||» Hörbuch – Rezension «|| „Götterfunke #1 – Liebe mich nicht“ von Marah Woolf
– Liebe mich nicht
Verlag: Oetinger Audio
Reihe/Serie: #1 von #3
Genre: Fantasy / Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 17.Februar.2017
Spieldauer: 10 Stunden und 23 Minuten
Format: Ungekürztes Hörbuch
Sprecher: Jodie Ahlborn und Patrick Bach
ISBN: 978-3-8445-2497-0
Unverbindliche Preisempfehlung: 19,99€
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Da ich bereits von Anfang an mit einer süßen, fast kitschigen Teenie-Geschichte gerechnet habe, war ich dementsprechend wenig überrascht, dass mir der Einstieg so problemlos glückte. Alles ist sehr einfach gehalten, besonders die erste Szene (abgesehen von dem sehr kurzen Prolog, darauf möchte ich aber nicht näher eingehen), in der wir uns, zusammen mit Jess in einer ganz alltäglichen Situation befinden und erst nach und nach an die Fantasy-Elemente heran geführt werden.So bekam ich die nötige Zeit, um mir erst einmal von der Hauptfigur ein Bild zu machen, ehe ich mich um all die Fantasy-Aspekte zu kümmern. Doch langweilig wurde es trotzdem keineswegs, denn es kommt rasch eine gewisse Grundpannung auf, die sich einmal quer durch die gesamte Geschichte zieht. Ein wirklich geglückter, leichter Einstieg, der sowohl die jüngeren Leser wie auch mich gut an das Buch fesseln kann und neugierig auf das weitere Geschehen macht.
„Prometheus hatte sich diesen lächerlichen menschlichen Namen gegeben.“
[Erster Satz in *Götterfunke – Liebe mich nicht* von Marah Woolf]
Bei Kaden verhielt es sich ganz ähnlich. Auch er ist niemand, der aus der Masse heraussticht, mich aber trotzdem für sich gewinnen konnte. Er war halt der typische Teenie-Schwarm mit seinem zerzausten Haar, seinem „einzigartig“ tollem Körperbau und seinem unnahbaren Verhalten – letzteres fand ich manchmal etwas erzwungen, doch auch das war nichts, was mich irrsinnig gestört hätte. Ich fand ihn sehr sympathisch und glaubhaft; ein junger Gott halt, der weiß, was er zu bieten hat und deshalb mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein auftritt.
Doch auch Nebenfiguren konnten mich begeistern – allen voran Athene und ihr Bruder, denen ich immer wieder super gern begegnet bin. Das pure Gegenteil war dagegen Robyn, aber da geh ich mal aus Sicherheitsgründen bzw. Spoilergründen nicht näher drauf ein. Ich muss aber im Allgemeinen zugeben, dass ich in Sachen Charakteren nicht ganz so kritisch war; ich hab mich einfach von ihnen und dem Geschehen berieseln lassen und konnte, trotz vielleicht mal auftretender Oberflächlichkeit gut mit allen mitfiebern.
Die Hörbuch-Sprecher machten ihren Job wirklich großartig. Ich hab beiden gern zugehört, hab mich von ihren Stimmfarben mitreißen lassen und einlullen lassen und fand sowohl Tonlagen wie Tempi-Wechsel total gut gewählt und noch besser umgesetzt. Gerade wenn es einmal spannend wird, merkt man das direkt an den Sprecher und kann so noch mehr mitfiebern. Sie klang sehr ruhig, irgendwie gefasst, konnte aber in den entsprechenden Momenten auch ganz schön aufdrehen und Streitereien oder andere Emotionen auhentisch rüber bringen. Seine Stimme war jugendlicher, trotzdem nicht kindlich. Die kurzen Einblenden, die es von dem männlichen Sprecher gab, haben mich auf alle Fälle sowohl inhaltlich wie auch von der Stimmfarbe total neugierig gemacht. Ich weiß schon jetzt, dass ich sowohl von Jodie Ahlborn als auch von Patrick Bach mehr hören möchte.
Die Grund-Idee finde ich gar nicht mal so ausgelutscht, wie ich es anfangs noch gedacht habe.. irgendwie sind Geschichten rund um die griechischen Götter ja zu einer beliebten, fast gar gehypten Inspiration geworden. Klar dass diese Thematik über kurz oder lang ausgeschöpft ist – aber nein; Marah Woolf hat die griechischen Götter quasi mit einer völlig neuen Idee verflochten, die sich perfekt in die heutige Zeit einfügt. Diese Wette war für mich mal was Neues in diesem Genre und konnte mich richtig neugierig machen. Wie oben schon angeschnitten, geht es zwar ruhig los, wird dann aber relativ schnell relativ spannend und genau diese Spannung zieht sich durch das gesamte Buch; mal spürbarer, mal eher unterschwellig, aber langweilig wurde es nie. Gerade im Mittelteil hat die Autorin einige Elemente und dementsprechende Szenen eingebaut um sich ziehende Passagen geschickt zu umgehen und zusätzliche Spannung zu erzeugen. Fand ich einfach großartig.
Rückblickend muss ich aber doch sagen, dass ich mich von der Geschichte einfach berieseln und mitreißen lassen habe; ich wollte, dass es mir gefällt und es war allgemein einfach locker und ein sehr schöner Zeivertreib. Das Ende barg dann nochmal einiges an Tempo und Nervenkitzel (immer in Relation – immerhin geht es hier um ein Jugendbuch ab 13 Jahren) und fesselte mich regelrecht an di Stimmen der beiden Sprecher. Dass nicht alle Fragen beantwortet wurden, war ja klar, schließlich ist Band 2 schon erschienen, was für mich deshalb vollkommen vertretbar ist. Einen richtig miesen Cliffhanger gab es meiner Meinung nach allerdings nicht – zum Glück!
„Götterfunke #1 – Liebe mich nicht“ von Marah Woolf war eine wirklich schöne Geschichte, die gut in die heutige Zeit passt und die heutige Jugend sicherlich anspricht. Liebenswerte, etwas stereotypische Charaktere, die dennoch glaubwürdig und sympathisch sind, ein angenehmer Stil, sehr talentierte Sprecher und eine spannende, teils sogar actionreiche Umsetzung sprechen absolut für das Buch. Für das absolute Highlight hat mir allerdings doch ein wenig was gefehlt; und trotzdem war es ein Buch, das mich unterhalten, emotional erreichen und mitreißen konnte. Ich freue mich jedenfalls auf Band 2, den ich definitiv auch wieder hören werde – von mir gibt’s deshalb lieb gemeinte:
Marah Woolf wurde 1971 in Sachsen-Anhalt geboren, wo sie auch heute noch
mit ihrem Mann und drei Kindern lebt. Sie studierte Geschichte und
Politik und erfüllte sich 2011 mit der Veröffentlichung ihres ersten
Romans einen großen Traum. Ihre Bücher wie die FederLeicht-, die
MondLicht- und die BookLess-Saga haben sich als E-Book oder Taschenbuch
mehr als 1 Million mal verkauft.
[…] Götterfunke #1 – Liebe mich nicht || Royal #1 – Ein Leben aus Glas Monat in Zahlen 7 Bücher […]