streit und Chaos, sondern auch eine Menge Wohlfühl-Atmosphäre und Humor. Allein dadurch schloss ich Ezra und die anderen beiden tief ins Herz. Leider aber kamen sonstige Akteure aus den Vorgängern, nur sehr, sehr wenig vor. Ich vermisste Dawn, Allie, Sawyer, Spencer, Kadenn, Isaac. Obwohl sie kurz zu Gast waren, war mir das schlicht zu wenig. Dafür treffen wir Everly und Nolan ein paar Mal öfters, was mich wiederum milde stimmen konnte.

Die Idee hinter „Dream Again“ ist auch denkbar simple, aber deshalb nicht weniger gut. Es gab zigtausend Möglichkeiten, das ganze umzusetzen und ich war umso gespannter, für welche Richtung sich Mona Kasten entscheiden würde. Außerdem freute ich mich natürlich auch wieder auf die typischen Woodshill-Wohlfühlvibes und die großen Gefühle gefreut. Aber fangen wir vorn an:
Beim Einstieg gab’s keinerlei Hindernisse, außer vielleicht, dass man kurze Zeit braucht, um sich an das neue Gesicht in Woodshill zu gewöhnen. Immerhin ist Jude neu in der Stadt und deshalb eben nicht schon bekannt für den Leser. Aber auch das stellt einen vor kaum Probleme. Stattdessen begegnen wir aber schon früh einem alten Bekannten: nämlich Everly. Und die Freude über dieses Wiedersehen hätte kaum größer sein können. Es katapultierte mich automatisch und auf direktem Wege nach Woodshill und sofort spürte ich auch die gewohnten Schwingungen. Dadurch war ich wahnsinnig schnell im Geschehen drin und konnte mich von den Ereignissen treiben lassen. Es ist emotional, mitreißend und lädt im selben Zuge zum Wohlfühlen ein. Leider aber bemerkte ich sehr früh, dass sich hier nur wenig um Woodshill dreht, sondern viel mehr um die WG. Sie ist der Dreh und Angelpunkt der Story und nimmt dem letzten Band der Reihe so ein bisschen das charakteristische Flair. Auch dass wir die Protagonisten aus den anderen Bänden so gut wie gar nicht zu Gesicht bekommen, dämpfte meine Freude ein wenig. Everly als Blake’s beste Freundin, war zwar eine Entschädigung, ließ aber nicht all die Enttäuschung verblassen.
Dafür kümmert sich Mona sehr viel; ja beinah ausschließlich um die Lovestory, die sich hier nur sehr, sehr langsam entwickelt. Ein riesiger Pluspunkt, denn obwohl Jude und Blake in der Vergangenheit mal ein Paar waren, erinnert das Ganze hier doch sehr an „Enemys to Lovers“. Ich fand es toll, dass Blake so lange und so deutlich zeigte, was er davon hielt, dass Jude in sein Leben platzte und ihn mit ihrem Erscheinen ganz schön aus der Bahn warf. Es war die perfekte Mischung aus Wut, Enttäuschung und Verdrängung, die hier die Oberhand behielt und erst sehr spät, nähern sich die zwei an. Das Knistern zwischen ihnen ist aber schon deutlich früher zu spüren und auch das bescherte der Handlung große Pluspunkte. Trotzdem holten mich die Zwei nicht gänzlich ab. Ob das nun an meinen Problemen mit Jude lag, oder ob es allgemein an den ganzen Umständen lag, vermag ch nicht zu sagen; aber es fiel mir nicht weiter schwer, das Buch auch mal wegzulegen; bis aufs Äußerste gefesselt war ich also nicht. Leider.
Gen Ende geschah dann aber doch das, was ich von der Reihe gewohnt bin: ich spürte, wie es mir in den dramatischen Szenen die Kehle zuschnürte; spürte das Lächeln auf meinen Lippen, wenn ich glücklich war und hörte mich wohlig aufseufzen, als ich das Buch zuschlug. Das große Finale kam sehr überraschend und war ganz anders ausgearbeitet und dargestellt, als ich es mir vorgestellt hatte und damit überraschte mich die Autorin doch noch auf den letzten Metern. Ein schönes, ruhiges und stimmungsvolles Ende, das der Band definitiv gerecht wurde; aber trotz allem hinter allen vier Vorgänger-Bänden hinterher hinkt.

Der Schreibstil von Mona Kasten lässt natürlich keinerlei Wünsche offen. „Natürlich“ vor allem deswegen, weil ich nichts anderes von ihr erwartet habe. Schon von Sekunde Eins der Woodshill-Reihe war ich total angetan von der Art, wie sie schreibt. So alltäglich und bodenständig; ganz gediegen und voller Gefühl. Jedes Wort sprüht nur so vor Lebendigkeit und es scheint konstant so, als wäre man selbst Teil des Geschehens. Als würde man inmitten der WG stehen und mit den Bewohnern mitlachen – sich gegenseitig ärgern und einfach unbeschwert sein. Das ist es, was Mona mit ihren Büchern in mir hervorruft: Unbeschwertheit und das Gefühl, nach Hause zu kommen. Die Beschreibungen lassen die einzelnen Szenen also glasklar vor dem inneren Auge entstehen und die Dialoge sind authentisch und nachvollziehbar in Szene gesetzt. Was will man mehr? Ich bin rund herum verliebt in den Schreibstil und weiß jetzt schon, dass ich allein aufgrundessen bald wieder nach Woodshill reisen möchte – nämlich in Form eines ReReads der Reihe.

„Dream Again“ von Mona Kasten war für mich, leider, der schwächste Band der Reihe. Jude als Protagonistin gefiel mir zwar sehr gut; allerdings hatte sie auch ihren dunklen Momente, in denen ich sie weder verstand noch nachvollziehen konnte. Dafür überzeugte mich Blake; auch mit seinem abweisenden Verhalten, restlos von sich. Schreibstil sowie Idee glänzen genau so, wie man es von der Autorin kennt, aber durch die Verlagerung von der Uni in Woodshill in die WG der Jungs fehlte es mir auch ein wenig an dem typischen Woodshill-Charme. Alles in allem also eine nette Unterhaltung für Zwischendurch, die Spaß macht und emotional auch berühren kann. Aber nicht frei von Kritik ist.

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Mona Kasten wurde 1992 geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Katzen sowie unendlich vielen Büchern in Hamburg, liebt Koffein in jeglicher Form, lange Waldspaziergänge und Tage, an denen sie nur schreiben kann.

(c) by Lyx Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Lyx Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.