||» Hörbuch-Rezension «|| „Silent Scream – Wie lange kannst du schweigen“ von Angela Marsons

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10. Dezember 2016 0 Von Patchis Books

Titel: Silent Scream
– Wie lange kannst du schweigen

Autor: Angela Marsons
Verlag: Der Hörverlag
Reihe/Serie: #1 von #?
Sprecher: Andrea Sawatzki
und Christian Berkel
Genre: Thriller/Krimi
Hördauer: 9Std18Minuten
Format: gekürzte Lesung
ISBN: 978-3844521832
Erscheinung: 29.02.2016
Empfohlen für Erwachsene
Preisempfehlung: 11,49€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
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Detective Inspector Kim Stone, West Midlands Police. Vierunddreißig,
schlagfertig, kompromisslos. Nicht immer freundlich, nicht immer fair,
nicht immer regelkonform. Ihre Mutter lebt in der geschlossenen
Psychiatrie, doch wie es der alten Schlange geht, interessiert Kim
nicht. Als eine Schuldirektorin in ihrer Badewanne ertränkt und kurz
darauf ein Mann mit aufgeschnittener Kehle gefunden wird, finden Kim
Stone und ihr Team heraus, dass beide in einem inzwischen geschlossenen
Kinderheim gearbeitet haben. Auf dem brachliegenden Grundstück sollen
Ausgrabungen durchgeführt werden. Liegt im lehmigen Boden ein Geheimnis
verborgen? Doch um ihm auf den Grund zu kommen, muss sich Kim den
Dämonen ihrer eigenen Kindheit stellen …
 

Dieses Hörbuch hatte einen denkbar schweren Stand bei mir. Ich hab schon vor Monaten damit begonnen, irgendwann den Faden verloren, nochmal von vorn angefangen, einen Fehler beim Kopieren gemacht, sodass es nicht mehr abspielbar war, und wieder aufgehört. Jetzt habe ich mir ein Herz gefasst und noch einmal frisch angefangen und bin dran geblieben, denn diese ganzen Stolpersteine beim Hören, hatten absolut nichts mit der Geschichte zu tun. Jetzt bin ich durch (und sehr stolz auf mich!) und kann meine Meinung mit euch teilen:

Der Einstieg gelang mir schon mal ganz gut. Alles beginnt sehr spannend mit dem Prolog, den ich hier nicht näher erläutern möchte. Ich wurde also sofort total neugierig gemacht, was es mit dem Prolog wohl auf sich hat, und war dementsprechend auch ordentlich an die Geschichte gefesselt. Als es dann mit der eigentlichen Story losgeht, bzw in der Jetztzeit, kam ich etwas ins stolpern, einfach weil ich mit Kim, unserer Polizistin erst einmal warm werden musste.
 
Damit wären wir auch direkt beim nächsten Punkt angelangt: unsere Figuren. Kim Stone ist tatsächlich genau so, wie sie im Klappentext beschrieben wird – sehr kaltschnäuzig, sehr  ruppig und alles andere als einfühlsam und nett. Ihre Art widerstrebte mir anfangs total und ich konnte nicht verstehen, wie man eine solche Protagonisten überhaupt erschaffen kann; doch im Laufe der Zeit entwickelte ich dennoch eine gewisse Nähe zu ihr und musste teilweise sogar ein wenig über ihre schroffen Antworten schmunzeln. Auch ein gewisser Tiefgang kam ins Spiel und machte Kim so sehr authentisch und realistisch und man kann, gen Ende sogar nachvollziehen, warum sie so ist, wie sie ist. Alles in allem war sie also eine gute Protagonistin für die Geschichte, es machte mir großen Spaß, den Fall  mit ihr zu recherchieren und zu ermitteln, und den Fall letztlich aufdecken zu können, wenngleich es doch gewisse Spannungen zwischen uns gab am Anfang. Ein Glück, dass die nach und nach verfolgen.
Weitere Figuren wie beispielsweise Kim’s Team waren auch gut ausgearbeitet und dargestellt, jeder hatte eine eigene Geschichte, sodass Oberflächlichkeit aus blieb und ich mir jeden klar vor Augen führen konnte. Besonders Kim’s Partner Bryant (? – ich habe keine Ahnung, ob man das so schreibt :D) ist mir wirklich ans Herz gewachsen und somit ein besonderes Highlight in diesem Buch für mich gewesen.

