||» Rezension «|| One True Queen [von Jennifer Benkau]

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6. November 2019 0 Von Patchis Books
ONE TRUE QUEEN
– von Sternen gekrönt –
Jennifer Benkau
Jugendbuch || Fantasy
Band 1 von 2
512 Seiten
21. August 2019
Ravensburger Verlag
Hardcover
18,99€
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#werbung #rezensionsexemplar

In dieser Welt sterben Königinnen jung.

Dunkelheit. Das Gefühl, zu fallen. Und dann: nichts.
Eben noch stand Mailin in ihrer irischen Heimatstadt, plötzlich wacht sie in einer anderen Welt auf. Hier, im Königreich Lyaskye, trachtet ihr alles und jeder nach dem Leben – nur nicht der mysteriöse Fremde, der Mailin aus einer tödlichen Falle rettet. Der so gefährlich wirkt und sie dennoch beschützt. Und der ihr nicht verrät, wer er in Wahrheit ist. Erst, als er sie zum Königshof bringt, erkennt Mailin, dass sie aus einem ganz bestimmten Grund in Lyaskye ist: Sie soll Königin werden. Und das ist in dieser Welt ein Todesurteil.

(c) by Ravensburger

Dieses Werk stand auf meiner Wunschliste ganz oben – umso größer war die Freude, als Susi von » magische Momente « mich fragte, ob ich Interesse hätte, es zu rezensieren, da sie es zwei mal vom Verlag erhalten hatte. Da ließ ich mich natürlich nicht lange bitten und prompt durfte das Buch bei mir einziehen. Danke nochmal Susi ♥ Jetzt endlich habe ich es gelesen und möchte euch nun meine Meinung dazu erzählen. Ob ich mich den ganzen Lobeshymnen anschließe? Oder ob ich doch eher enttäuscht war, das erfahrt ihr, wenn ihr dran bleibt 😉 Viel Spaß.

In Geschichte erleben durch die Augen von Mailin, eine 17-jährige Schülerin, deren Leben spätestens ab dem Moment, in dem ihre Schwester Vicky in ein Wachkoma fiel, komplett aus den Fugen geriet. Nur der Kampfsport kann sie ablenken; doch als sie genau da dann plötzlich in Ohnmacht fällt, wird alles nur noch schlimmer. Denn Mailin erwacht in einer ihr fremden Welt.
Ehrlich gesagt, war sie in meinen Augen keine Besonderheit. Mir war sie lange Zeit zu stereotypisch und brachte diese 0-8-15 Charaktereigenschaften mit, mit denen wir es im Jugendbuch-Bereich zu Genüge zu tun haben. Mut, Loyalität und jede Menge Motivation, aus ihrer furchtbaren Situation auszubrechen. Grundsätzlich muss das erstmal nichts negatives sein; solange die Sympathie und die Glaubwürdigkeit da sind – und das war bei Mailin eindeutig der Fall. Es dauerte zwar eine gewisse Zeit, bis ich warm mit ihr wurde, doch das Band zwischen uns wuchs mit jeder gelesenen Seite. Ihre Gedankengänge und Handlungen waren leider bis zuletzt nicht 100% nachvollziehbar, aber für den Verlauf der Geschiche definitiv nötig. Deshalb kann man sich auch damit wunderbar arrangieren. Ich mochte Mailin und jetzt rückblickend fand ich sie und ihre Art doch sehr passend für die Geschichte. Ich freue mich jedenfalls sehr, sie in Band 2 wieder zu treffen und erhoffe mir, dass die Startschwierigkeiten uns nur noch mehr zusammengeschweißt haben.
Weitere Hauptfiguren gab es einige. Da waren die unterschiedlichsten Persönlichkeiten mit den verschiedensten Aufgaben und Posten und jeder war für sich die perfekte Besetzung. Es gab so einige, die ich wahrlich tief ins Herz schließen konnte; aber auch den ein oder anderen, der auf Antipathie stieß. Außerdem war eine gewisse Vielschichtigkeit vorhanden, sodass das Rätseln, ob wohl jeder nur das Beste für Mailin im Sinn hatte, umso größeren Spaß machte. Ich mochte die Ausarbeitung der Haupt,- und Nebencharaktere, auch wenn sie genau so wenig innovativ und besonders waren, wie Mailin. Trotzdem sind einige davon zu Freunden geworden, denen ich stets gern begegnete und auf die ich mich in Band 2 sehr freue. Alles in allem gefiel mir die Charaktergestaltung in dieser Geschichte gut; wenn auch nicht herausragend.

