||» Rezension «|| The Secret Book Club 01 [von Lyssa Kay Adams]

||» Rezension «|| The Secret Book Club 01 [von Lyssa Kay Adams]

25. März 2021 0 Von Patchis Books
THE SECRET BOOK CLUB
– ein fast perfekter Liebesroman –
Lyssa Kay Adams
Übersetzer: Angela Koonen
New Adult
Band 1 von 3
The Secret Booklcub – Reihe
400 Seiten
21. April 2020
Kyss Verlag
Paperback
12,99€
Kaufen?
» Amazon « || » Verlag «
» Leseprobe «
#werbung #rezensionsexemplar


Die erste Regel des Book Club lautet: Ihr verliert kein Wort über den Book Club!
Die Ehe von Profisportler Gavin Scott steckt in der Krise. Genau genommen ist sie sogar vorbei, wenn es nach seiner Frau Thea geht. Und das darf nicht sein. Thea ist die Liebe seines Lebens! Und er versteht, verdammt noch mal, nicht, was überhaupt passiert ist. Eigentlich müsste SIE sich bei IHM entschuldigen! Gavin ist ratlos und verzweifelt – bis einer seiner Freunde ihn mit zu einem Treffen nimmt. Einem Treffen des Secret Book Club. Hier lesen und diskutieren Männer heimlich Liebesromane, um ihre Frauen besser zu verstehen. Gavin hält das für Schwachsinn. Wie sollen Liebesschnulzen ihm helfen, seine Ehe zu retten? Doch die Lektüre überrascht ihn. Und Thea steht eine noch viel größere Überraschung bevor!

(c) by Kyss Verlag

Ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Buch über eine geraume Weile nicht wirklich angesprochen hat. Also blieb es erstmal in der Buchhandlung. Doch nachdem immer mehr und mehr positive, ja regelrecht begeisterte Rezensionen dazu auftauchten, wurde auch meine Neugier geweckt – wie es eben oft so ist. Doch kaum war es dann hier eingezogen, lag es wieder ewig lang unbeachtet herum. Nun hab ich mir aber ein Herz gefasst und endlich danach gegriffen. Die Hoffnungen und Erwartungen sind aber in der Zwischenheit nicht wirklich weniger geworden. Ob „The Secret Bookclub 01: ein fast perfekter Liebesroman“ diese erfüllen konnte, oder ob ich doch bereue, nicht auf mein Bauchgefühl gehört zu haben, erzähle ich euch jetzt. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran und viel Spaß bei der Rezension.

Der Sprung in die Geschichte glückte schon mal ohne Probleme. Es bedurfte zwar ein paar weniger Sätze, bis ich mich daran gewöhnt hatte, dass hier ein Mann die Hauptrolle spielt, doch da ja bereits unzählige andere NA-Bücher ebenfalls die Sicht des männlichen Protagonisten aufgreifen, war’s keine unlösbare Aufgabe für mich. Es beginnt auch direkt recht spannend, indem wir erfahren, wie Gavin auf die Trennung von seiner Frau umgeht – nämlich mit Hilfe von Alkohol. Zugegeben, das wies eigentlich noch darauf hin, dass es eine sehr unterhaltsame und humorvolle Story werden könnte. Leider aber waren die lustigen Momente wirklich rar gesät und auch die Handlung an sich konnte mich nicht wirklich packen. Es ist zwar irgendwie anders, als das was man sonst so liest, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass ich die gesamte Idee, die sich hinter diesem Auftakt verbarg, in gewisser Weise unnötig und seltsam fand.
Kaum ist der Einstiegspart nämlich geschafft, geht’s mit dem sagenumwobenen Buchblub los. Während andere hier aus dem Lachen scheinbar nicht mehr rauskamen, fand ich die Sache eher kurios. Ich hatte komplett andere Vorstellungen, von dem, was hier geschehen sollte – rechnete aber niemals damit, dass dieser Buchclub sich lediglich aus ein paar sehr wenigen Treffen und typischen Männergesprächen zusammensetzte. Stattdessen fühlte es sich für mich an, wie inmitten einer stickigen Kneipe, in der angetrunkene Männer darüber sprechen, wie sie ihre Frauen wieder rumkriegen, dabei blöde Witze reißen und furzen. Das ist für meinen Geschmack nicht das, was ich in einem Buch lesen will.
Die Sache zwischen Gavin und Thea hatte aber durchaus Potential. Es wird sich hier mit wichtigen Themen beschäftigt; mit Problemen, die sicher viele von uns kennen. Es wird deutlich gemacht, dass es das wichtigste ist, über eben jene Probleme zu sprechen, anstatt sie tot zu schweigen und in sich hinein zu fressen. Die Botschaft überzeugt also erstmal. Leider fand ich aber auch hier die Herangehensweise eher ungeschickt. Die Autorin hat sich dafür entschieden, kurze Passagen aus dem Buchclub-Buch (irgend ein historischer Roman) wiederzugeben und kurze Zeit später fühlt es sich so an, als wären es genau die selben Szenen, nur eben nicht im Buch, sondern in Gavin’s Leben. Der Schwung fehlte mir, die Nachvollziehbarkeit und der Glaube an die Ernsthaftigkeit des Protagonisten. Es wirkt alles wie Schauspielerei und obwohl manchmal wirklich die Funken fliegen, kam nur wenig bei mir davon an.
Während also schon der Vorlauf sowie der Mittelteil nicht wirklich vor Spannung strotzt, versiegt es gen Ende beinahe komplett. Das heißt nicht, dass ich keinen Spaß hatte beim Lesen. Es war durchaus unterhaltsam und ich war auch neugierig darauf, wie sich alles entwickeln würde zwischen Gavin und Thea. Aber dieser große Knall; der Wow-Effekt, der fehlte. Es war süße Unterhaltung, aber keineswegs das, was ich aufgrund des Hypes davon erwartet hatte. Nicht einmal der Schluss wartet mit einem großen Finale auf. Zwar wurde die Handlung mit diesem Abschluss allgemein schön abgerundet und auch die tieferen Themen werden nochmal kurz zur Sprache gebracht, aber es war einfach nicht das, was ich mir erhoffte. Nett, ja. Unterhaltsam, ja. Spannend, emotional und lustig – nein.