Die Sprecherin ist in diesem Falle jemand, den ich so als Person eigentlich nicht ganz so gerne mag – aber, ich finde, sie hat einen tollen Job als Sprecher gemacht. Andrea Sawatzki hat sehr schön betont, die Stimme an den richtigen Stellen leicht verstellt (aber keineswegs übertrieben) und hat eine angenehme Stimmfarbe, der ich gern zuhörte und gut folgen konnte. Christian Berkel fand ich in diesem Falle etwas unnötig und ich mochte seine Parts auch nicht so sehr, wie die von Frau Sawatzki. Es war in diesem Falle einfach reine Geschmackssache, aber irgendwie gefiel mir die Stimme nicht besonders. Ich bin jetzt, rückblickend, doch froh, dass der männliche Part, wirklich selten vorkam.

Zum Stil verliere ich nun nicht ganz so viele Worte – ich bin mir sicher, dass ich das Buch irgendwann noch einmal als gedruckte Version lesen werde, einfach um einen Vergleich zu haben. Ich fand die Geschichte gut erzählt, verständlich geschrieben und mit den nötigen Ausschmückungen an den richtigen Stellen. Angela Marsons schreibt sehr eingehend und detailliert und schafft so schon eine gewisse Atmosphäre, aber alles in allem beeindruckte mich der Stil nicht besonders, es fehlte einfach etwas, das ich nicht benennen kann. Aber wie gesagt, sollte ich jemals noch das Buch in den Händen halten und lesen, werde ich mir da einen genaueren Eindruck verschlaffen.

Die Storyline hat mich jetzt auch nicht wahnsinnig aus den Socken gehauen. Irgendwie hat man das so, oder so ähnlich, schon öfters gelesen und auch die Geschehnisse am Rande beeindruckten mich jetzt nicht so, wie ich mir das gewünscht habe – aber um ehrlich zu sein habe ich das auch gar nicht erwartet. Ich wollte einen soliden Thriller haben, spannende Ermittlungen und jede Menge Raum für Spekulationen und Vermutungen – und das bekam ich auch. Die Handlung war gut verschachtelt, sodass ich keinerlei Ahnung hatte, wer es letztlich war. Somit war die Idee für mich persönlich, gut durchdacht und geschickt eingefädelt, sodass ich letztlich kaum was zu bemängeln habe. „Kaum was“ – da komm ich später aber nochmal dazu.


Die Umsetzung gefiel mir letztlich auch ganz gut. Wie schon erwähnt waren die Ermittlungen spannend gestaltet, abwechslungsreich und mit einigen gut inszinierten Nebensträngen, die mir gefielen. Jetzt kommen wir aber nochmal zu dem Punkt oben bezüglich ‚kaum noch‘: Ich fand die Auflösung zwar sehr rasant und interessant und definitiv mitfiebernswert, aber irgendwie enttäuschend – also klar, es gibt auch hier einen Showdown, als die Lösung bevorsteht – der Showdown war gut in Szene gesetzt, die Auflösung aber ernüchternd; zu naheliegend, obwohl ich nicht drauf kam – versteht ihr was ich meine? Das hat man so oft in Thrillern, und hier war es auch. Das war jetzt nicht ganz nach meinem Geschmack.

 

‚Silent Scream – Wie lange kannst du schweigen?“ von Angela Marsons hat mich wunderbar unterhalten und zum mitfiebern und miträtseln animiert. Dass es anfangs so einige Problemchen mit mir und Kim gab, okay – geschenkt, aber die etwas lahme Auflösung hat mich doch ein wenig enttäuscht, sodass ich zwar Spaß beim Hören hatte, aber nicht restlos überzeugt wurde.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen. Ich vergebe meine Sterne ja grundsätzlich aus dem Bauch heraus und ich denke, 3 Sterne, das Mittelmaß, sind hier absolut angebracht, mit Tendenz nach oben. Wer sich gern mal einen soliden Thriller/Krimi zu Gemüte führen möchte und vielleicht noch nicht so viele Thriller gelesen hat, wird von Silent Scream absolut begeistert sein, da bin ich mir sicher. Spannung und ein gewissen Grundtempo sowie viele Fragezeichen über euren Köpfen werden euch garantiert sein. 🙂 Ich spreche, trotz meiner Kritik, eine bedingte Empfehlung aus.

 

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Angela Marsons ist im Black Country, einer von Bergbau und Industrie
geprägten Region Englands, geboren und aufgewachsen. Mit ihrer Partnerin
lebt sie auch heute noch dort. Sie arbeitete lange in der
Sicherheitsbranche, schreibt seit ihrer Jugend und veröffentlichte
mehrere erfolgreiche Kurzgeschichten. Mit Silent Scream legt Angela Marsons ihre beeindruckendes Krimidebüt vor.


An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) bei DerHörverlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. Außerdem ein riesiges Dankeschön für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.