||» Rezension «|| No Waves too high [von Nina Bilinszki]
Nina Bilinszki
New Adult
Band 3 von 3
Love Down Under – Reihe
Muss Surfer-Girl Alicia nach einem Haiangriff ihren großen Traum aufgeben, oder kann sie mithilfe des Meeresbiologen Ethan ihre Angst überwinden?
Nina Bilinszkis New-Adult-Roman »No Waves too high« ist der 3. Teil der bewegenden Liebesroman-Reihe »Love Down Under«, die in der traumhaft schönen Küstenstadt Eden in Australien spielt.
Bis zu einem fatalen Haiangriff vor einem halben Jahr war Alicia Taylor so etwas wie eine Berühmtheit in der kleinen Küstenstadt Eden: Die 22-Jährige wollte nie etwas anderes sein als Surferin, und sie war richtig, richtig gut. Doch als Alicia jetzt endlich aus der Reha entlassen wird und sich voller Vorfreude ihr Surfbrett schnappt, stellt sie fest, dass sie sich ihrem geliebten Meer nur noch bis auf wenige Meter nähern kann. Dann brechen die Erinnerungen über sie herein – und mit ihnen die nackte Panik. Weil Alicia keinesfalls zu einem Psychologen gehen möchte, wendet sie sich in ihrer Verzweiflung an den Meeresbiologen und Haiexperten Ethan Parfit. Bald verbindet die beiden nicht nur ihre gemeinsame Liebe zum Ozean. Doch Ethan hat ganz andere Vorstellungen davon, welche Art von Hilfe Alicia wirklich braucht, als sie selbst. Ist ihr Vertrauen zu ihm groß genug, um sich auf ein völlig neues Wagnis einzulassen?
(c) by Knaur Verlag
Ein allerletztes Mal ging es nach Down Under. Ein letztes Mal wollte ich sichergehen, dass die Reihe wirklich so ein großes Highlight ist, wonach es nach den ersten beiden Bänden aussah. Allerdings tat ich mir auch ein bisschen schwer damit, nach diesem abschließenden Teil zu greifen – aus den altbekannten Gründen: ich mag es einfach nicht, Reihen zu beenden, weil es damit ein für alle Mal vorbei sein wird. Man muss Abschied nehmen von den Figuren, von der Kulisse, von den Vibes. Das wollte ich bei der Love Down Under Reihe eigentlich noch nicht, aber es hilft ja alles nichts. Also hab ich mich in Alicia’s Geschichte gestürzt und möchte euch heute gern erzählen, wie mir das, was sie zu erzählen hat, gefallen hat. Falls ihr also neugierig seid, dann bleibt sehr gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension. ♥
Nina Bilinszki entführt uns ein letztes Mal nach Australien, dieses Mal aber weder an der Seite von Isabel noch an der von Sophie, denn deren Geschichten sind bereits erzählt und haben uns schon begeistert .. bzw. mich zumindest. Hier geht es nämlich um Alicia, der wir schon im Vorgängerband begegnet sind. Ihren Unfall durften wir da sogar, mehr oder weniger, hautnah miterleben, und die Neugier auf das was danach kommt, wurde damit schon vor Beginn dieses Buches angekurbelt. Also freute man sich automatisch schon darauf, die junge Frau mit der Liebe zum Surfen, die ihr dann zum Verhängnis wurde, näher kennenzulernen.
Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Alicia zeigt sich hier als sehr, wirklich sehr authentische Figur, die mit viel Liebe zum Details und noch mehr Tiefgang ausgestattet war. Ihre Gefühle waren unheimlich eindringlich und gingen mir von Anfang an nahe, sodass ich intensiv mitfiebern und mitfühlen konnte. Alles was Alicia traf, traf auch mich – und alles, was sie glücklich machte, zauberte auch mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich fand die Problematik enorm verantwortungsvoll gehandhabt und man spürt, dass sich die Autorin eingehend damit beschäftigt hat, sodass sie das Thema herrlich real rüberbringen konnte. Damit hat sie auch Alicia einen riesengroßes Gefallen getan, denn eben weil sie und mich einiges verbindet, war sie mir nur umso sympathischer. Oder anders gesagt: ich konnte mich selten so gut mit einer Protagonistin identifizieren. Alicia bringt alles mit, was es braucht, um zu überzeugen: Ehrlichkeit, Mut, Gefühl und Schwäche. Und gerade in ihren schwachen Momenten wirkte sie nur noch tausend Mal stärker, weil sie es dem Leser gegenüber so offen zeigte. Schon kurz nach Beginn erleben wir die verletzliche Seite dieser jungen Frau, denn der Haiangriff hat sie nicht nur körperlich gezeichnet. Im Laufe der Zeit zeigt sich dann das ganze Ausmaß, und damit legt Alicia eine nahezu unglaubliche, aber doch sehr realistische Entwicklung an den Tag. Sie durchläuft Höhen und Tiefen, geht aber mit beiden Phasen total glaubhaft um und ist in jeder Lage 100% nachvollziehbar.
