Rezension. // Fanny Lasalle – Die Gespielin. ♥

Klappentext: Die junge Waise Suzanne d’Aubry hat keine Wahl: Ohne Mitgift muss sie die Geliebte eines reichen Adeligen werden. In Paris lernt die lebenshungrige junge Frau die freizügigen Spiele der Aristokraten kennen und verbringt sinnliche Nächte als geheime Mätresse des Königs. Doch Suzanne treibt ein gewagtes Spiel: Unter falschem Namen will sie am Hof von Versailles herausfinden, wer schuld am Tod ihres Vaters ist, und bringt sich dadurch in große Gefahr. Womit sie nicht gerechnet hat, ist die Liebe. Der ebenso attraktive wie unverschämte Alexandre de Bournonville erobert ihr Herz, aber er scheint unerreichbar für sie …

Inhalt: Suzanne ist ein Waisenkind und wächst in einer Klosterschule auf. Ihr Vormund, Hector de Gouzon, interessiert sich einen Dreck für sie und bezahlt lediglich die anfallenden Kosten für die Schule. Eines Tages allerding beschließt Suzanne, dem Leben im Kloster den Rücken zu kehren und schafft es mit einer waghalsigen Aktion, dass die Oberin sie von Hector abholen lässt. Was sie da allerdings noch nicht ahnt ist, dass ihr Vormund sie nicht ohne Eigennutzen zu sich geholt hat, sondern ein ganz spezielles Ziel verfolgt. Sie soll am Hofe von Versailles die Mätresse eines reichen Adligen werden, nur damit Hector selbst dort wieder höher angesehen ist, als bisher. Das Problem – Suzanne’s Vater wird dort als Verräter gekannt und deshalb muss sie sich unter falschem Namen in die hohe Gesellschaft einfügen. Sie wird die Mätresse des Königs selbst, während sie unaufhörlich versucht herauszufinden, was damals mit ihrem Vater wirklich passiert ist.

Meine Meinung: Zugegeben, ich wäre selbst niemals auf die Idee gekommen, mir einen erotischen Roman zu kaufen. Nicht der Genre wegen, sondern weil ich doch schon einige erotische Geschichten hinter mir habe, die absolut nicht das waren, was ich mir erhofft hatte. Umso erfreulicher war dann die Tatsache, dass ich dieses Werk vom Verlag und der Autorin selbst zugesandt bekommen habe, um es in der Leserunde auf LovelyBooks zu lesen und anschließend zu rezensieren. Wisst ihr eigentlich, welch unfassbares Glück das war? Von Anfang an hat das Buch mit regelrecht gefesselt und auch wenn ich es aus der Hand gelegt habe, hatte ich die Bilder immer noch vor mir. Fanny Lasalle hat einen so flüssigen, angenehmen und abwechslungsreichen Schreibstil, dass es ein regelrechter Genuss war, die Zeilen nur so hinter sich zu lassen. Auch haben die pikanten Szenen wider Erwarten unheimlich gut gepasst und waren absolut gut plaziert in die Geschichte eingebettet. Ich hatte niemals das Gefühl, dass es niveaulos wurde, sondern immer wieder hat mich die Autorin mit den Szenen verblüfft. Selbst das „Niveauloseste“ hat Fanny Lasalle absolut glaubwürdig und ehrlich geschildert, ohne dass es für den Leser peinlich wurde. Ebenfalls erwähnenswert finde ich, dass es in dieser Geschichte geschafft wurde, sowohl erotische als auch ’normale‘ Spannung aufzubauen. Im Allgemeinen war die Spannung von der ersten Seite an da und riss auch nicht ab. Jede Zeile, jeder Satz, jedes Wort war genau da wo es sein musste und es gab kein einziges Mal eine Unterbrechung. Was Suzanne erlebt, ist wahrscheinlich nicht einmalig, aber dadurch dass ich bisher zwar schon einige historische Romane hinter mir habe, aber da immer nur die brave, schöne Welt vorgesetzt bekommen habe, war es wunderbar auch mal die Schattenseiten des Adels kennen zu lernen und zu sehen/lesen, dass eben doch nicht alles Friede; Freude; Eierkuchen war, wie man es in vielen, historischen Werken zu lesen bekommt. Ich bin ganz ganz ganz ehrlich, wenn ich sage, dass ich an dieser Geschichte und an dieser Idee überhaupt nichts auszusetzen habe, sondern noch immer furchtbar begeistert bin! Achja [!!] – übrigens finde ich es auch sehr schön, wie Frau Lasalle die Charaktere ausgearbeitet hat! Jeder hat seine ganz eigenen Charakterzüge, Eigenschaften und Kanten, aber doch muss ich gestehen, dass ich an Alexandre de Bournonville einen regelrechten Narren gefressen habe! Dieser unnahbare Charakter, diese begehrenswerte Art .. genau sowas käme in dem Fall in meine „Top5 der tollsten Buch-Charaktere“ !

Fazit/Schlusswort: Er einen wirklich niveauvollen, spannenden Roman mit historischer Kulisse haben möchte, dem kann ich dieses Werk nur empfehlen! Die Charaktere sind wunderbar, die Atmosphäre mal sehr verführisch, mal sehr angespannt und auch mal sehr ungehalten. Aber alles in allem war das definitiv ein absolut gelungener Start ins Jahr 2012 und ich freue mich bereits jetzt darauf, dass Frau Lasalle ihr nächster Werk herausbringt. ♥

Wertung: 
5 Sterne für so unheimlich viel Talent, Phantasie und Taktgefühl! ♥ Nur zu empfehlen.!


So. Und nun hoffe ich natürlich, dass euch meine Rezension gefallen und und vielleicht sogar dazu animiert hat, dieses Werk selbst zu lesen. (: Falls ihr dies schon getan habt, lasst mich doch eure Meinung dazu wissen – ich freue mich über jeden einzelnen Kommentar.

Herzlichst; — euer Patchouli. ♥