||» Rezension «|| Up All Night [von April Dawson]

||» Rezension «|| Up All Night [von April Dawson]

9. Juni 2019 0 Von Patchis Books
UP ALL NIGHT
April Dawson
New Adult
Band 1 von 2
416 Seiten
29. April 2019
LYX Verlag
Paperback
12,90€
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Wie weit würdest du für deine große Liebe gehen?

Als Taylor Jensen an ein und demselben Tag nicht nur ihren Job an einen Kollegen verliert, sondern auch ihren Freund beim Fremdgehen erwischt, hat sie von Männern erst einmal genug. Völlig verzweifelt läuft sie Daniel Grant in die Arme, der ihr ein Zimmer in seiner WG anbietet. Einst waren sie beste Freunde, aber ein männlicher Mitbewohner mit sexy Tattoos und einem unwiderstehlichen Lächeln ist das Letzte, was Tae jetzt gebrauchen kann. Doch Dan steht schon lange auf Männer, weshalb das heiße Prickeln zwischen ihnen nichts zu bedeuten hat – oder etwa doch?

(c) by LYX Verlag

Dieses Werk stand nicht zuletzt wegen des Covers auf meiner Wunschliste. Doch auch der Klappentext hatte mich enorm neugierig gemacht und nachdem einige kritischen Stimmen dazu laut wurden, wollte ich dann unbedingt wissen, wie meine Meinung dazu ausfallen wird. Ich hatte dann Glück und konnte es relativ günstig bei Facebook schießen, und als es ankam, startete ich mit den ersten Seiten, so wie ich es häufig mache mit Neuzugängen. Aus dem Anlesen wurde dann prompt mehr und zack, war ich auch schon durch. Heute kann ich euch meine Meinung liefern und wünsche euch dabei nun viel Spaß 🙂

In „Up All Night“ treffen wir auf einen wunderbar leichten Schreibstil, der sich enorm schnell und einfach lesen ließ. Verständlich und authentisch erzählt April Dawson die Geschichte von Taylor und Daniel und setzt dabei nicht nur auf die großen Emotionen, sondern auch auf Glaubwürdigkeit in Bezug auf Dialoge. Beides erreichte mich problemlos und ich konnte nicht zuletzt dank der Art und Weise, wie die Autorin schreibt, leicht mitfiebern und mich mitreißen lassen. Ebenso gefiel mir die Atmosphäre, in der ich mich einfach wohl fühlte. Die Stimmung lud nicht nur dazu ein, seine Neugier stillen zu wollen, sondern auch, sich fallen zu lassen. Selbst die erotischen Szenen empfand ich als sehr gut getroffen und niveauvoll dargestellt. Keine plumpen Beschreibungen oder dergleichen, sondern einfach schön ausgearbeitet und mit ausreichend Details ausgestattet, um ein klares Bild vor meinem inneren Auge zu wecken. Einziger Kritikpunkt meinerseits an dieser Stelle: ich hätte mir vielleicht ein wenig mehr „New York Feeling“ gewünscht. Denn gerade diese Metropole durfte ich schon unzählige Male auf literarischem Weg bereisen und da fiel mir einfach auf, dass ich die Darstellung der Stadt schon besser gelesen habe. Dabei wird die Geschichte aus den Sichten beider Protagonisten erzählt, wodurch sie uns Lesern nochmal um Längen näher gebracht werden konnten. Sowohl Taylor’s, als auch Daniel’s Perspektive gefielen mir sehr gut. Ebenso positiv fiel mir die Unregelmäßigkeit auf, was bedeuten soll, dass nicht abwechselnd erzählt wird, sondern eher recht willkürlich, wodurch ein gutes Maß an Spannung erzeugt wurde.