Ebenso verhielt es sich bei Ethan. Auch er war mir vom ersten Moment an sympathisch. Zwar konnte ich zu Beginn mit seinem Beruf nicht ganz so viel anfangen, jedoch vermochte es der junge Mann, mir die Meereswelt näher zu bringen und mich dafür zu begeistern. Allein das spricht schon sehr für Ethan. Aber auch vom Charakter her nahm er mich schnell für sich ein, indem er sehr glaubhaft auftrat, absolut logisch und erwachsen handelte und trotzdem noch eine jugendliche Frische aufweist und dabei manchmal intuitiv, kopflos und spontan agierte. Das machte ihn total real und eröffnete einen Zugang zu ihm, den ich spielend leicht durchschreiten konnte.
Ethan ist sehr vielschichtig und interessant; er hat ein riesengroßes Herz und macht sich als Love Interest unheimlich gut. Er ist in gewisser Weise ein typischer Good Guy, ausgestattet mit Loyalität, Ehrlichkeit und Gewissen; unterscheidet sich aber vor allem in seinem Tun und Handeln und seiner Einstellung. Sein Engagement dem Schutz der Meere gegenüber beeindruckt unglaublich und ließ mich immer wieder innehalten. Im Gesamten sind beide Protagonisten großartige Besetzungen, die sowohl jeder für sich, wie auch in Kombination überzeugen können.
Die Nebenrollen stehen den beiden aber in nichts nach. Gerade das Wiedersehen mit Isabel und Liam und Sophie und Cooper gestaltete sich als richtig schön; da schlug mein Herz direkt höher, einfach weil es die ganzen Erinnerungen an ihre jeweiligen Geschichten aufwirbelte und so manch Emotion noch einmal an die Oberfläche holte. Allerdings gibt’s auch neue Gesichter hier, die wir so noch nicht kannten, jedoch in ausreichender Form kennenlernen durften. Und auch an denen gibt’s nichts auszusetzen.
Die Idee hinter dem letzten Band der Love Down Under Reihe unterscheidet sich schon mal dahingehend maßgeblich von den Vorgängern, dass wir es hier nicht mehr mit Work and Travellerinnen aus Deutschland zu tun haben, sondern mit einer Einheimischen. Einer waschechten Australierin. Auch in Sachen Tiefgang hebt sich „No waves too high“ von Isabel‘s und Sophie‘s Geschichten ab, denn die Thematik rund um Alicia geht nochmal näher und ist im Gesamten deeper und tiefgründiger. Aber fangen wir vorn an:
Da wir Alicia schon einmal begegnet sind, war es nicht weiter schwer, an ihrer Seite Fuß zu fassen. Ich fühlte mich direkt gut aufgehoben und konnte demnach auch schon früh mit Alicia mitfiebern und mitfühlen. Es war also genau so, wie es sein sollte, und einer emotionalen Geschichte stand nichts mehr im Weg. Oder?
