||» Hörbuch-Rezension «|| „Zeitenzauber #2 – Die goldene Brücke“ von Eva Völler

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4. Oktober 2017 0 Von Patchis Books

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ACHTUNG! BAND 2 EINER TRILOGIE. SPOILERZU BAND 1 SIND MÖGLICH. DIE ENTSPRECHENDE REZENSION ZUM ERSTEN BAND GIBTS » HIER «

Titel: Zeitenzauber:
– Die goldene Brücke

Autor: Eva Völler
Verlag: Luebbe Audio
Reihe/Serie: #2 von #3
Sprecher: Annina Braunmiller-Jest
Übersetzer: (auf deutsch erschienen)
Genre: Jugendbuch/Fantasy
Hördauer: 10Std19Minuten
Format: ungekürzte Lesung
ASIN: B00XD28P22
Erscheinung: 15.05.2015
Empfohlen ab 12 Jahren
Preisempfehlung: 10,49€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
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Nachdem Anna sich dem Geheimbund der Zeitwächter angeschlossen hat,
lässt das nächste Abenteuer nicht lange auf sich warten. Mitten in ihrer
Abiturprüfung ereilt sie eine Schreckensnachricht aus Paris: Sebastiano
ist verschollen – und zwar im 17. Jahrhundert! Anna begibt sich auf
eine gefährliche Reise und findet ihren Freund tatsächlich in Paris
wieder. Doch es gibt ein neues Problem: Er hält sich für einen Musketier
und hat keine Ahnung, wer Anna ist. Schafft sie es, seinem Gedächtnis
auf die Sprünge zu helfen?

Ich habe meine Liebe zu Zeitreisen-Geschichten, (und btw: ich finde, dass es davon auf dem deutschen Markt viel zu wenig gibt) ganz frisch entdeckt, und da mir schon der erste Band dieser Zeitenzauber-Trilogie gut gefallen hat und allgemein sehr gut von der Autorin umgesetzt wurde, hab ich spontan entschieden, mir den zweiten Teil zu downloaden. Ich hab das Buch dann auch direkt gehört und kann euch nun, guten Gewissens, meine persönliche Meinung dazu mitteilen.

 
Beim Einstieg hatte ich so meine Zweifel, ob ich wirklich wieder direkt den Anschluss zu Band 1 finden würde, vor allem weil ich auch den als Hörbuch gehört habe. Doch all meine Ängste und Zweifel wurden im Keim erstickt. Es gab ein paar wenige Rückblicke zum Vorgänger, sodass „alte“ Erinnerungen schnell wieder aufgefrischt wurden und man viel besser in die neue Geschichte eintauchen konnte. Auch an Spannung mangelte es nicht, sodass man auch direkt das Gefühl hatte, ins Geschehen hingezogen zu werden. 

Ich fühlte mich auch direkt wieder unheimlich wohl an Anna’s Seite und freute mich, ihr wieder zu begegnen. Sie hatte ihre Naivität zwar immer noch an sich, doch längst nicht mehr in dieser kindischen Form wie noch zu Beginn unseres Kennenlernens. Allgemein wirkte sie deutlich reifer und diese Veränderung war so deutlich zu spüren, dass ich rückblickend sagen kann: wir wurden zu Freunden. Im ersten Band war es ja eher eine Bekanntschaft; zwischen mir und ihr hat die Chemie nicht immer gestimmt, doch hier beim zweiten Teil fand ich Anna großartig in Szene gesetzt. Ich erwähne in meinen Rezensionen immer mal wieder, dass ein Charakter eine Entwicklung durchgemacht hat, doch in diesem Ausmaße bzw so auffällig war es noch nie – und was dabei fast das wichtigste ist: sie ist sich selbst treu geblieben und hatte nach wie vor die selben Charakterzüge wie noch in Band 1. Für mich ist Anna eine sympathische, junge Frau geworden, mit einem riesigen Herz, einer gewissen Portion Naivität und einer Menge Glaubwürdigkeit. Ihre Gedankengänge und Handlungen waren bis auf wenige Ausnahmen vollkommen nachvollziehbar und einleuchtend.
Zu Sebastiano möchte ich an dieser Stelle nicht viel loswerden, schließlich hat er sein Gedächtnis verloren und ist quasi zu einer völlig neuen Figur geworden. Doch auch er hat mir in der Rolle des Musketier gut gefallen. Ich fand ihn schon immer recht attraktiv beschrieben, doch in Paris war er doch noch eine ganze Spur anziehender und hatte nebenbei auch noch etwa geheimnisvolles an sich, das mich ebenfalls in seinen Bann zog.
Die anderen Charaktere, manche wichtiger, manche eher Lückenfüller, waren meiner Meinung nach alle ausreichend detailliert und realistisch dargestellt. Gerade die wichtigeren Akteure wie die Königin haben dann noch eine gute Portion Tiefgang verpasst bekommen, sodass sie sowohl tiefgründiger wie auch authentisch wirkten als die eher blassen Figuren wie Sebastiano’s Kollegen. Aber diese Blässe war auch völlig in Ordnung; zu viel Infos über unwichtige Charaktere hätten so manch Passage im Buch womöglich zäher werden lassen.