Die Charaktere litten im selben Zuge natürlich auch unter meinen Kritikpunkten in Bezug auf die Handlung. Gavin war mir sympathisch, keine Frage. Ich mochte ihn sogar ganz gerne und fand, dass er sein Herz definitiv am rechten Fleck trugund seine Gefühle waren nachvollziehbar. Ich verstand ihn in gewissen Belangen und stand deshalb auch immer wieder hinter ihm und seinen Aussagen/Gedanken/Taten. Seine Absichten waren stets gut, aber die Umsetzung des Ganzen war eher schwierig. Mir fehlte hier einfach wieder auch die Einsicht von ihm; das Verständnis. Statt sich wirklich mit den Problemen seiner Frau, oder besser gesagt, von ihnen beiden auseinander zu setzen, überspielt er vieles und ahmt den Protagonisten aus dem historischen Roman nach, obwohl sich die Geschichten nicht so richtig gleichen wollten. Es ist immer schnell jemandem nachgeplappert, für die Erleuchtung braucht es schon mehr. Heißt jetzt nicht, dass ich ihn super unglaubwürdig fand oder nicht ausstehen konnte; aber es zerrte doch etwas an unserem Verhältnis. Dafür war er im Umgang mit seinen Mädels einfach zuckersüß und ließ mich kurzzeitig immer wieder vergessen, was da zwischen uns stand. In diesen Momenten war er ein durch und durch liebenswerter, gutmütiger Kerl, den man einfach lieben muss. Auch mit seiner Frau Thea gab es herzerwärmende Passagen und manchmal wurde beinah der Wunsch in mir geweckt, selbst einen Gavin an meiner Seite zu haben. Dann wieder wurde mir klar, dass mein Mann um so vieles toller ist – weil er auf mich eingeht. Gavin tat das bei Thea nur bedingt und brauchte immer wieder den Schubs in die richtige Richtung. Da wäre mehr drin gewesen; so war er einfach ein netter Kerl, der gern man Fehler machte und fast ein bisschen blind für seine wirklichen Probleme schien.
Thea kam, für mein Empfinden, dabei doch recht kurz. Ich hatte zu ihr so gar keinen Draht und wenn sie mal in den Vordergrund rückte, war sie mir auch nicht wahnsinnig sympathisch. Es wirkte beinahe, als wäre sie nur ein Schatten ihrerselbst und nicht wirklich greifbar. Bis auf ein paar Wutausbrüche, wenig Verständnis und ebenso wenig Verständnis für ihren Mann machen sie zu einer weniger liebenswerten Person. Auch bei ihr war ein wenig das Problem da, dass sie die Augen vor den Gefühlen des anderen verschließt und stur an ihrer Sichtweise festhält. So war sie in keiner Weise besser als Gavin, was die Handhabung dieser Problematiken betrifft. Mit ein wenig mehr Konversation und Kompromisbereitschaft hätte so viel vermieden, oder zumindest wieder in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Aber die Sturheit der beiden macht es ihnen unnötig schwer. Dabei passen sie eigentlich gut zusammen; das kam nicht nur einmal zum Ausdruck. Es hapert nur an den Dialogen. Es schien auch oft, als wollten sie sich mit Absicht falsch verstehen. Da war Thea – die arme Thea, wie sie hier hingestellt wird, leider kein Unschuldslamm. Im Klappentext heißt es schon, dass SIE sich eigentlich bei IHM entschuldigen müsste; aber auf diese Idee kommt sie einfach nicht sondern sieht sich in der Opferrolle und hält mit aller Gewalt daran fest. Wie soll so eine Ehe gerettet werden? Alles nicht optimal gelöst, wie ich finde. Schade.. echt schade, weil beide viel Potential mitbrachten.
Randfiguren gab es auch so einige, und nur die wenigstens ließen sich richtig greifen. Da waren beispielsweise Gavin’s Freunde und Teamkameraden; Thea’s Schwester, usw. Aber irgendwie sprang auch da der Funke nicht über. Die waren alle so schmerzlich gewöhnlich und hoben sich gar nicht so recht hervor. Keiner erhielt da richtigen Tiefgang und noch weniger Ecken und Kanten. Besonders der Buchclub machte sich mehr als einmal unbeliebt bei mir und obwohl es 2-3 Szenen gab, in denen ich vor allem den besten Freund von Gavin gern mochte, war es im Groben und Ganzen eine eher blasse Palette an Nebencharakteren. War jetzt aber tatsächlich auch gar nicht allzu wichtig; ich wollte es nur mal erwähnt haben, weil es mir auffiel.

