||» Hörbuch-Rezension «|| „Wir fliegen, wenn wir fallen“ von Ava Reed
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Titel: Wir fliegen, wenn wir fallen
Verlag: Audible GmbH
Sprecher: Shandra Schadt
& Maximillian Laprell
Übersetzer: (auf deutsch erschienen)
Format: ungekürzte Lesung
Preisempfehlung: 4,99€
Eine Nacht unter den Sternen schlafen. Einen Spaziergang im Regenwald
machen. Die Nordlichter beobachten… So beginnt eine Liste mit zehn
Wünschen, die Phil nach seinem Tod hinterlässt, gewidmet seinem Enkel
Noel und der siebzehnjährigen Yara. Phils letztem Willen zufolge sollen
sich die beiden an seiner statt die Wünsche erfüllen. Gemeinsam.
Yara
und Noel, die sich vom ersten Moment an nicht ausstehen können,
willigen nur Phil zuliebe ein. Doch ohne es zu wissen, begeben sich die
beiden auf eine Reise, die nicht nur ihr Leben grundlegend verändern
wird, sondern an deren Ende beiden klar ist: Das Glück, das Leben und
die Liebe fangen gerade erst an.
Ich gestehe, ich hatte dieses Buch nicht so wirklich auf dem Schirm. Also ich hatte es schon das ein oder andere mal entdeckt, aber so richtig neugierig war ich tatsächlich nicht auf die Geschichte. Dann habe ich bei Audible ein wenig gestöbert und bin auf die Schnäppchen aufmerksam geworden und habe dieses Buch dort für ein halbes Guthaben gesichtet und direkt zugeschlagen. Da mein vorheriges Hörbuch ohnehin zu Ende gehört war, hab ich auch direkt gestartet und kann euch jetzt auch gleich meine Meinung dazu liefern:
Da meine Recherche zu dem Buch recht gering ausfiel, waren meine Erwartungen auch nicht sonderlich hoch. Ich hatte nicht einmal den Klappentext gelesen; sondern wollte mich einfach nur in die Geschichte fallen lassen – so viel zur Theorie.. doch in der Praxis musste ich schnell feststellen, dass „fallenlassen“ zumindest in Bezug auf den Einstieg nicht wirklich möglich war. Es beginnt alles sehr emotional und sehr ergreifend; ich war sofort gefangen und fühlte definitiv mit Yara mit. Doch auch Phil’s Geschichte kommt langsam ins Rollen und verdeutlicht, dass es eben kein 0-8-15-Jugend-Liebes-Geschnülze-Beginn ist, sondern einfach „tiefer“ geht und auf Gefühle setzt. Doch wie gesagt: es geht lediglich am Anfang so zu, danach kommt die Normalität ins Spiel, worauf ich aber später noch einmal näher eingehe. Noel spielt natürlich auch schon in den ersten Minuten eine wichtige Rolle und bringt Leben in das ganze Geschehen. Kurz um: ein toller, überraschender und mitreißender Start in die Story, der zu überzeugen weiß.
Bevor ich nun zu den einzelnen Figuren komme, muss ich mal betonen, mit wie wenigen Personen dieses Buch auskommt. Neben den beiden Hauptprotagonisten gibt es nur wenige Rollen, die dann auch noch recht nebensächlich sind und lediglich als Brücke dienen. Doch nun zu den zwei Protagonisten: Beginnen wir mit Yara. Sie ist ein ziemlich alltäglicher Charakter, der so einige Klischees erfüllt. Standart-Eigenschaften, schwere Vergangenheit. Sie sticht aus der Masse an Buch-Figuren nicht sonderlich heraus, was aber noch lange nicht heißt, dass ich sie nicht mochte. Sie war sehr bodenständig und sympathisch, sehr normal, ohne das Talent zu haben, aus jeder Mücke eine Horde Elefanten zu machen. Mir gefiel Yara auf ihre ganz spezielle Weise, ich komme aber trotz allen positiven Aspekten nicht drum herum zu sagen, dass sie mir wohl eher nicht sonderlich im Gedächtnis bleiben wird. Doch in manchen Fällen ist das gar nicht wichtig – wichtig ist nur, dass ich die Geschichte gerne mit ihr er,- und durchlebt habe, und das war eindeutig der Fall. Sie besaß schließlich auch eine Menge Emotionen und wirkte so glaubhaft; einfach ein gutes Stück Normalität, auf das ich mich gerne eingelassen habe.
Noel war dagegen etwas anders, so zum Beispiel ist er gerade am Anfang sehr mürrisch und kühl, wirkte auf mich sehr unnahbar und distanziert, was mir natürlich auch gewisse Probleme bereitete, um einen Draht zu ihm zu finden. Ich bin rückblickend froh, dass sich das alles recht zügig gebessert hat und ich doch noch mit ihm mitfühlen konnte; ansonsten hätte er einen wirklich schwierigen Stand bei mir. Letztlich kann ich sagen, dass er mir wirklich sympathisch wurde und dieser gewisse mysteriöse Einschlag definiti gefiel. Phil ist jedoch genau so wenig einzigartig, wie Yara, und doch harmonierten sie toll miteinander und ergänzten sich auf ganzer Linie.
