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11. November 2019 0 Von Patchis Books
IT STARTED WITH CHRISTMAS
Sophia Chase
Liebesgeschichte || Weihnachtsroman
Einzelband
117 Seiten
11. November 2019
Selfpublishing
eBook
2,99€
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#werbung #rezensionsexemplar

Sitzen gelassen von ihrem Freund, bricht Thea allein in den Weihnachtsurlaub in das luxuriöse Hotel auf. Was sie sich erhofft? Ruhe und Zeit, um zu entscheiden, wie es in ihrem Leben nun weitergehen soll. Was sie bekommt? Einen arroganten Anzugträger, der aus seinem Interesse an ihr kein Geheimnis macht. Was tun? Soll sie ein Abenteuer mit einem fremden Mann wagen oder sich lieber auf die Rettung ihrer Beziehung konzentrieren?

(c) by Amazon

Ehrlich gesagt ist es fast noch ein bisschen früh für Weihnachtsromane – doch mir stand einfach total der Sinn danach und deshalb hab ich letztlich zu „It started with Christmas“ von Sophia Chase gegriffen. Das eBook habe ich von der Autorin persönlich zur Verfügung gestellt bekommen; wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte. Ich habe mich riesig über deine Anfrage gefreut, liebe Sophia, und deshalb nochmal ein fettes Dankeschön an dich. Heute, pünktlich zum Erscheinungstermin, kann ich euch auch schon meine persönliche Meinung liefern und falls ihr wissen wollt, ob mich der erste Xmas-Roman des Jahres begeistern konnte oder eher nicht, dann bleibt gerne dran. Viel Spaß ♥

Sophia Chase erzählt diesen Weihnachtsroman so wunderbar leicht, dass es dem Leser wirklich nicht schwer fällt, in die Geschichte einzutauchen und sich davon treiben zu lassen. Mittels bildhafter Wortwahl und gut gesetzten Details erzeugt sie klare Szenarien und eine authentische Kulisse. Die aufkommenden Emotionen werden sehr lebendig transportiert und erreichen den Leser mit voller Intensität. So entsteht eine einnehmende, um nicht zu sagen einhüllende Atmosphäre, in der man sich einfach wohlfühlt und die erste Vorfreude auf den Winter aufkommen lässt.
Mir gefiel der Schreibstil der Autorin enorm gut, denn nicht nur dass sie mich mit ihren Worten erreichte; auch der Lesefluss war mehr als gegeben, sodass ich binnen kürzester Zeit am Ende angelangt war.

Allgemein kommt das Buch mit erstaunlich wenigen Figuren aus. Neben den beiden Protagonistin gibt es eigentlich nur zwei weitere Personen, die uns überhaupt begegnen. Dazu aber dann später mehr; widmen wir uns erstmal Thea und David:
Thea als Protagonistin hat mich aber leider nicht auf ganzer Linie überzeugt. Zwar empfand ich sie größtenteils als sehr authentisch, bodenständig und realistisch, doch besonders gen Ende neigte sie zu Entscheidungen, die für mich nicht 100% nachvollziehbar waren. Darunter litt unser Draht zueinander, der sich im Laufe der Geschichte aufgebaut hat, doch sehr. Nichts desto trotz hatte ich die meiste Zeit über ein gutes Verhältnis zu ihr und konnte mich auch gut mit ihr identifieren. Sie war mir dabei absolut sympathisch und erschien mir weitestgehend lebendig – ja als wäre sie aus der Realität geflohen, um uns durch das Buch zu begleiten. Ihre Gedankengänge waren glaubhaft, sehr echt und greifbar und verliehen ihr etwas Besonderes; eben weil sie so normal und ungezwungen wirken. Besonders gefiel mir aber ihre Entwicklung; dieses unübersehbare Auftauen und das aus sich herauskommen war total interessant und schön zu beobachten. Das hätte gut und gerne noch ewig so weitergehen können, ohne dass auch nur die Spur von Langeweile hätte aufkommen können.
David, der männliche Part, glänzt eigentlich in den selben Farben wie Thea. Auch er war für mich nicht perfekt und brauchte die ein oder andere Entscheidung, die ich einem Mann so niemals abkaufen würde. Dazu kam die Entwicklung seiner Person, die mir einfach viel zu plötzlich und viel zu prompt ablief. Da hätte man sich eventuell etwas mehr Zeit nehmen sollen; doch bei 117 Seiten Länge ist es nur logisch, dass sich nicht großartig mit solchen „Banalitäten“ aufgehalten wird. Er war dieser typische, arrogante Anzugträger, der mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde und denkt, die Welt würde ihm zu Füßen liegen. Aber natürlich, wie sollte es auch anders sein, verbirgt er etwas: nicht nur vor Thea, sondern auch vor dem Leser. Das machte ihn zugegebenermaßen wirklich interessant und ich war neugierig, was denn nun sein großes Geheimnis ist. Außerdem war David auf einer so bodenständigen Art attraktiv, dass ich kaum glauben konnte, dass es sich dabei wirklich nur um eine Buchfigur handelte. Denn dieses atemberaubende Äußere brachte er gar nicht mit – zumindest nicht in meinen Augen. Er war sexy, ja, aber nicht auf diese überzogene Art und Weise, wie ich es aus solchen Romanen gewohnt bin. Dafür definitiv einen riesigen Pluspunkt.
Randfiguren gibt es in diesem Roman nicht besonders viele. Wir lernen aber schon sehr früh jemanden ganz besonderen kennen – ja eigentlich schon in der ersten Zeile des Buches: nämlich Shelly, die Rezeptionistin des Hotels. Ich habe dieses Frau einfach enorm lieb gewonnen und habe mich jedes Mal gefreut, wenn sie mal wieder einen kurzen Auftritt bekam. Mit ihrer Art, ihrem Humor und ihrem Einfühlungsvermögen war sie eindeutig eine Bereicherung und trieb den Lesespaß nur weiter in die Höhe.