Das, was Alicia und Ethan hier erleben, ist jedenfalls schon mal herrlich authentisch und fällt deshalb enorm realistisch und glaubhaft aus. Die Kennenlernphase besticht durch ein angenehmes Tempo, und doch herrscht von Anfang an ein einnehmendes, ergreifendes Knistern zwischen den beiden, das unweigerlich auf mich überging bzw. sogar bei mir Schmetterlinge im Bauch auslöste. Und genau diese Liebesgeschichte ist einerseits verbaut in ein tolles Setting; andererseits ausgeschmückt mit vielen, großartigen Elementen, die allesamt interessant gestaltet wurden und selbst heute noch in mir nachklingen. Gerade die eingehende Thematisierung vom Naturschutz, bzw. dem Schutz der Meere war für mich extrem spannend zu lesen, weil man sonst doch eher selten damit in Berührung kommt – leider. Schon in Band 1+2 hat es sich Nina Bilinszki zur Aufgabe gemacht, dem Leser die Augen zu öffnen, indem sie Tiere, Natur und Umwelt ins Spiel bringt und darauf hinweist, wie viel Elend auf der Welt bzw. hier explizit in Australien existiert, ohne dass wir was davon wissen. Damit entsteht eine intensive Sogwirkung, und noch mehr Spannung, als ohnehin schon existiert. Wie man jetzt schon merkt, sind es viele viele Bausteine, die perfekt aufeinander abgestimmt sind und miteinander harmonieren und eine Menge Abwechslung mit sich bringen.
Ich konnte intensiv mit den Figuren mitfiebern und mitfühlen, mich hineindenken und die Storyline auf mich wirken lassen. Dabei ist es eigentlich eine recht klassische Liebesgeschichte, die eher unspektakulär daherkommt. Aber das war okay, weil auf der einen Seite die Figuren dafür sorgten, dass trotzdem Frische entstand und andererseits auch die ganzen Elemente von außen nochmal das gewisse Etwas lieferten.
Besonders gen Ende spitzte sich die Lage für das Couple zu, und das Tempo wurde damit nochmal ordentlich angeheizt. Gleichzeitig herrscht aber weiterhin eine gewisse Wohlfühlstimmung, die wiederum dafür sorgt, dass das Buch trotz aller Tiefe, schweren Themen und Spannung niemals seine Lockerheit verliert. Für mich der krönende Abschluss für diese einmalig schöne Trilogie, auch weil wirklich alle Figuren nochmal ihren Moment bekommen, ohne dass Alicia und Ethan in den Hintergrund gedrängt werden. Total stimmig lässt die Autorin Love Down Under ausklingen und zauberte mir mit den letzten Seiten ein dauerhaftes Lächeln ins Gesicht und Wärme ins Herz.
„No waves too high“ von Nina Bilinszki ist der krönende Abschluss für eine einzigartig schöne, wichtige und außergewöhnliche Trilogie. In diesem letzten Teil geht’s um Alicia und Ethan – zwei Einheimische, die sich bis vor kurzem noch nicht einmal kannten und erst innerhalb des Buches das erste Mal begegnen. Die Kennenlernphase spielt sich sehr ruhig ab, glaubhaft, aber doch ist von Anfang an das intensive Knistern zu spüren, das zwischen ihnen herrscht. Es fällt einem so leicht, sich hineinzudenken, mitzufühlen und mitzufiebern, dass man gar nicht anders kann, als immer weiter und weiter zu lesen. Dafür sorgen auch die ganzen Elemente von außen, denn die behandeln wieder sehr wichtige, tiefgründige und bedeutungsvollen Themen, sodass neben all den Emotionen auch noch ein Spannungsbogen entstehen konnte. Für mich hätte man die Reihe nicht besser zu Ende bringen können, denn auch hier stimmt von der ersten, bis zur letzten Silbe wieder alles. Eine tolle Reise, die Tiefgang, aber auch Leichtigkeit beinhaltet, und mich, genau wie die beiden Vorgänger, wieder 100% begeisterte.
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Nina Bilinszki, ein Kind der 80iger, schreibt schon Geschichten, seit sie einen Stift in der Hand halten kann. Wenn ihr eine neue Idee kommt, zieht sie sich die Laufschuhe an und plottet den Verlauf bei ausgedehnten Jogging-Runden durch den Wald. Sobald sie dann wieder am Schreibtisch sitzt, taucht sie am Laptop entweder in romantische oder fantastische Welten ein, in denen sie ihre Charaktere vor viele Hürden und Probleme stellt. Nachdem sie im Ruhrpott aufgewachsen ist, hat es sie 2009 in ihre Wahlheimat im Rhein-Main-Gebiet gezogen.
(c) by Knaur Verlag
An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Knaur Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.