Yara wird hier von Shandra Schacht gesprochen und ich muss sagen, sie machte ihren Job wirklich gut. Durch ihre jugendliche Stimme wirkte die Hauptfigur noch viel authentischer und realistischer und verlieh ihr ein munteres, frisches Auftreten. Außerdem fand ich ihre Betonungen der jeweiligen Szenen richtig gut – man hörte die unterschiedlichen Stimmungen von Yara gut heraus und konnte so noch intensiver mitfühlen. Und trotz dessen, dass ich rein gar nichts an der Vorleserin auszusetzen habe, fand ich hier zum ersten Mal den männlichen Part besser. Maximillian Laprell liest eigentlich ziemlich mit genau den gleichen positiven Aspekten wie Shandra Schacht, aber mir persönlich gefiel seine Stimmfarbe und seine übertragenen Gefühle einfach einen Tick besser. Das war eindeutig reine Geschmackssache und meine persönliche Meinung. Kurz nochmal zusammengefasst: ich mochte sowohl jeden Sprecher einzeln wie auch die Kombination der beiden, nur dass mir Maximillian Laprell’s Stimme einfach ein wenig besser gefiel.
Der Stil von Ava Reed kenne ich ja bereits flüchtig aus „Mondprinzessin“, das ich ja mal an,- aber nie weitergelesen habe. Sie schreibt sehr angenehm und flüssig, sodass man gut voran kommt und an keinen Stolpersteinen hängen bleibt. Auch die Sprache war gut gewählt, teilweise sehr emotional, teilweise sehr spannungsgeladen, und alles in allem sehr plastisch und bildhaft. Das und die schönen Hintergrundinfos versetzen einen direkt in die Welt von Yara und Phil und lassen einen richtig eintauchen und dabei sein. Geschrieben wurde übrigens aus den jeweiligen Ich-Perspektiven, was ich ebenfalls positiv in Erinnerung habe.
Nun kommen wir zum interessanten Teil der Rezension, denn ich hatte keine Ahnung, was mich ideen-technisch erwartet. Klar, eine Liebesgeschichte, aber mehr wusste ich nicht. Als ich dann die ersten Minuten gehört habe, dachte ich nur ‚okay.. damit hab ich nicht gerechnet‘ doch bald schon wurde klar, worauf das Ganze hinauslaufen wird; nämlich auf einen Roadtrip der ganz besonderen Art, und das fand ich unglaublich interessant! Die beiden Protagonisten sollen nämlich, wie der Klappentext schon sagt, den letzten Willen von Noel’s verstorbenen Großvater erfüllen; und zwar gemeinsam. Das finden beide nicht so prickelnd, da sie sich überhaupt nicht ausstehen können, willigen aber letztlich doch ein. Wie es mit Noel und Yara weitergeht steht wahrscheinlich für jedermann außer Frage, und trotzdem fand ich die Umsetzung wirklich gelungen. Es war nicht so klischeehaft, wie ich angenommen hatte und trotzdem rührend normal. Diese ganzen, unterschiedlichen Stationen, die auf der ganzen Welt verteilt lagen waren so wunderschön in Szene gesetzt und so authentisch, dass ich sowohl die Kälte von den Nordlichtern wie auch die Hitze vom Dschungel am eigenen Leib spüren konnte. Das – und nur das macht eine gute Idee bzw eine gute Umsetzung aus! Es war also nicht im herkömmlichen Sinne spannend, aber doch interessant zu verfolgen und alles andere als langweilig.
Ich vergebe gute 4 von 5 Sternen und möchte euch alle ermutigen, ebenfalls nach diesem Buch zu greifen. Ich kann hier natürlich nur für das Hörbuch sprechen, doch bin ich mir sicher, dass auch das Buch ein wunderschöner Zeitvertreib ist. Absolute Lese-Empfehlung; nicht jedes Buch mit ein Highlight sein, um richtig gut gewesen zu sein.
wo sie gerade ihr Lehramtsexamen bestanden hat. Zur Entspannung liest
sie ein gutes Buch oder geht mit ihrer Kamera durch die Stadt. Das
Schreiben hat sie schon früh für sich entdeckt und während des Studiums
endlich ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Mit »Spiegelsplitter«
verfasste sie ihren ersten eigenen Roman. Mittlerweile arbeitet sie an
zahlreichen romantisch-fantastischen Geschichten und liebt es in ihre
eigenen Welten abtauchen zu können.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) bei Audible und beim Drachenmond-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen.
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.