Der Grundgedanke dieser Geschichte ist bekannt. Dieser Idee sind wir als Leser sicher schon einige Male über den Weg gelaufen. Doch jede noch so abgedroschene Idee kann mittels einer guten Umsetzung zum Highlight werden. Hier allerdings ist das nicht der Fall. Zwar hat Sophia Chase erstaunlich tiefgründige, berührende Elemente mit einfließen lassen, doch so richtig aus den Socken hauen konnte mich ihr neuster Roman nicht. Soll im Umkehrschluss jetzt aber auch nicht heißen, dass das Buch schlecht war – im Gegenteil. Bei „It started with Christmas“ handelt es sich einfach um einen schönen, herzerwärmenden Roman, der seine Höhen und Tiefen hat und trotzdem nie langweilig wird.
Die Spannung ist mäßig, keine Frage, doch habe ich auch nie mit einer actionreichen, adrenalin-ausstoßenden Handlung gerechnet. Ich wollte mich einfach berieseln lassen; wollte mit den Figuren mitfühlen und mitfiebern und mich einfach unterhalten fühlen – und genau das alles erfüllt dieses Buch perfekt. Die Geschichte rund um Thea und David ist ein absolutes Wohlfühlbuch, das mich zu allerlei Reaktionen wie Lachen, Weinen, Schreien, uvm animierte. Besonders das Ende ist überraschend. Denn während man fest damit rechnet, dass es so endet, wie man es sich vorstellt, überrascht uns die Autorin mit einer sehr deutlichen Wendung – wenngleich sich ein Aspekt davon bereits ankündigt. Trotzdem nahm ich das während des Lesens nicht wahr und war deshalb umso überrumpelter. Daher könnte dann auch meine Kritik an den Charakteren herrühren: ich verstand diese Entscheidungen nicht; gestehe aber, dass es für den Verlauf der Geschichte positiv beitrug und ein so gutes Ende ermöglichte. Sehr gut gelöst und ein sehr großes Lob dafür!
Trotzdem kommt das Buch nicht ganz ohne Kritik davon. Mir fehlte vor allem eins: nämlich das Weihnachts-Flair. Natürlich spielt es zu der Zeit und auch auf den Weihnachtsbaum musste ich nicht verzichten; aber ich hätte mir da mehr von dieser besinnlichen Stimmung gewünscht. Auch vermisste ich das typischen Luxushotel-Feeling; denn lässt man den Pool mal außen vor, hätte es auch eine kleine Pension sein können, in der sich alles zuträgt. Da wären ein paar mehr Details und Beschreibungen nicht schlecht gewesen. Vielleicht ist das aber auch nur meckern auf hohem Niveau. Ich jedenfalls habe dieses eBook in einem einzigen Rutsch durchgelesen und allein das drückt schon eine Menge aus.

Dieser Weihnachtsroman von Sophia Chase ist eine kurzweilige, zuckersüße und rotzdem überraschend tiefgreifende Unterhaltung, die sich perfekt für einen verschneiten Tag auf dem Sofa eignet. Nicht perfekt, und trotzdem wunderschön. Dabei ist es vor allem der Schreibstil und die berührenden Emotionen, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Nichts desto trotz gibt es in meinen Augen ein paar kleine Ecken und Kanten, die mir ein wenig sauer aufstießen; wie beispielsweise das fehlende Weihnachts-Feeling und die kleinen Problemchen, die ich mit den Protagonisten hatte. Trotzdem kann ich das Buch durchaus empfehlen und freue mich darauf, noch mehr von der Autorin lesen zu können. Von mir gibt’s eine Bewertung im oberen Mittelfeld.

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Sophia Chase lebt in Österreich in einem beschaulichen Örtchen in der Nähe von Linz. Zum Schreiben kam sie durchs Lesen. Vor allem Liebesromane haben es ihr schon in frühester Jugend angetan. Irgendwann kam der drängende Wunsch, selbst ein Buch zu schreiben. Doch zuerst arbeitete sie in der Apotheke, lernte ihren Mann kennen und bekam einen Sohn. Erst dann wieder packte sie das Schreibfieber. Innerhalb von zwei Monaten schrieb sie abends am Küchentisch ihr Erstlingswerk, das sie ein Jahr später über Amazon erstmals veröffentlichte. Heute, mit zwei Kindern, einem Häuschen zwischen den Bergen und einem echten Büro, darf sie ihren Traum leben und schreibt Bücher, die ihre Leser in eine Welt vollbepackt mit Liebe, Drama und Leidenschaft entführt.

(c) by Amazon

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne bei der Autorin bedanken: dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen und natürlich auch für die Bereistellung dieses Rezensionsexemplar.