Die Hörbuch-Sprecherin Annina Braunmiller-Jest war mir natürlich schon aus Eva Völler’s ersten Band der Zeitenzauber-Trilogie bekannt. Auch hier mochte ich ihre Stimme und die verschiedenen Tonlagen wieder sehr gerne. Ich finde, dass sie eine sehr junge Stimmfarbe hat, die prima zu Anna passt und die die Geschichte einfach noch lebendiger macht. Wie  bereits in der vorherigen Rezension hab ich an der Vorleserin überhaupt nichts auszusetzen; ganz im Gegenteil: mein Wunsch, mehr von ihr zu hören verstärkte sich nur noch mehr und ich freue mich allein ihretwegen auf den nächsten und somit finalen Band.

Da ich Eva Völler’s Schreibstil sowohl in der geschriebenen Form wie auch als vertonte Version bereits kenne, weiß ich darum, wie gut diese Frau schreiben kann. Ich kam wieder sehr gut, konnte dem Geschehen absolut problemlos folgen und traf wieder auf gut platzierte Beschreibungen und Details. Auch finde ich, dass die Autorin ein absolutes Talent dafür hat, historische Aspekte so zu verpacken, dass auch junge Leser ohne Probleme folgen und verstehen können und vor allem glaube ich auch, dass Eva Völler eine der wenigen Autoren ist, die die Jugend dazu verleiten könnte, einen tieferen Einblick in das historische Genre zu wagen. Toll geschrieben, ohne jeden Zweifel!

Wenn mich ein Vorgänger-Band so gut unterhält und mich dazu animiert, mehr in diese Richtung zu lesen/zu hören, ist das schon ein starkes Stück und eine reife Leistung; doch Eva Völler hat das mit dem Auftakt der Zeitenzauber-Trilogie definitiv geschafft. Meine Erwartungen an den Nachfolger waren also doch recht hoch, wenngleich es doch schon gehyptere Bücher bei mir gab. Wir befinden uns dieses Mal nicht mehr in Venedig, sondern in Paris, und zwar im 17. Jahrhundert. Ein Zeitsprung von rund 200 Jahren und ich hatte ein wenig Sorge, dass mich diese Zeit nicht ganz so begeistern kann, wie es das Ende des 14. Jahrhunderts konnte – aber auch diese Zweifel wurden im Keim erstickt und ich wa reinfach nur begeistert. Nicht nur, dass die damaligen Begebenheiten und Fakten wieder gut recherchiert wurden, nein! Auch die interessante Verpackung der ganzen Infos ließen mich Staunen. Ich fand die gesamte Grund-Storyline toll durchdacht und nicht nur der Klappentext vermittelte mich das Gefühl, die Idee habe Potential sondern auch die ersten Seiten. Der Gedächtnis-Verlust ist sehr glaubhaft rüber gebracht worden; nicht zu konstruiniert, sondern vielmehr echt und realistisch. Annas ganze Abenteuer, die sie wegen ihres Liebsten durchstehen muss, sind sehr vielfältig und immer wieder wird der Leser auch total in die Irre geführt, was das Vertrauen gegenüber manch einer Figur anging. Jedes Mal, wenn ich glaubte, nun endlich zu wissen, was sich hinter all dem verbirgt, kam wieder eine Wendung und animierte zum erneuten Miträtseln. Doch auch die verschiedenen Geschwindigkeiten waren gut platziert und sorgten für Action und Spannung. Am Ende gab es dann eine Auflösung, mit der ich so niemals gerechnet hätte und der erwünschte „Aha-Effekt“ und „Wow-Moment“ blieb somit nicht aus. Gut gelöst und toll inszeniert.

In ‚Zeitenzauber #2 – die goldene Brücke‘ von Eva Völler treffen wir natürlich wieder auf Anna, erleben Sebastiano jedoch aus einer ganz anderen Sicht, was eine gewisse Frische in das Altbekannte brachte. Dennoch bot die Geschichte wieder all die positiven Aspekte, die mir letztes Mal schon auffielen, wie zum Beispiel die tolle Sprecherin, die einzigartige Kulisse, die gut Recherche-Arbeit sowie der actionreiche Schluss; und somit kann ich nur sagen, dass mir dieser Mittelteil noch einen Tick besser gefallen hat als sein Vorgänger.

Ich vergebe gut gemeinte 4.5 von 5 Sternen und spreche eine absolute Lese,- und eine noch größere Hör-Empfehlung für dieses Meisterwerk aus. Für das Highlight hat mir noch eine Winzigkeit gefehlt, doch wer weiß ob mich das Finale dann nicht doch noch völlig aus den Socken hauen kann. Lest es ♥ 

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Eva Völler hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem
verdiente sie zunächst als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen,
bevor sie die Juristerei endgültig an den Nagel hängte. „Vom
Bücherschreiben kriegt man einfach bessere Laune als von
Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am
Ende ausgeht.“
Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.


An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) bei Audible und bei Luebbe Audio liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen.
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.