Herrausragend hingegen war definitiv der Schreibstil. Jennifer Benkau schreibt so wortgewaltig und bildhaft, dass man sich schon nach wenigen Zeilen inmitten der epischen Welt fühlt. Obwohl die High Fantasy Welt durchaus ihre Tücken hat, und aus dem Nichts erschaffen werden muss, gab es keinerlei Verständnisprobleme und ich kam, trotz des Genres, enorm schnell voran. Auch das stets klare Bild vor meinem inneren Auge geriet nie ins wanken und ich fühlte mich wirklich als Teil der Geschichte. Schlichte, klare Wortwahl ohne große Ausschmückungen sorgten ebenfalls für einen angenehmen Lesefluss und selbst die Gliederung in Form der perfekt bemessenen Kapiteln spielt dem Buch ordentlich in die Karten. Mir gefiel die Art des Erzählens wahnsinnig gut; besonders weil wir uns hier mal nur auf eine Sicht beschränken und uns voll und ganz auf Mailin konzentrieren können.

Das Grundkonstrukt der Geschichte ist enorm vielversprechend. Jennifer Benkau hat hier völlig neue, innovative und erfrischende Ideen eingearbeitet und so eine interessante Storyline kreiert. Doch schon während des Einstiegs wird klar, dass die Handlung Zeit braucht, um in Fahrt zu kommen. Während die ersten Seiten noch sehr temporeich und mitreißend sind, stellt sich bald schon eine gewisse Ruhe ein, die sich dann wirklich quälend lange hinzieht, ehe es dann auf den letzten 100 Seiten richtig zur Sache geht. Ich hätte mir diese Geschwindigkeit schon viel früher gewünscht, auch mehr Überraschungen und unerwartete Wendungen hätten der Geschichte gut getan. Grundlegend fehlte es einfach an Spannung. Alles passierte so träge, wurde sehr lange thematisiert und obwohl es zwei-drei kleine Lichtblicke gab, konnten die das Ruder auch nicht herumreißen. Ich fühlte mich von der Geschichte nicht besonders gefesselt, geschweige denn mitgerissen und ich musste mich immer wieder zwingen, überhaupt danach zu greifen. Dazu kam eine sehr verwirrende, komplizierte Handlung, der zu folgen enorm schwer fällt. Es sind mehrere Aspekte, die am Ende zusammenlaufen und den Überblick zu behalten kostete mich nicht nur jede Menge Konzentration, sondern auch Nerven. Diese gewollt falschen Auflösungen sorgen nur für Chaos – nicht nur innerhalb des Buches, sondern auch in meinem Kopf.
Das Ende überzeugt dann; vieles klärt sich auf und ergibt plötzlich einen Sinn; auch die Geschwindigkeit nahm gegen Ende zu und endlich; nach einer gefühlten Ewigkeit kommt genau das, was ich mir die ganze Zeit wünschte: Tempo, Action, Blut, Spannung. Nur leider reichte dieser Schluss lediglich dazu aus, um mich neugierig auf Band 2 zu machen; nicht um das Buch gänzlich zu retten. Sehr schade. Dank den durchweg positiven Rezensionen erwartet man viel, ich für meinen Teil wurde deswegen aber nur umso mehr enttäuscht.

„One True Queen“ von Jennifer Benkau beinhaltet eine wunderbare, fast epische High Fantasy Welt, in der es jede Menge zu entdecken gibt. Außerdem treffen wir auf wunderbar normale, bodenständige aber nicht uninteressante Charaktere und einen genialen, bildhaften Schreibstil. Leider aber mangelt es ganz klar an Spannung, Action und Tempo, sodass die Geschichte schnell träge und langatmig wirkt. Nichts desto trotz möchte ich Band 2 gerne eine Chance geben; einfach weil ich glaube, dass die Einführung nun hinter uns liegt und die Fortsetzung dann von der ersten Seite an durchstarten kann. Ich bin jedenfalls gespannt und vergebe für den Dilogie-Auftakt insgesamt lieb gemeinte

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Jennifer Benkau schreibt Bücher für Erwachsene, Kinder und Jugendliche und hat sich vor allem mit der erfolgreichen „Dark Canopy“-Reihe einen Namen gemacht, für die sie 2013 u. a. mit dem DeLiA-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. 2016 gründete sie zusammen mit vier anderen Autorinnen das Label INK REBELS. Ihr Herz schlägt für die Fantasy und die schreibt sie gern mit lauter Musik, Schokolade und jeder Menge Kaffee. Sie lebt mit ihrem Mann, vier Kindern, zwei Hunden und einem Pferd zwischen Düsseldorf und Köln und ist auf der ständigen Suche nach versteckten Toren in fremde Welten. Ganz zufällig fand sie dabei auch einen Weg nach Lyaskye.

(c) by Ravensburger

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Ravensburger-Verlag bedanken: dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen und natürlich auch für die Bereistellung dieses Rezensionsexemplar.