In fast allen negativen Rezensionen, die ich bisher zu dem Buch gesehen habe, wurde über das „Queerbaiting“ geschimpft. Zu deutsch heißt das nichts anderes, als dass mit einer queeren Handlung gelockt wird, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Für mich eigentlich Quatsch in Bezug auf dieses Buch denn das Thema Homosexualität spielt sehr wohl eine Rolle. Außerdem verrät ja bereits der Klappentext, dass Daniel durchaus auch bisexuell sein könnte – oder gar hetero. Zumindest vermittelte mir das der letzte Satz: „[…] oder etwa doch?“. Mit gefiel die Handlung enorm gut; denn es gab von der ersten Seite an eine unterschwellige Spannung, die deutlich zu spüren war und mich an die Seiten fesselte. Zwar empfand ich den Einstieg als ein wenig unrealistisch und überspitzt, aber er erfüllte seinen Zweck. Kaum dass das große Drama rund um Taylor dann vorbei war, ging es recht ruhig weiter und ich konnte mich vom Geschehen treiben lassen, ohne dass Langeweile aufgekommen wäre. Der wohl größte Pluspunkt sammelt „Up All Night“ jedenfalls durch die Tatsache, dass alles sehr langsam geschieht; die Sache zwischen den Figuren nicht überstürzt wird und alles sehr glaubhaft und realistisch abläuft. Kein Kennenlernen, Kuss, Sex – sondern wirklich lebensnah. Ansonsten gab es zwar wenig besonderes, doch die Atmosphäre erreichte mich und ich fühlte mich in der WG von Daniel, Addy, Taylor und Grace absolut wohl und fühlte mit allen vieren problemlos mit. Auch die schlagfertigen Kabbeleien und Flirts trugen dazu bei, mich zu unterhalten. Das letzte, kleine Highlight war die Affinität von Taylor zu Mode – das war eine willkommene Abwechslung zu Musik und Co, was man ja bereits öfters angetroffen hat.
Alles in allem keine weltbewegende Geschichte, keine unerwarteten Plots – aber viel Spaß, Unterhaltung, Gefühle und Wohlfühl-Momente. Besonders gen Ende steigerte sich auch die Emotionalität nochmal, sodass bei mir sogar das ein oder andere Tränchen floss und ich jetzt wirklich gern auf die Geschichte zurückblicke und mich sehr auf Band 2, der im Epilog schon angeteasert wurde, freue.

Das Highlight in dieser Geschichte waren für mich allerdings die Protagonisten bzw. die Charaktere ganz allgemein. Die Harmonie, die hier zwischen allen herrscht war für mich einfach zum Dahinschmelzen und auch die Streitereien erreichten mich komplett, sodass ich stets hoffte, dass bald alles wieder im Lot sein würde. Die Kabbeleien udn Flirts, die ich zuvor schon erwähnt hatte, waren einfach herrlich und entlockten mir regelmäßig ein Schmunzeln. Besonders gut gefielen mir die Randfiguren wie Tick, Trick und Track oder Drake; die mein Herz schneller schlagen ließen. Was für eine wunderbar liebenswerte Clique, die April Dawson da her,- und zusammengestellt hat.
Dan und Taylor schenkten sich in meiner Werteskala auch rein gar nichts. Ich liebte Dan, weil er einfach unglaublich attraktiv war und ein so riesiges Herz in seiner breiten Brust trug. Ich litt so sehr mit ihm; empfand sein schlechtes Gewissen als perfekt getroffen und fühlte deshalb umso mehr mit ihm mit. Daniel war somit nicht nur Tae’s bester Freund, sondern auch meiner. Und zugebener maßen: er hatte schon die ein oder andere Eigenschaft, die ihn als homosexuell hätte durchgehen lassen können; immerhin habe ich noch keinen männlichen Protagonisten getroffen, mit dem man so intime, eingehende und tiefgründige Gesprächen führen konnte.
Taylor.. ja Taylor. Anfangs tat ich mir noch ein wenig schwer mit ihr; gerade während des Einstiegs, als das Drama rund um ihre Person einfach kein Ende nehmen wollte. Und auch ihre weinerliche Art, die sie zu der Zeit an den Tag legte, wollte mir nicht so recht gefallen. Doch ihre Entwicklung rettete sie einfach komplett. Kaum dass sie in die WG eingezogen war, fing ich an, sie immer mehr und mehr ins Herz zu schließen und gern zu haben. Sie brachte mich zum Lachen, zum Weinen, zum Fluchen und zum Aufseufzen und erreichte so alles, was ich mir von einer guten Protagonistin wünsche. Gott.. was hab ich dieser Frau ihr Glück gegönnt? Das lässt sich selbst jetzt noch schwer in Worte fassen.

„Up All Night“ ist keine Neuheit, bietet keine innovativen Plots und ist von der Handlung her durchaus klischeehaft; aber es konnte mich von der ersten Minute an fesseln und auf emotionaler Ebene komplett erreichen. Ich habe mich in der Geschichte rund herum wohl gefühlt und verspüre jetzt rückblickend sogar schon Sehnsucht nach den ganzen Figuren. Dieses Buch überzeugte mich jedenfalls durch bloße Atmosphäre, durch die realistischen Emotionen und der lebensnahe Ablauf. Nicht perfekt – aber dafür wunderschön. Deshalb gibt’s von mir

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April Dawson ist eine „heiße“ Entdeckung aus dem Kreise der Autoren von LYX-Storyboard. Sie lebt mit ihrer Familie in Kematen, Österreich. Sie hat bereits zehn Jahre Schreiberfahrung und verfasst am liebsten romantische Bücher verpackt mit einer Spur Action, ein wenig Drama, einem Schuss Humor und viel Gefühl.

(c) by LYX Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne bei LYX-Verlag bedanken: einerseits für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplar, andererseits dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Das Urheberrecht liegt natürlich weiterhin beim Verlag.