Und um das Ganze positiv abzurunden hier: der Schreibstil von Lyssa Kay Adams war wirklich gelungen. Sie schreibt sehr angenehm, flüssig und verständlich und hält sich nicht mit unnötigen Beschreibungen auf. Ich kam unheimlich schnell voran und hatte die meisten Szenen klar vor Augen, sodass ich mich auch problemlos in sie hineinversetzen konnte. Atmosphäre hätte durchaus etwas ausgeprägter sein können, aber es reichte allemal aus, um mich Gefallen am Geschehen finden zu lassen. Ich fühlte mich wohl zwischen den Zeilen und konnte, wenn auch selten, auch mal herzlich lachen. Nur Emotionen.. die erreichten mich an der Stelle leider gar nicht. Ich fühlte kaum mit, konnte das Knistern nicht spüren und selbst in den Erotik-Passagen, prickelte da leider herzlich wenig.
Ich fand es übrigens sehr ansprechend, dass wir hier tatsächlich ausschließlich aus Gavin’s Sicht lesen. Das ist hier passender als alles andere und sollte uns den Protagonisten näher bringen. Dass das bei mir nicht wirklich funktionierte, lag definitiv nicht am Stil oder der Gliederung, sondern viel mehr an Gavin als Person. Nichts desto trotz war es unterhaltsam dargestellt und Gavin ist an und für sich ein guter Hauptcharakter, der uns souverän durch die Story führt und sich dabei den ein oder anderen Fehltritt leistet.

„The Secret Book Club 01: ein fast perfekter Liebesroman“ von Lyssa Kay Adams ist ein süßer, unterhaltsamer Roman über die Probleme, die in einer Ehe auftreten können. Er beinhaltet einen regelrechten Prozess, wie sich die Risse wieder kitten lassen und überzeugt durch die ein oder andere wichtige Message. Wohingegen er nicht richtig begeistern kann, ist die Handlung an sich und die Umsetzung derer. Wirkliche Spannung baut sich nur selten auf, die Erotik prickelt nicht und die Charaktere sind auch keine Highlights. Sehr schade, ich hatte mir aufgrund des Hypes so viel mehr versprochen, als ich schlussendlich bekam. Ein netter Zeitvertreib, aber doch sehr weit weg von den 5 Sternen. Trotzdem würde ich gern noch einen Blick in den zweiten Band werfen. Mal sehen, ob der mich mehr catcht.

» » » Lyssa Kay Adams « « «
Lyssa Kay Adams hat ihren ersten Liebesroman vom Bücherregal ihrer Oma geklaut. Das war in der achten Klasse, und seitdem ist sie ein treuer Fan des Genres. Das merkt man auch ihren eigenen Büchern an. In ihrer Reihe “The Secret Book Club” über Männer, die heimlich Romances lesen, findet man nicht nur hinreißende Liebesgeschichten, sie ist auch eine Hommage an das Genre selbst. Nach zwanzig Jahren als Journalistin schreibt Lyssa Kay Adams inzwischen Vollzeit Romane. Sie lebt in Michigan und tauscht sich in via Twitter, Instagram und Facebook gern mit ihren Lesern aus.

(c) by Kyss Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Kyss Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.